alles Kopfsache?

Benutzeravatar
ivan
Beiträge: 2392
Registriert: 18.10.2004 22:26
Wohnort: Prag, Tschechien

Beitrag von ivan » 03.07.2006 23:54

carlgustav_1 hat geschrieben:nochmal zugespitzt:

weil ein paar idioten rumsitzen wo sie nicht sollen, seid ihr für ne ALLGEMEINE HELMPFLICHT?????????????

ich mein, wo sind wir denn?
ganz bestimmt sind die "rumsitzenden idioten" nicht der hauptgrund, warum über helmpflicht diskutiert wird.

ich glaube, dass geschicktes marketing auch viel leisten kann. sieht man bereits: sobald die helme zum guten geschäft werden, sind auch die medien ganz geil drauf, ihre konsumenten zu überzeugen, wie free und cool und in diese kopfbedeckung ist.
durch diese konzertierte überzeugungsarbeit lassen sich zwar nicht so hohe zahlen erreichen wie mit der helmpflicht, viele user können aber dadurch zu leidenschaftlichen helmträgern werden, für die ihr helm zum modischen zubehör wird, das man nicht aus pflicht, sondern GERNE kauft. und das wäre des herstellers und händlers wahrer sieg...
Zuletzt geändert von ivan am 04.07.2006 10:54, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
ivan
Beiträge: 2392
Registriert: 18.10.2004 22:26
Wohnort: Prag, Tschechien

Beitrag von ivan » 04.07.2006 00:40

carlgustav_1 hat geschrieben:die lösung ist also: wer ohne helm und rückenpanzer nachts auf der piste sitzt bzw beim sitzen erwischt wird, bekommt liftkartensperre ohne bewährung?!?

MIT panzer darf man dagegen überall blöd rumsitzen????????

ich bin langsam sprachlos... oder verstehe ich hier alles miss?

ist der realismus um diese nachtzeit schon ausgestorben?

mein standpunkt: vernünftiges verhalten schlägt panzerung in sachen risiko-minimierung x-fach!
Martin, ich weiss nicht, ob du die Miss verstehst :D , aber IMO missinterpretierst du - und wohl auch missverstehst, aus welchem grund, ist mir nicht ganz klar, vielleicht als helm(pflicht)abweiser, der sich gegen die vorstellung einer pflicht wehrt - extremcarvers worte.
er hat zwar alles nicht ganz präzisiert und einige von seinen formulationen erlauben zwar etwas von deiner interpretation, aber wie ich es verstanden habe, geht es nicht um "mit panzer darf man blöd herumsitzen".
ich sehe in seiner message diese gedanken nicht - vielleicht weil ich sie dort nicht unbedingt suche und sehen will...

btw, die diskussionen gibt es wahrscheinlich in allen skiländern. ich habe sie bei uns nach jedem webartikel über helme gesehen, und es war immer dasselbe: schutz, pflicht, selbstverantwortung, ja, nein...

und ich müsste an dieser stelle meinen vorübergehenden beitrag (marketing usw.) wiederholen.

Benutzeravatar
nicola
Beiträge: 3098
Registriert: 07.06.2001 02:00
Vorname: nicola
Ski: edelwiser
Ski-Level: 007
Wohnort: Wien - 48° 23' 95'' N - 16° 38' 41'' E
Kontaktdaten:

Beitrag von nicola » 04.07.2006 01:35

extremecarver hat geschrieben:Kurz hinter der Kante liegen und sitzen häufig Abends beim Nachtskifahren angetrunkene Ski und Snowboarder
ui herumliegende angetrunkene ski würde ich als das gefährlichste überhaupt bezeichnen :lol: duck und abtauch...
nicola

Kunstpiste.com - Das Skimagazin mit Kurvengeist

R E T O
Beiträge: 83
Registriert: 18.03.2006 23:33
Vorname: Reto
Wohnort: Bregenz, Innsbruck

Beitrag von R E T O » 04.07.2006 05:08

extremecarver hat geschrieben: Es geht mir nicht darum dass die Leute dadurch dort sitzen dürfen. Sondern es geht mir darum die Leute zu schützen die diese unbeabsichtigerweise verletzen könnten, für mich mit nur geringer Schuld. Vor Gericht wohl aber mindestenz 50%.
Ich kann mich der Meinung des (fiktiven) Gerichts nur anschließen. Wenn ich eine Wegstelle nicht einsehen kann, muss ich meine Geschwindigkeit so anpassen, dass ich jederzeit stehenbleiben kann, ohne jemanden zu gefährden. Man muss ja auch mit gestürzten Personen oder Kindern rechnen, die hinter einer Kuppe erst spät zu sehen sind.

