ich bin 25 Jahre alt und stand im Februar das erste Mal in meinem Leben im Alpincenter in Bottrop als Vorbereitung auf Winterurlaub in Österreich auf Ski.
Zusammen absolvierte ich mit meinem Freund den Basis-Gruppenkurs (er nur, um mir Gesellschaft zu leisten, stand 10 Jahre lang regelmäßig auf Ski) und hängten dann noch 2 Privatstunden an. Am Ende des ersten Tages kam ich zumindest schonmal die ganze Strecke runter (klar, die Strecke im Alpincenter ist nicht zu vergleichen mit einer richtigen Piste), wenngleich ich auch noch viel auf der Seite oder auf dem Po lag =/ Ab dem 2. Unterrichtstag ging es dann eigentlich, ich kam weitestgehend ohne zu fallen die Strecke herunter (vorausgesetzt, der Lehrer zerrte mich nicht an der Jacke durch die Gegend), in der letzten stunde klappte alles ganz gut.
In Österreich sind wir dann ohne Lehrer auf die Pisten und zunächst hat halt gar nichts mehr geklappt. Die erste Kurve kam und ich lag, war so verkrampft, dass ich nicht einmal aufstehen konnte. Die erste Abfahrt war ein Kampf ohne Ende, aber irgendwann schaffte ich es dann doch, meinem Freund hinterherzufahren, wenngleich mich der Talblick dank Höhenangst teilweise echt in Panik versetzte.
Die nächsten Tage wurden dann immer besser, ich verbrachte erst einmal noch einige Zeit alleine auf den Übungshügeln, am letzten Tag bin ich meinem Freund vollständig hinterher gefahren, aber ausschließlich über blaue und rote Pisten. Es klappte dann auch sehr gut, ich fühlte mich endlich auf meinen Leihski "zuhause" (so sehr, dass ich so wahnsinnig war und sie zuhause dann gekauft habe =/ ) und selbst etwas steilere Strecken machten mir keine Probleme. Irgendwann bin ich dann wohl auch automatisch im Parallelschwung gefahren.
Auf dem letzten Stück, das wir gefahren sind, bin ich dann auf zerfahrener Piste gefallen (mittlerweile weiß ich auch warum) und habe mir dermaßen das Knie verdreht, dass ich nicht einmal mehr alleine aufstehen konnte. Mein Freund stand zu dem Zeitpunkt bereits unten und ich war ganz froh, als dann irgendwann jemand vorbeikam und mich huckepack mit nach unten mitnahm. Zum Glück ist mir nichts weiter passiert, nach drei Wochen konnte ich dann auch wieder laufen - und stand dann natürlich auch schon das nächste Mal auf Ski. Dazu sei gesagt: ich habe eine große Angst davor, dass mein linkes Knie erneut komplett hinüber ist - habe mit 13 den ersten Meniskusriss gehabt, entsprechend die erste OP, vergangenes Jahr an der gleichen Stelle nochmals einen Riss, gefolgt von 2 OP's.
Seitdem habe/hatte ich allerdings das Problem, dass ich wieder große Angst selbst vor dem winzigen Gefälle an der steilsten Stelle in der Skihalle hatte. Rechtskurven bin ich automatisch parallel gefahren, Linkskurven habe ich nicht mehr vernünftig hinbekommen, das linke Bein stand immer noch in leichter Pflugstellung oder ich bin vollständig nur auf dem rechten, also Talski gefahren, während das andere Bein im Prinzip überhaupt nicht mehr belastet war. Dort in der Skihalle ist es vielleicht machbar, nur auf einem Bein zu fahren, bei steileren Stücken höchstwahrscheinlich aber nicht mehr, weil mein Gleichgewicht mir da ein strich durch die Rechnung machen wird.
Ich habe deswegen nochmals einen 5er Unterrichtsblock bei dem Skilehrer gebucht, bei dem ich auch vorher war, und schon in dem ersten Teil ist mein Problem mit den Linkskurven fast weg, aber noch nicht vollständig. Der nächste Unterricht findet dann am 28.05. statt.
So, nun zu dem eigentlichen Thema: Ich will mich nun nicht unbedingt blamieren ohne Ende und ständig zur Skischule dackeln und mir neuen Unterricht buchen, nur weil ich das Gefühl habe, ich schaffe das ganze nicht ohne. Denn eigentlich hat sich im letzten Unterricht ja eigentlich gezeigt, dass ich es weitestgehend kann - der Lehrer ging jetzt sogar dazu über, mir Spielereien zu zeigen, Pirouetten drehen z. B., entsprechend gehe ich davon aus, dass es halt nicht mehr wirklich viel gibt, was er mir beibringen kann/möchte. Andererseits steht da nun entgegen, dass ich einerseits die Technik wirklich richtig drin haben will und mich auch noch unsicher fühle.
Demnach frage ich mich halt, wie viel Unterrichtsstunden an sich normal sind und, da ich ja gerade erst angefangen habe, weiß ich noch nicht so recht, was man tatsächlich alles beherrschen müsste? (Dummerweise fragt der Lehrer mich, was ich noch lernen möchte und ich kann ihm halt keine Antwort darauf geben.)
Wie viel Unterricht nötig?
Re: Wie viel Unterricht nötig?
Hi
Also ich fahre jetzt über 45 Jahre Ski und lerne immer noch. Nicht mehr in der Skischule, aber die Arbeit an der Technik ist nie zu Ende. Skifahren ist ein sehr komplexer Bewegungsvorgang, der zudem vollständig intuitiv erfolgen muss. D.h. du musst das Richtige schon getan haben, bevor das Denken einsetzt.
Aufgrund deiner Beschreibung bist du immer noch eine Anfängerin und der Weg zu einer guten und sicheren Fahrerin ist noch lang und weit. Zudem wirkt der Faktor Angst beim Skifahren sehr limitierend. Respekt ist ok, aber Angst lässt einem eine äusserst ungünstige Position einnehmen.
Ob du weiterhin Unterricht nehmen willst oder autodidaktisch weiterkommen willst, ist alleine deine Entscheidung. Wer ohne Coach lernen will braucht in der Regel länger und die Gefahr sich ungünstige Bewegungsmuster anzueignen steigt.
