Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schnee
- ulli1
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Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn
moin,
ich wünsche Euch viel Nebel, Sturm und jede Menge dicker Steine auf der Piste,
....... ach ja, nach neuesten Gerüchten steht der CHF zur Zeit bei 2,50 €
...und der liter Diesel/Super kostet 1,99/2,49€
......
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ich wünsche Euch viel Nebel, Sturm und jede Menge dicker Steine auf der Piste,
....... ach ja, nach neuesten Gerüchten steht der CHF zur Zeit bei 2,50 €
...und der liter Diesel/Super kostet 1,99/2,49€
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Ulli
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Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn
Zwischenruf:
Nachdem das Casting im vollen Gang ist:
Azurra, heute habe ich ein Foto für dich (und nicht nur für die Black Beauty)!!!
Nachdem das Casting im vollen Gang ist:
Azurra, heute habe ich ein Foto für dich (und nicht nur für die Black Beauty)!!!
- ulli1
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Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn
Martina hat geschrieben: Azurra, heute habe ich ein Foto für dich
Das wollen wir jetzt aber alle sehen
...und viele liebe Grüße an die ganze Bagage !!!!!
Ulli
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Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn
Wir sind leider wieder zuhause - und @ Ulli: Stimmt, wir hatten teilweise schlechte Sicht und auch Föhn, aber nur wenige klitzekleine Steine, dafür auch noch Neuschnee, es war von allem etwas geboten...
Über die Kosten rede ich mal lieber nicht, denn es war es wert, wir hatten eine wunderschöne Woche.
Liebe Martina, du kannst gern *das Foto* hier reinstellen, wenn du magst und kannst, Ulli soll ja auch was davon haben .
Alles weitere später - Stefan ist noch am "Dichten".
LG, Kerstin
Über die Kosten rede ich mal lieber nicht, denn es war es wert, wir hatten eine wunderschöne Woche.
Liebe Martina, du kannst gern *das Foto* hier reinstellen, wenn du magst und kannst, Ulli soll ja auch was davon haben .
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Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn
...schön, daß ihr - heil und gesund - wieder da seid
Ulli
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Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn
Guten Morgen Hamburg
Aufwachen und Bericht einstellen, .....das Forum will lesen
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Ulli
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Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn
Der letzte Akt, irrlichtern in Arosa
Tag 1
Der Sonntag machte seinem Namen keine Ehre. Bei bewölktem Himmel wurden dann die ersten Spuren in den Schnee gezogen. Als Begleitung war Bernd aus Chur herauf gekommen. Immer gut, einen Guide dabei zu haben, der den Pistenzustand kennt. Es wurde frühlingshaft warm und es galt mal wieder sich den Gegebenheiten anzupassen. Also schwerer Altschnee, der sich aber erstaunlich gut hielt und auch noch nachmittags entspanntes Fahren erlaubte. Wie der geneigte Leser dieses Blogs sicherlich erkannt hat, haben wir beide so unsere kleinen Probleme, wenn die Sicht diffus ist. Es geht nicht um Schnee oder Nebel sondern schlicht um diese Ansicht der Piste ohne jede Kontur. Wenn dann schwerer Schnee zu den berüchtigten Blitzbuckeln mutiert, die man bekanntlich schwer erspähen kann, wird die Oberschenkelmuskulatur einer besonderen Belastung ausgesetzt. Das anschließende Wannenbad war unbedingt nötig um die Einsatzfähigkeit der Skifahrer/innen für den folgenden Tag wieder herzustellen.
Tag 2
Der Tag an dem der Blizzard von uns ging.
Es fing ganz harmlos an. Die Wolken waren verschwunden, der Berg rief und wir sind mal eine halbe Stunde früher aus den Betten gekrochen. Das gestrige Wellnessprogramm hatte gewirkt.
Ein Blick aus dem Fenster zeigte uns, der Lift ist an, also los.
Tschuggen-Ost hinauf und gleich auf den Carmenna-Lift und hinüber zum Plattkofel (korrekte Bezeichnung Plattenhorn)und drauf los gefräst. Oh Baby, einfach mega-super. Kaum Leuts auf der Piste, der Schnee schon leicht angetaut (es war erst 9:15 Uhr) und die gaaanz große Kurve ausgepackt. Um 10:00 wurde dann der Treffpunkt mit Martina, Tinys Ski-Coach ihres besonderen Vertrauens, angesteuert. Nachdem festzustellen war, dass der Nachwuchs bestens versorgt ist, gings gleich wieder aufs Plattenhorn. Besonders die roten Varianten hatten es uns angetan. Jede Version wurde ausgiebig befahren.
Auf einer der beiden Pisten zur Carmenna-Hütte kam dann das Unerwartete.
Der Blizzard ging von uns. Es war ganz unspektakulär. Martina unterzog unsere Kurventechnik einer kritischen Betrachtung und stellte vor der Hütte schlicht fest. „Der Ski ist aber durch, der tut ja gar nicht so wie du kannst“.
Und das war es dann, der Todesstoß für den Blizzard.
Daher an dieser Stelle nun ein Nachruf.
[color=#0000BF]Lieber Blizzard.
Du erblicktest das Licht der Welt im Jahre 2005 und wurdest auf den Namen SLR getauft.
In unsere Familie kamst du Weihnachten 2007. Du wurdest nicht vom Klapperstorch gebracht, sondern vom heiligen St. UPS. Du kamst in mein Büro und erregtest sofort Aufsehen, ist doch ein Paar Ski in einem Hamburger Büro eher selten anzutreffen. Vielleicht mit Ausnahme von einem Büro bei Völkl, Blizzard, Elan oder so, und die haben keine Büros in Hamburg.
Du warst ein Weihnachtsgeschenk meiner Liebsten und wurdest sehnlichst erwartet, hatte ich doch schon mit einem deiner Brüder einige schöne Abfahrten gemacht.
Über 4 Winter warst du nun mein treuer Begleiter.
Weit sind wir gereist. Ober- Unter- Hochgurgl, Livigno, Serfaus-Fiss-Ladis, Berwang und Umgebung, St. Moritz, Arosa, Obertauern, Ischgl, Galtür und last but not least die Dolomiten hast du mit uns erkundet. Auch in eine Skihalle haben wir dich einmal mitgenommen.
Ob bei minus 25 Grad oder auf gefluteten Sulzpisten hast du stets den rechten Weg gefunden. Nie hat deine Bindung zu mir den Kontakt abgebrochen.
