alles Kopfsache?

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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 23.06.2006 20:36

Sandmann hat geschrieben:Tach.

1. Ich bin der Meinung die Schaltzentrale meines Körpers ist unersetzlich wertvoll und somit schützenswert. Wer seine Birne lieber nicht schützen möchte - bitteschön. Ein Bein kann man ersetzen, beim Gehirn gestaltet sich das noch schwierig.
Thomas
hi lieber mit-bochumer,

gerade dir als rennradfahrer lege ich nahe dir den artikel den ich oben per link gepostet habe mal zu gemüte zu führen. wenn du glaubst, mit einem handelsüblichen rennradhelm bei rennradüblichen geschwindigkeiten dein GEHIRN zu schützen, dann sitzt du leider der erwähnten täuschung über die schutzkapazität eines fahrradhelms auf.

ich möchte wirklich niemandem ausreden, seinen körper zu schützen, aber bitte, macht euch keine illusionen!!!

rennradprofis tragen aus 2 gründen helm:
a) rempler bzw. ausrutscher bei start / sprint führen nicht zu den erwähnten beulen, platzwunden, abschürfungen am kopf, die sonst zum vorzeitigen aus bzw. rückstand im rennen führen könnten.
b) der sponsor erwartet es von ihnen.
ich glaube kein profi ist so blauäugig dass er glaubt, der helm rettet ihn wenn er bei 90 km/h runter von alpe d'huez ins gelände abfliegt. da hilft nur noch schutzengel.

grüße, martin
krypton rulez!

R E T O
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Beitrag von R E T O » 23.06.2006 21:15

Hallo Martin!

Ich glaube auch nicht, daß ein Fahrradhelm vollen Schutz bietet; das tun nicht einmal sehr gute Motorradintegralhelme bei ähnlich hohen Geschwindigkeiten.

Es ist doch immer ein Kompromiss und optimiert heißt doch, für den jeweiligen Einsatzbereich den besten Kompromiss gesucht zu haben.
Und bei Radhelmen geht der Kompromiss eben eher gegen Sicherheit bei vernünftiger Tragbarkeit.

Das dürfte aber jedem klar sein, der mal einen Motorradhelm aufgehabt hat.

Grüsse und Hopp Schwiz ( Spiel läuft gerade!!!)
Reto

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Sandmann
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Beitrag von Sandmann » 23.06.2006 21:16

carlgustav_1 hat geschrieben:
Sandmann hat geschrieben:Tach.

1. Ich bin der Meinung die Schaltzentrale meines Körpers ist unersetzlich wertvoll und somit schützenswert. Wer seine Birne lieber nicht schützen möchte - bitteschön. Ein Bein kann man ersetzen, beim Gehirn gestaltet sich das noch schwierig.
Thomas
hi lieber mit-bochumer,

gerade dir als rennradfahrer lege ich nahe dir den artikel den ich oben per link gepostet habe mal zu gemüte zu führen. wenn du glaubst, mit einem handelsüblichen rennradhelm bei rennradüblichen geschwindigkeiten dein GEHIRN zu schützen, dann sitzt du leider der erwähnten täuschung über die schutzkapazität eines fahrradhelms auf.

ich möchte wirklich niemandem ausreden, seinen körper zu schützen, aber bitte, macht euch keine illusionen!!!

rennradprofis tragen aus 2 gründen helm:
a) rempler bzw. ausrutscher bei start / sprint führen nicht zu den erwähnten beulen, platzwunden, abschürfungen am kopf, die sonst zum vorzeitigen aus bzw. rückstand im rennen führen könnten.
b) der sponsor erwartet es von ihnen.
ich glaube kein profi ist so blauäugig dass er glaubt, der helm rettet ihn wenn er bei 90 km/h runter von alpe d'huez ins gelände abfliegt. da hilft nur noch schutzengel.