Luft nach oben scheint bei dir noch einige zu sein. Schön geschnittene und langgezogene Kurven mit Tempokontrolle, rhytmische Kurzschwünge, Buckelpisten flüssig befahren, Carven in wechselndem Schnee und bei weniger günstigen Pistenbedingungen, Tore fahren, lockeres und flüssiges Fahren neben der Piste im verspurten Gelände, Tiefschneetechnik... Es gibt noch vieles zu tun!
In diesem Sinne, weiterhin viel Spass beim erlernen einer soliden Grundtechnik - am besten mit professionellem/r Lehrer/in!
Gruss
Martin
Also ich fahre jetzt über 45 Jahre Ski und lerne immer noch. Nicht mehr in der Skischule, aber die Arbeit an der Technik ist nie zu Ende. Skifahren ist ein sehr komplexer Bewegungsvorgang, der zudem vollständig intuitiv erfolgen muss. D.h. du musst das Richtige schon getan haben, bevor das Denken einsetzt.
Aufgrund deiner Beschreibung bist du immer noch eine Anfängerin und der Weg zu einer guten und sicheren Fahrerin ist noch lang und weit. Zudem wirkt der Faktor Angst beim Skifahren sehr limitierend. Respekt ist ok, aber Angst lässt einem eine äusserst ungünstige Position einnehmen.
Ob du weiterhin Unterricht nehmen willst oder autodidaktisch weiterkommen willst, ist alleine deine Entscheidung. Wer ohne Coach lernen will braucht in der Regel länger und die Gefahr sich ungünstige Bewegungsmuster anzueignen steigt.
Luft nach oben scheint bei dir noch einige zu sein. Schön geschnittene und langgezogene Kurven mit Tempokontrolle, rhytmische Kurzschwünge, Buckelpisten flüssig befahren, Carven in wechselndem Schnee und bei weniger günstigen Pistenbedingungen, Tore fahren, lockeres und flüssiges Fahren neben der Piste im verspurten Gelände, Tiefschneetechnik... Es gibt noch vieles zu tun!
In diesem Sinne, weiterhin viel Spass beim erlernen einer soliden Grundtechnik - am besten mit professionellem/r Lehrer/in!
Gruss
Martin
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- Registriert: 01.05.2016 00:30
- Vorname: Chris
- Ski: Salomon Lab X-race Gs 24 Pwlx 180
- Ski-Level: 84
- Skitage pro Saison: 27
Re: Wie viel Unterricht nötig?
Ja also ich muss erstmal sagen ich bin erst 16 also bitte erwarte nicht große Erfahrungen mit denen ich dir hier weiterhelfen kann, ABER ich fahre sehr gut Ski und bald auch Rennen, also das was ich sage, hoffe ich ist großteils war.Elandri hat geschrieben:In Österreich sind wir dann ohne Lehrer auf die Pisten und zunächst hat halt gar nichts mehr geklappt. Die erste Kurve kam und ich lag, war so verkrampft, dass ich nicht einmal aufstehen konnte. Die erste Abfahrt war ein Kampf ohne Ende, aber irgendwann schaffte ich es dann doch, meinem Freund hinterherzufahren, wenngleich mich der Talblick dank Höhenangst teilweise echt in Panik versetzte.
Was die Piste betrifft, ich denke es war eine Kombination aus Psychischen und Physischen Problemen, die du erfahren musstest als du das erste Mal wirklich auf einer Piste warst. Großteils wird es so sein, dass du es dir vielleicht einfach selber nicht zugetraut hast und deshalb eben wie du gesagt hast, so verkrampft warst, daraus folgen dann die körperlichen Probleme die du hattest und deshalb einfach die ganze Fahrt auf der Piste hattest zu so "einem Kampf" für dich wurde.
Andererseits wird´s schon so sein, dass natürlich auch die Piste einfach schwieriger war als das, was du vorher geübt hast, auch wenn sie nur blau oder rot war, man muss aber auch sagen, dass durch die Menschenmengen und die Haufen usw. die Bedingungen für Anfänger nicht wirklich leichter werden.
Ich kann mich erinnern , als Österreicher kennt man eben auch nicht dicht befahrene Ski Gebiete , dort habe ich das Ski fahren gelernt und ich denke, das ist schon ein großer Vorteil, also ich könnte mir nicht vorstellen auf einer so vollen Piste als Anfänger die Ruhe zu bewahren also ist es schon normal, wenn du da nicht gleich genau so wie bei den Übungsstunden fährst
Das mit den Skiern, tja das ist ja schön, dass sie dir so gefallen haben, bzw. dass du generell am Sport so eine Freude hast, dass du dir gleich dieses Modell zu gelegt hast, ich hätte mich an deiner Stelle jedoch trotzdem nochmal von einem Fachmann beraten lassen ob es vielleicht etwas geben könnte, das noch besser passt. Aber Hey, wenn sie dir gefallen haben "Never change a running system." nicht wahrElandri hat geschrieben:ich fühlte mich endlich auf meinen Leihski "zuhause" (so sehr, dass ich so wahnsinnig war und sie zuhause dann gekauft habe =/ ) und selbst etwas steilere Strecken machten mir keine Probleme. Irgendwann bin ich dann wohl auch automatisch im Parallelschwung gefahren.
Ja wie gesagt, es muss echt schlimm sein, wenn man als nicht geübter Fahrer auf den zerfahrenen Pisten fahren muss, das ist teilweise als guter Fahrer auch ein Hindernis, wenn man nicht aufpasst, also deshalb musst dir keine Sorgen machenElandri hat geschrieben:Auf dem letzten Stück, das wir gefahren sind, bin ich dann auf zerfahrener Piste gefallen (mittlerweile weiß ich auch warum) und habe mir dermaßen das Knie verdreht, dass ich nicht einmal mehr alleine aufstehen konnte. Mein Freund stand zu dem Zeitpunkt bereits unten und ich war ganz froh, als dann irgendwann jemand vorbeikam und mich huckepack mit nach unten mitnahm. Zum Glück ist mir nichts weiter passiert, nach drei Wochen konnte ich dann auch wieder laufen - und stand dann natürlich auch schon das nächste Mal auf Ski.
