Meine GS rennski sind im Kantenbereich immer schon nach 10.000 Höhenmeter grau. Liegt an Kunstschnee und halt im Schnitt 70-80km/h... Slalom fährt man ja eher 50-60, da geht es länger.
Also GS rennski jeden Tag neu wachsen, SL allle 2. Tage (30--45k HM)
Belag grau nach Schleifen und Wachsen
- extremecarver
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Re: Belag grau nach Schleifen und Wachsen
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Re: Belag grau nach Schleifen und Wachsen
Ich nehme gegen den erhöhten Abrieb beim Carven im Kantenbereich unterhalb der Bindung ab und zu ein sehr abriebfestes hartes Pulverwachs für sehr kalte Bedingungen/aggressiven Kunstschnee. Als Blockwachs lässt sich so ein hartes Wachs schlecht verarbeiten, deshalb in Pulverform. Kann man so auch gut mit der Abziehklinge im benötigten Bereich verschieben. Den restlichen Belag dann mit dem jeweiligen Tageswachs einwachsen. So kann man dem verfrühten Ausgrauen/Verbrennen in dem Bereich etwas vorbeugen.
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Re: Belag grau nach Schleifen und Wachsen
Warum? Bei fachgerechter Vorbereitung (planschleifen, Struktur von der Kante abgesetzt aufbringen) besteht überhaupt keine Notwendigkeit, in den Belag zu schleifen. Im Gegenteil, dies ist sogar kontraproduktiv. Denn Du möchtest ja gerade, dass die Kante greift. Ob Du aber nun mit 0.5° ordentlich Kante und Belag weghobelst oder mit 1° lediglich die Kante abhängst, kommt vom Ergebnis auf das gleiche raus: die Kante greift nicht.
Der Grund ist trivial. Wenn die Kante zu weit hinter dem Belag zurücksteht, weil
a) der Winkel zu groß ist
b) mit kleinem Winkel zu weit in den Belag geschliffen wurde
c) der Ski konvex verzogen oder abgefahren ist
dann liegt der Ski mit dem Belag auf dem Schnee auf und die Kante "hängt" in der Luft (mal Dir das mal übertrieben auf ein Blatt Papier auf, dann wird das klar).
Entscheidend ist daher nicht der Winkel, sondern das absolute Maß, um den die Kante hinter dem Belag zurücksteht. Und dies beträgt bei fachgerechter Arbeit lediglich ca. 20µ bzw. bei Ski, die in Abfahrt oder im Gelände eingesetzt werden, also je nach Einsatz und Wunsch des Fahrers etwas mehr. Der Winkel ist lediglich eine indirekte Größe, um die Kante auf das gewünschte Maß hinter den Belag zurückzusetzen. Weil man den Ski sonst überhaupt nicht driften könnte und er extrem verschneiden würde.
Also:
a) Ski planschleifen (durchs Fahren wird der Belag automatisch konvex)
b) Struktur von der Kante abgesetzt aufbringen, siehe dieses Video, damit die Kante frei von Struktur bleibt, dabei die Bearbeitung der Kanten deaktivieren
b1) vorher einen Händler finden, der bereit ist, Deine Ski fachgerecht zu präparieren anstatt sie nach Methode 08/15 durchzuziehen
c) Seitenkante und belagseitige Kante schleifen, polieren, entgraten
Bei der Bearbeitung der belagseitigen Kante geht man nur 1-2x leicht mit der Feile drüber, denn es muss nur eine hauchdünne Schicht Material abgetragen werden. Ein Winkel von 0.5° bedeuted, dass an der Außenkante weniger als 18 µ (zum Vergleich: ein durchschnittliches menschliches Haar hat eine Dicke von 50-80 µ) abgetragen wird.