Wacker hast du das nicht unerhebliche Gewicht deines Fahrers getragen. Deine Kanten haben stets den rechten Grip gehabt. Dieser unermüdliche Einsatz hat aber seine Spuren hinterlassen. Der eine oder andere Stein hat Narben in deinem Belag hinterlassen. Nach 14 Skiwochen ist nun die Spannung erlahmt und der Tag ist gekommen, an dem wir Abschied nehmen müssen. Wir werden dich in gute Hände geben, so dass du dein Gnadenbrot unter den Füßen eines norddeutschen Skifahranfängers erhalten wirst.
RIP[/color]Und somit wurde das Casting zu SsdSS eröffnet.
Kandidat 1 ist ein Völkl Racetiger SC. Schön gewachsen zu einer Länge von 163 cm. Dezentes Design, das mit dem Outfit meiner Liebsten harmoniert. (Nicht unbedingt ein Entscheidungskriterium, aber nice to have)
Es ging sofort auf die Referenzpiste (die wo der Blizzard seinen KO erlitt) und das war dann schon nicht schlecht. Obwohl es schon recht sulzig war, ging es sehr gut. Der Ski ist leicht zu steuern, auf der Kante nicht aus der Ruhe zu bringen. Mal sehen, wie er sich schlägt, wenn der ganze Sulz wieder seinen Aggregatzustand gewechselt hat.
(Kommentar von Azzurra: War schon schön, zu sehen, dass Stefan ein gewisses entrücktes Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekam…)
Tag 3
Das Casting geht weiter. Der Renntiger war ja in den Recall gekommen.
Wie zu erwarten, war es über die Nacht recht hart geworden auf den Pisten. Auf den ersten Abfahrten ratterte es kräftig und es wurde der Begriff Osteoporose-Prophylaxe geprägt. Für irgendetwas ist also auch eine Eis-Piste gut. Aber auch auf diesem harten Untergrund hat der Renntiger überzeugt. Kante greift gut, Kurve ist leicht einzuleiten, kurz gesagt, er tut was man möchte und ich jedenfalls fühle mich sehr sicher auf dem Ski (besser gesagt auf den beiden Ski). Bis zum Mittag wurden dann neben den Plattenhorn Pisten auch 2 Abfahrten am Hörnli absolviert. Oben auf dem Berg war die Piste noch gut hart, im Laufe der Abfahrt wurde es zunehmend griffiger und zum Schluss war er dann schon da, der Sulz. Bei einer Abfahrt, mit Ausnahme von Neuschnee, so ziemlich alle Schneevarianten zu erfahren kommt auch nicht so oft vor.
Die Jury hat dann entschieden, dass der Renntiger ein Bild bekommt und somit eine Runde weiter ist.
Nach der Mittagspause erschien dann Kandidat 2 auf der Casting Bühne.
Elan ist der Name, genauer Elan SL Race. Noch etwas größer gewachsen auf 165 cm, dafür aber anders geschminkt, passt zu keinem unserer Outfits (Azzurra: Doch, zu meinem halbwegs. Ist ja aber kein Kriterium…). Aber Schnee drüber. Es kommt auf die inneren Werte an.
Auf der Referenzpiste schlägt er sich wacker, aber nicht ganz so drehfreudig wie der Völkl. In der Charakteristik sind sich die Kandidaten sehr ähnlich. Aber nur ähnlich, nicht gleich. Im schweren Schnee erfordert der SL mehr Kraft als der Tiger. Der SL scheint mir für mein Gewicht zu weich zu sein. Aber die Großzügigkeit der Jury kannte keine Grenzen, daher zwar kein Bild, aber morgen noch mal vorsprechen.
Tag 4, Vom Winde verweht.
Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Auf Sulz waren wir ja nun programmiert. Daher unser Tatendrang, schnell auf den Berg zu kommen um so lange zu fahren wie es geht. Dieser Plan war heute gescheitert. Das Vorsprechen des Elan SL fiel quasi aus, weil wegen Sturm alle höher gelegenen Lifte außer Betrieb waren. Das hielt auch bis zur Mittagspause an. Erst so um 12.30 Uhr wurden die Anlagen geöffnet. Somit konnten also nur die Pisten am Tschuggen befahren werden. Die einzige Alternative war die Weisshornbahn, allerdings bei Anstehzeiten von ca. 30 Minuten, wie Beate berichtete. Die Temperaturen waren nochmals gestiegen, die Sulzbacher Festspiele begannen also ohne die morgendliche Osteoporose Prophylaxe. Als dann nachmittags die Lifte wieder geöffnet waren, waren noch ein paar längere Sulztouren machbar. Was den SL anbelangt, hatte der bei diesen Schneeverhältnissen keine Chance, sich ins bessere Licht zu setzen. Er wäre kein Zugewinn zum Blizzard in seinen guten Zeiten gewesen. Für meinen „Hau Ruck um die Ecke“ Fahrstil passt er schlicht nicht. Somit kein Bild für den Elan. Bei dieser „Show“ war nix zu holen.
Im Skiverleih steht zwar noch ein Head und natürlich jede Menge Allmountain-Ski, Twintipps und wie die alle heißen mögen. Der Juryvorsitzende (also der Verfasser) entschied dann, auf den Renntiger zurück zu wechseln. Für morgen ist Schneefall angesagt, da kann das Tigerchen ja mal zeigen was es kann.
Bei der Talabfahrt fing es schon mal an zu regnen……
Tag 5
Aus dem gestrigen Regen wurde dann doch noch Schnee. In Arosa so ca. 7 cm, in der Höhe eher mehr, da ist der Regen früher in Schnee übergegangen. Blöd war, dass die Wolkenuntergrenze erheblich gesunken war. Auf dem Tschuggen angekommen, war nicht zu erkennen, ob die Lifte Carmenna, Hörnli und Plattenhorn überhaupt in Betrieb sind. Sie waren schlicht nicht zu sehen.