grüße, martin
Hm. Ich kenne zwar persönlich keinen Profi, aber die Profis tragen Helm, weil die UCI es vorschreibt. Inzwischen wird man disqualifiziert, wenn man den Helm während eines Rennens abnimmt. Darüber hinaus mache ich mir sicherlich keine Illusionen, dass ich mit einem Helm den perfekten Schutz besitze, aber in jedem Fall gibt es Erkenntnisse, dass - auch Rennunfälle - bei getragenem Helm glimpflicher ausgegangen wären. Auslöser der UCI-Helmpflicht war übrigens der tödliche Unfall von Andrej Kivilev bei Paris-Nizza. Dieser Rennfahrer erlag seinen schweren Kopfverletzungen. Laut ärtzlichem Gutachten wären diese mit Helm NICHT tödlich gewesen. Marcel Wüst sagt selbst von seinem schweren Sturz, durch den er seine Karriere beenden musste, dass dieser ohne Helm vermutlich tödlich ausgegangen wäre. Wenn ich mich recht entsinne, ist dies sogar medizinisch untermauert.
Die Zahl der schweren Unfälle mit Kopfverletzungen hat jedenfalls meines Wissens nach Einführung der Helmpflicht nicht zugenommen.

Ich werde mir den Artikel mal durchlesen sobald ich Zeit habe und meinen Senf dazu abgeben.

Aber auch ohne den Artikel gelesen zu haben, finde ich es gewagt aufgrund eines Artikels die These aufzustellen Helme sind nicht notwendig. Denn das steht ja fast zwischen Deinen Zeilen.

Ich bin vor ca. 4 Jahren mal frontal mit einem anderen Radfahren kollidiert (wir haben uns dämlicherweise nicht gesehen und sind beide (noch dämlicher) auf dem Bürgersteig gefahren). Die Geschwindigkeit lag bei moderaten 25 km/h (mein Tacho ist bei dem Zusammenprall hopps gegangen), trotzdem sind wir beide mit den behelmten Köppen ineinandergekracht und haben einen Highsider hinter uns gebracht. Bis auf Schädelbrummen und ein paar Abschürfungen (nicht im Gesicht) ist nix passiert. Also, so ganz unnütz ist helmtragen irgendwie doch nicht.

Gruß,
Thomas
Zuletzt geändert von Sandmann am 23.06.2006 23:59, insgesamt 1-mal geändert.

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ivan
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Beitrag von ivan » 23.06.2006 21:23

inwieweit der helm bei sturz schützt hängt ja vom sturz- bzw. aufprallmechanismus ab.
die möglichkeiten aller existierenden helme sind im falle des direktaufpralls sehr begrenzt. gottseidank (und besonders in rennen dank den sicherheitsmassnahmen) spielen sich die meisten skistürze, auch die in wirklich grossen geswchindigkeiten, so ab, dass auch leute wie Maier in Nagano ohne folgen überleben.

btw, eine der neuheiten in FIS regeln soll die helmpflicht sein für alle alpinen disziplinen. zZ besteht bei erwachsenen im slalom und riesenslalom keine helmpflicht.

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Mehr als einen Helm?

Beitrag von ivan » 24.06.2006 05:37

"... Our largest growth area this past season was in helmets, not as a hardgoods accessory, but as a clothing accessory. Most people own one pair of boots or skis but they own multiple outfits. More and more customers are buying a second helmet to match a specific jacket they own. Lightweight, vented, protection and now styling, that's what sells helmets."

http://www.skiracing.com/industry_repor ... .php/3828/

ich habe gestern geschrieben
"natürlich ist es im interesse der hersteller und händler, dass leute helme kaufen, sie regelmässig ersetzen und vielleicht sogar einen warmen winterhelm und einen gut belüfteten springhelm besitzen, oder einen pistenhelm und einen freehelm?"
ziemlich naiv. ein helm, der genau zu einer jacke passt - das muss der trend sein!

Martina
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Beitrag von Martina » 24.06.2006 07:08

Sandmann hat geschrieben: Aber auch ohne den Artikel gelesen zu haben, finde ich es gewagt aufgrund eines Artikels die These aufzustellen Helme sind nicht notwendig. Denn das steht ja fast zwischen Deinen Zeilen.
Genau so habe ich es auch empfunden und deswegen etwas dazu geschrieben.
Die Tatsache, das mich ein Helm nicht in jedem Fall perfekt schützt, ist kein Grund, darauf zu verzichten.

