jetzt könnte es hier spannend werden....

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 12.11.2006 23:24

Zitat Tom
Ich warte auf einen Lehrweg OHNE Pflug. Bitte keine Kurzski oder sonstigen Angebote, weil das m.E. nicht gängige Praxis ist (außerdem für mich nicht umzusetzen). Und diejenigen, die sich am lautesten gegen den Pflug ausgesprochen haben, bitte ich jetzt um themenbezogene Posts, in dieser Richtung war von "euch" (= PFLUG: NEIN DANKE -Fraktion) nämlich noch gar nichts zu lesen.
Ich würde es echt gerne mal mit durschnittlich sportlichen Anfängern (Kinder wie Erwachsene) und Slalom Skiern (nicht Rennskier, sondern entschärte Slalom Skier mit 8-9m Radius, wenn nicht noch kürzer) probieren. Wie schon oben geschrieben, hatte ich noch nicht die Gelegenheit dazu. Ich glaube, dass es im kleinen Rahmen, 1 Lehrer mit 2-4 Schülern, und sehr start taillierten Skiern klappen könnte, auch wenn Sie noch keine Eislauf, Inlineskate oder Snowboard Erfarhung haben. Meiner Erfahrung nach, haben Anfänger (egal Ski oder Snowboard) am meisten Angst davor zu schnell zu werden und nicht machen zu können um zu stoppen. Das Problem sehe ich hier einfach in den langen Skiern. Beim Snowboardunterricht, ist die erste Übung das richtige hinfallen. Dies kann ich mit Skiern über 80-90cm länge (für einen Erwachsenen, Kinder 40-50cm) jedoch nicht sicher machen. Viel zu gefährlich. Je kürzer der Radius des Skis, desto schneller kann der Anfänger einfach Bergauffahren und wird wieder langsam. Daher würde ich genauso wie beim Snowboarden mit Kurvenfahren lernen, als allererstes beginnen, nicht geradeausfahren mit Pflug. Bzw in einem Hang, der maximal 10m lang ist, aber recht steil, mit Seitwärtsrutschen beginnen (das wurde hier von Martina und Beate(?) aber als zu schwierig für Anfänger eingestuft). Auf einem Snowboard braucht das erlernen des Seitwärtrutschens auch viel Zeit.

Das Problem ist IMO dass beim Skifahren gelernt wird, dass man nicht stürzen darf (was mit den langen Skiern ja auch sehr gefährlich ist bei langsamer Geschwindigkeit). Daher muss eben mit Pflug begonnen werden.

Es gibt auch keinen Snowboardanfänger, der mit einem Snowboard mit 13-15m Radius (typischer Beginnerski) anfängt, sondern Beginnerboards im Verleih haben meist so 7m Radius. Bei 13m Radius wird man bestimmt mehr als doppelt so schnell um auf der gleichen Piste einen Schwung zu fahren, wie mit einem 13m Radius. Dies erschreckt einen Anfänger. Ich erinner mich noch wie ich an meinem ersten Tag auf dem Snowboard große Angst hatte zu schnell zu werden um die Kurve zu fahren. (Der Hang war eine typische Rote Piste - also recht steil) Wohlgemerkt habe ich auf einem Raceboard begonnen, sprich ich war gezwungen zu carven da driften noch schwieriger wär. Nach 5-6 Versuchen (und bis zu 10x hinfallen allein bei der Übung des ersten Schwunges) wird einem klar dass man eh nicht zu schnell wird und fährt den ersten Schwung. Danach geht es dann recht schnell weiter.

Ich würde an Stelle der Skischulplanersteller, einfach mal probieren ob es nicht geht das Modell vom Snowboardlernen zu kopieren. Der erste Tag wäre für Anfänger sicherlich schwieriger und mit Kindern unter 7-8 Jahren umso schwieriger, dafür würden sich dann nachher glaube ich die Erfolge schneller einstellen. Mit Skiern mit mehr als 8m Radius, sehe ich allerdings keinen Sinn. Und auch wenn alle hier schreiben es funktioniert so nicht, ausprobiert (sprich die Anfänger den ersten Tag ohne sichtbaren Lernfortschritt fahren lassen, und darauf warten dass es am 2. oder 3. Tag klick macht, und das carven sich einstellt - das hat hier eben auch noch keiner gemacht) dann finde ich es einfach konservativ zu schreiben es kann nicht funktionieren. Dass es am leichtesten ist mit dem Pflug anzufangen, streite ich nicht ab.