Einen Ski aus dem Vollautomaten kann man in der Regel belagseitig nicht weiter bearbeiten, weil die Pfuscher von sich aus schon in den Belag schleifen, um die Spuren von der Struktur, die sie unsachgemäß in die Kante gefräst haben, wieder rauszupolieren. Denn eine mittlere Struktur hat eine Tiefe von 30-40µ. Wird diese auch in die Stahlkante gefräst, würden dort Riefen zurückbleiben, wenn man die Kante nur mit 0.5° abhängt. Siehe auch hier. Im Umkehrschluss bedeuted dies, dass wenn eine mittlere Struktur in die Kante gefräst wurde und diese belagseitig trotzdem spiegelglatt aussieht, dann beträgt der effektive Winkel schon über 1° (arcTan (40µ / 2 mm) = 1.15°), denn bei lediglich 18µ bzw. 0.5° würde man ja noch die Riefen von der Struktur sehen.
Für eine fachgerechte Bearbeitung der belagseitigen Kante ist es daher erforderlich, die Struktur an die Skibreite anzupassen.
Das ist im übrigen auch der Grund, weshalb Ski nach dem ersten Service meist nie mehr so fahren wie ab Werk. Denn im Werk macht man sich, jedenfalls bei hochwertigen Ski, die Mühe, die ganze Serie mit den richtigen Parametern durchzuziehen. In den Servicestationen hast Du dagegen Tag für Tag hunderte unterschiedliche Paar Ski. Diese Masse kann nur mit den bisherigen Methoden bearbeitet werden, in dem man frech die Ski mit einer Einstellung durchzieht. Was leider zu Lasten der Qualität geht. Erschwerend kommt leider dazu, dass viele "Serviceleute" gerade einmal wissen, wo bei ihrer Maschine der Knopf zum einschalten ist und dass man vorher Stoppergummis aufziehen muss. Sie kennen weder ihre Maschine noch sind sie in der Lage, selbst Strukturen in der Maschine zu programmieren. Dies erledigen dann meist Servicemitarbeiter der Hersteller. Einen Ski von Hand präparieren können viele auch nicht. Dieses Wissen ist aber zwingend erforderlich damit man überhaupt weiß, was für eine korrekte Arbeit zu tun ist. Und selbst in den Fällen, in denen kompetente Leute an den Automaten arbeiten, gibt man seine Ski oft im Laden bei Verkäufern ab, die zwar freundlich lächelnd alle Wünsche notieren, aber gar nicht wissen, was der Kunde will. Ich suche mir daher für den Service nur Geschäfte, bei denen ich mit dem Maschinisten direkt reden kann, um mir ein Bild davon zu machen, ob der sein Handwerk versteht.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.
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Re: Belag grau nach Schleifen und Wachsen
Vielen Dank für all die Antworten! Ich denke es ist etwas aus beidem: Abnützung und falsch geschliffen.
Kennt jemand eine gute Service-Station im Berner Oberland (vorzugsweise im Simmental) die einen wie ihr schreibt "vernünftigen" Service inkl. sauberem Strukturschliff hinbekommt?
Nochmals vielen Dank für alle eure Antworten!
Das ist ziemlich sicher das Problem. Habe unterdessen mit dem Hersteller Kontakt aufgenommen und dieser hat mir mitgeteilt, dass sie auch ihre FIS SL Skis mit 1° aus dem Werk lassen. Ich habe in meinem Leichtsinn vorher das Internet nach dem "Standard" SL Schliff durchforstet und bin zur Erkenntnis gelangt, dass SL Skis mit einem 0.5° Winkel versehen werden. Da bin ich einfach davon ausgegangen, dass dies bei meinem Skis wohl das selbe sein muss. Anscheinend habe ich mich getäuscht. Da ich aber wirklich nur sehr fein drüber bin, denke ich, dass sich der Schaden noch in Grenzen hält und sich evtl. ausbürsten lässt. Ansonsten lass ich den Ski Ende Saison plan schleifen.NeusserGletscher hat geschrieben: b) mit kleinem Winkel zu weit in den Belag geschliffen wurde
Kennt jemand eine gute Service-Station im Berner Oberland (vorzugsweise im Simmental) die einen wie ihr schreibt "vernünftigen" Service inkl. sauberem Strukturschliff hinbekommt?
Nochmals vielen Dank für alle eure Antworten!
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