Skigebiete Flops
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Re: Skigebiete Flops
Behrwang. Nicht wirklich schöne Pisten und wenn es eine gibt, sammelt sich dort alles, teilweise angeschrägte Pisten, viele Knotenpunkte wo sich alles trifft. Dazu kommt ein Bereich, der mit Skischüler richtig überflutet ist. Pisten oft in weniger gutem Zustand. Eine Seite des Skigebiets oft ohne Sonne...
Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !
- Skilars
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Re: Skigebiete Flops
N´Abend,
also so richtige Voll-Flop´s wie schon beschrieben hatte ich zum Glück noch nicht aber mein absoluter Horror war diese Saison Stubai...
wegen Sturm oben alles dicht gemacht und dann nach unten das totale Chaos zuerst beim Gamsgarten und dann das absolute Horrorerlebnis umsteigen bei der Dresdner Hütte in die Eisgratgondel, wir reden über ca. 50 - 70 m da haben wir 2 Stunden gestanden wie die Ölsardinen mit Kindern etc., also wenn da einer durchgedreht wäre, nicht auszudenken!!!
Habe mich zufällig mit einem Feuerwehrmann unterhalten, der hat nur den Kopf geschüttelt und gemeint wenn es nicht zu aufwendig wäre aus DE heraus würde er gegen den Betriebsleiter Anzeige erstatten... er sah erfahren genug aus um so eine Lage zu beurteilen, denke ich.
In Hotels sind wir selten unterwegs, sind wir uns öfter wie ne "Nummer" vorgekommen, in Pensionen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht, nicht so teuer und man kann Abends wenn man will schön essen gehen und hat nicht das Gefühl Schnitzel vom "dicounter" serviert zu bekommen und ne Spezi kostet dann auch nicht gleich 3 EUR
Grüße
Skilars
also so richtige Voll-Flop´s wie schon beschrieben hatte ich zum Glück noch nicht aber mein absoluter Horror war diese Saison Stubai...
wegen Sturm oben alles dicht gemacht und dann nach unten das totale Chaos zuerst beim Gamsgarten und dann das absolute Horrorerlebnis umsteigen bei der Dresdner Hütte in die Eisgratgondel, wir reden über ca. 50 - 70 m da haben wir 2 Stunden gestanden wie die Ölsardinen mit Kindern etc., also wenn da einer durchgedreht wäre, nicht auszudenken!!!
Habe mich zufällig mit einem Feuerwehrmann unterhalten, der hat nur den Kopf geschüttelt und gemeint wenn es nicht zu aufwendig wäre aus DE heraus würde er gegen den Betriebsleiter Anzeige erstatten... er sah erfahren genug aus um so eine Lage zu beurteilen, denke ich.
In Hotels sind wir selten unterwegs, sind wir uns öfter wie ne "Nummer" vorgekommen, in Pensionen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht, nicht so teuer und man kann Abends wenn man will schön essen gehen und hat nicht das Gefühl Schnitzel vom "dicounter" serviert zu bekommen und ne Spezi kostet dann auch nicht gleich 3 EUR
Grüße
Skilars
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Re: Skigebiete Flops
Hallo Poldy,Poldy hat geschrieben:betr. St. Anton/Lawine/Strasse
Zu unterstellen, es würden Verkehrswege, die eigentlich gesperrt bleiben müssten, aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten geöffnet, halte ich ( sogar in Österreich....duck...) für recht gewagt.
Poldy
ich war nicht einfach irgendwann in St. Anton sondern genau zwei Wochen, nachdem in Galltür die Lawine den Ort verwüstet hatte. Da gings mit den Schneefällen nämlich nochmal von vorne los. Als wir ankamen hatte es geregnet und es gab im Tal etwa 10 cm zusammengeregneten Schneematsch. Dann wurde es kälter und es begann zu schneien. Eine Woche am Stück, so was hab ich noch nicht erlebt.
Ein Drittel des Ortes war evakuiert, es gab Ausgangssperren und Brotverteilstationen. Man konnte auch so gut wie nicht raus. Der Sturm war einfach zu heftig. Am Samstag hörte es dann endlich auf zu schneien. Da lagen locker 3 m Schnee im Tal.
Sorry, wenn das nicht durch wirtschaftliche Interessen getrieben war, dann weiß ich es nicht.