Das mit dem Knie tut mir echt leid
Aber das mit dem, wieder auf den Ski stehen, ist eh deine Sache und ich weiß ja nicht wie schlimm die Verletzung war, aber ich würde mich da nicht vom Eifer einholen lassen, sprich, wenn du nicht zu 110 % (ja bewusst mehr als 100 ) sicher bist, dass du vollkommen auskuriert bist, stell dich nicht wieder auf die Ski, denn dann wird die nächste Pause wohl länger
Diesbezüglich kann ich dir leider wenig Rat geben, einfach das Problem mit dem Trainer besprechen, was das Gleichgewicht betrifft, kannst ja üben (auch ohne Ski ) einfach mal googlenElandri hat geschrieben:Seitdem habe/hatte ich allerdings das Problem, dass ich wieder große Angst selbst vor dem winzigen Gefälle an der steilsten Stelle in der Skihalle hatte. Rechtskurven bin ich automatisch parallel gefahren, Linkskurven habe ich nicht mehr vernünftig hinbekommen, das linke Bein stand immer noch in leichter Pflugstellung oder ich bin vollständig nur auf dem rechten, also Talski gefahren, während das andere Bein im Prinzip überhaupt nicht mehr belastet war. Dort in der Skihalle ist es vielleicht machbar, nur auf einem Bein zu fahren, bei steileren Stücken höchstwahrscheinlich aber nicht mehr, weil mein Gleichgewicht mir da ein strich durch die Rechnung machen wird
Wichtigste Regel, wenn du schon eine gute Balance hast : "Knie nach vorn, zentral über dem Ski stehen , sprich , ja nicht nach hinten lehnen und den Ski machen lassen!" auch wenn es bei Anfänger Skiern nicht so schlimm ist, wenn du mal bessere fährst , wirst du den Tipp wohl beachten müssen, sonst hast ein kleines Problem
Einfach wie gesagt die Themen die du hier mit uns teilst dem Trainer sagen, wofür ist der denn da ? Der wird dir bestimmt helfenElandri hat geschrieben:Ich habe deswegen nochmals einen 5er Unterrichtsblock bei dem Skilehrer gebucht, bei dem ich auch vorher war, und schon in dem ersten Teil ist mein Problem mit den Linkskurven fast weg, aber noch nicht vollständig. Der nächste Unterricht findet dann am 28.05. statt.
Sich verbessern zu wollen ist keine Blamage !Elandri hat geschrieben:So, nun zu dem eigentlichen Thema: Ich will mich nun nicht unbedingt blamieren ohne Ende und ständig zur Skischule dackeln und mir neuen Unterricht buchen, nur weil ich das Gefühl habe, ich schaffe das ganze nicht ohne. Denn eigentlich hat sich im letzten Unterricht ja eigentlich gezeigt, dass ich es weitestgehend kann - der Lehrer ging jetzt sogar dazu über, mir Spielereien zu zeigen, Pirouetten drehen z. B., entsprechend gehe ich davon aus, dass es halt nicht mehr wirklich viel gibt, was er mir beibringen kann/möchte. Andererseits steht da nun entgegen, dass ich einerseits die Technik wirklich richtig drin haben will und mich auch noch unsicher fühle.
Demnach frage ich mich halt, wie viel Unterrichtsstunden an sich normal sind und, da ich ja gerade erst angefangen habe, weiß ich noch nicht so recht, was man tatsächlich alles beherrschen müsste? (Dummerweise fragt der Lehrer mich, was ich noch lernen möchte und ich kann ihm halt keine Antwort darauf geben.)
Wenn du nicht sicher bist, oder merkst, dass ein professioneller Rat notwendig ist, dann geh zum Trainer und lass dir helfen, wenn du das machst und denn Willen hast (was ich schon empfinde) dann wird das schon, nur nicht aufgeben
Und ehrlich, noch keiner von uns hat es nach 2 Fahrten super gekonnt also Das kommt mit der Zeit und so lange es dir Spaß macht passt´s ja schon mal
Melde dich doch einfach wieder, bin echt gespannt wie es dir nächste Saison geht
(Boah bin gerade echt stolz, dass ich hier so viel geschrieben habe wegen dir vergesse ich ja schon programmieren zu lernen ) Spaß
LG Chris
Re: Wie viel Unterricht nötig?
So, habe es jetzt nach ein paar Tagen auch mal wieder geschafft, mir eine Antwort zu überlegen
Das von Chris angesprochene Problem, dass mir halt die Kombination aus einerseits physischen Problemen (ja, wer steht schon nach dreimal Unterricht perfekt auf Ski? Ich jedenfalls garantiert nicht ) und andererseits psychischen im Weg steht, stimmt definitiv. Der erste Privatunterricht im Februar war ein Kampf ohnegleichen. Nach ein paar Übungen auf dem Anfängerhügelchen sollten wir die ganze Strecke runter und das steilste Stück hat mir halt wirklich extrem Probleme bereitet. Der Skilehrer hatte damals zwar die dankenswert "abfangende" Idee, ich solle zur Not in ihn reinfahren, er könne das schon aushalten, aber wirklich die Angst konnte er damit nicht nehmen. Nach den zwei Stunden gab es dann auch einen Lehrerwechsel, weil Christian einfach in den darauffolgenden Wochen Urlaub hatte.