Eigentlich überhaupt nicht unsers. Aber wenn man verabredet ist, gibt es keine überraschend auftretende Schneeflocken-Allergie oder andere fadenscheinige Ausreden. Training ist bei jedem Wetter. Wegen der bescheidenen Sicht wurde beschlossen, über die Carmenna-Mittelstation auf den Plattkofel zu fahren. Gesagt, getan. Die Sicht verschlechterte sich immer mehr. Eben stand ich noch neben einer Schneekanone und warte auf Tiny + Martina, die Abzweigung ist erkennbar. Kurz umgedreht und dummes Zeug geredet und schon war die Abzweigung im Nebel verschwunden. Irgendwie haben wir dann den Plattenhornlift erreicht. Oben angekommen war klar, das gibt heute ein Tiefschneetraining mit minimaler Sicht. Tiny und Martina hatten offensichtlich Spaß. (Azzurra: Und wie! Obwohl ich nach wie vor glaube, dass Tiefschnee, wenn auch wie hier in entschärfter Form nicht neben sondern auf der Piste, jemals meine Lieblingsbedingung wird, habe ich erstmals einigermaßen locker-freudig meine Spuren gezogen. Auch der obligatorische Sturz konnte mich nicht schrecken. Und als dann sogar das von Martina angekündigte sirrende Geräusch des Schnees zu hören war, konnte auch ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen…) Ich hingegen habe meine Erfolgserlebnisse aus den Tatsachen bezogen, dass ich ersten den Weg gefunden habe, zweitens keine Ausrüstungsgegenstände verloren habe und drittens mindestens 4 Liter Flüssigkeit vergossen habe.
Nach der Pause wurden dann noch, wie jeden Tag, zusammen mit Beate ein paar Abfahrten absolviert und auch dieser Tag ging zu Ende. Ach ja, der Renntiger. Er ging auch bei diesem Schnee viel besser als erwartet. Allerdings hatte ich ein paar Kantenverschneider. Sicherlich meiner „respektvollen“ Fahrweise ob des Pistenzustands und der Sicht geschuldet. Die Ski trifft da keine Schuld. Daher ist der Renntiger der Gewinner der ersten Staffel von SsdSS. Es ist nur noch die Gage zu verhandeln. Beate hat da ihre tätige Hilfe bei den Vertragsverhandlungen angeboten, auf die ich gerne zurückgreifen werde.
Tag 6
Letzter Tag in Arosa und letzter Tag unseres Ski Winters. Erste depressive Momente meinerseits, die Vorbereitungen zur Heimreise sind zu planen.
Es hatte die ganze Nacht weiter geschneit. Leider waren die Temperaturen nicht so wirklich gesunken. Das Thermometer am Tschuggen-Ost-Lift zeigte morgens 5 Grad.
Die Pisten waren sehr weich und tief, die Sicht war anfangs auf wenige Meter begrenzt, wurde aber im Laufe des Tages besser. Es waren morgens nicht viele Leute auf der Piste. Trotzdem war der Schnee bald zu jeder Menge Blitzbuckeln zusammen geschoben. Ganz toll, teilweise hatte ich das Gefühl wie ein Ping-Pong-Ball von einem Buckel zum nächsten zu hüpfen. Wenn man die Dinger wenigstens sehen könnte, wäre man ja gewarnt. Na ja, also erst mal die Mittagspause vorgezogen, die Knochen sortiert und den Flüssigkeitsverlust ausgeglichen.
Die Pause wurde des Weiteren genutzt, die Gage für den SsdSS-Gewinner auszuhandeln. Ich habe mich da ganz auf das Verhandlungsgeschick von Beate verlassen, die ein ausgezeichnetes Verhandlungsergebnis präsentieren konnte. Der Deal wurde sofort besiegelt, der Renntiger ist also fest angestellt und zwar unbefristet. Die Provisionsfrage für Beate wird zu einem späteren Zeitpunkt, nicht öffentlich, geregelt.
Nun sammelte sich die Truppe, um den Nachmittag in Angriff zu nehmen. Aus Zürich stießen Tanja und Urs dazu, Beate hatte auch die Skiunterrichtsarbeit beendet. Somit war das Sextett komplett. Es ging auf den Plattkofel hinauf und dort wurde dann kräftig gefräst. Da es sichtiger wurde, konnte das geneigte, zumeist norddeutsche Publikum Martina und Urs bei Tiefschneefahrten beobachten und wieder was dazulernen.
Es setzte ein reges Skitauschen ein. Der Renntiger wurde von Martina einer Tiefschnee-Prüfung unterzogen (wie schlau von mir, Martinas Urteil nach Vertragsabschluss einzuholen. Es war aber zum Glück zufriedenstellend und deckte sich mit der Juryentscheidung). Beates Graffiti-Nordica wurde von Urs durch die Mangel gedreht und für gut befunden. Ich konnte derweil feststellen, dass Beates „Elan-Arbeitsski“ bestens gepflegt sind. So ging es dann dahin und wie im Fluge verging die Zeit. Irgendwann sprachen meine Knie „nu ist‘s mal gut“ und es ging hotelwärts mit Tiny hinunter nach Arosa. (Azzurra: Nicht so ganz - ich war vollkommen platt und zog es vor, von Inner-Arosa aus, mit Beate, Martina und Mira zusammen den Bus zu nehmen. Wie schön, dass die Busverbindungen in Arosa so komfortabel und unkompliziert sind!) Noch schnell das Auto vom Schnee befreit (der Plan ging diesmal auf, siehe OT-Bericht) und schon mal die Klamotten verpackt. Die Urlaubsenddepression wird schlimmer…..
Tag 7
Rückreise in die schönste Stadt der Welt.
Ich möchte es einmal erleben, dass Hin- und Rückfahrt ohne Stau oder ähnliches ablaufen. Hatten wir bei der Anreise noch 3 Stunden durch eine gesperrte Autobahn verloren und so insgesamt fast 12 Stunden (in 2 Etappen) gebraucht, ging es auf der Rückreise wie mit dem heißen Messer durch die Butter. Nach noch nicht mal 9 Stunden stand ich im Supermarkt unseres Vertrauens an der Kasse. Somit war der Proviant für den Sonntag gesichert.
Nur für Technik-Freaks:
Da ich ja keine Nahrungsmittel in den Tank kippe, konnte ich feststellen, dass der Mondeo mit dem Super+-Benzin tatsächlich einen knappen Liter weniger verbraucht.
