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von extremecarver » 18.02.2010 12:00
Also ich seh den Zielsprung auch als unverantwortlich an. Will man als Rennlaeufer Erfolg haben, denkt man bei einem Rennen nicht ueber Risiko nach, dass macht man im Training und bei der Streckenbesichtigung, aber nicht im Rennen selbst. Dann einen Zielsprung zu bauen, fuer den man wahnsinnig viel Kraft zum druecken braucht, ist toll fuers Spektakel, aber sehr gefaehrlich. Will man gewinnen, muss man sich die Kraft so einteilen dass sie genau bis zum Ziel reicht. Am Ziel dann aber 100% zu benoetigen bedeutet entweder ich fahre bis dorthin nicht am Limit und spare Kraft, oder ich hoffe halt dass alles gutgeht. Anjas Sturz war kein Fahrfehler, sonder ihr ist einfach die Kraft ausgegangen und dann hat sie es halt drueperkatapultiert.
Marion Rollands Sturz beim Start ist doppelt bitter (VKB Reruptur) aber hat nichts mit der Strecke zu tun gehabt. 3 Sehr schweere Stuerze (Gisin, Paersson, und am schwersten Niklos) sind aber auch fuer eine Olympiaabfahrt (wo man noch mehr ans Limit geht) zu viel.
Aber auch auf der BX Strecken, ist der Zielsprung IMHO nicht verantwortlich (sehr hoch ins Flache). Nur verwunderlich dass der keinen VKB Riss bei den Stuerzen veursacht hat.
Das einen niemand zwingt ist eine Sache, dass man gute Gruende haben kann etwas dennoch zu tun eine andere. Ich hab mich auf der Metro Snow Show mehrere Stunden mit Fred Syverson unterhalten - da Whitedot unser Standnachbar war - der ja mit 106m, den hoechsten Cliffdrop gemacht hat den jemand ueberlebt hat. Ende 30 macht es nicht einfacher Sponsoren zu finden, er sieht aus dem Helikopter beim hochfliegen ein Felsband von dem er annimmt es ist 80-90m hoch..... Eine halbe Stunde spaeter droppt er es, und ueberlebt mit nur sehr leichten Verletzungen dank perfekter Position in der Luft und kontrollierter Landung. Danach sagt er offiziell in den Medien dass der Sprung mehr oder weniger ein Versehen gewesen sei. Er haette eine andere Linie fahren wollen wo das Felsband nicht so hoch war (daher ja auch der Helikopter beim filmen am falschen Ort). Als Freerider ist das wichtigste nicht die Technik, sondern das finden, erkennen und merken einer Route - man verfaehrt sich nicht einfach so mit 80-100km/h in eher einfachem Gelaende. Klar kann man argumentieren a) er hat sich verfahren und b) es war ja seine eigene Verantwortung, aber ohne die Hintergruende zu kennen macht es keinen Sinn dies alleine stehen zu lassen. Erst im Nachhinein wird halt klar ob sich Risko auszahlt (fuer Fred hat es sich IMHO sehr gut ausgezahlt) oder nicht. Aber durch einen Kurs wie bei der Damen Abfahrt das Risiko nochmal deutlich zu steigern, empfinde ich als fahrlaessig.
schnell, riskant, vielseitig bergab
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