Eine andere Diskussion ist natürlich die Frage, dass man in einem solchen Bereich nicht aus Langeweile oder Spass stehenbleiben darf/soll.
- Um eben den Skifahrer, der wegen der schlecht einsehbaren Stelle eh schon sein Tempo reduzieren muss, nicht noch weiter zu behindern.
- Und natürlich, um sich vor uneinsichtigen Skifahrern zu schützen.
- Und auch, um sich selber vor von oben kommenden anderen Gefahren besser schützen zu können, als da wären stürzende Skifahrer, sich selbständig machende Gegenstände ( Ski ohne Skibremse ;-( ,...).

Grüsse
Reto

Schi: Head i slalom 04/05 RD, Vistplatte, Fischer FR11 | Schuh: Fischer X-Fire

Benutzeravatar
Cradle22
Beiträge: 445
Registriert: 20.12.2005 11:58
Vorname: Arndt
Ski: RTC 28, Edelwiser Firnis
Ski-Level: 78
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Cradle22 » 04.07.2006 08:02

Hi!

Tatsache ist ja wohl aber, daß eine hier von vielen mit sehr viel Emotionen abgelehnte "Pflicht" für bestimmte Ausrüstungsgegenstände (ich denke, wenn wird es nur um Helme gehen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß so schnell Protektoren Pflicht werden) nach kurzer Zeit wohl akzeptiert würden.

Fast alle solche Regularien werden zunächst einmal von vielen Gruppen "bis aufs Blut" bekämpft, siehe Helpflicht bei Motorradfahrern, Anschnallpflicht im Auto; oder auch von der Industrie: G-Katalysatoren als Plficht bei Neuzulassungen ("macht Motoren kaputt! Kostet Leistung! Kostet Geld!"), 3. Bremsleuchte ("Kostet Geld! Blendet!")...

Aber wenn die Pflicht erst mal gesetztlich manifestiert war, redete keine Mensch auf einmal mehr davon, eher im Gegenteil, die meisten sehen es ein (und wer nicht, setzt sich halt mit Absicht drüber hinweg, wie die wieder ansteigende Zahl der "Gurtmuffel", die Motorradfahrer mit nicht ECE-Zugelassenen (d.h. nicht im Bereich der StvZo erlaubten) Schalenhelmen usw.

Es ist nur so, daß alle "von oben auferlegten Ge- und Verbote" zunächst einmal als drangsalierend empfunden werden, vor allem, wenn sie in Bereiche eingreifen, die man auch freiwillig regulieren könnte.

Muß aber zugeben, am Sa in der Halle bin ich auch nur mit meiner Barts Mütze gefahren :wink: Das Risiko hielt sich aber auch sehr in Grenzen...


Gruß,

Arndt
Dortmund (die Hölle heute, und ich wohne mitten in der Innenstadt...)
EW Firnis 'ist da!'
RTC 28
Tec. Dragon 110/Strolz Innenschuh

Benutzeravatar
carlgustav_1
Beiträge: 1368
Registriert: 30.11.2005 10:20
Vorname: Martin
Ski: Elan race SL 160, Scott Aztec 175
Wohnort: Der Pott kocht :-)

Beitrag von carlgustav_1 » 04.07.2006 10:02

alles d'accord, und insb. ivan: ja tatsächlich, ich habe etwas mutwillig missverstanden, zugegeben... :oops:

aber manchmal muss man leute in ihrer jugendlichen unbekümmertheit auch etwas zum nachdenken anregen bzw. provozieren: es kann nicht sein, dass man selbst einen ausgeflippten, risikoreichen lebensstil pflegt und gleichzeitig für andere irgendwelche pflichten fordert, damit man weiterhin unbekümmert um rechtsfolgen auf andere leute mit dem snowboard draufhüpfen darf. jetzt mal völlig unabhängig davon, wie behämmert die An-gefährlichen-Stellen-im-Weg-rumsteher selbst sind.

und an arndt, ich sehe einfach noch unterschiede zwischen bereichen, in denen sich gesellschaftlicher alltag abspielt -> straßenverkehr und einer REINEN spass/freizeitangelegenheit wie dem skifahren. da sollte die devise sein, so wenig vorschriften und so viel eigenverantwortung wie möglich. Aus gutem Grund sind die ganzen FIS regeln ja auch nur Ratschläge und keine Gesetze. wollt ihr ne pistenpolizei?

peace... 8)

grüße, martin
krypton rulez!