Zum Hotel. Wir hatten uns für das Vetter entschieden. Hauptkriterium war die Lage direkt am Tschuggen-Ost-Lift. Wir konnten tatsächlich aus dem Fenster auf den Lifteingang gucken. War erstaunlich. Jeden Morgen trafen so um 8:50 Uhr die Ersten ein und stellten sich an der geschlossenen Ticket-Kontrolle an. 50 Meter weiter war die Seilbahn schon seit 8:20 Uhr in Betrieb… Die nachmittägliche Schluss-Abfahrt endete direkt an der Tür zum Luzi-Sport, der alle Services im Angebot hat, die der Ski so braucht. Equipment kann ausgeliehen werden. Dazu gab es eine Trocknungsanlage für abgesoffene Skischuhe. Ein direkter Zugang vom Hotel ist vorhanden. Weitere 10 Schritte im selben Haus ist dann der zweite Grund für unsere Hotelwahl gelegen, die „Strumpf-Bar“. In dieser Bar (gehört auch zum Hotel) ist es gestattet, getrocknete, nikotinhaltige Blätter zu verbrennen und sich am Rauch zu ergötzen. Oder kurz gesagt, da durfte gepafft werden. Interessant die Lösung, wie die Verbrennungsrückstände entsorgt werden. Es gibt kleine Tische für die Getränke. Die Tischplatte ist aus Stein und hat in der Mitte ein Loch unter welchem sich die Urne befindet. In diesem Behälter ist ausreichend Wasser, in dem die Glut prompt gelöscht wird. Funzt natürlich nur, wenn kein Vollpfosten seinen gesamten Skijackeninhalt an gebrauchten Tempos sowie leere Zigarettenschachteln da hinein gestopft hat.
Die Sache mit den Strümpfen ist übrigens Programm im ganzen Hotel. Das weibliche Personal, mit Ausnahme der Zimmermädchen, trug täglich wechselnde Nylons mit recht auffälligen Mustern. Wohlgeformte Beine schienen mir ein Einstellungskriterium zu sein. Nun mag man denken, das sexy Outfit ist gedacht, um vom schlechten Essen abzulenken. Dem ist definitiv nicht so. Es gab weder beim Frühstück noch am Abend einen Durchhänger. Wir haben immer sehr lecker gegessen. Zugeben müssen wir aber, dass man beispielsweise bei McD günstiger isst. Aber da haben die Mädels nur ein Mützchen auf dem Kopf und keine sexy Strümpfe an den Beinen.
Und dann ist da noch der Dyson. Der Eine oder Andere kennt vielleicht diesen klitzekleinen Staubsauger ohne Saugverlust. Nun hat dieser englische Tüftler auch eine Maschine erfunden, mit der man sich nach dem Besuch der Keramikabteilung und der anschließenden Handreinigung die Hände trocknen kann. Wenn also die Hände wieder sauber sind, stellt man sich vor den Apparat und steckt die nassen Hände von oben in eine Öffnung. Mit einem Mords Getöse nimmt der Kasten seine Arbeit auf und produziert einen starken Warmluftstrom der mit hohem Druck die Feuchtigkeit von den Händen bläst. Damit nun die Hände getrocknet werden, muss man die Hände langsam nach oben herausziehen. Ist das vorschriftsmäßig erledigt, stellt der Apparat sofort seine Tätigkeit ein und verstummt. Das ist dann schön. Die Hände sind sauber und trocken und der Tinnitus klingt schnell wieder ab. Ich habe mir gedacht, so ein Ding zu Hause wäre fein, braucht man doch keine Handtücher mehr. Aber das geht nicht. Wenn ich mir vorstelle, ich trockne mir in unserer Altbauwohnung die Hände, weiß die gesamte Nachbarschaft, dass ich pinkeln war. Ein weiteres Problem stellt die sachgemäße Bedienung dar. Ich konnte einige Gäste bei der Benutzung beobachten, die ob des erhöhten Alkoholpegels Schwierigkeiten mit der Bedienung hatten. Meist vergaßen sie das langsame Herausziehen der Hände. Wenn sie leicht schwankend vor dem Apparat standen und die nassen Hände in einen der beiden Schächte praktiziert hatten, wurde sofort der Ärmelsaum getrocknet. Wenn es ihnen dann an den Handgelenken zu heiß wurde, zogen sie die Hände wieder raus und verließen den Waschraum. Die Hände waren also noch nass und die Türklinke entsprechend glitschig. Da ich Schwyzerdütsch weder verstehe noch spreche, konnte ich nicht helfend eingreifen.
So, das war es denn für diesen Skiwinter. Wenn noch Fragen sind, immer her damit. Macht es gut diesen Sommer. Tiny und meiner einer bereiten uns nun auf die Football-Saison unserer Blauen Teufel vor. Aber das wäre dann ein neuer Blog in einem anderen Forum.
(Azzurra: Noch ein kurzes Fazit von mir. Ich bin sehr froh, dass wir noch diese traumhafte Woche in Arosa zum Saisonabschluss hatten. So hatte ich dann doch noch nach den (bis auf St. Moritz) eher durchwachsenen Wochen davor eine richtig schöne Zeit. Gerade weil die Bedingungen in der letzten Woche nicht wirklich einfach waren und ich trotzdem locker-flockig damit umgehen konnte… Selbst in meinem schon gesetzteren Alter kann man noch dazulernen, wenn man die richtigen Begleiter(innen) hat. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Winter, hoffentlich auch wieder mit euch, Martina und Beate!)
CU all next season.
Tag 1
Der Sonntag machte seinem Namen keine Ehre. Bei bewölktem Himmel wurden dann die ersten Spuren in den Schnee gezogen. Als Begleitung war Bernd aus Chur herauf gekommen. Immer gut, einen Guide dabei zu haben, der den Pistenzustand kennt. Es wurde frühlingshaft warm und es galt mal wieder sich den Gegebenheiten anzupassen. Also schwerer Altschnee, der sich aber erstaunlich gut hielt und auch noch nachmittags entspanntes Fahren erlaubte. Wie der geneigte Leser dieses Blogs sicherlich erkannt hat, haben wir beide so unsere kleinen Probleme, wenn die Sicht diffus ist. Es geht nicht um Schnee oder Nebel sondern schlicht um diese Ansicht der Piste ohne jede Kontur. Wenn dann schwerer Schnee zu den berüchtigten Blitzbuckeln mutiert, die man bekanntlich schwer erspähen kann, wird die Oberschenkelmuskulatur einer besonderen Belastung ausgesetzt. Das anschließende Wannenbad war unbedingt nötig um die Einsatzfähigkeit der Skifahrer/innen für den folgenden Tag wieder herzustellen.
Tag 2
Der Tag an dem der Blizzard von uns ging.
Es fing ganz harmlos an. Die Wolken waren verschwunden, der Berg rief und wir sind mal eine halbe Stunde früher aus den Betten gekrochen. Das gestrige Wellnessprogramm hatte gewirkt.
Ein Blick aus dem Fenster zeigte uns, der Lift ist an, also los.