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Beitrag von Cradle22 » 24.06.2006 22:53

Hi!
Sandmann hat geschrieben:Bei den Motorradfahrern existiert diese Diskussion allenfalls unter Fahrern dieser amerikanischen Eisenblöcke und deren Klone.
Hihi, bin (etwas) befreundet mit den Dortmunder Bandidos (sehr lustig: http://www.iron-city-crew.de/opencms/ab ... ement=set2), und da habe ich solche Diskussionen auch schon miterlebt. Bei denen wird allenfalls Halbschale akzeptiert... :-D

Spaß beiseite, ich habe noch mal über meine erste Saison "mit Helm" und "mit Rückenprotektor" reflektiert, und glaube sagen zu können, daß ich

a) nicht durch Sicherheitsausstattung risikofreudiger Fahre
b) ich einen Helm nicht als modisches Accessoire sehe, ganz im Gegenteil, gerade bei schönem Wetter würde ich lieber nur mit Mütze fahren (mal abgesehen davon, daß ich mir eine Oakley schon ziemlich verbogen habe im Helm)
c) habe einen Tag mal keinen Rückenschutz getragen, und (Murphy!) an
dem Tag knalle ich mit dem Rücken gegen einen Liftmast...

Was Ivan schreibt, den kommerziellen und Modeeffekt von solchen Sachen, ich fände es auch schlecht, wenn jeder meint, er müsse unbedingt Top-Sicherheitsausstattung haben (wie wäre es mit einer Carbon-Knieschiene mit Gelenk, kostet nur 1500,- bis 4000,- Euronen an das eigenen Knie angepaßt :wink: ).
Wäre ungefähr wie die auch hier schon häufiger aufgezeigten Bogner-Wildleder (oder Descentes) Träger mit Metron B5 oder anderen Top-Skis, aber dann im Schneepflug fahren :D

Ich fahre mit Helm, würde ein Kind auch damit ausstatten, aber dann mit einem Skihelm, nicht Fahrradhelm. Gibt es z.B. von Quechua (Decathlon) schon ab 25€, und das wäre mir der Kopf meines hypothetischen Kindes schon wert...

Gruß,

Arndt
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ivan
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mit helm schneller und risikofreudiger?

Beitrag von ivan » 25.06.2006 12:15

ich habe jetzt leider keine zeit, die quelle zu suchen, also nur das, was ich im kopf habe:

es gab eine wahrscheinlich recht seriöse untersuchuhng mit dem ergebnis, dass fahrer mit helm im durchschnitt nur um ca. 5 km/h schneller sind.
es war vor etwa 3 jahren, also in der zeit, wo helme noch nicht massenweise getragen wurden, sondern meist von überdurchschnittlich guten schnellen fahrern, die IMO sowieso schneller gewesen wären.

otoh, "risikofreudigkeit" kann kaum gemessen werden, man müsste nur mit (rein subjektiven) aussagen der träger arbeiten.

da der helm nicht in fahrtproblemen hilft wie zB ABS, ESP usw. im auto, würde ich seine rolle in der risikofreudigkeit und tempoerhöhung nicht überschätzen. auch bei mir, aber ich habe praktisch keinen vergleich, denn ich fahre mit helm schon so lange, dass ich mich an die tage ohne fast nicht mehr erinnere, bzw. kann das gefühl, ohne helm zu fahren, eigentlich nicht mehr rekonstruieren.