Der Lehrer danach (und dafür hasse ich ihn, trotzdem will ich keinen anderen Lehrer mehr, weil es halt klappt) ist ganz anders damit umgegangen und hat so ziemlich schnell meinen Kopf ausgeschaltet. Wenn ich etwas nicht konnte, hat er mich dazu überredet oder im Zweifelsfalls gezwungen. Beispielsweise sollte ich direkt in der dritten von 5 Stunden rückwärts runter. Ich habe früher einige Zeit Eishockey gespielt und selbst dort habe ich extreme Hemmungen damit gehabt, rückwärts zu fahren, weil's mir bei so einer Aktion halt tatsächlich einmal fast das Handgelenk zerdeppert hat. Entsprechend fahre ich nicht gerne "blind" durch die Gegend und das verbinde ich nunmal mit Rückwärtsfahren. Der Skilehrer hat nichts gelten lassen und mich zuletzt einfach an der Jacke rückwärts hinter sich hergeschliffen - war jetzt nicht die netteste Art, die mich zudem dermaßen aufgeregt hat, dass ich kurz davor war, ihm eins überzubraten. Aber es war wirkungsvoll. Oder die Variante, ballspielend die Strecke zu fahren. Momentan gibt es da tatsächlich auch immer wieder Momente, in denen es notwendig wird, sich solche Sachen zu überlegen, um meinen Kopf zu beschäftigen - wenn das gelingt, mache ich riesige Fortschritte (zumindest laut Lehrer und meinem Männe).
So nebenher: In Nassfeld (dort waren wir im Urlaub) haben mir tatsächlich mehr die schmalen gewundenen blauen Pisten gefallen, als mitunter die breiten roten - wobei die blauen durch die Kurven und teilweise Buckel vielleicht auch nicht zu 100 % das beste für einen Anfänger waren, immerhin lag ich da zu Anfang eigentlich nur, während es mir eher gelang, auf den roten Pisten stehend herunterzukommen. Aber auf den "Pfaden" dort muss man halt zwangsläufig den Kurven folgen, sonst steckt man u. U. kopfüber im Schnee - oder in Bäumen =/
Was meine Ski betrifft, denke ich im Augenblick darüber nach, zumindest im Unterricht noch auf Leihski der Halle überzugehen - aber ich habe in Österreich lange gebraucht, um mich von ein paar Rocker von Völkl auf Allmountainski umzugewöhnen, zum einen sind die Ski eben länger gewesen, zum anderen fühlen sich die Rocker für mich definitiv ziemlich unangenehm an, zumal man gerade im Alpincenter nicht unbedingt immer die Ski im besten Zustand bekommt (auch zum Leidwesen des Skilehrers, der im letzten Unterricht wohl den letzten Mist erwischt hat cO). Ich vermute einfach mal, dass Fischer C-Line Divine jetzt nicht unbedingt anfängergeeignet wären, andererseits scheue ich mich eben aus gerade genannten Gründen tatsächlich vor den Leihski. Ich gehe mal davon aus, dass mein Können für die Ski vermutlich erst nach einigen weiteren Unterrichtseinheiten dem entspricht, was man mit den Ski leisten kann.
Meine Verletzung in Österreich war nicht sonderlich schlimm. Ich denke, der Schock saß unmittelbar nach dem Sturz einfach am tiefsten, weil ich eben den Gedanken hatte "jetzt ist's vorbei, jetzt hat dein Knie es wieder hinter sich". Nach zwei Meniskusrissen, wovon der eine ja gerade einmal 1 Jahr zurückliegt, weiß ich ziemlich gut, welche Schmerzen auf weitere Schäden am Meniskus hindeuten, entsprechend konnte ich das ausschließen (kann auch sein, dass es an der Seite zu keinem weiteren Meniskusriss kommen kann, weil ich keinen mehr habe, ich habe mich nie getraut, den Arzt nochmal danach zu fragen). Nach 3 Wochen Ruhe und dem Tragen meiner Kniebandage ging es dann auch wieder und das erste Mal Skifahren außerhalb der Probefahrt der neuen Ski (ich blieb dabei auf dem Anfängerhügel) wurde so angesetzt, dass ich keine Probleme mehr dabei hatte. Bis zum gestrigen Skifahren hätte ich sogar noch gesagt, dass ich keine Angst mehr habe, zu fallen - im Unterricht habe ich nicht einmal über die Möglichkeit, zu fallen, nachgedacht.
Wie schon erwähnt waren wir dann gestern nochmal nur zu zweit in der Skihalle.
Zu unserer Überraschung haben wir es geschafft, die ersten auf der Piste zu sein. Ich bin dann wie üblich erst einmal den Anfängerhügel rauf, um mich ein wenig warm zu fahren, danach die ganze Strecke runter.
Im Prinzip habe ich jetzt schon wieder mind. 50 Prozent von dem vergessen, was mir der Skilehrer vergangenen Samstag eingetrichtert hat. Ich gehe davon aus, dass es daran lag, dass wir direkt nach dem Unterricht wieder nach Hause mussten und ich somit nichts davon wirklich verinnerlichen konnte.
Nächste Schwierigkeit für meinen sich selbstständig machenden Kopf: präpariert war nur die linke Hallenhälfte, die rechte Hälfte war zerfahren und schön buckelig. Ich bin dann also erst einmal nur die linke Seite herunter, musste entsprechend knappere Kurven machen. Ging auch bis auf bei Linkskurven ganz gut, bis mir dann wieder einfiel, wie ich die Skistöcke konzentriert so einsetzen konnte, dass sie meinen Kopf beschäftigten - und schon klappte es besser und ich ging auch dazu über, die komplette Hallenbreite (20-30 Meter?) zu nutzen.
Bei der zweiten Fahrt habe ich dann meinen Freund darum gebeten, mich zu filmen, damit ich auch mal selbst sehen kann, wie ich fahre. Hat der Skilehrer am Samstag davor auch bereits vorgehabt, bin ihm nur leider entsprechend immer aus dem Bild gefahren, so dass das Video im Prinzip nicht verwertbar war.
Prompt war ich unkonzentriert, ließ mich von jemandem, der mir in die Spur fuhr, aus dem Konzept bringen, verkantete die Ski, fuhr im Pflug und schaffte es, die Kontrolle über den Talski komplett zu verlieren. Ein beherztes Bremsen im Pflug bewahrte mich davor, voll gegen die Wand zu schlittern, ging mir aber auch ordentlich in die Beine (ich wusste gar nicht, dass ich so energisch damit bremsen kann cO) Hockeystop wäre nicht machbar gewesen, ich hatte den rechten Ski ansonsten eben überhaupt nicht mehr unter Kontrolle.
