Carving = Trendsportart???

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ivan
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Re: man kann auch den richtigen zeitpunkt verpassen

Beitrag von ivan » 03.01.2005 13:49

Udo - Aschaffenburg hat geschrieben: Ein Befund, der übrigens nicht nur auf mich sondern auf einige Skifahrer aus dem Freundeskreis zutrifft, die nach 2/3 Wintern Carvingversuchen ihre alten Renntiger wieder aus dem Keller kramten... :roll:
Hallo Udo,
das höre ich also zum erstenmal, dass jemand nach schlechten erfahrungen zum alten vorcarving-ski zurückgreift
wie wir überall sehen können, fahren auch die weniger begeisterten ihre carver weiter, nur mit mehr oder weniger alter technik
deine schilderung bestätigt aber die behauptung, "carving" = die moderne technik sei für jeden nicht so kinderleicht zu beherrschen, wie manchmal behauptet wird oder wurde
ich glaube aber, das thema "leicht oder schwierig" ist hier schon mehrmals diskutiert worden

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Reando
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Beitrag von Reando » 03.01.2005 15:02

Hallo Rolf

Ja ich gebe Dir recht, Carven bezeichne ich definitiv nicht als Trendsportart, es ist für mich eine konsequente Weiterentwicklung des Skifahrens, welches durch geeinetes Material (tailliertere Skier) auf sehr angenehme Art und Weise noch unterstützt wurde.

Wenn ich mir die RS-Rennen am Ende der 80iger Jahre vor Augen halte, dann war dies ja bereits der Anfang des Carvens. Das nannte man damals Schwungstil 90 und war der mühsame Versuch den harten Pisten gerecht zu werden. Wären damals nicht die taillierteren Skier entwickelt worden, hätten die Rennläufer entweder den Spagat lernen müssen (damit der Talski versetzt zum Bergski die Kräfte hätte aufnehmen können) oder man hätte wohl griffigere Pisten gebraucht. Letzteres war für Rennläufer mit höheren Startnummer wohl nicht denkbar gewesen.

Frage mich aber noch immer, ob es heutzutage schwieriger ist Ski fahren zu lernen oder die Carvingtechnik zu beherschen. Ich stelle einfach oft fest, dass die Carvingtechnik so schwierig gar nicht ist, vorausgesetzt man wurde vorher nicht mit Stemmbogen und dem Hoch-Tief Zeugs verunsichert :-).

Gruss, Reando

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ivan
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Beitrag von ivan » 03.01.2005 15:23

Reando hat geschrieben:Wenn ich mir die RS-Rennen am Ende der 80iger Jahre vor Augen halte, dann war dies ja bereits der Anfang des Carvens.
reando, Toni Sailer würde dich überzeugen. es wurde schon zu seiner zeit gecarvt
"aber nur in der abfahrt und im RS" - sic!, wie er mal im SkiMagazin sagte :D
ob vielleicht nicht der gute alte Hannes Schneider schon carvte?
ich habe ein plakat mit ihm über dem schreibtisch und er fährt da so,
dass sich mit etwas phantasie ein durch weichschnee etwas unsauberes carving beschreiben liesse :D
sonst aber wollte ich weder deine beobachtungen noch Tonis erfolge herabwürdigen
nur etwas fun :-D

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rolf
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Beitrag von rolf » 03.01.2005 15:56

Hallo Skifreunde
Reando hat geschrieben:Wenn ich mir die RS-Rennen am Ende der 80iger Jahre vor Augen halte, dann war dies ja bereits der Anfang des Carvens ....
... Das nannte man damals Schwungstil 90 und war der mühsame Versuch ...
Gecarvt wurde schon viel früher. Es war immer das Ziel in der DH wie im RS möglichst rund zu fahren. Nur die Skigeometrie versagte dann halt bei kurzeren Radien.

Schwung 90: herrlich welche Nostalgie. Das Wort scheint heute verschwunden. Meiner Meinung nach wurde der Schwung 90 im Skischulwesen ins Leben gerufen worden, um die Skitechnik des Skischullehrganges der moderenen Renntechnik anzupassen
Reando hat geschrieben:Frage mich aber noch immer, ob es heutzutage schwieriger ist Ski fahren zu lernen oder die Carvingtechnik zu beherschen. Ich stelle einfach oft fest, dass die Carvingtechnik so schwierig gar nicht ist, vorausgesetzt man wurde vorher nicht mit Stemmbogen und dem Hoch-Tief Zeugs verunsichert :-).
Aus Erfahrung kann heute mit Bestimmheit gesagt werden, dass die Carvingski's das Skifahren erleichtern. Was ich jedoch komplett falsch finde ist die oft gehörte Verteufelung des Plugfahrens sowie des Hochentlastens. Jeder Anfänger MUSS mit dem Plug beginnen(Geschwindigkeitskontrolle), auch wenn er sich nur 2-3 Tage mit dem Pflugfahren beschäftigt. Der Übergang vom Pflugfahren wird mit immer kleinerer Pfugstellung fliessend zum Parallelschwung vollzogen. Natürlich ist jeder Fortgeschrittene froh ,dass er nun parallel Fahren kann und verundingt den Pflugschwung, zu Unrecht!

Hochentlasten: Das Hochentlasten gehört nach wie vor zu den Kernbewegungen für jeden Schwung. Bevor man sich um sekundäre Bewegungsabläufe kümmert muss man sich über die drei Kernbewegungen im Skifahren im klaren sein.