Andererseits sehe ich zum Beispiel bei Snowboardanfängern die mit Hardboots und Alpinboard (sprich schmal und hart) angefangen haben, dass diese die erste Woche viel schlechter fahren, dafür aber nach 2-3 Wochen meist eine so gute Technik haben, wo andere Snowboardschüler nicht mithalten können. Zu dem Zeitpunkt wo Martina oder Beate mir sagen, oder auch ein anderer Skischullehrer, dass sie es ausprobiert haben, den Anfängern gleich das carven beizubringen und dann den Driftschwung ohne Pflug, und es nach 2-3 Tagen keinen Erfolg bei den Schülern gibt, dann nehme ich meine Meinung, dass es ohne Pflug sinnvoller wäre zu lernen, zurück.
Auch im Snowboardbereich herschte lange die Meinung, dass man erst auf ganz flachen Hängen mit Geradeausfahren beginnen soll, der Österreichische Lehrplan spricht sich zumindest seit 5 Jahren genau dagegen aus. (der einzige Schritt den ich übersprungen habe ist dass rutschen im Ebenen mit dem vorderen Bein in der Bindung - Vielleicht sollte man dies durch geradeaus schieben 10min lang im Ebenen auf Skiern ersetzen, damit der Schüler ein bisserl vertrauen in den Ski gewinnt, bevor er in den Hang geht)

Ich habe übrigens mit 3 Jahren auf einem Hügel aus zusammengeschobenen Schnee von 10 Metern Länge und 5Meter breite unterhalb der Talstation der Dachsteingondel meine ersten Skierfahrungen gemacht, zusammen mit 30 anderen Kindern (es lag kein Schnee und auf den Dachstein Gletscher wollte die Skischule mit kleinen Kindern nicht(es wahr Ende März aber gar kein Schnee). Zum Glück nahmen mich meine Eltern am Abend aus der Skischule (Skischule Tritscher, Ramsau) heraus, denn wie andere Kinder bis zu 5 Tage auf so einem Schneehügerl zu lernen finde ich sehr traurig für eine Skischule (wobei Gletscher natürlich der totale Horror währe, in den Massen). In so einem Fall sollte die Skischule wirklich abraten davon Kindern Skiunterricht zu geben. Die Lehrer wahren damals laut Angaben meiner Eltern total überfordert. Viele Kinder waren dauernd am weinen. Aber als Lehrer muss man halt auch in so einer Situation versuchen den Kindern Skifahren beizubringen, will man seinen Job nicht verlieren, und die Skischule möchte auch nicht die Eltern als Kunden verlieren, die ihre Kinder loswerden wollen um skifahren zu gehen. Verfünftiger währe in so einem Fall natürlich wegen Schneemangel die Skischule zu schließen, oder z. Bsp nach Obertauern fahren, wo im März Schnee gelegen hätte.
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Jinn

Beitrag von Jinn » 12.11.2006 23:33

@Extremcarver

Womit ich echte Probleme habe, das ist
a) dass Du permanent von "wir hier"
b) in diesem Zusammenhang von dem eklatanten Unterschied zwischen "den Experten" und ... anderen (was man mir hier deutlichst abgemahnt hat, zu schreiben!)
c) arrogant von oben herab über "was wir könnten, aber nicht tun, weil ..."
und last but garantiert nicht zum letzten Mal ...
dann wieder über Skitests, Ski- und Skimarkenbeurteilungen schreibst, was ganz klar und ganz eindeutig ein "Meinungsbild" bei "uns Beginners" hinterläßt, das "wir" als klare und eindeutige "Empfehlung" pro oder kontra einem Ski oder einer Marke verstehen.

Nichts anderes hat - nach meiner Lesart - auch Oskar ausgedrückt.
Zudem es auch oft, sehr oft, fast täglich hier bei "wir", also "Euch" vorkommt, dass ein "Beginner" schreibt .... ich möchte mir den oder jenen Ski kaufen, was sagt Ihr dazu?
Lies doch mal selbst, was hier im Forum seitenweise zu den einzelnen Ski steht! Auch bestimmt von Dir, aber ich habe keine Lust das jetzt rauszusuchen.