Ein zweites Mal bat ich ihn nochmal darum, mit einem ähnlichen Resultat, so dass ich nun weiß: Männe hinter mir - ganz böse. Wenn andere, unfähigere oder auch fähigere Leute hinter mir sind, ist mir das egal, nur bei ihm irgendwie nicht. Das wird irgendwann mit Sicherheit auch noch problematisch.
Dann ging's in die Mittagspause. Danach wollten wir nochmal eine Runde fahren.
Ich hab dann bereits bei der Abfahrt über den Anfängerhügel gemerkt, dass nun gar nichts mehr ging. Zum einen war dort mittlerweile der Schnee komplett zerfahren - teilweise 10 bis 15 cm tiefes pulveriges Zeug, eigentlich perfekt, um mal zu lernen, damit umzugehen, aber bereits bei der kleinsten Kurve sind mir die Ski davongelaufen und ich bekam zu viel Rücklage statt Vorlage, was mit tatsächlich eigentlich nicht gerade häufig passiert. Eher verfalle ich in die Haltung wie beim Eishockey, was die Skilehrer tatsächlich zu Anfang gefreut hat - Gewohnheit lässt grüßen.
Eine weitere komplette Abfahrt habe ich erst einmal verweigert, habe mich aber dann letztlich dazu gezwungen, um nächsten Samstag nicht vor dem Problem zu stehen, mich nicht mehr runterzutrauen. Die letzten 5 oder 6 Schwünge auf der ganzen Strecke fühlten sich dann endlich auch wieder gut an, aber der Spaß war dahin, also sind wir nach Hause gefahren.
Verbessern will ich mich definitiv, laut meinem Freund, dem ich mit dem Thema schon ohne Ende auf die Nerven gehe, sogar viel zu verbissen, so dass ich meine eigenen Fortschritte schon gar nicht mehr sehe und der Skilehrer im letzten Unterricht sogar seine Sorge schon geäußert hat, mich zu überfordern und mich in der Pause zum Mittagessen gezwungen hat - anderenfalls hätte die danach angesetzte Stunde nicht mehr stattgefunden.
Grundsätzlich besteht wohl auch das große Problem, dass ich mir deutlich weniger zutraue, als ich kann, weshalb die zumindest für mich gemeine Trainingsmethode vom Skilehrer wahrscheinlich gar nicht so schlecht ist - umso größer ist aber auch die Wahrscheinlichkeit, Unterricht zu nehmen, obwohl ich effektiv keinen mehr brauche.
Programmieren vernachlässigen... tststs, also wirklich Hätte ich in der Schule auch nicht machen sollen, dann müsste ich nun nicht als Bürokauffrau dem eigentlichen Traumjob nachtrauern
Das von Chris angesprochene Problem, dass mir halt die Kombination aus einerseits physischen Problemen (ja, wer steht schon nach dreimal Unterricht perfekt auf Ski? Ich jedenfalls garantiert nicht ) und andererseits psychischen im Weg steht, stimmt definitiv. Der erste Privatunterricht im Februar war ein Kampf ohnegleichen. Nach ein paar Übungen auf dem Anfängerhügelchen sollten wir die ganze Strecke runter und das steilste Stück hat mir halt wirklich extrem Probleme bereitet. Der Skilehrer hatte damals zwar die dankenswert "abfangende" Idee, ich solle zur Not in ihn reinfahren, er könne das schon aushalten, aber wirklich die Angst konnte er damit nicht nehmen. Nach den zwei Stunden gab es dann auch einen Lehrerwechsel, weil Christian einfach in den darauffolgenden Wochen Urlaub hatte.
Der Lehrer danach (und dafür hasse ich ihn, trotzdem will ich keinen anderen Lehrer mehr, weil es halt klappt) ist ganz anders damit umgegangen und hat so ziemlich schnell meinen Kopf ausgeschaltet. Wenn ich etwas nicht konnte, hat er mich dazu überredet oder im Zweifelsfalls gezwungen. Beispielsweise sollte ich direkt in der dritten von 5 Stunden rückwärts runter. Ich habe früher einige Zeit Eishockey gespielt und selbst dort habe ich extreme Hemmungen damit gehabt, rückwärts zu fahren, weil's mir bei so einer Aktion halt tatsächlich einmal fast das Handgelenk zerdeppert hat. Entsprechend fahre ich nicht gerne "blind" durch die Gegend und das verbinde ich nunmal mit Rückwärtsfahren. Der Skilehrer hat nichts gelten lassen und mich zuletzt einfach an der Jacke rückwärts hinter sich hergeschliffen - war jetzt nicht die netteste Art, die mich zudem dermaßen aufgeregt hat, dass ich kurz davor war, ihm eins überzubraten. Aber es war wirkungsvoll. Oder die Variante, ballspielend die Strecke zu fahren. Momentan gibt es da tatsächlich auch immer wieder Momente, in denen es notwendig wird, sich solche Sachen zu überlegen, um meinen Kopf zu beschäftigen - wenn das gelingt, mache ich riesige Fortschritte (zumindest laut Lehrer und meinem Männe).
So nebenher: In Nassfeld (dort waren wir im Urlaub) haben mir tatsächlich mehr die schmalen gewundenen blauen Pisten gefallen, als mitunter die breiten roten - wobei die blauen durch die Kurven und teilweise Buckel vielleicht auch nicht zu 100 % das beste für einen Anfänger waren, immerhin lag ich da zu Anfang eigentlich nur, während es mir eher gelang, auf den roten Pisten stehend herunterzukommen. Aber auf den "Pfaden" dort muss man halt zwangsläufig den Kurven folgen, sonst steckt man u. U. kopfüber im Schnee - oder in Bäumen =/
Was meine Ski betrifft, denke ich im Augenblick darüber nach, zumindest im Unterricht noch auf Leihski der Halle überzugehen - aber ich habe in Österreich lange gebraucht, um mich von ein paar Rocker von Völkl auf Allmountainski umzugewöhnen, zum einen sind die Ski eben länger gewesen, zum anderen fühlen sich die Rocker für mich definitiv ziemlich unangenehm an, zumal man gerade im Alpincenter nicht unbedingt immer die Ski im besten Zustand bekommt (auch zum Leidwesen des Skilehrers, der im letzten Unterricht wohl den letzten Mist erwischt hat cO). Ich vermute einfach mal, dass Fischer C-Line Divine jetzt nicht unbedingt anfängergeeignet wären, andererseits scheue ich mich eben aus gerade genannten Gründen tatsächlich vor den Leihski. Ich gehe mal davon aus, dass mein Können für die Ski vermutlich erst nach einigen weiteren Unterrichtseinheiten dem entspricht, was man mit den Ski leisten kann.