Tschuggen-Ost hinauf und gleich auf den Carmenna-Lift und hinüber zum Plattkofel (korrekte Bezeichnung Plattenhorn)und drauf los gefräst. Oh Baby, einfach mega-super. Kaum Leuts auf der Piste, der Schnee schon leicht angetaut (es war erst 9:15 Uhr) und die gaaanz große Kurve ausgepackt. Um 10:00 wurde dann der Treffpunkt mit Martina, Tinys Ski-Coach ihres besonderen Vertrauens, angesteuert. Nachdem festzustellen war, dass der Nachwuchs bestens versorgt ist, gings gleich wieder aufs Plattenhorn. Besonders die roten Varianten hatten es uns angetan. Jede Version wurde ausgiebig befahren.
Auf einer der beiden Pisten zur Carmenna-Hütte kam dann das Unerwartete.
Der Blizzard ging von uns. Es war ganz unspektakulär. Martina unterzog unsere Kurventechnik einer kritischen Betrachtung und stellte vor der Hütte schlicht fest. „Der Ski ist aber durch, der tut ja gar nicht so wie du kannst“.
Und das war es dann, der Todesstoß für den Blizzard.
Daher an dieser Stelle nun ein Nachruf.
[color=#0000BF]Lieber Blizzard.
Du erblicktest das Licht der Welt im Jahre 2005 und wurdest auf den Namen SLR getauft.
In unsere Familie kamst du Weihnachten 2007. Du wurdest nicht vom Klapperstorch gebracht, sondern vom heiligen St. UPS. Du kamst in mein Büro und erregtest sofort Aufsehen, ist doch ein Paar Ski in einem Hamburger Büro eher selten anzutreffen. Vielleicht mit Ausnahme von einem Büro bei Völkl, Blizzard, Elan oder so, und die haben keine Büros in Hamburg.
Du warst ein Weihnachtsgeschenk meiner Liebsten und wurdest sehnlichst erwartet, hatte ich doch schon mit einem deiner Brüder einige schöne Abfahrten gemacht.
Über 4 Winter warst du nun mein treuer Begleiter.
Weit sind wir gereist. Ober- Unter- Hochgurgl, Livigno, Serfaus-Fiss-Ladis, Berwang und Umgebung, St. Moritz, Arosa, Obertauern, Ischgl, Galtür und last but not least die Dolomiten hast du mit uns erkundet. Auch in eine Skihalle haben wir dich einmal mitgenommen.
Ob bei minus 25 Grad oder auf gefluteten Sulzpisten hast du stets den rechten Weg gefunden. Nie hat deine Bindung zu mir den Kontakt abgebrochen.
Wacker hast du das nicht unerhebliche Gewicht deines Fahrers getragen. Deine Kanten haben stets den rechten Grip gehabt. Dieser unermüdliche Einsatz hat aber seine Spuren hinterlassen. Der eine oder andere Stein hat Narben in deinem Belag hinterlassen. Nach 14 Skiwochen ist nun die Spannung erlahmt und der Tag ist gekommen, an dem wir Abschied nehmen müssen. Wir werden dich in gute Hände geben, so dass du dein Gnadenbrot unter den Füßen eines norddeutschen Skifahranfängers erhalten wirst.
RIP[/color]Und somit wurde das Casting zu SsdSS eröffnet.
Kandidat 1 ist ein Völkl Racetiger SC. Schön gewachsen zu einer Länge von 163 cm. Dezentes Design, das mit dem Outfit meiner Liebsten harmoniert. (Nicht unbedingt ein Entscheidungskriterium, aber nice to have)
Es ging sofort auf die Referenzpiste (die wo der Blizzard seinen KO erlitt) und das war dann schon nicht schlecht. Obwohl es schon recht sulzig war, ging es sehr gut. Der Ski ist leicht zu steuern, auf der Kante nicht aus der Ruhe zu bringen. Mal sehen, wie er sich schlägt, wenn der ganze Sulz wieder seinen Aggregatzustand gewechselt hat.
(Kommentar von Azzurra: War schon schön, zu sehen, dass Stefan ein gewisses entrücktes Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekam…)
Tag 3
Das Casting geht weiter. Der Renntiger war ja in den Recall gekommen.
Wie zu erwarten, war es über die Nacht recht hart geworden auf den Pisten. Auf den ersten Abfahrten ratterte es kräftig und es wurde der Begriff Osteoporose-Prophylaxe geprägt. Für irgendetwas ist also auch eine Eis-Piste gut. Aber auch auf diesem harten Untergrund hat der Renntiger überzeugt. Kante greift gut, Kurve ist leicht einzuleiten, kurz gesagt, er tut was man möchte und ich jedenfalls fühle mich sehr sicher auf dem Ski (besser gesagt auf den beiden Ski). Bis zum Mittag wurden dann neben den Plattenhorn Pisten auch 2 Abfahrten am Hörnli absolviert. Oben auf dem Berg war die Piste noch gut hart, im Laufe der Abfahrt wurde es zunehmend griffiger und zum Schluss war er dann schon da, der Sulz. Bei einer Abfahrt, mit Ausnahme von Neuschnee, so ziemlich alle Schneevarianten zu erfahren kommt auch nicht so oft vor.
Die Jury hat dann entschieden, dass der Renntiger ein Bild bekommt und somit eine Runde weiter ist.
Nach der Mittagspause erschien dann Kandidat 2 auf der Casting Bühne.
Elan ist der Name, genauer Elan SL Race. Noch etwas größer gewachsen auf 165 cm, dafür aber anders geschminkt, passt zu keinem unserer Outfits (Azzurra: Doch, zu meinem halbwegs. Ist ja aber kein Kriterium…). Aber Schnee drüber. Es kommt auf die inneren Werte an.
Auf der Referenzpiste schlägt er sich wacker, aber nicht ganz so drehfreudig wie der Völkl. In der Charakteristik sind sich die Kandidaten sehr ähnlich. Aber nur ähnlich, nicht gleich. Im schweren Schnee erfordert der SL mehr Kraft als der Tiger. Der SL scheint mir für mein Gewicht zu weich zu sein. Aber die Großzügigkeit der Jury kannte keine Grenzen, daher zwar kein Bild, aber morgen noch mal vorsprechen.
Tag 4, Vom Winde verweht.
Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Auf Sulz waren wir ja nun programmiert. Daher unser Tatendrang, schnell auf den Berg zu kommen um so lange zu fahren wie es geht. Dieser Plan war heute gescheitert. Das Vorsprechen des Elan SL fiel quasi aus, weil wegen Sturm alle höher gelegenen Lifte außer Betrieb waren. Das hielt auch bis zur Mittagspause an. Erst so um 12.30 Uhr wurden die Anlagen geöffnet. Somit konnten also nur die Pisten am Tschuggen befahren werden. Die einzige Alternative war die Weisshornbahn, allerdings bei Anstehzeiten von ca. 30 Minuten, wie Beate berichtete. Die Temperaturen waren nochmals gestiegen, die Sulzbacher Festspiele begannen also ohne die morgendliche Osteoporose Prophylaxe. Als dann nachmittags die Lifte wieder geöffnet waren, waren noch ein paar längere Sulztouren machbar. Was den SL anbelangt, hatte der bei diesen Schneeverhältnissen keine Chance, sich ins bessere Licht zu setzen. Er wäre kein Zugewinn zum Blizzard in seinen guten Zeiten gewesen. Für meinen „Hau Ruck um die Ecke“ Fahrstil passt er schlicht nicht. Somit kein Bild für den Elan. Bei dieser „Show“ war nix zu holen.
Im Skiverleih steht zwar noch ein Head und natürlich jede Menge Allmountain-Ski, Twintipps und wie die alle heißen mögen. Der Juryvorsitzende (also der Verfasser) entschied dann, auf den Renntiger zurück zu wechseln. Für morgen ist Schneefall angesagt, da kann das Tigerchen ja mal zeigen was es kann.
Bei der Talabfahrt fing es schon mal an zu regnen……
Tag 5
Aus dem gestrigen Regen wurde dann doch noch Schnee. In Arosa so ca. 7 cm, in der Höhe eher mehr, da ist der Regen früher in Schnee übergegangen. Blöd war, dass die Wolkenuntergrenze erheblich gesunken war. Auf dem Tschuggen angekommen, war nicht zu erkennen, ob die Lifte Carmenna, Hörnli und Plattenhorn überhaupt in Betrieb sind. Sie waren schlicht nicht zu sehen.
Eigentlich überhaupt nicht unsers. Aber wenn man verabredet ist, gibt es keine überraschend auftretende Schneeflocken-Allergie oder andere fadenscheinige Ausreden. Training ist bei jedem Wetter. Wegen der bescheidenen Sicht wurde beschlossen, über die Carmenna-Mittelstation auf den Plattkofel zu fahren. Gesagt, getan. Die Sicht verschlechterte sich immer mehr. Eben stand ich noch neben einer Schneekanone und warte auf Tiny + Martina, die Abzweigung ist erkennbar. Kurz umgedreht und dummes Zeug geredet und schon war die Abzweigung im Nebel verschwunden. Irgendwie haben wir dann den Plattenhornlift erreicht. Oben angekommen war klar, das gibt heute ein Tiefschneetraining mit minimaler Sicht. Tiny und Martina hatten offensichtlich Spaß. (Azzurra: Und wie! Obwohl ich nach wie vor glaube, dass Tiefschnee, wenn auch wie hier in entschärfter Form nicht neben sondern auf der Piste, jemals meine Lieblingsbedingung wird, habe ich erstmals einigermaßen locker-freudig meine Spuren gezogen. Auch der obligatorische Sturz konnte mich nicht schrecken. Und als dann sogar das von Martina angekündigte sirrende Geräusch des Schnees zu hören war, konnte auch ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen…) Ich hingegen habe meine Erfolgserlebnisse aus den Tatsachen bezogen, dass ich ersten den Weg gefunden habe, zweitens keine Ausrüstungsgegenstände verloren habe und drittens mindestens 4 Liter Flüssigkeit vergossen habe.
Nach der Pause wurden dann noch, wie jeden Tag, zusammen mit Beate ein paar Abfahrten absolviert und auch dieser Tag ging zu Ende. Ach ja, der Renntiger. Er ging auch bei diesem Schnee viel besser als erwartet. Allerdings hatte ich ein paar Kantenverschneider. Sicherlich meiner „respektvollen“ Fahrweise ob des Pistenzustands und der Sicht geschuldet. Die Ski trifft da keine Schuld. Daher ist der Renntiger der Gewinner der ersten Staffel von SsdSS. Es ist nur noch die Gage zu verhandeln. Beate hat da ihre tätige Hilfe bei den Vertragsverhandlungen angeboten, auf die ich gerne zurückgreifen werde.
Tag 6
Letzter Tag in Arosa und letzter Tag unseres Ski Winters. Erste depressive Momente meinerseits, die Vorbereitungen zur Heimreise sind zu planen.
Es hatte die ganze Nacht weiter geschneit. Leider waren die Temperaturen nicht so wirklich gesunken. Das Thermometer am Tschuggen-Ost-Lift zeigte morgens 5 Grad.
Die Pisten waren sehr weich und tief, die Sicht war anfangs auf wenige Meter begrenzt, wurde aber im Laufe des Tages besser. Es waren morgens nicht viele Leute auf der Piste. Trotzdem war der Schnee bald zu jeder Menge Blitzbuckeln zusammen geschoben. Ganz toll, teilweise hatte ich das Gefühl wie ein Ping-Pong-Ball von einem Buckel zum nächsten zu hüpfen. Wenn man die Dinger wenigstens sehen könnte, wäre man ja gewarnt. Na ja, also erst mal die Mittagspause vorgezogen, die Knochen sortiert und den Flüssigkeitsverlust ausgeglichen.
Die Pause wurde des Weiteren genutzt, die Gage für den SsdSS-Gewinner auszuhandeln. Ich habe mich da ganz auf das Verhandlungsgeschick von Beate verlassen, die ein ausgezeichnetes Verhandlungsergebnis präsentieren konnte. Der Deal wurde sofort besiegelt, der Renntiger ist also fest angestellt und zwar unbefristet. Die Provisionsfrage für Beate wird zu einem späteren Zeitpunkt, nicht öffentlich, geregelt.
Nun sammelte sich die Truppe, um den Nachmittag in Angriff zu nehmen. Aus Zürich stießen Tanja und Urs dazu, Beate hatte auch die Skiunterrichtsarbeit beendet. Somit war das Sextett komplett. Es ging auf den Plattkofel hinauf und dort wurde dann kräftig gefräst. Da es sichtiger wurde, konnte das geneigte, zumeist norddeutsche Publikum Martina und Urs bei Tiefschneefahrten beobachten und wieder was dazulernen.
