Erfahrungsbericht Dynastar Cham 97 178cm

ImpCaligula
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Re: Erfahrungsbericht Dynastar Cham 97 178cm

Beitrag von ImpCaligula » 25.11.2013 17:00

Klaus25 hat geschrieben:um nochmal auf den Erfahrungsbericht zurück zu kommen, weiche tiefe Stellen kombiniert mit Eisplatten gehören in meiner Beliebtheitsskala ziemlich weit ans Ende...
ich kann das schlecht einschätzen, wie gut oder schlecht da meine Technik ist. Das Problem jetzt an den 2 Tagen war, dass Eis, weicher Schnee, hohe Schneehügel, tiefe Krater und Steine sehr eng beieinander lagen. Ich musste wirklich sehr eng drehen... der lange und breite Cham 97 ist natürlich von Haus aus nicht so wendig wie ein SL oder RC...

Die Frage ist natürlich... hätte ich die Piste anders angehen sollen? Habe ich mit dem Cham 97 dummerweise versucht wie auf einem SL/RC herunter zu kommen, was zum Scheitern verurteilt war... fährt man mit einem solchen Ski auch solche Pisten etwas anders herunter?! Aufgrund meiner "Technik" kann ich das natürlich schlecht beurteilen...

Ich hoffe Mi/Do auf zumindest bisschen normalere Pisten und werde mal den Cham den ganzen Tag ohne weitere "Testski" Unterbrechungen ausprobieren. Wahrscheinlich gehe ich doch auf den Kaunertaler - die Pisten kenne ich auswendig und daher wäre ein bekanntes Terrain zum angewöhnen vielleicht hilfreicher...
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Re: Erfahrungsbericht Dynastar Cham 97 178cm

Beitrag von ImpCaligula » 25.11.2013 17:52

Gerade gelesen - ohne das jetzt aber überbewerten zu wollen :)
http://blog.bergzeit.de/20033/testberic ... estbericht
Wer versucht ihm eine bestimmte Fahrweise aufzudrücken wird ihn hassen – alle anderen werden den Dynastar Cham 97 lieben!
Die Drehfreudigkeit des Skis fällt sofort auf, aber insgesamt sollte man sich und dem Ski ein wenig Eingewöhnungszeit geben, um ihn uns seine Eigenarten kennenzulernen.
:) ... da habt Ihr ja was "wahres" anscheinend angesprochen.
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Re: Erfahrungsbericht Dynastar Cham 97 178cm

Beitrag von freeriderin » 25.11.2013 18:05

Hi Jörg,

Ohne Deine Technik wirklich einschätzen zu können (wie auch!? :wink: ), probier mal das Folgende:
Anstatt den Ski über Knie kippen/ Schaufel aufkanten in die Kurve zu bringen, konzentrier Dich bei einem breiteren Ski auf das Stück unter der Bindung. Der Radius (16 m oder so bei dem Dynastar?) sollte klein genug sein, dass Du ihn spüren kannst. Aber eben nicht so sehr an der Schaufel, sondern mehr unterm Schuh.
Zum Gewöhnen an eine breitere Latte würde ich an Deiner Stelle tatsächlich erst mal gaaaanz sanftes Carven auf leichten, glattgebügelten Pisten probieren. Dann stellst Du vermutlich schnell fest, dass der Ski das ziemlich gut kann. Fühlt sich nur ganz anders an als ein Slalomski. Und die beschriebene Piste klingt nicht nach optimalem An-neue-Ski-gewöhnen-Terrain :D

Viel Spaß!!

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Re: Erfahrungsbericht Dynastar Cham 97 178cm

Beitrag von ImpCaligula » 25.11.2013 19:55

Danke Kati.... meinte extremcarver ja auch (und Du ja ebenso) - das werde ich am Mi / Do auch ausprobieren! Danke für Eure "Anteilnahme" - Ihr habt mir Mut gemacht da nicht gleich auf zu geben :)

---

Frage - ich habe als Bindung eine Marker Shizo Griffon, welche ich einfach anpassen kann von der "Lage" auf dem Ski. Die Shizo Griffon ist ja stufenlos verstellbar, so dass die Bindung vorne-mitte-hinten auf dem Ski liegt. Würdet ihr die in der Mitte eingestellt lassen?!

Im Fachgeschäft meinte man - nach vorne mit der Bindung auf der Piste, nach hinten im Gelände...
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Re: Erfahrungsbericht Dynastar Cham 97 178cm

Beitrag von freeriderin » 25.11.2013 22:53

Ich würde zum Anfang die Bindung so einstellen, dass die Schuhmitte auf dem empfohlenen "Freeridepunkt" (oder wie auch immer das heißt) steht.

