Sellaronda - der Spaß ist vorbei
Sellaronda - der Spaß ist vorbei
Ich komme gerade zurück aus Gröden, und die Zeiten, in denen man die Sellaronda genießen konnte, scheinen vorbei. Auch in der Nebensaison gibt es inzwischen ewig lange Wartezeiten an den Liften, denn offenbar glaubt inzwischen jeder, die Runde fahren zu müssen. In den 20 Jahren, in denen ich nach Südtirol fahre, habe ich jedenfalls noch nie so viele Anfänger und unsichere Skifahrer gesehen, die sich auf der Runde die Pisten hinunter quälen und so zur Gefahr für sich und andere werden. Skiunterricht scheint offenbar niemand mehr für nötig zu erachten. Anders kann ich mir nicht erklären, warum es so viele ahnungslose Skifahrer gibt
- Stefan oder Erwin
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Re: Sellaronda - der Spaß ist vorbei
Moinsen Manfred,
du sprichst mir aus der Seele.
Unsere erste Runde haben wir vor 13 Jahren gedreht (die grüne Variante). Schon damals gab es Staus an den Liften, besonders natürlich bei gutem Wetter.
Schon seit ein paar Jahren fahren wir die Runde nur teilweise, wenn es nötig ist, um z.B. ins Edelweistal zu kommen oder das blaue Meer von Alta Badia zu genießen.
Ich denke, durch die Erhöhung der Liftkapazitäten werden immer mehr Gäste auf die Pisten „gebaggert“. Nur ist das Fassungsvermögen der Pisten endlich. Ergebnis sind dann früh teilweise „zerstörte“ Pisten, die viele Skifahrer an ihre Grenzen bringen. Das Durchpflügen von verbuckelten Engstellen ist auch schwierig im Skikurs zu simulieren.
Ein ähnliches Phänomen kann man sehr gut am Kronplatz beobachten. Auf diesen Berg kann man nur bei schlechtem Wetter, in der Nebensaison und morgens um 8.00 Uhr fahren. Ansonsten ins es da wie eben auf dem „Trampelpfad“ der Sella Runde. Ein Ameisenhaufen auf zerfurchten Pisten. Dann wird wieder mal eine Piste verbreitert oder eine neue Piste angelegt, sofern es denn dafür überhaupt noch eine Genehmigung gibt.
Ich denke manchmal, mit dieser Art und Weise würgen sich die Liftbetreiben selbst das Geschäft ab. Aber es scheint, dass da noch kein Ende abzusehen ist.
Dass sich Gäste heute die Skischule „verkneifen“ verwundert mich nicht bei den Preisen. Um sich den Skiurlaub leisten zu können wird eben an den Nebenkosten gespart. Frag mal die Hoteliers, wie z.B. der Konsum an Getränken sich entwickelt hat.
Gestern beim Beladen unseres Autos kamen mir Gäste entgegen, die das Leergut der letzten Woche ins Auto geladen haben. 3 Leute, jeder mit einem großen Korb a ca. 20 Flaschen. Zu Abend gab's ne Kola für den Kleinen und Leitungswasser zum achtel Wein. Der Rest war offensichtlich von zu Hause mitgebracht worden und wurde auf der Stube vertilgt.
Wir sind und bleiben Fans der Dolomiten. Aber wir werden die Sella meiden und uns auf die nicht so stark frequentierten Berge „verziehen“, da gibt es noch viel zu entdecken.
du sprichst mir aus der Seele.
Unsere erste Runde haben wir vor 13 Jahren gedreht (die grüne Variante). Schon damals gab es Staus an den Liften, besonders natürlich bei gutem Wetter.
Schon seit ein paar Jahren fahren wir die Runde nur teilweise, wenn es nötig ist, um z.B. ins Edelweistal zu kommen oder das blaue Meer von Alta Badia zu genießen.
Ich denke, durch die Erhöhung der Liftkapazitäten werden immer mehr Gäste auf die Pisten „gebaggert“. Nur ist das Fassungsvermögen der Pisten endlich. Ergebnis sind dann früh teilweise „zerstörte“ Pisten, die viele Skifahrer an ihre Grenzen bringen. Das Durchpflügen von verbuckelten Engstellen ist auch schwierig im Skikurs zu simulieren.