Es setzte ein reges Skitauschen ein. Der Renntiger wurde von Martina einer Tiefschnee-Prüfung unterzogen (wie schlau von mir, Martinas Urteil nach Vertragsabschluss einzuholen. Es war aber zum Glück zufriedenstellend und deckte sich mit der Juryentscheidung). Beates Graffiti-Nordica wurde von Urs durch die Mangel gedreht und für gut befunden. Ich konnte derweil feststellen, dass Beates „Elan-Arbeitsski“ bestens gepflegt sind. So ging es dann dahin und wie im Fluge verging die Zeit. Irgendwann sprachen meine Knie „nu ist‘s mal gut“ und es ging hotelwärts mit Tiny hinunter nach Arosa. (Azzurra: Nicht so ganz - ich war vollkommen platt und zog es vor, von Inner-Arosa aus, mit Beate, Martina und Mira zusammen den Bus zu nehmen. Wie schön, dass die Busverbindungen in Arosa so komfortabel und unkompliziert sind!) Noch schnell das Auto vom Schnee befreit (der Plan ging diesmal auf, siehe OT-Bericht) und schon mal die Klamotten verpackt. Die Urlaubsenddepression wird schlimmer…..
Tag 7
Rückreise in die schönste Stadt der Welt.
Ich möchte es einmal erleben, dass Hin- und Rückfahrt ohne Stau oder ähnliches ablaufen. Hatten wir bei der Anreise noch 3 Stunden durch eine gesperrte Autobahn verloren und so insgesamt fast 12 Stunden (in 2 Etappen) gebraucht, ging es auf der Rückreise wie mit dem heißen Messer durch die Butter. Nach noch nicht mal 9 Stunden stand ich im Supermarkt unseres Vertrauens an der Kasse. Somit war der Proviant für den Sonntag gesichert.
Nur für Technik-Freaks:
Da ich ja keine Nahrungsmittel in den Tank kippe, konnte ich feststellen, dass der Mondeo mit dem Super+-Benzin tatsächlich einen knappen Liter weniger verbraucht.
Zum Hotel. Wir hatten uns für das Vetter entschieden. Hauptkriterium war die Lage direkt am Tschuggen-Ost-Lift. Wir konnten tatsächlich aus dem Fenster auf den Lifteingang gucken. War erstaunlich. Jeden Morgen trafen so um 8:50 Uhr die Ersten ein und stellten sich an der geschlossenen Ticket-Kontrolle an. 50 Meter weiter war die Seilbahn schon seit 8:20 Uhr in Betrieb… Die nachmittägliche Schluss-Abfahrt endete direkt an der Tür zum Luzi-Sport, der alle Services im Angebot hat, die der Ski so braucht. Equipment kann ausgeliehen werden. Dazu gab es eine Trocknungsanlage für abgesoffene Skischuhe. Ein direkter Zugang vom Hotel ist vorhanden. Weitere 10 Schritte im selben Haus ist dann der zweite Grund für unsere Hotelwahl gelegen, die „Strumpf-Bar“. In dieser Bar (gehört auch zum Hotel) ist es gestattet, getrocknete, nikotinhaltige Blätter zu verbrennen und sich am Rauch zu ergötzen. Oder kurz gesagt, da durfte gepafft werden. Interessant die Lösung, wie die Verbrennungsrückstände entsorgt werden. Es gibt kleine Tische für die Getränke. Die Tischplatte ist aus Stein und hat in der Mitte ein Loch unter welchem sich die Urne befindet. In diesem Behälter ist ausreichend Wasser, in dem die Glut prompt gelöscht wird. Funzt natürlich nur, wenn kein Vollpfosten seinen gesamten Skijackeninhalt an gebrauchten Tempos sowie leere Zigarettenschachteln da hinein gestopft hat.
Die Sache mit den Strümpfen ist übrigens Programm im ganzen Hotel. Das weibliche Personal, mit Ausnahme der Zimmermädchen, trug täglich wechselnde Nylons mit recht auffälligen Mustern. Wohlgeformte Beine schienen mir ein Einstellungskriterium zu sein. Nun mag man denken, das sexy Outfit ist gedacht, um vom schlechten Essen abzulenken. Dem ist definitiv nicht so. Es gab weder beim Frühstück noch am Abend einen Durchhänger. Wir haben immer sehr lecker gegessen. Zugeben müssen wir aber, dass man beispielsweise bei McD günstiger isst. Aber da haben die Mädels nur ein Mützchen auf dem Kopf und keine sexy Strümpfe an den Beinen.
Und dann ist da noch der Dyson. Der Eine oder Andere kennt vielleicht diesen klitzekleinen Staubsauger ohne Saugverlust. Nun hat dieser englische Tüftler auch eine Maschine erfunden, mit der man sich nach dem Besuch der Keramikabteilung und der anschließenden Handreinigung die Hände trocknen kann. Wenn also die Hände wieder sauber sind, stellt man sich vor den Apparat und steckt die nassen Hände von oben in eine Öffnung. Mit einem Mords Getöse nimmt der Kasten seine Arbeit auf und produziert einen starken Warmluftstrom der mit hohem Druck die Feuchtigkeit von den Händen bläst. Damit nun die Hände getrocknet werden, muss man die Hände langsam nach oben herausziehen. Ist das vorschriftsmäßig erledigt, stellt der Apparat sofort seine Tätigkeit ein und verstummt. Das ist dann schön. Die Hände sind sauber und trocken und der Tinnitus klingt schnell wieder ab. Ich habe mir gedacht, so ein Ding zu Hause wäre fein, braucht man doch keine Handtücher mehr. Aber das geht nicht. Wenn ich mir vorstelle, ich trockne mir in unserer Altbauwohnung die Hände, weiß die gesamte Nachbarschaft, dass ich pinkeln war. Ein weiteres Problem stellt die sachgemäße Bedienung dar. Ich konnte einige Gäste bei der Benutzung beobachten, die ob des erhöhten Alkoholpegels Schwierigkeiten mit der Bedienung hatten. Meist vergaßen sie das langsame Herausziehen der Hände. Wenn sie leicht schwankend vor dem Apparat standen und die nassen Hände in einen der beiden Schächte praktiziert hatten, wurde sofort der Ärmelsaum getrocknet. Wenn es ihnen dann an den Handgelenken zu heiß wurde, zogen sie die Hände wieder raus und verließen den Waschraum. Die Hände waren also noch nass und die Türklinke entsprechend glitschig. Da ich Schwyzerdütsch weder verstehe noch spreche, konnte ich nicht helfend eingreifen.