Natürlich gibts reichlich Beispiele, wo man Straßen untertägig sperrt/öffnet und das ist je nach Lage ja auch sinnvoll. Diese Rahmenbedingungen waren an DIESEM Samstag IMO nicht gegeben.
Die Bahnlinie wurde übrigens erst 5 Tage später ausgebuddelt.
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Re: Skigebiete Flops
Gleich vorweg: Unten genanntes Skigebiet empfehle ich eigentlich auch mal gerne für Anfänger. Die Bezeichnung "Flop" bitte ich daher rein aus meiner persönlichen Sicht zu verstehen!
Mein persönlicher Flop:
Winklmossalm - Steinplatte
- Die "Steinplatte" macht ihrem Namen alle Ehre: Sie besteht nämlich im Grunde nur aus einer riesigen flachen (teils sehr flachen!) Trichterpiste. Die Folge: Die Skifahrer drängen kreuz und quer, meist völlig unkoordinert, von "allen Seiten" zu den 3 Liften unten im Trichterzentrum. Man muss also ständig (berechtigte!) Angst haben, dass man urplötzlich von rechts/links regelrecht abgeschossen wird. Einzig die beiden roten Gipfelpisten (oder die schwarze Nordabfahrt direkt unterm Gipfellift) lenken die Skifahrer einigermaßen kontrolliert nach unten. Nur sind die oft mit völlig überforderten, stehenden oder liegenden Anfängern "verstoft", dass man selbst dort keine 100m frei "für sich" skifahren kann.
- Besonders an Wochenenden mit unzähligen Skischulen, Familien mit (Klein)kindern, und Massen von Anfängern bevölkert.
- Parkplatz Winklmossalm (Seegatterl) ist besonders am Wochenende restlos überfüllt. Wer da nicht spätestens um 8:30 da ist, hat eben Pech gehabt und muss sich irgendwo in Reit im Winkl einen Platz suchen um dann mit dem Skibus wieder zurück zu fahren. Oder gleich sein Glück in Waidring versuchen (der aber ebenso proppenvoll ist).
- die beiden ultraflachen Pisten der Winklmoosalm bieten gleiches wie die Steinplatte. Nämlich absolut nichts was Jemanden, der aus dem reinen Anfängerstatus heraus ist, reizen kann.
- Die drei(!) Gastwirtschaften, sind gemessen an der Menge an Skifahrern, besonders am Wochenende von früh bis spät, bis auf den letzten Platz rappelvoll. Und die "melodischen Technoklänge" der Schneebar bei der Kammerkör-Alm hört klingen manchmal bis zu den Talstationen der drei Trichterlifte. Die Preise in den Hütten sind zwar relativ im Rahmen, aber was die Qualität angeht... "Massenabfertigung" eben.
- Talabfahrt, wenn man über Waidring startet, ist leider Fehlanzeige. Gondel hoch heißt auch mit Gondel runter. Richtung Reit im Winkl, über Winklmoosalm, gibt sowas zwar, jedoch nur dem Namen nach. Es geht nämlich zusammen mit hunderten anderer Abfahrern auf einer ultraflachen oft nur wenige Meter breiten Waldstrasse langsam dahinrutschend, und meist den letzten Kilometer anschiebend, zurück gen Parkplatz Seegatterl.
- Skipasspreis (ab Seegatterl über Winklmossalm zur Steinplatte), gemessen am Pistenangebot (nur knapp 45km!) absolut überteuert. In benachbarten Gebieten (Ellmau/Scheffau, usw.) bekommt man für 3-4 Euro mehr, über 200km und deutlich abwechslungreichere Pisten geboten.
Mein persönlicher Flop:
Winklmossalm - Steinplatte
- Die "Steinplatte" macht ihrem Namen alle Ehre: Sie besteht nämlich im Grunde nur aus einer riesigen flachen (teils sehr flachen!) Trichterpiste. Die Folge: Die Skifahrer drängen kreuz und quer, meist völlig unkoordinert, von "allen Seiten" zu den 3 Liften unten im Trichterzentrum. Man muss also ständig (berechtigte!) Angst haben, dass man urplötzlich von rechts/links regelrecht abgeschossen wird. Einzig die beiden roten Gipfelpisten (oder die schwarze Nordabfahrt direkt unterm Gipfellift) lenken die Skifahrer einigermaßen kontrolliert nach unten. Nur sind die oft mit völlig überforderten, stehenden oder liegenden Anfängern "verstoft", dass man selbst dort keine 100m frei "für sich" skifahren kann.
