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M.H.
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Beitrag von M.H. » 28.01.2007 15:42

Uwe hat geschrieben:Wir werden das Klima nicht beherrschen können, wir können nur dafür sorgen, dass wir es nicht negativ beeinflussen.
Hmm, ein Sprichwort zum (Berg)Wetter, daß da nicht so schlecht paßt:

Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unpaßende Ausrüstung.
ganz treffend, auch wenn's nicht 100 %ig paßt

Beherschen werden wir das Klima nie (zumindest nicht in absehbarer Zukunft). Der Vorschlag das Sonnenlicht zu reflektieren macht mir eher Angst, mal angenommen sie würden das schaffen, was würden dann ein paar Prozent zuviel an Reflexion auslösen, die nächste Eiszeit. Ich bewerte das aber eher als politische Alibi-Reaktion um von bitteren Wahrheiten abzulenken.

Biosprit klingt gut hat aber ein paar Probleme, z.B. daß es ausgehend vom heutigem Verbrauch bei weitem nicht möglich den Bedarf zu decken (soviel Erde gibt es nunmal nicht). Nicht alle Verfahren um Biosprit zu erzeugen sind wirklich effizient, die meisten die im industriellem Maßstab betrieben werden können, brauchen für ihre Prozesse recht hohe Temperaturen die nunmal auch Energie verbrauchen.

Bei Techniken die versprechen Energie zu sparen (z.B. Voll-Alu-Karrosserie bei einem Oberklasse-Audi) ist leider selten angegeben wieviel Energie schon verbraucht wird bis das Teil fertig ist. Eine Berechnung zu obigem Auto (wobei ich ich nicht weiß wiesehr das numerische Ergebnis korrekt ist) hat ergeben, daß man ca. 490.000 km fahren müßte um die zur Erzeugung des Aluminiums notwendige Energie durch die Verbrauchs-Ersparnis hereinzubekommen (ich weiß nicht wieviele dieser Audi's wirklich diese km Anzahl in ihrer Lebensdauer fahrne werden). Selbst wenn die obige Berechnung vielleicht ein zu hohes Ergebnis lieferte, lohnt es sich meiner Meinung nach zu versuchen ein bischen hinter die Kulisse zu schauen, was die Technik die mir als Endverbraucher ein ökologisch gutes Gewißen einreden will, davor schon angerichtet hat.

Die bittere Wahrheit ist wahrscheinlich, daß wir unseren persönlichen Resourcenverbrauch einschränken müßen, damit es funktioniert. Die Hoffnung, daß auf einmal eine Wundertechnik aus irgendjemands Ärmel geschüttelt wird, die uns billige Energie garantiert habe ich aufgegeben. Wenn man sich mal die typischen Geräte anschaut die man im Haushalt so hat, dürfte wohl bei den meisten Komfort als Designkriterium wesentlich höher zum Zug gekommen sein, als Energieeffizienz (mal ausgenommen die bei denen die Effizienz angegeben werden muß).

Jetzt mal ganz provokant, eigentlich sind wir als Skifahrer doch Energiesünder par excellence wenn man sich den Aufwand dafür anschaut (Liftbetrieb, Schneeerzeugung, Spritverbrauch für die Anreise in's Skigebiet uvm.).
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Beitrag von Chnuschti » 28.01.2007 16:21

@ Hosky
Ui, ja, danke für die Korrektur!
Habe natürlich die Antarktis gemeint - peinlicher Fehler *schäm*

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Beitrag von urs » 28.01.2007 18:36

Uwe hat geschrieben:Aber mein Gedanke eben von CO2-reduzierendem Biosprit, wäre sehr interessant. Nicht nur, dass wir das Klima "reinigen" können, sondern auch dass dadurch - zumindest mittelfristig - viele Arbeitsplätze in der Landwirtschaft (vor allem in den Entwicklungsländern) geschaffen werden können.
Kennst sich damit jemand aus, wie die CO2-Bilanz beim Anbau und der Verbrennung aussieht?
hallo uwe

ich kenn mich zwar nicht damit aus, hab aber schon unterschiedliche berichte gelesen. problematisch wird es sicher dann, wenn urwald monokulturen für die herstellung von biosprit weichen muss. auch die arbeitsplätze sind zweifelhaft, da solche anlagen von mächtigen firmen, die sich wenig an gesetzliche vorschriften halten müssen, betrieben werden.