So, das war es denn für diesen Skiwinter. Wenn noch Fragen sind, immer her damit. Macht es gut diesen Sommer. Tiny und meiner einer bereiten uns nun auf die Football-Saison unserer Blauen Teufel vor. Aber das wäre dann ein neuer Blog in einem anderen Forum.
(Azzurra: Noch ein kurzes Fazit von mir. Ich bin sehr froh, dass wir noch diese traumhafte Woche in Arosa zum Saisonabschluss hatten. So hatte ich dann doch noch nach den (bis auf St. Moritz) eher durchwachsenen Wochen davor eine richtig schöne Zeit. Gerade weil die Bedingungen in der letzten Woche nicht wirklich einfach waren und ich trotzdem locker-flockig damit umgehen konnte… Selbst in meinem schon gesetzteren Alter kann man noch dazulernen, wenn man die richtigen Begleiter(innen) hat. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Winter, hoffentlich auch wieder mit euch, Martina und Beate!)
CU all next season.
LG
Stefan
Stefan
- ulli1
- Beiträge: 911
- Registriert: 12.03.2006 15:24
- Vorname: :-)
- Ski: EW Swing - Elan SLX - Brenter Snowbike
- Ski-Level: 6
- Skitage pro Saison: 10
- Wohnort: 54°49'9" N 09º33'5" E kurz v d packeisgrenze
Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn
[ externes Bild ] na dat war dann ja noch `ne anspruchsvolle Woche
...un nu is allen`s kloar for Grillex - call yu
PS:
*for Insider*
...schon der 2. Depp, der sich am Urlaubsende noch `nen neuen Ski kauft, ......... muss wohl an der Location liegen
...un nu is allen`s kloar for Grillex - call yu
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*for Insider*
...schon der 2. Depp, der sich am Urlaubsende noch `nen neuen Ski kauft, ......... muss wohl an der Location liegen
Ulli
Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn
Liebe Kerstin, lieber Stefan,
das Skifahren mit euch, hat mir wie immer Freude bereitet, auch wenn ich leider wenig gemeinsame Zeit mit euch hatte!
Ich bin erneut erstaunt, welche skifahrerische Entwicklung Kerstin gemacht hat, seit ich sie auf dem ersten Camp in St Moritz kennen gelernt habe! Vom letzten Jahr in St Moritz bis letzte Woche in Arosa war eine Konsolidierung und Erweiterung des Repertoires, trotz der sehr schweren Bedingungen, sehr deutlich.
@Kerstin: Was ich vor allem super toll finde, ist deine positive Ausstrahlung und die Freude darüber, dass es jetzt einfach funktioniert! Wie ich dir in Arosa mehrfach gesagt habe: Noch vor drei Jahren hättest du bei so einem Wetter/Schnee nicht an Ski fahren gedacht oder hättest sehr früh aufgegeben. RESPEKT!
Wir sind heute eine Ehrenrunde bei absoluten Traumbedingungen für euch mit gefahren (Carmenna Lieblingspiste ) Neuschnee, strahlend blauer Himmel, kalt, kaum Leute und ein wunderbares Essen auf dem Weisshorngipfel.
Urs, Tanja, mein Gatte und ich haben auf der Rückfahrt im Zug (ich kann keine Rehe mehr sehen!) beschlossen: Wir müssen das auf alle Fälle wiederholen und hoffen auf eure Gesellschaft!
Liebe Grüsse nach Hamburg!
Beate
das Skifahren mit euch, hat mir wie immer Freude bereitet, auch wenn ich leider wenig gemeinsame Zeit mit euch hatte!
Ich bin erneut erstaunt, welche skifahrerische Entwicklung Kerstin gemacht hat, seit ich sie auf dem ersten Camp in St Moritz kennen gelernt habe! Vom letzten Jahr in St Moritz bis letzte Woche in Arosa war eine Konsolidierung und Erweiterung des Repertoires, trotz der sehr schweren Bedingungen, sehr deutlich.
@Kerstin: Was ich vor allem super toll finde, ist deine positive Ausstrahlung und die Freude darüber, dass es jetzt einfach funktioniert! Wie ich dir in Arosa mehrfach gesagt habe: Noch vor drei Jahren hättest du bei so einem Wetter/Schnee nicht an Ski fahren gedacht oder hättest sehr früh aufgegeben. RESPEKT!
Wir sind heute eine Ehrenrunde bei absoluten Traumbedingungen für euch mit gefahren (Carmenna Lieblingspiste ) Neuschnee, strahlend blauer Himmel, kalt, kaum Leute und ein wunderbares Essen auf dem Weisshorngipfel.
Urs, Tanja, mein Gatte und ich haben auf der Rückfahrt im Zug (ich kann keine Rehe mehr sehen!) beschlossen: Wir müssen das auf alle Fälle wiederholen und hoffen auf eure Gesellschaft!
Liebe Grüsse nach Hamburg!
Beate
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- Beiträge: 120
- Registriert: 18.12.2003 21:49
- Vorname: Kerstin
- Ski: Elan Delight QT
- Wohnort: Hamburg
Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn
Ja, Beate - ich habe irgendwann letzte Woche mal daran gedacht, was für ein Häufchen Elend auf Skiern ich damals gewesen bin. Mittlerweile fühle ich mich durchaus als "Skifahrerin" (auch wenn ich an der Geschwindigkeit noch arbeiten muss...). Der Plan ist ganz simpel aufgegangen: Mit einer vernünftigen Technik habe ich meine Angst verloren. Es hat sich einfach gelohnt, dranzubleiben und nicht aufzugeben.
Wir haben heute natürlich an euch gedacht. Bei der Übertragung aus Lenzerheide war zu erahnen, was für schöne Bedingungen ihr hattet. Carmenna-Lieblingspiste und Weisshorngipfel machen wir dann nächstes Mal wieder. Es war sicherlich nicht unser letztes Mal in Arosa, wie ich dir ja auch schon gesagt habe. Von daher hält sich die Wehmut in Grenzen, denn wir sind bei einer Wiederholung auf jeden Fall dabei!
Ganz liebe Grüße an alle, Kerstin
Wir haben heute natürlich an euch gedacht. Bei der Übertragung aus Lenzerheide war zu erahnen, was für schöne Bedingungen ihr hattet. Carmenna-Lieblingspiste und Weisshorngipfel machen wir dann nächstes Mal wieder. Es war sicherlich nicht unser letztes Mal in Arosa, wie ich dir ja auch schon gesagt habe. Von daher hält sich die Wehmut in Grenzen, denn wir sind bei einer Wiederholung auf jeden Fall dabei!
Ganz liebe Grüße an alle, Kerstin
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