- Aufkanten
- Rotation
- Hochentlasten

Diese drei Kernelemente erleichten, ja ermöglichen das Kurven fahren. Der Anteil der drei Kernelementen kann natürlich je nach Schwung (Kurz, gecarvt, OffPiste usw...) stark varieren. Dies kann sehr gut am TV bei den WC-Rennen beobachtet werden. Da es sehr schnell geht am besten in der Zeitlupe. Zudem ist ein Bruchharsch-Hang kaum ohne Hochentlasten zu fahren.

Erst wenn diese drei Kernbewegungen stimmen (dort happerts meist schon) sollten die restlichen Bewegungsabläufe beachtet bezw. korrigiert werden.

etwa wieder ein bisschen Off-Topic ...

Gruss Rolf

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ivan
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Beitrag von ivan » 03.01.2005 16:10

rolf hat geschrieben: - Aufkanten
- Rotation
- Hochentlasten
Rolf, da ich ein braver schüler der schweizer methodik war, erinnere ich mich, dass statt "rotation" (ein ziemlich profanes und möglicherweise irreführendes wort)
orientieren/drehen
verwendet wird (glaube ich wenigstens)
was auch für viele akzeptabler sein sollte

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Beitrag von rolf » 03.01.2005 16:27

Hallo Ivan
ivan hat geschrieben:Rolf, da ich ein braver schüler der schweizer methodik war, erinnere ich mich, dass statt "rotation" (ein ziemlich profanes und möglicherweise irreführendes wort)
orientieren/drehen verwendet wird (glaube ich wenigstens) was auch für viele akzeptabler sein sollte
Da hast Du aber gut aufgepasst :wink:. Du hast natürlich Recht. Im Lehrbuch steht Drehen/Orientieren. Mit der Akzepantz ist das was anderes. Es kommt immer darauf an, was, wie erklärt wird. Bei uns wird häufig von Rotation gesprochen (ich find es nicht irreführend, es beschreibt ziemlich genau dass, was auch geschiet). Was heisst schon Orientieren Drehen (viele Orientieren sich eh nach den Mädels und verdrehen sich den Kopf). Im Unterricht hat sich der Begriff Rotation als sehr verständlich erwiesen. Aber eigentlich ist es egal, Hauptsache der Schüler versteht was gemeint ist, und wieso er das tut!

Gruss Rolf

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Beitrag von Silver Roller » 03.01.2005 16:37

rolf hat geschrieben:Bruchharsch
:o :o ... googelen ... sehe was ich da finde ... eine schöne nicht zu schwierige Physikaufgabe Skifahrer im Bruchharsch
Viel spass bei der Lösung :wink:

Robert

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Beitrag von ivan » 03.01.2005 16:59

@ rolf
hast du wohl recht
es sind sowieso nur label
aber auch die label verkaufen die ware
natürlich neben dem verkäufer=lehrer, der hier wohl am wichtigsten ist

@ silver roller
also 32 grad neigung in der schussfahrt im bruchharsch :o
Herr Schlauberger müsste eigentlich ein exzellenter freerider sein
was er aber mit seiner position im bild Ph 08 nicht beweist :D
ob er wenigstens breite freeride-ski hat?
ohne sie wäre er nicht so schlau wie sein name :D

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ivan
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Beitrag von ivan » 03.01.2005 17:08

wenn wir jetzt weiter über physik oder abfahrten im bruchharsch diskutieren (das thema war, wenn sich jemand noch erinnert, Carving eine Trendsportart),
erleben wir das, was die Amerikaner schön als THREAD HIJACK bezeichnen
es passiert aber halt so
solange Uwe als hauptkontrolleur die hijackers nicht ausschliesst und bestraft :D

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Beitrag von urs » 03.01.2005 22:23

rolf hat geschrieben:Bevor man sich um sekundäre Bewegungsabläufe kümmert muss man sich über die drei Kernbewegungen im Skifahren im klaren sein.

- Aufkanten
- Rotation
- Hochentlasten

Diese drei Kernelemente erleichten, ja ermöglichen das Kurven fahren.
salü rolf

ich spiel mal den "tüpflischiesser" (=punktekacker [übersetzung d.red.]). du vermischt die begriffe kernbewegung und kernelement. was du aufzählst sind die kernelemente "drehen", "belasten/entlasten" und "kanten". diese resultieren aus den kernbewegungen "orientieren-drehen", "beugen/strecken" und "kippen/knicken". musste ich erst vor kurzem lernen.

mir persönlich gefällt der begriff "orientieren" besser. du orientierst dich dorthin, wohin du fahren willst. und wenn das schöne mädels sind, umso besser. nur pech, wenn die mädels schneller unterwegs sind, als es dein fahrkönnen zulässt :D. beim begriff "rotation" ist nicht klar, wie weit du dich drehen musst. das kippen/knicken->kanten erfolgt automatisch aus der körperdrehung.

ansonsten geb ich dir recht, was die pflug-phobie vieler skifahrer betrifft. martina hat im camp sehr schön gezeigt, dass ein modern gefahrener pflug sehr einfach in einen gerutschten parallelschwung übergehen kann (und ein altmodisch gefahrener eben nicht). bei gelegenheit wird uwe das video ins forum stellen. und vom gerutschten zum gecarvten schwung ist auch nur ein kleiner weg.

gruss urs

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