- Besonders an Wochenenden mit unzähligen Skischulen, Familien mit (Klein)kindern, und Massen von Anfängern bevölkert.
- Parkplatz Winklmossalm (Seegatterl) ist besonders am Wochenende restlos überfüllt. Wer da nicht spätestens um 8:30 da ist, hat eben Pech gehabt und muss sich irgendwo in Reit im Winkl einen Platz suchen um dann mit dem Skibus wieder zurück zu fahren. Oder gleich sein Glück in Waidring versuchen (der aber ebenso proppenvoll ist).
- die beiden ultraflachen Pisten der Winklmoosalm bieten gleiches wie die Steinplatte. Nämlich absolut nichts was Jemanden, der aus dem reinen Anfängerstatus heraus ist, reizen kann.
- Die drei(!) Gastwirtschaften, sind gemessen an der Menge an Skifahrern, besonders am Wochenende von früh bis spät, bis auf den letzten Platz rappelvoll. Und die "melodischen Technoklänge" der Schneebar bei der Kammerkör-Alm hört klingen manchmal bis zu den Talstationen der drei Trichterlifte. Die Preise in den Hütten sind zwar relativ im Rahmen, aber was die Qualität angeht... "Massenabfertigung" eben.
- Talabfahrt, wenn man über Waidring startet, ist leider Fehlanzeige. Gondel hoch heißt auch mit Gondel runter. Richtung Reit im Winkl, über Winklmoosalm, gibt sowas zwar, jedoch nur dem Namen nach. Es geht nämlich zusammen mit hunderten anderer Abfahrern auf einer ultraflachen oft nur wenige Meter breiten Waldstrasse langsam dahinrutschend, und meist den letzten Kilometer anschiebend, zurück gen Parkplatz Seegatterl.
- Skipasspreis (ab Seegatterl über Winklmossalm zur Steinplatte), gemessen am Pistenangebot (nur knapp 45km!) absolut überteuert. In benachbarten Gebieten (Ellmau/Scheffau, usw.) bekommt man für 3-4 Euro mehr, über 200km und deutlich abwechslungreichere Pisten geboten.
Servus aus Bayern!
Peter.
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Re: Skigebiete Flops
Auch wenn's abgedroschen ist beteilige ich mich mal am Ischgl-Bashing - oder - wie aus Top Flop wurde:
Das erste mal Ischgl - im Januar 1980 (ja, richtig, 1980). Nach mehreren harten Werkstudentenwochen in der Papierfabrik hatte ich 'ne Menge Zaster auf dem Konto und außerdem Überzeugungsarbeit an einem Onkel geleistet, der Skinarrisch war und zudem gut betucht. Also ging es von Mitte Januar bis Ende Januar (16 Tage!) ins Paznaun. Damals galt Ischgl noch als Geheimtipp und das nicht zu Unrecht. Der gut betuchte Onkel lies allerhand Bares springen und er gönnte uns 8 Tage lang einen Privatskilehrer, von dessen Arbeit ich noch heute zehre. Das Skigebiet war damals in der Hauptsache von sehr sportlich orientierten Leuten bevölkert. Nie werde ich die endlosen Schlepperfahrten von der Idalpe hinauf zum Grenzhäuschen und vice versa von der Samnauner Seite retour vergessen. Da war man stets zum Eisblock gefroren wenn man oben ankam, aber der Oberschenkeldurchmesser wuchs täglich....Unser Lehrer zeigte uns alles, aber wirklich alles, was man damals im Gelände fahren konnte und sollte - und er zeigte uns, wie man das macht! Vieles von dem, was wir damals durchfurchten, ist heute längst per Bahn erschlossen und platt gewalzt. Die Abfahrt nach Samnaun war noch unpräpariert, wer da runter wollte, der musste sich seinen Weg suchen. Kurzum: es war ein Traum, der Schnee lag meterhoch, die Atmosphäre war entspannt, Ischgl 1980 war kaum zu toppen. "Man" fuhr damals übrigens einen "K2 244 Mid", kennt das Ding noch jemand? Pflicht: die aufgeklebten Parablacks . Wenn ich die Bilder heute sehe, dann ist das mega-peinlich. Damals galt das allerdings als cool, weil der Stenmark sowas ja auch hatte...