Meine Verletzung in Österreich war nicht sonderlich schlimm. Ich denke, der Schock saß unmittelbar nach dem Sturz einfach am tiefsten, weil ich eben den Gedanken hatte "jetzt ist's vorbei, jetzt hat dein Knie es wieder hinter sich". Nach zwei Meniskusrissen, wovon der eine ja gerade einmal 1 Jahr zurückliegt, weiß ich ziemlich gut, welche Schmerzen auf weitere Schäden am Meniskus hindeuten, entsprechend konnte ich das ausschließen (kann auch sein, dass es an der Seite zu keinem weiteren Meniskusriss kommen kann, weil ich keinen mehr habe, ich habe mich nie getraut, den Arzt nochmal danach zu fragen). Nach 3 Wochen Ruhe und dem Tragen meiner Kniebandage ging es dann auch wieder und das erste Mal Skifahren außerhalb der Probefahrt der neuen Ski (ich blieb dabei auf dem Anfängerhügel) wurde so angesetzt, dass ich keine Probleme mehr dabei hatte. Bis zum gestrigen Skifahren hätte ich sogar noch gesagt, dass ich keine Angst mehr habe, zu fallen - im Unterricht habe ich nicht einmal über die Möglichkeit, zu fallen, nachgedacht.
Wie schon erwähnt waren wir dann gestern nochmal nur zu zweit in der Skihalle.
Zu unserer Überraschung haben wir es geschafft, die ersten auf der Piste zu sein. Ich bin dann wie üblich erst einmal den Anfängerhügel rauf, um mich ein wenig warm zu fahren, danach die ganze Strecke runter.
Im Prinzip habe ich jetzt schon wieder mind. 50 Prozent von dem vergessen, was mir der Skilehrer vergangenen Samstag eingetrichtert hat. Ich gehe davon aus, dass es daran lag, dass wir direkt nach dem Unterricht wieder nach Hause mussten und ich somit nichts davon wirklich verinnerlichen konnte.
Nächste Schwierigkeit für meinen sich selbstständig machenden Kopf: präpariert war nur die linke Hallenhälfte, die rechte Hälfte war zerfahren und schön buckelig. Ich bin dann also erst einmal nur die linke Seite herunter, musste entsprechend knappere Kurven machen. Ging auch bis auf bei Linkskurven ganz gut, bis mir dann wieder einfiel, wie ich die Skistöcke konzentriert so einsetzen konnte, dass sie meinen Kopf beschäftigten - und schon klappte es besser und ich ging auch dazu über, die komplette Hallenbreite (20-30 Meter?) zu nutzen.
Bei der zweiten Fahrt habe ich dann meinen Freund darum gebeten, mich zu filmen, damit ich auch mal selbst sehen kann, wie ich fahre. Hat der Skilehrer am Samstag davor auch bereits vorgehabt, bin ihm nur leider entsprechend immer aus dem Bild gefahren, so dass das Video im Prinzip nicht verwertbar war.
Prompt war ich unkonzentriert, ließ mich von jemandem, der mir in die Spur fuhr, aus dem Konzept bringen, verkantete die Ski, fuhr im Pflug und schaffte es, die Kontrolle über den Talski komplett zu verlieren. Ein beherztes Bremsen im Pflug bewahrte mich davor, voll gegen die Wand zu schlittern, ging mir aber auch ordentlich in die Beine (ich wusste gar nicht, dass ich so energisch damit bremsen kann cO) Hockeystop wäre nicht machbar gewesen, ich hatte den rechten Ski ansonsten eben überhaupt nicht mehr unter Kontrolle.
Ein zweites Mal bat ich ihn nochmal darum, mit einem ähnlichen Resultat, so dass ich nun weiß: Männe hinter mir - ganz böse. Wenn andere, unfähigere oder auch fähigere Leute hinter mir sind, ist mir das egal, nur bei ihm irgendwie nicht. Das wird irgendwann mit Sicherheit auch noch problematisch.
Dann ging's in die Mittagspause. Danach wollten wir nochmal eine Runde fahren.
Ich hab dann bereits bei der Abfahrt über den Anfängerhügel gemerkt, dass nun gar nichts mehr ging. Zum einen war dort mittlerweile der Schnee komplett zerfahren - teilweise 10 bis 15 cm tiefes pulveriges Zeug, eigentlich perfekt, um mal zu lernen, damit umzugehen, aber bereits bei der kleinsten Kurve sind mir die Ski davongelaufen und ich bekam zu viel Rücklage statt Vorlage, was mit tatsächlich eigentlich nicht gerade häufig passiert. Eher verfalle ich in die Haltung wie beim Eishockey, was die Skilehrer tatsächlich zu Anfang gefreut hat - Gewohnheit lässt grüßen.
Eine weitere komplette Abfahrt habe ich erst einmal verweigert, habe mich aber dann letztlich dazu gezwungen, um nächsten Samstag nicht vor dem Problem zu stehen, mich nicht mehr runterzutrauen. Die letzten 5 oder 6 Schwünge auf der ganzen Strecke fühlten sich dann endlich auch wieder gut an, aber der Spaß war dahin, also sind wir nach Hause gefahren.
Verbessern will ich mich definitiv, laut meinem Freund, dem ich mit dem Thema schon ohne Ende auf die Nerven gehe, sogar viel zu verbissen, so dass ich meine eigenen Fortschritte schon gar nicht mehr sehe und der Skilehrer im letzten Unterricht sogar seine Sorge schon geäußert hat, mich zu überfordern und mich in der Pause zum Mittagessen gezwungen hat - anderenfalls hätte die danach angesetzte Stunde nicht mehr stattgefunden.
