Hallo zusammen,
nach langer Zeit melde ich mich mal wieder zu Wort, da ich das erste Mal seit April letzten Jahres auf Skiern stand.
Vorab folgende Infos über mich: Ich stand letztes Jahr im März mit 39 Jahren das erste Mal auf Skiern im Skigebiet Hunau im Sauerland. Da ich nicht so ganz unsportlich bin reichte es aus, dass ich "das Nötigste" von ein paar Freunden gezeigt bekam und mir den Rest dann autodidaktisch angeeignet habe.
Mein 2. Tag auf Skiern war dann im April in der Skihalle Bottrop.
Und gestern halt in der Skihalle Landgraaf.
Also ein richtiges Skigebiet irgendwo in den Alpen kenne ich noch nicht (außer im Sommer...) und somit bin ich sicher noch nicht verwöhnt und kann mich noch recht gut mit den Gegebenheiten in einer Skihalle zufriedengeben.
Und jetzt mal meine Eindrücke vom gestrigen Tag:
Mit einem Freund und seiner Frau frühstückten wir morgens gegen 10 Uhr und fuhren dann gemütlich die gut 90 km von Düsseldorf nach Landgraaf.
Die beiden waren Rosenmontag das erste Mal in der Halle und wußten deshalb auch vom
Montags-special, nämlich dem vergünstigten Preis:
4Std. Pistennutzung für 21,50 €.. Der Parkplatz war nicht mal halb voll und vorwiegend sah man gelbe Kennzeichen.
Wir gingen etwa 12.30 Uhr rein und konnten an der Kasse ohne Anstehen auf deutsch unsere Eintrittskarte lösen.
Skischuhe hatte ich mir letztlich schon gekauft, Skier mußte ich mir ausleihen und hatte dank der oben stehenden Berichte ein etwas ungutes Gefühl.
Leih-Kosten für die Skier: 6,50€ Was ich nicht übertrieben finde. Wir gingen dann die Treppe runter zu den Spinden. Dort stehen viele große, breite Holzbänke. Es gab Platz genug sich umzuziehen. Der
Spind kostet halt 50 Cent, aber das wußte ich ja dank des Forums vorher und so sortierte ich meine Sachen so, dass ich alles was ich zwischendurch brauchte mitnahm und den Rest für den Tag im Spind einschloss.
Die Skier holte ich mir dann am Verleih ab. Dem Mitarbeiter, der ausreichend deutsch verstand sagte ich, dass ich noch eher Anfänger bin. Er stellte dann die Bindung beider Skier auf die Schuhe ein.
Dabei handelte es sich um
Völkl R1 unlimited, so weit ich mich erinnere sind das die selben wie in Bottrop. Vom Zusatnd her sahen sie gut aus und gaben mir den ganzen tag keinen anlass zu Beschwerden.
Wir gingen dann
durch das Drehkreuz mit dem Pass. Ab dem Moment läuft die Pistenzeit. Dann die Treppe hoch (Treppensteigen mit Skischuhen ist irgendwie nicht so prickelnd...). Oben angekommen steht man dann direkt mitten im Schnee und kann sich skistöcke raussuchen. Anders als in Bottrop steht aber nirgends welche Größe für wen passen sollte. Ok, ich suchte mir dann welche raus, die dann auch ok waren. Die Stöcke haben keine Handschlaufen und unten auch nicht diese Ringe (keine ahnung wie die heißen), sind also Alustangen mit Griffen dran.

Aber sie taten ihren Zweck.
Wir zogen dann die Skier an (heißt das so?), was auch problemlos war, denn
dort ist alles flach und eben. In Bottrop geht es ja leicht bergab und man steht am Einstieg mitten am Hang.
Dann ging es zum Lifteinstieg etwa 10 Meter weit. Der Lift ist ein Sessellift mit 6 Plätzen nebeneinander. Ein Mitarbeiter achtete darauf, dass dort alles funktionierte und er notfalls eingreifen konnte (was er auch ein paar Mal tat).
Durch sechs nebeneinander befindliche Schranken, die sich rechtzeitig öffnen und, sobald es knapp werden würde auch schon wieder mirt Druck schließen (ich wollte da mal "noch durch" ging aber nicht) fuhr man dann mit Hilfe der Stöcke und Abstützen an den Schrankenstangen so weit vor, dass man problemlos Platz nehmen konnte (kann also jeder Anfänger, der es bis zum Lift hingeschafft hat.