Dito 1981, dann im Februar. Eine Woche mit den ehemaligen Kumpels aus der Schule, erneut traumhafte Schneelage und ausschließlich entspannt/sportliche Leute unterwegs. Die Idalpe hatte eine (im Vergleich zu heute) kleine Hütte, in der es gemächlich und fast noch nach DAV-Manier zuging. Mucke, wenn überhaupt, war dezent alpenländisch.
In der Folgejahren: wenig Ski und viel Studium und wenn überhaupt, dann ging es am Wochenende mal ins Allgäu oder für 2-3 Tage ins DAV-Haus nach Obertauern. Mehr war nicht drin, zumal die damalige Lebensabschnittsbegleiterin schwer Öko-bewegt und deshalb ebenso schwer Ski-feindlich war (die armen Alpen, die armen Lärchen, die armen Murmeltiere u.s.w.....).
Dann kam 1997: Nach 16 Jahren ohne Ischgl beschlossen mein Schwager und ich, zum Saisonstart (2. Dezemberwoche) mit einer Busreise ins Paznaun zu fahren. Was sich bei Abfahrt des mit rund 50 Leuten rappelvollen Bus' in Würzburg andeutete, sollte den Rest der Woche so bleiben. Im Bus: eine Horde bis zum Rand abgefüllter Vollpfosten, die die rund 7 Stunden ununterbrochen grölten und soffen, was die Kehle aushielt. Und so ging das weiter. Die Idalpe nach 16 Jahren: eine Freilanddisse, schon vor Bergankunft wurde man lautstark angewummert, damit man das Aussteigen nicht verpasst. Ich kann mich erinnern, dass Zusteigern am frühen Morgen schon Schnaps kostenlos an der Talstation angeboten wurde - zum "Auftakt" wurde man herzlich abgefüllt! Krank. Ich habe in dieser Woche, (und es war Vorsaison!!) Unmengen ständig besoffener und grölender Deppen gesehen. Pistenfahren war lebensgefährlich, weil die zugedröhnten Massen auf Teufel komm raus Vollgas fuhren (in Samnaun war das übrigens nicht zu beobachten). Die Talabfahrt haben wir nur am ersten Tag riskiert, danach haben wir, unter Rücksichtnahme auf körperliche Unversehrtheit, davon Abstand genommen. Was sich nach 1500h den Berg herunter quälte, war eine Willy-Lawine. Das Publikum hatte sich völlig verändert, das Skigebiet zwar traumhaft erschlossen, aber eine einzige Partymeile.
2000 haben wir's dann noch einmal probiert, in der Hauptsaison Anfang Februar. Da waren wir in Galtür und ich lies mich überreden, doch mal wenigstens einen Tag "mit rüber" zu fahren. Das komplette Gebiet war völlig überfüllt, trotz enormer Förderkapazitäten waren Standzeiten von >20 Minuten die Regel. Dazu weiterhin ein Publikum, für das Skifahren offenbar Nebensache, Party hingegen zentraler Mittelpunkt des Daseins war. Auf den Pisten verstreut lagen überall Werbezettel für einschlägige Etablissements. Die bekam man morgens von spärlich bekleideten Tussen an der Talstation aufgedrängt. Kurzum: eine Partyhölle mit enorm viel Lärm, aasig teuren Hütten und einem Publikum, dass mit dem aus dem 80ern nicht das Geringste zu tun hat. Ab 1400h kullerten aus den Hütten nur noch abgefüllte "Eisbärcoolesuperkappen-Träger" heraus. Das Skigebiet selbst ist m.E. derweil übererschlossen, Autobahn reiht sich an Autobahn, die anspruchsvollen Herausforderungen sind perdü.
Nun kann man natürlich sagen: was biste denn auch so blöd, dahin zu fahren? Spätestens Anfang der 90er wusste man doch, wohin sich das entwickelt. Aber wenn man die ollen Bilder im Kopf hat, dann will man's halt nochmal wissen ....