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Beitrag von carlgustav_1 » 26.06.2006 10:05

Martina hat geschrieben:
Sandmann hat geschrieben: Aber auch ohne den Artikel gelesen zu haben, finde ich es gewagt aufgrund eines Artikels die These aufzustellen Helme sind nicht notwendig. Denn das steht ja fast zwischen Deinen Zeilen.
Genau so habe ich es auch empfunden und deswegen etwas dazu geschrieben.
Die Tatsache, das mich ein Helm nicht in jedem Fall perfekt schützt, ist kein Grund, darauf zu verzichten.
also was ihr "fast" zwischen meinen zeilen lest überlasse ich selbstverständlich euch :D

aber tatsächlich: ich persönlich fahre sowohl rad wie ski ohne helm, und lehne es ab zu diesem thema bevormundet zu werden bzw. andere erwachsene zu bevormunden. für die risiken, die ich persönlich bei diesen fortbewegungs bzw. sportarten eingehe, ist ein helm tatsächlich faktisch nicht NOTwendig, sondern reine geschmackssache.

abgesehen davon finde ICH es ziemlich gewagt, über fachartikel zu spekulieren und gleichzeitig zuzugeben, dass man sie NICHT gelesen hat!!!!

leben & leben lassen!

grüße, martin
krypton rulez!

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Beitrag von Sandmann » 26.06.2006 11:19

carlgustav_1 hat geschrieben:
also was ihr "fast" zwischen meinen zeilen lest überlasse ich selbstverständlich euch :D

aber tatsächlich: ich persönlich fahre sowohl rad wie ski ohne helm, und lehne es ab zu diesem thema bevormundet zu werden bzw. andere erwachsene zu bevormunden. für die risiken, die ich persönlich bei diesen fortbewegungs bzw. sportarten eingehe, ist ein helm tatsächlich faktisch nicht NOTwendig, sondern reine geschmackssache.

abgesehen davon finde ICH es ziemlich gewagt, über fachartikel zu spekulieren und gleichzeitig zuzugeben, dass man sie NICHT gelesen hat!!!!

leben & leben lassen!

grüße, martin
Hi Martin,

keine Sorge, inzwischen habe ich den Artikel gelesen und darin kein Argument gefunden, das GEGEN das Tragen eines Helmes spricht. Brian Walker stellt zu keinem Zeitpunkt das Tragen eines Helmes in Frage, vielmehr sollte ein Helm korrekt getragen werden, die richtige Passform aufweisen und vor allem dem Einsatzzweck angepasst sein. Weiterhin sollte der Helm den „richtigen“ Prüfstandards entsprechen(und da sind seit Jahren die amerikanischen Snell-Standards deutlich härter als die europäischen) und regelmäßig ersetzt werden, da das Material im Laufe der Gebrauchsjahre unter den üblichen Umwelteinflüssen leidet. Nach einem Sturz sowieso. Gegen all diese Argumente ist nichts einzuwenden.
Einige Prüflabors vertreten sogar die Meinung, dass ein einfaches „auf den Boden fallen“ einen Helmtausch notwendig macht, weil dies einem Aufprall sehr ähnlich ist.

Ich finde Dein Zitat (s.o.) aus diesem Grunde etwas aus dem Zusammenhang gerissen.

Nichtsdestotrotz ist ein Radhelm im Vergleich zu anderen Schutzhelmen das fragilste Konstrukt und man hat damit nicht den perfekten Rundumschutz – keine Frage. Von daher empfiehlt es sich wahrscheinlich nicht, einen Radhelm zum Skifahren zu tragen. Für diesen Einsatz wurde ein Radhelm auch nicht konzipiert.
:zs:

Natürlich sollst Du als verantwortungsvoller Erwachsener in keiner Weise bevormundet und zum Tragen eines Helmes gezwungen werden. Da sollte auch aus meiner Sicht jeder seine eigene Entscheidung treffen dürfen. Bei Kindern würde ich diesen Aspekt allerdings etwas anders betrachten. Und irgendwie ist es doch einem Kind schlecht zu vermitteln, dass es einen Helm tragen soll und man selbst als Erwachsener dies nicht für notwendig erachtet.

Und mal ehrlich, Du verwendest doch bestimmt auch den Sicherheitsgurt Deines Autos, obwohl diese Sicherheitseinrichtung ebenso lebensgefährdend wie –rettend sein kann und keinen absoluten Schutz garantiert. Zumal sie auch noch gesetzlich vorgeschrieben ist.

BTW: Nach meiner Recherche ist HPE nicht die britische Helmtestbehörde, sondern ein privates Unternehmen von Brian und Paul Walker. :wink:

Gruß,
Thomas

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