andererseits soll zuckerrohr eine gute energieeffizienz haben (1:5). hingegen sieht es bei mais sehr schlecht aus (knapp über 1:1), wird aber in den usa aus gründen des protektionismus gefördert. hier ist halt viel politik im spiel. :gdh: greenpeace beispielsweise ist gar nicht fan von biosprit für autos .

ein positives beispiel ist für mich eine dänische firma, die auf kleinere dieselkraftwerke spezialisiert ist. in grossbritannien erstellen sie das erste kraftwerk, welches mit bio-abfällen betrieben wird.

gruss urs

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Beitrag von Uwe » 28.01.2007 19:20

Es gibt - leider bei allem Licht und Schatten - dann kann man nur abwägen ... lieber Großplantagen auf genehmigten Flächen mit vertretbaren Arbeitsbedingungen, oder private Abholzung des Urwaldes mit Monokulturen, oder, oder ...

Und es ist irre, dass SUBVENTIONIERTER europäischer Rüben-Zucker in Afrika billiger ist, als deren selbst angebauter Rohrzucker ... genauso mit Hühnchen ...

Aber letztendlich wird wahrscheinlich der Zuckeranbau (für Bioethanol) den Menschen und der Umwelt mehr nützen, als schaden.
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Beitrag von Perfectdark » 28.01.2007 19:50

Uwe hat geschrieben:Wind, Solar (und ggf. Geothermie + vor allem Wasserkraft) müssen effektiver werden und vor allem regional speicherbar, sowie überregional vernetzt sein, dann KÖNNTE es - auch ohne Kohle, Gas und AKWs - funktionieren.
Solarzellen haben nun mal eine physikalisch bedingten schlechten Wirkungsgrad. Nicht zu vergessen das deren Herstellung alles andere als Umweltschonend ist (und vorallem Energieintensiv. Die Zelle muss mehrere jahre aktiv sein bis überhaupt gleich viel energie proudziert wurde wie die Herstellung verbraucht hat...)
Speichern? wie willst du das machen? wenns 2 wochen zu wenig windet, soviel energie kannst du unmöglich speichern. höchstens mit vielen gigantischen Pumpspeicher kraftwerken. Die sind dann aber nur in den bergen möglich (logisch ;) ).
zudem ist der flächenwirkungsgrad viel zu gering. Es gibt nicht genügend platz für soviel Sonnen bzw windenergie. Man kommt nicht um konventionelle "bandenergie" herum.
Wenn man momentan was beitragen will gegen Klimaerwärmung, ist das selbst weniger verschwenden und für AKW's sein.
Kennst sich damit jemand aus, wie die CO2-Bilanz beim Anbau und der Verbrennung aussieht?
Was für eien bilanz? Die pflanze baut sich aus CO2 auf und es wird genau soviel wieder freigesetzt, wie deren aufbau benötigt hat.

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Beitrag von M.H. » 28.01.2007 20:24

Perfectdark hat geschrieben:Wenn man momentan was beitragen will gegen Klimaerwärmung, ist das selbst weniger verschwenden und für AKW's sein.
wenn du da nur nicht den Teufel mit dem Belzebub austreibst
Perfectdark hat geschrieben:Was für eien bilanz? Die pflanze baut sich aus CO2 auf und es wird genau soviel wieder freigesetzt, wie deren aufbau benötigt hat.
Stimmt soweit es die Pflanze betrifft, allerdings bleibt noch immer der Aufwand für den Anbau, die Umwandlung und die Verteilung. Eine ausgeglichene Bilanz geht sich daher nur aus wenn man soviel anbauen kann, daß man den Overhead mit Energy aus diesen Pflanzen betreiben kann. Ist aber von der CO2-Perspektive aus wahrscheinlich noch immer um einiges besser als Petroleum zu verbrennen.

edit: Quote-Tags berichtigt
Zuletzt geändert von M.H. am 29.01.2007 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Perfectdark » 29.01.2007 11:28

wenn du da nur nicht den Teufel mit dem Belzebub austreibst
Klares Nein.