Udo
P.S.: Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: ich bin kein Vertreter der "Früher war es alles besser"-Fraktion. Ich weine 2 Kilometer langen Schleppern genauso wenig eine Träne nach wie Klamotten, die nie richtig trocken wurden oder Schuhen, die nie richtig passten....allerdings gehen mir die Party-People derweil gehörig auf den Sa...., ebenso wie die Attitüden der "Du, der neue Kjus-Suit ist ja sowas von leiwand"-Leute.
Das erste mal Ischgl - im Januar 1980 (ja, richtig, 1980). Nach mehreren harten Werkstudentenwochen in der Papierfabrik hatte ich 'ne Menge Zaster auf dem Konto und außerdem Überzeugungsarbeit an einem Onkel geleistet, der Skinarrisch war und zudem gut betucht. Also ging es von Mitte Januar bis Ende Januar (16 Tage!) ins Paznaun. Damals galt Ischgl noch als Geheimtipp und das nicht zu Unrecht. Der gut betuchte Onkel lies allerhand Bares springen und er gönnte uns 8 Tage lang einen Privatskilehrer, von dessen Arbeit ich noch heute zehre. Das Skigebiet war damals in der Hauptsache von sehr sportlich orientierten Leuten bevölkert. Nie werde ich die endlosen Schlepperfahrten von der Idalpe hinauf zum Grenzhäuschen und vice versa von der Samnauner Seite retour vergessen. Da war man stets zum Eisblock gefroren wenn man oben ankam, aber der Oberschenkeldurchmesser wuchs täglich....Unser Lehrer zeigte uns alles, aber wirklich alles, was man damals im Gelände fahren konnte und sollte - und er zeigte uns, wie man das macht! Vieles von dem, was wir damals durchfurchten, ist heute längst per Bahn erschlossen und platt gewalzt. Die Abfahrt nach Samnaun war noch unpräpariert, wer da runter wollte, der musste sich seinen Weg suchen. Kurzum: es war ein Traum, der Schnee lag meterhoch, die Atmosphäre war entspannt, Ischgl 1980 war kaum zu toppen. "Man" fuhr damals übrigens einen "K2 244 Mid", kennt das Ding noch jemand? Pflicht: die aufgeklebten Parablacks . Wenn ich die Bilder heute sehe, dann ist das mega-peinlich. Damals galt das allerdings als cool, weil der Stenmark sowas ja auch hatte...
Dito 1981, dann im Februar. Eine Woche mit den ehemaligen Kumpels aus der Schule, erneut traumhafte Schneelage und ausschließlich entspannt/sportliche Leute unterwegs. Die Idalpe hatte eine (im Vergleich zu heute) kleine Hütte, in der es gemächlich und fast noch nach DAV-Manier zuging. Mucke, wenn überhaupt, war dezent alpenländisch.
In der Folgejahren: wenig Ski und viel Studium und wenn überhaupt, dann ging es am Wochenende mal ins Allgäu oder für 2-3 Tage ins DAV-Haus nach Obertauern. Mehr war nicht drin, zumal die damalige Lebensabschnittsbegleiterin schwer Öko-bewegt und deshalb ebenso schwer Ski-feindlich war (die armen Alpen, die armen Lärchen, die armen Murmeltiere u.s.w.....).
Dann kam 1997: Nach 16 Jahren ohne Ischgl beschlossen mein Schwager und ich, zum Saisonstart (2. Dezemberwoche) mit einer Busreise ins Paznaun zu fahren. Was sich bei Abfahrt des mit rund 50 Leuten rappelvollen Bus' in Würzburg andeutete, sollte den Rest der Woche so bleiben. Im Bus: eine Horde bis zum Rand abgefüllter Vollpfosten, die die rund 7 Stunden ununterbrochen grölten und soffen, was die Kehle aushielt. Und so ging das weiter. Die Idalpe nach 16 Jahren: eine Freilanddisse, schon vor Bergankunft wurde man lautstark angewummert, damit man das Aussteigen nicht verpasst. Ich kann mich erinnern, dass Zusteigern am frühen Morgen schon Schnaps kostenlos an der Talstation angeboten wurde - zum "Auftakt" wurde man herzlich abgefüllt! Krank. Ich habe in dieser Woche, (und es war Vorsaison!!) Unmengen ständig besoffener und grölender Deppen gesehen. Pistenfahren war lebensgefährlich, weil die zugedröhnten Massen auf Teufel komm raus Vollgas fuhren (in Samnaun war das übrigens nicht zu beobachten). Die Talabfahrt haben wir nur am ersten Tag riskiert, danach haben wir, unter Rücksichtnahme auf körperliche Unversehrtheit, davon Abstand genommen. Was sich nach 1500h den Berg herunter quälte, war eine Willy-Lawine. Das Publikum hatte sich völlig verändert, das Skigebiet zwar traumhaft erschlossen, aber eine einzige Partymeile.