Bei Gelegenheit kannst Du ja mal mit der Bindungeinstellung herumspielen. Mir selbst macht so etwas eher keinen Spaß (nicht mal mit der Leihbindung, die ich auf meinem Rocker habe - ist mir zu aufwändig und fummelig :oops: )

Ich selbst fahre Bindungen eher weiter hinten, eventuell sogar hinter dem empfohlenen Punkt.
Ein Skifreund mag die Bindung lieber "fast auf der Schaufel" montiert :D , der ist aber in meinem Gelände liebenden Skifreundeskreis eine absolute Ausnahme.

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Re: Erfahrungsbericht Dynastar Cham 97 178cm

Beitrag von Dani67 » 26.11.2013 08:50

freeriderin hat geschrieben:Ich würde zum Anfang die Bindung so einstellen, dass die Schuhmitte auf dem empfohlenen "Freeridepunkt" (oder wie auch immer das heißt) steht.
genauso mache ichs auch - auf dieser Position würde ich in allen Verhältnissen fahren, so nach 5 Skitagen wenn Du noch ein Bedürfniss zum Schieben hast kannst mal etwas rumschieben.....Vergiss aber bitte nicht vor lauter Schieberei das Skifahren :D :D :D :D :D

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Re: Erfahrungsbericht Dynastar Cham 97 178cm

Beitrag von ImpCaligula » 30.11.2013 19:54

Den nachfolgenden Bericht, könnt Ihr auch in meinem BLOG nachlesen. Damit der zweite Erfahrungsbericht nicht unter geht - habe ich den Text hier in diesen Thread hinein kopiert. Wenn Ihr mehr über die Umstände und Hintergründe erfahren wollt - schaut in meinem Blog vorbei: viewtopic.php?f=54&t=10481&p=140305#p140305


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Ich möchte ausdrücklich betonen, dass alle Beschreibungen, Wahrnehmungen und Aussagen rein subjektiv und nur auf mein Empfinden basieren. Wenn Ihr nachfolgend irgendwelche Aussagen zu irgend welchen Eigenschaften lest, dann ist dies ausschließlich mein persönlicher Eindruck! Es sind niemals Fakten, die ich hier beschreibe! Ich werde aber in meinen Berichten nicht jeden Satz mit "ich finde" ... "ich bin der Meinung"... beginnen, da dies die Lesbarkeit stört. Nochmals - alles mein subjektives Empfinden - testet selber - und traut eh keinem Bericht oder Test!

Mein "Können" beschreibe ich zwischen Anfänger und Profi. Bei den Skibindungen muss man ja immer Anfänger - Fortgeschrittener - Profi angeben, ich nehme das mittendrin und so sehe ich mich auch. Können... so mittendrin...

Viel Spass beim Lesen!

Dynastar Cham 97 Teil II - der Boeing Dreamliner auf dem Schnee

Ja, nachdem man mich hier ermutigt hat den Ski doch nicht in die Ecke zu stellen, habe ich die 2 Tage meine zwei anderen Ski (Stöckli Y 72 und Dynastar Speed Course Ti) zu Hause gelassen und bin nur bewaffnet mit den 2 Surfbrettern (O-Ton Freundin) auf den Gletscher hoch. Der erste "Test" lief nicht ganz so "berauschend" wie ich mir das eigentlich vorgestellt hatte. Aber - man muss dem Ski ja Zeit geben... bzw. sich selbst Zeit geben für den Ski.

Die erste Abfahrt - eine fast rote Piste zum einfahren - bin ich wieder so falsch angegangen wie beim letzten Mal. Wieder über die Schaufel extrem, wieder zu viel "Vorlage", wieder rutsche der Ski, wieder fühlte ich mich schwammig auf der Piste, wieder passte etwas nicht. Und wieder versuchte ich mit mittleren bis langen Radien schnell gezogen irgendwie die Piste herunter zu bringen. Zufriedenstellend war die erste Abfahrt nicht.

Ich erinnerte mich an die Worte hier. Mehr Mitte fahren. Anders als ein RC/GS fahren! Also begann ich die zweite Abfahrt. Ich suchte bewusst meine Position in der Mitte des Ski`s, habe auch die Bindung (Marker Griffon Shizu) etwas nach hinten genommen in die "fast" Freeride Position und bin bewusst nicht "vorne" in die Kurve gefahren, sondern eher aus der Mitte heraus.

Klappte schon etwas besser für mich.