Kurze Begründung:

Das Problem ist momentan Klimaerwärmung bzw. CO2. Und eine lösung wird immer Kompromisse beinhalten. Das erste Ziel muss einfach sein, den CO2 austoss massiv zu verkleinern.

1. Ein Unfall wie Tschernobyl ist hier physikalisch unmöglich!!! Anderer Reaktortyp.

2. Die Lagerung ist technisch gelöst.

3. Bei CO2 beträgt die chance auf den supergau 100%, es wird passieren und dazu noch global.

Problem ist die Politik (linke) und die Gesellschaft.
Wieso politisch/gesellschaftliches Problem Weil es einfach leicht ist, etwas zu verteufeln, dass akute und schlimme Folgen haben kann. Dazu noch schnell Filme/Bilder von A-Bomben Explosion zeigen (die damit eigentlich gar nichts zu tun haben...) und den Warnfinger erheben. Und oft ist halt etwas, das man technisch nicht versteht und nicht zum alltag gehört, einfach "gefährlich" und "böse" (zb, wie bei Gentech).
CO2 dagegen ist simpel. Macht nichts akutes, völlig ungiftig, war schon immer in der Luft -> "natürlich", sieht man nicht, schleichende Entwocklung, gehört zum Alltag....

Man kann nichts medial wirksames über die Wirkung zeigen wie das so leicht mit einem Atompilz geht. Im Gegenteil viele finden es wohl noch eine angenehme Vorstellung, dass es wärmer wird. "Sind ja nur 2 grad. Macht ja nix"...

Zitat:
Dem Menschen geht's wie dem Frosch, der, wenn er in siedendes Wasser geworfen wird, sofort raus springen wird. Wenn er aber im kalten Wasser langsam zum Kochen gebracht wird, geht er darin elend zu Grunde, denn er kriegt nicht mit, was mit ihm passiert!

Besser kann man es nicht sagen und das wasser ist schon eher warm.

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Beitrag von KOSTI » 29.01.2007 12:33

Perfectdark hat geschrieben:
KOSTI hat geschrieben:Ich glaube: Keiner der Klimaforscher weiß halbwegs was warum passieren wird.
phu...Also das nennt sich "Wissenschaft" und nicht "glauben" oder "religion".
Ha, völlig aus dem Zusammenhang gerissen Zitieren um mal gescheit dagegen reden zu können, oder?

Das was ungewöhnliches (anthropologisch hervorgerufenes) mit dem Planeten passier, haben wohl schon die meisten gecheckt, oder.
Ich wollte mit meinem Beitrag nur zu Ausdruck bringen, dass wohl selbst die allerbesten „Forscher“ keinen Schimmer haben was genau passieren wird und ich mich deswegen schon sehr wundern muss, dass die Teilnehmer hier im Forum so genau bescheid wissen was passiert.

So jetzt können sich die Experten wieder weiter über die Details unterhalten, ich als sehr gut informierter Laie halte mich da lieber zurück.
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Beitrag von extremecarver » 29.01.2007 12:41

Ihr wisst eh dass das mit dem Frosch eine Mär ist, oder?
Und es ist echt arg wieviel Menschen dran glauben!
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

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Beitrag von oenologe78 » 29.01.2007 13:16

Das Thema Biosprit hat für die Mexikaner schon Folgen. Dort ist durch die Hinwendung der Amerikaner zum Biosprit aus Mais der Preis pro Tonne von 100€ letztes Jahr auf jetzt 250€ !!! gestiegen. Dadurch verteuern sich Tortillas (Grundnahrungsmittel der Mexikaner aus Maismehl und Wasser) extrem. In Mexiko Stadt hat sich ein Kg innerhalb von 6 Wochen von 40 auf 75 Cent verteuert. Arme Mexikaneressen bis zu 2 Pfund Tortillas pro Tag. So war es heute bei uns in der Zeitung gestanden.
Gruß Reiner

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