2000 haben wir's dann noch einmal probiert, in der Hauptsaison Anfang Februar. Da waren wir in Galtür und ich lies mich überreden, doch mal wenigstens einen Tag "mit rüber" zu fahren. Das komplette Gebiet war völlig überfüllt, trotz enormer Förderkapazitäten waren Standzeiten von >20 Minuten die Regel. Dazu weiterhin ein Publikum, für das Skifahren offenbar Nebensache, Party hingegen zentraler Mittelpunkt des Daseins war. Auf den Pisten verstreut lagen überall Werbezettel für einschlägige Etablissements. Die bekam man morgens von spärlich bekleideten Tussen an der Talstation aufgedrängt. Kurzum: eine Partyhölle mit enorm viel Lärm, aasig teuren Hütten und einem Publikum, dass mit dem aus dem 80ern nicht das Geringste zu tun hat. Ab 1400h kullerten aus den Hütten nur noch abgefüllte "Eisbärcoolesuperkappen-Träger" heraus. Das Skigebiet selbst ist m.E. derweil übererschlossen, Autobahn reiht sich an Autobahn, die anspruchsvollen Herausforderungen sind perdü.
Nun kann man natürlich sagen: was biste denn auch so blöd, dahin zu fahren? Spätestens Anfang der 90er wusste man doch, wohin sich das entwickelt. Aber wenn man die ollen Bilder im Kopf hat, dann will man's halt nochmal wissen ....
Udo
P.S.: Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: ich bin kein Vertreter der "Früher war es alles besser"-Fraktion. Ich weine 2 Kilometer langen Schleppern genauso wenig eine Träne nach wie Klamotten, die nie richtig trocken wurden oder Schuhen, die nie richtig passten....allerdings gehen mir die Party-People derweil gehörig auf den Sa...., ebenso wie die Attitüden der "Du, der neue Kjus-Suit ist ja sowas von leiwand"-Leute.
Zuletzt geändert von Udo-Aschaffenburg am 17.12.2011 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
[i] A bisserl was gehd ollaweil. [/i]
- CarvingKarlos
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Re: Skigebiete Flops
Zwar kein echter Flop, aber für mich doch das enttäuschendste Skigebiet, in dem ich bisher unterwegs war, ist Flachau. Zu moderne Infrastruktur für das bißchen Berg, so dass die (zwar) megabreiten Pisten einem Ameisenhaufen gleichen und es genau so chaotisch zuging.
Ischgl hingegen war für mich und meine Frau bisher das Highlight. Allerdings haben wir immer Quartier auf Samnauner Seite gehabt (und würden auch nie Quartier in Ischgl suchen). Wir waren jeweils 14 Tage vor Ostern dort, wo außer Niedersachsen und Bremen keiner Ferien hatte und aufgrund der Weitläufigkeit des Gebietes sich die Schaaren sehr gut verteilten. Uns haben die Top-Infrastruktur, die große Anzahl von unterschiedlichsten Pisten und das besondere Flair in Samnaun gefallen. Da wir uns meist gegen den Strom bewegt haben, konnten wir z. Bsp. morgens kurz nach 9 Uhr nach 30 cm Neuschnee (nicht eingewalzt) eine traumhafte Talabfahrt nach Ischgl geniessen oder die schwarze 14 nachdem diese 5 cm aufgefirnt war!
Nach 14 Uhr sollte man allerdings den Bereich rund um die Paznauer Thaya tunlichst meiden!