Grundsätzlich besteht wohl auch das große Problem, dass ich mir deutlich weniger zutraue, als ich kann, weshalb die zumindest für mich gemeine Trainingsmethode vom Skilehrer wahrscheinlich gar nicht so schlecht ist - umso größer ist aber auch die Wahrscheinlichkeit, Unterricht zu nehmen, obwohl ich effektiv keinen mehr brauche.
Programmieren vernachlässigen... tststs, also wirklich Hätte ich in der Schule auch nicht machen sollen, dann müsste ich nun nicht als Bürokauffrau dem eigentlichen Traumjob nachtrauern
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Re: Wie viel Unterricht nötig?
Vermutlich kann dir hier niemand sagen, wieviel Unterricht für dich "nötig" ist.
Sicher ist, dass es noch viel gibt, was "man dir beibringen kann", um deine eigenen Worte zu brauchen.
Es gibt beim skifahren lernen - wie auch bei jedem anderen Lernen - Phasen, in denen man neue Dinge lernt (aufbaut), und dann gibt es Phasen, wo man diese eher festigt und übt.
Für ersteres ist es meist hilfreich, wenn man Unterricht hat, zweiteres kann man eher auch selber machen. Natürlich mischen sich diese Phasen. Und auch in de Übunsphasen kann ein Skilehrer hilfreich sein,weil er eben - wie es auch du schreibst - einem eher dazu bringt, auch ungeliebte Dinge zu üben. Und man kann, sofern man das möchte und das Geld dazu hat, hier einen Skilehrer auch als Begleitung und Anleitung dabei haben. Diese Rolle können aber auch Freunde übernehmen oder man kann alleine üben. Nach einer Weile ist es sicher sinnvoll, wenn jemand, der sich auskennt, mal anschaut, ob man sich etwas Komisches angewöhnt hat.
Allerdings musst du auch für die eigentlichen Lernphasen nicht unbedingt einen Skilehrer haben. Vielleicht lernst du durch Nachahmen oder es kommt "von selbst".
Welcher und wieviel Unterricht "nötig" ist, kanns du nur selbst herausfinden. Es ist deine Freizeit und es soll dir Spass machen, ohne dich oder andere zu gefährden. Ob du das gerne alleine machst, dich gerne durchbeisst, gerne weiterlernst mit oder ohne Begleitung- das kommt ganz auf dich an.
Sicher ist, dass es noch viel gibt, was "man dir beibringen kann", um deine eigenen Worte zu brauchen.
Es gibt beim skifahren lernen - wie auch bei jedem anderen Lernen - Phasen, in denen man neue Dinge lernt (aufbaut), und dann gibt es Phasen, wo man diese eher festigt und übt.
Für ersteres ist es meist hilfreich, wenn man Unterricht hat, zweiteres kann man eher auch selber machen. Natürlich mischen sich diese Phasen. Und auch in de Übunsphasen kann ein Skilehrer hilfreich sein,weil er eben - wie es auch du schreibst - einem eher dazu bringt, auch ungeliebte Dinge zu üben. Und man kann, sofern man das möchte und das Geld dazu hat, hier einen Skilehrer auch als Begleitung und Anleitung dabei haben. Diese Rolle können aber auch Freunde übernehmen oder man kann alleine üben. Nach einer Weile ist es sicher sinnvoll, wenn jemand, der sich auskennt, mal anschaut, ob man sich etwas Komisches angewöhnt hat.
Allerdings musst du auch für die eigentlichen Lernphasen nicht unbedingt einen Skilehrer haben. Vielleicht lernst du durch Nachahmen oder es kommt "von selbst".
Welcher und wieviel Unterricht "nötig" ist, kanns du nur selbst herausfinden. Es ist deine Freizeit und es soll dir Spass machen, ohne dich oder andere zu gefährden. Ob du das gerne alleine machst, dich gerne durchbeisst, gerne weiterlernst mit oder ohne Begleitung- das kommt ganz auf dich an.
Re: Wie viel Unterricht nötig?
Servus, der Unterricht ist nicht der Flaschenhals. Wichtig ist dass man Ski fährt. Es wurde hier schon gesagt, dass Skifahren ein wahrhaft komplexer Bewegungsvorgang ist:
- Grundstellung über deinem Ski, Schwerpunktverlagerung
- Richtung die dein Oberkörper zur Fallinie einnimt
- Armarbeit und Stockeinsatz
- Belastung/Entlastung des Ski durch Aufwärts/Abwärts
- Stellung der Knie, Aufnahme von Unebenheiten
- Körperspannung, Reaktivität
- Vorwärtslehnen/Zurücklehnen
- Seitwärtsbewegung Knie, Oberkörper/in die Kurve lehnen
- Entkopplung Oberkörper gegen Unterkörper
- unablässige Komposition/Orchestration jeder Teilbewegung
- Kurvenfahrt
- Kanteneinsatz
- Bestimmte Skiabschnitte be- und entlasten
- Last je nach Art des Untergrundes und der Technik unterschiedlich zwischen beiden Ski aufteilen
- Abstand zwischen den Ski anpassen
- Parallelschwung Zyklus
- Carven Zyklus
- Kurze Schwünge, Lange Schwünge
- Kurven fahren mit Ski parallel zum Untergrund
- Jederzeitiges Bremsen, spezielle Bremstechniken
- Jederzeitige Kontrolle der Bewegung
- Vorausschauendes Fahren
- Schnelles Wechseln verschiedenster Untergründe
- Steigung, in steiles Einfahren, Kontolltechniken, Spezialtechniken im Steilen
- Geländemerkmale
- Tiefschnee
- Vereisung
- Buckelpisten
- Schnell fahren
- Zerhackte, überfrorene Oberfläche, Ski beherrschen
- Absturzgefahr
- Kollisionsgefahr mit Objekten
- Kollisionsgefahr mit Menschen
- Pistenregeln
- Kontrolle behalten, Kontrolle wiedererlangen
- Korrektes Stürzen
- Verletzungsgefahr, Kopf, Knie, Rumpf
- Fahren mit verschiedenen Stiefeln und Ski, Materialwahl, korrekt eingestelltes Material, korrekt gewartetes Material
- Kleidungswahl, Zusatzausrüstung
- Fahren mit schlechter Sicht (Nebel, diffuses Licht, konvexe Hangform)
- Orientierung
- Ökonomisches Skifahren
- Selbsteinschätzung
- Tages-/Tourenplanung/Logistik
- (Geländefahren, Risikomanagement, Lawinenkunde, Erste Hilfe, Taktik, Kommunikation, ...)