Dann änderte ich auch mein Carving Verhalten. Ich fuhr bewusst aus der Mitte heraus in die Schwünge hinein und lebte die Langsamkeit aus :D ... ich zwang mir zur Ruhe und Langsamkeit im Carving Manöver. Ich muss zugeben, die Umstellung fiel mir sehr schwer und am Anfang habe ich nur selten den idealen Punkt, den idealen Schwung und genau die richtige Einleitung hin bekommen. Dies steigerte sich zwar mit jeder Abfahrt - aber auch am Ende schlichen sich immer wieder Fehler bei der Abfahrt hinein.

Das "abartige" ist - wenn man auf dem Ski falsch steht und falsch einleitet, merkt man so extrem den Unterschied zu falsch / richtig - wie bei keinem anderen Ski vom "Feeling" her. Man merkt richtig - ah das fühlt sich guuuuut an.... ah nein Mist, das fühlt sich echt unwohl an nun... Viele Ski gehen einfach - gut - nicht gut - aber ich bekomme kein so "Wohlsein" oder "Unwohlsein" Feedback vom Ski... schwer zu beschreiben.

Wie habe ich mich nun für mich die ideale Pisten (!) Abfahrt mit dem Ski gefunden? Die Überschrift verrät es. Ihr hattet recht!

a) Den Ski aus der Mitte heraus fahren und carven!
b) Den Ski nicht runter reiten wie ein gestörter auf einem Racecarver und versuchen dem Cham 97 diesen Stil auf zu drängen! Den Ski in einem Gefühl der Langsamkeit herunter carven. Mit Langsam meine ich nicht die Geschwindigkeit - die Langsamkeit der Schwünge, der Aktionen, der Bewegungen...

Ich kann es gut mit dem Auto Fahren vergleichen. Man kann direkt am Lenkrad kleben und vor sich auf die Strasse starren - direkt. Man wird immer hektisch fahren. Oder bei meinem Racecarver - natürlich habe ich lange Radien, aber alles ist etwas hektischer mit einem Racecarver. Beim Dynastar Cham 97 ist es wie bei einem Autofahrer, der souverän die Strasse die kommenden Kilometer ein sieht, der lässig und ruhig nach hinten gelehnt am Steuer sitzt. Das ist der Cham 97. Fahre aus der Mitte heraus, fahre ruhig in den Bewegungen, fahre souverän, fahre relaxed, fahre mit Übersicht.

Manchmal kam mir die eine oder andere Abfahrt vor, als wäre ich auf einem Hasch-Trip und hätte eine Tüte geraucht. Wenn man lässig - ganz lässig - richtig schön entspannt und cool die Piste runter geht, dann fühlte ich mich auf dem Cham 97 am wohlsten - und er sich mit mir.

Keep smile and carve!

Nur zur Anmerkung - ich meine damit nicht die Geschwindigkeit, mit der man die Piste bewältigt Ich hatte meine Runtastic App aktiviert, an den 2 Tagen (inkl. GPS Geschwindigkeit). Sehr faszinierend war, dass ich mit dem Cham 97 gechillt genauso schnell unterwegs war, wie mit dem Fischer Motive 80, mit dem ich hektisch die Piste runter bretterte....

Nur vom Gefühl dachte ich, dass ich mit dem Fischer 10-20km/h mindestens schneller bin - war aber überrascht, dass ich gechillt mit dem Cham 97 bis auf 2km/h exakt die gleiche Endgeschwindigkeit erreicht habe... aber völlig anderes Feeling.

Fazit. Für mich ist der Cham 97 ideal OnPiste, wenn man ihn großzügig, nicht hektisch, über die Mitte souverän runter fährt. Dann vermittelt er mir ein richtiges Wohlgefühl. Ich möchte aber noch anmerken - dass der Test und Aussagen ziemlicher Blödsinn sind - denn wie kann man einen Freerider nach den Pisten Qualitäten primär beurteilen? Ich kann natürlich auch nächstes mal einen SL Ski nehmen und versuchen den auf "Teufel komm raus" in den Tiefschnee zu bekommen.

Richtig interessant - und fair für den Cham 97 - wird es, wenn es in den Tiefschnee geht. Wobei die ersten Ansätze eigentlich zeigen, dass der Cham 97 einem da sehr viel ab nimmt. Aber ich bin gespannt.

Übrigens. Die Länge von 178cm ist für meine 186cm wirklich viel zu kurz. Ich habe mal von der Bindung an nach vorne gemessen, wo die Schaufel nach oben steht. Durch den Rocker ist das vordere Stück so dermaßen kurz, dass es fast einem 165cm Ski entspricht von der Aufteilung... ich brauche mehr Länge!

Danke für`s Lesen ;)
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