Ein ähnliches Phänomen kann man sehr gut am Kronplatz beobachten. Auf diesen Berg kann man nur bei schlechtem Wetter, in der Nebensaison und morgens um 8.00 Uhr fahren. Ansonsten ins es da wie eben auf dem „Trampelpfad“ der Sella Runde. Ein Ameisenhaufen auf zerfurchten Pisten. Dann wird wieder mal eine Piste verbreitert oder eine neue Piste angelegt, sofern es denn dafür überhaupt noch eine Genehmigung gibt.
Ich denke manchmal, mit dieser Art und Weise würgen sich die Liftbetreiben selbst das Geschäft ab. Aber es scheint, dass da noch kein Ende abzusehen ist.
Dass sich Gäste heute die Skischule „verkneifen“ verwundert mich nicht bei den Preisen. Um sich den Skiurlaub leisten zu können wird eben an den Nebenkosten gespart. Frag mal die Hoteliers, wie z.B. der Konsum an Getränken sich entwickelt hat.
Gestern beim Beladen unseres Autos kamen mir Gäste entgegen, die das Leergut der letzten Woche ins Auto geladen haben. 3 Leute, jeder mit einem großen Korb a ca. 20 Flaschen. Zu Abend gab's ne Kola für den Kleinen und Leitungswasser zum achtel Wein. Der Rest war offensichtlich von zu Hause mitgebracht worden und wurde auf der Stube vertilgt.
Wir sind und bleiben Fans der Dolomiten. Aber wir werden die Sella meiden und uns auf die nicht so stark frequentierten Berge „verziehen“, da gibt es noch viel zu entdecken.
LG
Stefan
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- moni.ski
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Re: Sellaronda - der Spaß ist vorbei
Das ganze ist nicht nur in Südtirol so. Generell ist es so. Das sich viele schlechte Skifahrer irgendwelche schwarzen oder rote Pisten runterquälen. Skiunterricht kann oder will sich keiner leisten. Für was denn, wir kommen auch so runter
Re: Sellaronda - der Spaß ist vorbei
Skilehrer zu teuer und es gibt ja Freunde, die es einem zeigen können? Eine Pistenpolizei würde ich manchmal für gut befinden.marotoma hat geschrieben:Anders kann ich mir nicht erklären, warum es so viele ahnungslose Skifahrer gibt
Aber vielleicht haben die meisten Leute auch einfach nicht den Anspruch an sich selbst, die Piste vernünftig und sicher herunterzukommen? Es klappt ja auch so. Dumm nur, wenn man dabei andere Leute über den Haufen fährt. Ich habe in meiner ersten Woche Skiurlaub Dutzende Anfänger gesehen, die sich vereiste Pisten runtergewaehlt haben oder gleich Schuss gefahren sind, auch wenn die Piste viel zu voll war. Da fehlt es auch ganz klar an Erfahrung, wie man Pisten bei bestimmten Wetterverhältnissen einschätzt.
Zuletzt geändert von spark am 01.02.2015 19:39, insgesamt 1-mal geändert.
- elypsis
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Re: Sellaronda - der Spaß ist vorbei
Auf den Pisten bei uns ist das auch nicht anders, aber der Skisport braucht dringend auf ganzer Breite Nachwuchs. Noch ist kein Meister vom Himmel gefallen und wir sollten mit Anfängern durchaus toleranter sein, oder?
Grüezi us Davos

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My way.
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Re: Sellaronda - der Spaß ist vorbei
Wir waren vorige Woche in St. Ulrich und sind an 4 Tagen auf der Runde gefahren. 1mal grün 1mal orange und 2mal die Hälfte hin und zurück. Herrliches Wetter, außer an der Gondel von St. Ulrich keine Wartezeiten, einfach traumhaft. Wir sind leider auch nur mittelmäßige Skifahrer, hatten aber viel Freude.
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Re: Sellaronda - der Spaß ist vorbei
@elypsis:
Bei euch fahren doch nur noch die Einheimischen, die alle per Kaiserschnitt
geboren wurden, weil sie schon mit Skiern an den Füssen auf die Welt kamen
Da kann es doch keine schlechten Skifahrer mehr geben.
VG
Bernd
Bei euch fahren doch nur noch die Einheimischen, die alle per Kaiserschnitt
geboren wurden, weil sie schon mit Skiern an den Füssen auf die Welt kamen


Da kann es doch keine schlechten Skifahrer mehr geben.
VG
Bernd
Re: Sellaronda - der Spaß ist vorbei
Problematisch sind IMO nicht die Anfänger, sondern allgemein Skifahrer, die sich und ihr skifahrerisches Können maßlos überschätzen und davon gibts auch bei uns in der Schweiz leider sehr viele!
Beate
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Re: Sellaronda - der Spaß ist vorbei
War die letzten 8 Tage in Wolkenstein mit meinem Bruder, wir machten genau dieselbe Erfahrung. Wobei wir mehr am Rand der Piste standen als an den Liften...immer nur um eine einigermaßen gefahrfreie Lücke zu finden. Diesmal war wirklich peripheres Sehen zwingend notwendig...mir schien es als hätte ich ein Fadenkreuz auf der Skijacke
Ich weiß nicht ob es nur mir so ging, aber auch Vorausfahrende hatten desöfteren urplötzlich eigenartige Ideen ihrer gewählten Linie!

Ich weiß nicht ob es nur mir so ging, aber auch Vorausfahrende hatten desöfteren urplötzlich eigenartige Ideen ihrer gewählten Linie!
Gruß, Tommy
Das Leben ist wie zeichnen-nur ohne Radiergummi.(Chines. Sprichwort)
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