Ciao Karl
Ischgl hingegen war für mich und meine Frau bisher das Highlight. Allerdings haben wir immer Quartier auf Samnauner Seite gehabt (und würden auch nie Quartier in Ischgl suchen). Wir waren jeweils 14 Tage vor Ostern dort, wo außer Niedersachsen und Bremen keiner Ferien hatte und aufgrund der Weitläufigkeit des Gebietes sich die Schaaren sehr gut verteilten. Uns haben die Top-Infrastruktur, die große Anzahl von unterschiedlichsten Pisten und das besondere Flair in Samnaun gefallen. Da wir uns meist gegen den Strom bewegt haben, konnten wir z. Bsp. morgens kurz nach 9 Uhr nach 30 cm Neuschnee (nicht eingewalzt) eine traumhafte Talabfahrt nach Ischgl geniessen oder die schwarze 14 nachdem diese 5 cm aufgefirnt war!
Nach 14 Uhr sollte man allerdings den Bereich rund um die Paznauer Thaya tunlichst meiden!
Ciao Karl
Zuletzt geändert von CarvingKarlos am 13.12.2011 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
Karl
Saison 21/22 6 Tage Silvretta-Montafon
8 Tage Zauchensee to come
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8 Tage Zauchensee to come
Re: Skigebiete Flops
Ischgl polarisiert, weil das Angebot sehr facettenreich ist und auch sehr saisonabhängig.
Flachau polarisiert eher nicht.
Joe
Flachau polarisiert eher nicht.
Joe
22/23 38 T.Dolomiti SS
23/24 1T.Carezza, 10T.rund um die Sella
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- TOM_NRW
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Re: Skigebiete Flops
Hi,
ich bin auch kein ausgesprochener Fan von Flachau/Wagrain. Wobei man sagen muss, dass das Gebiet nicht so schlecht ist, wenn nicht gerade 100tsd. holländische Mitbürger es gerade überrennen.
Wenn der Liftanschluß an Flachauwinkel/Zauchensee kommt (geplant für die kommende Saison) werden sich die Skifahrerströme bestimmt besser entzerren. Dann bekommt man auch ein Gebiet, indem man richtig Strecke machen kann. Bis auf die paar fehlenden Meter in Flachauwinkel (hier muss man immer noch mit der Zauchi unter der Autobahn durch) würde man dann von Wagrain bis Zauchensee durchziehen können. Ebenfalls geplant ist wohl eine Verbindung in Wagrain mittels einer Gondel von der Mittelstation Flying Mozart ins Gebiet Wagrain Grafenberg.
Gruß Thomas
ich bin auch kein ausgesprochener Fan von Flachau/Wagrain. Wobei man sagen muss, dass das Gebiet nicht so schlecht ist, wenn nicht gerade 100tsd. holländische Mitbürger es gerade überrennen.
Wenn der Liftanschluß an Flachauwinkel/Zauchensee kommt (geplant für die kommende Saison) werden sich die Skifahrerströme bestimmt besser entzerren. Dann bekommt man auch ein Gebiet, indem man richtig Strecke machen kann. Bis auf die paar fehlenden Meter in Flachauwinkel (hier muss man immer noch mit der Zauchi unter der Autobahn durch) würde man dann von Wagrain bis Zauchensee durchziehen können. Ebenfalls geplant ist wohl eine Verbindung in Wagrain mittels einer Gondel von der Mittelstation Flying Mozart ins Gebiet Wagrain Grafenberg.
Gruß Thomas
Re: Skigebiete Flops
Man muss sicher mal sehen wann beide neuen Verbindungen kommen.
Ich bin da eher skeptisch, vor allem wenn die aktuelle Saison nicht so berauschend läuft.
Der fliegende Mozart hätte für mich auch dringendst eine Generalerneuerung verdient (oder wurde schon was daran gemacht?).
Joe
Ich bin da eher skeptisch, vor allem wenn die aktuelle Saison nicht so berauschend läuft.
Der fliegende Mozart hätte für mich auch dringendst eine Generalerneuerung verdient (oder wurde schon was daran gemacht?).
Joe
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Re: Skigebiete Flops
Finde die Quelle nicht mehr, wo ich es gelesen habe. Hörte sich aber recht spruchreif an, was die Planung angeht. Wahrscheinlich wird man beide Projekte nicht gleichzeitig stemmen, wobei die Verbindung Grafenberg wahrscheinlich zuerst realisiert wird.
Gruß Thomas
Gruß Thomas