Das ist nichts was man im Vorbeigehen oder in einem 5-Tage Kurs lernt.
Wenn ich diese Liste so lese erscheint es mir genau genommen theoretisch vollkommen unmöglich, dass ein Mensch das Skifahren erlernen kann
Skiunterricht ist unumgänglich, richtig, wichtig.
Aber dann brauch es Einsatz von Resourcen; wichtig ist mal 50, 100, 200 Skitage im Skigebiet zu machen. Dann kann man noch ein paar mal Unterricht machen und dann kann man irgendwann reden von richtig Skifahren gelernt.
- Grundstellung über deinem Ski, Schwerpunktverlagerung
- Richtung die dein Oberkörper zur Fallinie einnimt
- Armarbeit und Stockeinsatz
- Belastung/Entlastung des Ski durch Aufwärts/Abwärts
- Stellung der Knie, Aufnahme von Unebenheiten
- Körperspannung, Reaktivität
- Vorwärtslehnen/Zurücklehnen
- Seitwärtsbewegung Knie, Oberkörper/in die Kurve lehnen
- Entkopplung Oberkörper gegen Unterkörper
- unablässige Komposition/Orchestration jeder Teilbewegung
- Kurvenfahrt
- Kanteneinsatz
- Bestimmte Skiabschnitte be- und entlasten
- Last je nach Art des Untergrundes und der Technik unterschiedlich zwischen beiden Ski aufteilen
- Abstand zwischen den Ski anpassen
- Parallelschwung Zyklus
- Carven Zyklus
- Kurze Schwünge, Lange Schwünge
- Kurven fahren mit Ski parallel zum Untergrund
- Jederzeitiges Bremsen, spezielle Bremstechniken
- Jederzeitige Kontrolle der Bewegung
- Vorausschauendes Fahren
- Schnelles Wechseln verschiedenster Untergründe
- Steigung, in steiles Einfahren, Kontolltechniken, Spezialtechniken im Steilen
- Geländemerkmale
- Tiefschnee
- Vereisung
- Buckelpisten
- Schnell fahren
- Zerhackte, überfrorene Oberfläche, Ski beherrschen
- Absturzgefahr
- Kollisionsgefahr mit Objekten
- Kollisionsgefahr mit Menschen
- Pistenregeln
- Kontrolle behalten, Kontrolle wiedererlangen
- Korrektes Stürzen
- Verletzungsgefahr, Kopf, Knie, Rumpf
- Fahren mit verschiedenen Stiefeln und Ski, Materialwahl, korrekt eingestelltes Material, korrekt gewartetes Material
- Kleidungswahl, Zusatzausrüstung
- Fahren mit schlechter Sicht (Nebel, diffuses Licht, konvexe Hangform)
- Orientierung
- Ökonomisches Skifahren
- Selbsteinschätzung
- Tages-/Tourenplanung/Logistik
- (Geländefahren, Risikomanagement, Lawinenkunde, Erste Hilfe, Taktik, Kommunikation, ...)
Das ist nichts was man im Vorbeigehen oder in einem 5-Tage Kurs lernt.
Wenn ich diese Liste so lese erscheint es mir genau genommen theoretisch vollkommen unmöglich, dass ein Mensch das Skifahren erlernen kann
Skiunterricht ist unumgänglich, richtig, wichtig.
Aber dann brauch es Einsatz von Resourcen; wichtig ist mal 50, 100, 200 Skitage im Skigebiet zu machen. Dann kann man noch ein paar mal Unterricht machen und dann kann man irgendwann reden von richtig Skifahren gelernt.
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- Registriert: 24.01.2010 22:23
- Vorname: Marcus
- Ski: Head Supershape Rally / Elan Ripstick 106
- Ski-Level: 95
- Skitage pro Saison: 30
- Wohnort: Baden-Baden
- Kontaktdaten:
Re: Wie viel Unterricht nötig?
Wenn du Skifahren nicht als Kind gelernt hast, wirst du denke ich ca. 5-10 Jahre brauchen, um "gut" skizufahren, wenn du jedes Jahr einen Skikurs machst und dann soviel fährst wie möglich. Das mag jetzt vielleicht ernüchternd klingen, ist aber nicht schlimm, da du ja schon fahren kannst.
Das Wichtigste für dich ist denke ich dich nicht unter Druck zu setzen, und erst mal nur schöne blaue gut präparierte Pisten zu nutzen.Am besten im Mittelgebirge oder in einem kleinen Skigebiet in den Alpen, nicht hohes, nichts spektakuläres, und keine überfüllten Skihallen.
Über Ski etc. würde ich mir erst mal überhaupt keine Gedanken machen, solange man keine "Profiski" fahren will spielt imho das Material am Anfang überhaupt keine Rolle. Fahr ein paar leichte Normaloski eher in Kurz, dann ist alles gut.
Das Wichtigste für dich ist denke ich dich nicht unter Druck zu setzen, und erst mal nur schöne blaue gut präparierte Pisten zu nutzen.Am besten im Mittelgebirge oder in einem kleinen Skigebiet in den Alpen, nicht hohes, nichts spektakuläres, und keine überfüllten Skihallen.
Über Ski etc. würde ich mir erst mal überhaupt keine Gedanken machen, solange man keine "Profiski" fahren will spielt imho das Material am Anfang überhaupt keine Rolle. Fahr ein paar leichte Normaloski eher in Kurz, dann ist alles gut.