Ich würde es echt gerne mal mit durschnittlich sportlichen Anfängern (Kinder wie Erwachsene) und Slalom Skiern (nicht Rennskier, sondern entschärte Slalom Skier mit 8-9m Radius, wenn nicht noch kürzer) probieren. Wie schon oben geschrieben, hatte ich noch nicht die Gelegenheit dazu. Ich glaube, dass es im kleinen Rahmen, 1 Lehrer mit 2-4 Schülern, und sehr start taillierten Skiern klappen könnte, auch wenn Sie noch keine Eislauf, Inlineskate oder Snowboard Erfarhung haben. Meiner Erfahrung nach, haben Anfänger (egal Ski oder Snowboard) am meisten Angst davor zu schnell zu werden und nicht machen zu können um zu stoppen. Das Problem sehe ich hier einfach in den langen Skiern. Beim Snowboardunterricht, ist die erste Übung das richtige hinfallen. Dies kann ich mit Skiern über 80-90cm länge (für einen Erwachsenen, Kinder 40-50cm) jedoch nicht sicher machen. Viel zu gefährlich. Je kürzer der Radius des Skis, desto schneller kann der Anfänger einfach Bergauffahren und wird wieder langsam. Daher würde ich genauso wie beim Snowboarden mit Kurvenfahren lernen, als allererstes beginnen, nicht geradeausfahren mit Pflug. Bzw in einem Hang, der maximal 10m lang ist, aber recht steil, mit Seitwärtsrutschen beginnen (das wurde hier von Martina und Beate(?) aber als zu schwierig für Anfänger eingestuft). Auf einem Snowboard braucht das erlernen des Seitwärtrutschens auch viel Zeit.Ich warte auf einen Lehrweg OHNE Pflug. Bitte keine Kurzski oder sonstigen Angebote, weil das m.E. nicht gängige Praxis ist (außerdem für mich nicht umzusetzen). Und diejenigen, die sich am lautesten gegen den Pflug ausgesprochen haben, bitte ich jetzt um themenbezogene Posts, in dieser Richtung war von "euch" (= PFLUG: NEIN DANKE -Fraktion) nämlich noch gar nichts zu lesen.
Das Problem ist IMO dass beim Skifahren gelernt wird, dass man nicht stürzen darf (was mit den langen Skiern ja auch sehr gefährlich ist bei langsamer Geschwindigkeit). Daher muss eben mit Pflug begonnen werden.
Es gibt auch keinen Snowboardanfänger, der mit einem Snowboard mit 13-15m Radius (typischer Beginnerski) anfängt, sondern Beginnerboards im Verleih haben meist so 7m Radius. Bei 13m Radius wird man bestimmt mehr als doppelt so schnell um auf der gleichen Piste einen Schwung zu fahren, wie mit einem 13m Radius. Dies erschreckt einen Anfänger. Ich erinner mich noch wie ich an meinem ersten Tag auf dem Snowboard große Angst hatte zu schnell zu werden um die Kurve zu fahren. (Der Hang war eine typische Rote Piste - also recht steil) Wohlgemerkt habe ich auf einem Raceboard begonnen, sprich ich war gezwungen zu carven da driften noch schwieriger wär. Nach 5-6 Versuchen (und bis zu 10x hinfallen allein bei der Übung des ersten Schwunges) wird einem klar dass man eh nicht zu schnell wird und fährt den ersten Schwung. Danach geht es dann recht schnell weiter.
Ich würde an Stelle der Skischulplanersteller, einfach mal probieren ob es nicht geht das Modell vom Snowboardlernen zu kopieren. Der erste Tag wäre für Anfänger sicherlich schwieriger und mit Kindern unter 7-8 Jahren umso schwieriger, dafür würden sich dann nachher glaube ich die Erfolge schneller einstellen. Mit Skiern mit mehr als 8m Radius, sehe ich allerdings keinen Sinn. Und auch wenn alle hier schreiben es funktioniert so nicht, ausprobiert (sprich die Anfänger den ersten Tag ohne sichtbaren Lernfortschritt fahren lassen, und darauf warten dass es am 2. oder 3. Tag klick macht, und das carven sich einstellt - das hat hier eben auch noch keiner gemacht) dann finde ich es einfach konservativ zu schreiben es kann nicht funktionieren. Dass es am leichtesten ist mit dem Pflug anzufangen, streite ich nicht ab.
Andererseits sehe ich zum Beispiel bei Snowboardanfängern die mit Hardboots und Alpinboard (sprich schmal und hart) angefangen haben, dass diese die erste Woche viel schlechter fahren, dafür aber nach 2-3 Wochen meist eine so gute Technik haben, wo andere Snowboardschüler nicht mithalten können. Zu dem Zeitpunkt wo Martina oder Beate mir sagen, oder auch ein anderer Skischullehrer, dass sie es ausprobiert haben, den Anfängern gleich das carven beizubringen und dann den Driftschwung ohne Pflug, und es nach 2-3 Tagen keinen Erfolg bei den Schülern gibt, dann nehme ich meine Meinung, dass es ohne Pflug sinnvoller wäre zu lernen, zurück.
Auch im Snowboardbereich herschte lange die Meinung, dass man erst auf ganz flachen Hängen mit Geradeausfahren beginnen soll, der Österreichische Lehrplan spricht sich zumindest seit 5 Jahren genau dagegen aus. (der einzige Schritt den ich übersprungen habe ist dass rutschen im Ebenen mit dem vorderen Bein in der Bindung - Vielleicht sollte man dies durch geradeaus schieben 10min lang im Ebenen auf Skiern ersetzen, damit der Schüler ein bisserl vertrauen in den Ski gewinnt, bevor er in den Hang geht)
Ich habe übrigens mit 3 Jahren auf einem Hügel aus zusammengeschobenen Schnee von 10 Metern Länge und 5Meter breite unterhalb der Talstation der Dachsteingondel meine ersten Skierfahrungen gemacht, zusammen mit 30 anderen Kindern (es lag kein Schnee und auf den Dachstein Gletscher wollte die Skischule mit kleinen Kindern nicht(es wahr Ende März aber gar kein Schnee). Zum Glück nahmen mich meine Eltern am Abend aus der Skischule (Skischule Tritscher, Ramsau) heraus, denn wie andere Kinder bis zu 5 Tage auf so einem Schneehügerl zu lernen finde ich sehr traurig für eine Skischule (wobei Gletscher natürlich der totale Horror währe, in den Massen). In so einem Fall sollte die Skischule wirklich abraten davon Kindern Skiunterricht zu geben. Die Lehrer wahren damals laut Angaben meiner Eltern total überfordert. Viele Kinder waren dauernd am weinen. Aber als Lehrer muss man halt auch in so einer Situation versuchen den Kindern Skifahren beizubringen, will man seinen Job nicht verlieren, und die Skischule möchte auch nicht die Eltern als Kunden verlieren, die ihre Kinder loswerden wollen um skifahren zu gehen. Verfünftiger währe in so einem Fall natürlich wegen Schneemangel die Skischule zu schließen, oder z. Bsp nach Obertauern fahren, wo im März Schnee gelegen hätte.