Benutzeravatar
ivan
Beiträge: 2392
Registriert: 18.10.2004 22:26
Wohnort: Prag, Tschechien

Beitrag von ivan » 04.07.2006 11:18

natürlich peace, es gibt hier keinen flamewar, nur eine (sommer)diskussion
:zs: , dass "man leute in ihrer jugendlichen unbekümmertheit auch etwas zum nachdenken anregen bzw. provozieren" soll.
aber eben Felix, der seinerzeit gekommen ist als junger experter snowboardfahrer, der seine fahrkünste und erfahrungen auf den bereich ski verbreitet, hat IMHO eben oder auch hier vieles von der philosophie der älteren und "vernünftigen" skifahrer gesehen und zu verstehen gelernt. seine beiträge zeigen es, auch seine persönliche entwicklung, die übrigens in seinem alter sowieso auch ohne uns verläuft.
und eben ein mann wie er, der in der snowboard community ein wort hat - kann für eine vernünftige verhaltensweise seiner freunde viel tun. 100mal mehr als alle 40jährigen (also kurz vor dem tod) opas und omas, die irgendwo meckern, wie unmöglich die jungen wilden sind.

und im rahmen dieser diskussion probiere ich zu zeigen, dass auch der erhabene bereich der (ski)sicherheit gutes business ist.

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von extremecarver » 04.07.2006 13:09

Ich möchte hier keinen Freischein für fahren ohne Kontrolle ausstellen. Ich selber hatte seit mehr als 10 Jahren keinen Zusammenstoss mit anderen Pistenbenützern mehr, abgesehen von Boardercrossrennen, (sehr knapp ging es dagegen schon ab und zu zu). (und dass bei über 40 Tage fahren im Jahr). Beim Felsspringen (was ich wegen doch schon sehr lädiertem Knie nicht mehr mache) ist es eigentlich immer so, dass man die Landung nur in der Sprungvorbereitung sehen kann. Fährt dann jemand in die Zone rein wo es gefährlich wird kann man ihn nicht sehen. Daher schaut man vorher dass niemand in der Nähe ist, falls doch jemand da ist sehe ich es als ausreichend an, ihn darauf hinzuweisen, dass man über den Felsen herunterspringt. und ihn bittet nicht in den Landebereich zu fahren. Ich nahm in dem Fall an, dass der Skifahrer nicht in den Landebereich gefahren ist, sehen kann ich nur von oben ankommende Skifahrer, nicht jedoch welche die an mir vorbeigefahren sind unterhalb des Felsens.

Alkohol gehört für viele am Semmering Freitag und Samstags Abends leider dazu. Fast jeden Abend passiert da ein Unfall. So schlimme Verhältnisse sieht man nicht einmal nach Zusperren des Moserwirtes in St. Anton.

Eine Helmpflicht um Leute vor sich selbst zu schützen, mag ich nicht. Für mich macht eine Helmpflicht aus folgenden Gründen Sinn: Keine Gefahraussetzung für Retter die Leute mit Kopfwunden manchmal aus gefährlichen Plätzen bergen müssen (Lawinengefahr, Wind und Helikopter....), Kosten für Allgemeinheit, Schützen bei Fahrfehler anderer Personen..... Eine Pflicht um sich vor eigenen Fehlern zu schützen, kann ich dagegen nicht unterstützen. Jeder soll von der Ansicht her machen dürfen was er will
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Jimmy
Beiträge: 15
Registriert: 27.02.2006 11:41
Wohnort: Bad Oeynhausen
Kontaktdaten:

Beitrag von Jimmy » 29.08.2006 11:57

Generell muss man im Downhill sagen, dass ein Motocross/Enduro Helm eher ungeeignet ist, da er viel zu schwer ist. Gerade für Kinder. Die Schläge die auf den Körper kommen sind halt schon relativ groß, sodass auch der kopf mal hin und her wackelt! Also bei dem Gewicht besser aufpassen. Es gibt auch schon Downhillhelme ab ca 80€ oder öfters gute Gebrauchte bei ebay oder mtb-news.de im Bikemarkt.
Die Skateschoner reichen theoretisch schon, wie aber angesprochen wurde, wird er sich schnell auch über Schienbeinschoner freuen und nicht nur über Knieschoner!

Jinn

Beitrag von Jinn » 29.08.2006 12:41

Gerade gesehen

http://www.pirates-kajak.de/shop/katalo ... ihelm-phly

Beim momentanen Regenwetter kann man den jetzt schon mal ausprobieren. :D

Antworten