)
Dann den großen Bügel runter, Skier auf die Fußablagen drauf und etwa 5 Minuten hochfahren. Kurz vor oben (kurz nach dem gelben Blinklicht) Skier dann runter, Bügel hoch, etwas nach vorne im Sitz, Bodenkontakt mit den Skiern und wenn es dann etwas abschüssig wird einfach aufstehn und runtergleiten lassen, dann für Anfänger rechts rum, für Geübte links rum. Geht auch mit 6 Leuten auf ein Mal problemlos.
Der Einfachheit halber beschreibe ich die Pisten jetzt als rechte und linke Piste, immer vom sessellift aus gesehen!Wie andere schon beschrieben haben gibt es 2 gleichlange Pisten, jeweils außen in der Halle (der Sessellift ist in der Mitte)
Ich bin dann natürlich erst Mal rechts rum (mit den andern zusammen) und habe mich dann erst Mal gaaaanz langsam wieder ans skifahren gewöhnt (welches bein muss man doch gleich belasten? Wie fahre ich eine Wendung? usw.). Die beiden fuhren schon mal alleine los (fahren selbst die 3. Skisaison), was ich aber auch so wollte. Ich bin dann 3 mal auf der rechten, etwas flacher beginndenden Piste gefahren, habe an Sicherheit zurückgewonnen und bin dann das erste Mal links rum gefahren.
Dort fährt man die ersten 20 Meter über ein flaches Plateau und kommt dann an ein "Startpodest". Links ist dieses höher, rechts ist eine ca. 3 meter breite Schneise, die etwas flacher (aber immer noch steiler als auf der rechten Piste).
Die Freundin, die zwar erfahrener ist als ich, aber gerade am anmfang des Tages doch noch etwas unsicher, fuhr diese Schneise im Pflug runter, was ich gar nicht erst probierte. Ich probierte es direkt mit ein paar Schwüngen. Allerdings ist diese Schneise doch recht eng und wahrscheinlich ist es besser einfach gerade durchzufahren und erst dann die Geschwindigkeit mit ein paar Schwüngen rauszunehmen. Probiert hatten wir es aber nicht. Nach drei vier Fahrten dadurch probierten sowohl die Freundin als auch ich den start von dem höheren "Startpodest". Und siehe da, das etwas eineingende Gefühl der schneise war gar nicht mehr da. Zwar war das Anfangstempo von diesem startpodest etwas höher, aber man hat Platz genug, dieses problemlos wieder rauszunehmen. Unseres Erachtens nach ist das Starten von dort also einfacher!
Die Piste ist etwas breiter als die rechte und auch ist der Schnee nicht so tief. Das Fahren auf dieser Piste war deshalb etwas angenehmer. Auf der linken Piste war der Schnee tiefer und stellenweise 20 cm tief und die Piste etwas unebener. Uns war das dann doch etwas zu anstrengend.

Auf der linken piste ist dann nach 2/3 der Strecke neben dem sessellift eine Sprungschanze für Snowboarder (auch ein paar skifahrer nutzen diese) mit anschließendem Riesenluftkissen für die Landung. Direkt dahinter konnte man unter dem Sessellift durch auf die rechte Piste wechseln.
Auf der linken Piste waren die letzten 30/40 meter etwas vereist, was aber für niemand ein Problem darstellte.
Da die Halle gestern ziemlich leer war, konnte man dann sofort zu den schranken des Lifts durchfahren und schon ging es wieder nach oben.
Zwischendurch probierten wir auch mal den Tellerlift am Rande der linken Piste aus. Dort klemmt man sich halt so einen Teller zwischen die Beine und läßt sich hochschleppen. Ich bin dann doch lieber Sessellift gefahren.

aber es war schon ok.
In der Mitte zwischen den Pisten, direkt neben dem Sessellift ist dann noch ein funpark vorwiegend für die Snowboarder, mit Buckelpiste, Geländern, Sprungschanzen u.ä.. Sah sehr ordentlich aus. Mit Skiern habe ICH mich da noch nicht draufgetraut (also die Buckelpiste). So sicher bin ich dann doch noch nicht. Dort ist auch ein separater Tellerlift.
Auf der rechten Puste gab es ganz außen auch noch zwei Buckelpisten. die ein wurde anscheinend gerade erst präpariert. Ich wollte da mal drauf, aber die Skier haben sich im nächsten Buckel eingehakt und ich lag auf der Nase.
Zwischendurch haben wir mal Pause gemacht und haben uns das Treiben auf der piste durch die Scheiben vom Restaurant aus angesehen.
Um da hinzukommen, geht man wieder durch ein Drehkreuz aus der Halle raus. Der Pistenpass wird dabei gescannt und die zeit gestoppt. Man sieht dabei auch, wieviel Restzeit einem noch bleibt.
Gezählt wird nur die zeit, die man in der Halle ist! Pausen kann man machen so viel und so lange man will.
Eine mittlere Cola (0,4 Liter war das IMHO) 2,25 €, Pommes habe ich zwar nicht gegessen aber irgendwas von 2€ gelesen.
Viele blieben auch in den Umkleiden auf den Holzbänken und aßen und tranken Mitgebrachtes.
Gegen 18 Uhr hatten wir dann genug und machten uns auf den Heimweg.
Fazit:
- Leihskier waren absolut in Ordnung
- Die Halle ist sehr vielseitig.
- Man ist nicht nur auf ein/zwei Förderbänder angewiesen wie in Bottrop
- Am Schnee wurde zwar die ganze Zeit nichts gemacht, aber es gab auch keinen Anlass dazu.
- Anfahrt und parken problemlos
- Schneequalität gut
-Preis dank Montagsspecial gut, der Normalpreis ist dafür recht hoch. Da ist das AI-Angebot von Bottrop unschlagbar
- Für absolute Anfänger gibt es einen völlig separaten flachen Anfängerhang mit eigenem Lift
- es waren mehr Snowboarder da als Skifahrer, jedoch saßen von denen deutlich weniger dumm im Schnee rum als in Bottrop.
- Der Sessellift ist eine feine Sache, da man sich im Sitzen halt auch mal entspannen kann, aber ich hatte auch mit dem Bottroper Förderband kein Problem
- Essen und trinken ist bezahlbar, man kann aber auch was eigenes mitbringen.
- Die (Herren-)Toiletten im Bereich der Umkleide waren nicht ganz so prickelnd, im Restaurant und Cafe war alles gut und sauber.
Schlusswort: Um mal entspannt ein bißchen Ski zu fahren, die Saison zu beginnen oder ausklingen zu lassen oder einfach was auzuprobieren, ich denke dafür taugt so eine Halle ganz sicher. Wer halt gerne schnell fährt, der muss damit leben, dass er mehr Zeit auf dem Lift verbringt als auf Skiern.
Mir hat es gefallen in Landgraaf!
[ externes Bild ]
Das bin ich. Und so leer war es fast den ganzen Nachmittag
Gruß, Martin