Im Übrigen finde ich - ganz persönlich ich, was ich wohl auch ganz persönlich ausdrücken darf! -, dass es einen Verallgemeinerung ohne Gleichen ist, dass Du Dich über die Mehrzahl (hast Du so geschrieben) der Skiverkäufer emporschwingst, und sie abkanzelst als ahnungslose, nie selbst irgendwelche Skier getestete Verkaufsgeier.
Ich kenne alleine in meiner Gegend hier einige Dutzend hervorragender Skiverkäufer, die permanent auf irgendwelche Skitest unterwegs sind, und zum Teil aus dem "echten" Ski-Profibereich stammen.
Mag sein, deine Erfahrung ist eine andere - aber deswegen gleich "alle" über einen Kamm scheren. Ist das keine "Meinungsmache"?

Abgesehen davon, wenn "Ihr" hier den Beginners gar keine Hilfe bzgl. "welchen Ski soll ich denn jetzt testen" mit auf den Weg geben würdet, unter welchen Kriterien sollte er sich denn bei den - nach deiner Meinung ja unglaubwürdigen Verkaufs- und Vermiet-Skileuten irgendeinen Ski zum testen aussuchen?

Tom
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Beitrag von Tom » 12.11.2006 23:39

@extremcarver

Vielen Dank für diesen Beitrag, der erste seiner Art. Leider DARF ich dazu keinerlei Stellung mehr nehmen:

Uwe schrieb mir:
Tom hat Folgendes geschrieben:
. Ich erlaube mir, noch einmal nach einem Lehrweg zu fragen (den es wohl nicht gibt?!?), aber dann verspreche ich, es gut sein zu lassen.

NEIN! ... weil deine Frage nicht ernst gemeint ist ... dass es diesen Weg nicht gibt, haben wir schon längst geklärt!
Wenn ich von Anderen keine Anpisserei verlange, dann brauchst du auch nicht nochmal eine Frage zu wiederholen, die schon lange erledigt ist!
Bemerkung von Uwe: Tom ich finde es absolut indiskutabel, dass du ungefragt PRIVATE Nachrichten veröffentlichst!

Auf DEUTLICHEN "Wunsch" des Chefs also (hier) kein Kommentar mehr.

Trotzdem Danke :wink:

Tom

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Beitrag von extremecarver » 12.11.2006 23:41

Dass die meisten Snowboardanfänger, nach 5 Tagen mit Spaß eine schwarze Piste (solange gut gewalzt und nicht zu eisig) runterfahren können, aber die wenigsten Skifahrer, obwohl Skifahren IMHO eigentlich einfacher ist als Snowboarden, nicht können liegt meiner Meinung nach am falschen Material für total Beginner (Kurzskimethode ist ja angeblich sehr erfolgreich, ich habe so einen Unterricht noch nie beobachtet) und am Lehrinhalt der sich dem falschen Material angepasst hat, statt das Problem am Ursprung anzughen.

Ich habe schon einige (es sind rare Ausnahmen, aber geben tut es sie) Snowboardanfänger am 2-3 Tag gehabt, die mit großer Sicherheit und flottem Tempo (also jetzt nicht wirklich schnell, aber immerhin so 30km/h) im schwierigen Gelände On wie Offpiste zurechtkamen. (Variante oder zwischen zwei Pisten- alles andere ist ja nicht erlaubt als Lehrer ohne spezielle Ausbildung). Klar hatten diese Erfahrung aus anderen Sportarten wie Surfen oder Skaten. Nur hab ich dies bei Skifahrern noch nie gehört oder gesehen das es Anfänger so schnell schaffen. Vor allem nicht On wie Offpist.
Bei Diskussionen mit Snowboardinstruktoren hört man immer wieder die Meinung, dass der Skiunterricht einfach falsch aufgebaut ist. Keine Skischule die ich kenne gibt Geld Zurück Garantie bei Misserfolg nach 3 Tagen. Blue-Tomato hat früher (ich weiß nicht ob sie es noch immer machen) garantiert dass man am dritten Tag eine rote Piste mit 350HM Höhenunterschied (Piste, die Sportliche, Planai Schladming) herunterfahren kann, ohne häufig hinzufallen. So weit ich weiß mussten sie so gut wie nie das Geld zurückerstatten. Keine Skischule die ich kenne macht so etwas.


EDIT: Bitte nicht persönlich nehmen. Aber ich empfinde es einfach so. Vor 15 Jahren wurden wir (die Snowboarder) von den Skischulen und Skifahren kritisiert am laufenden Band. Besonders die Einstellung einiger großer Verbände, bis vor 10 Jahren war sehr Snowboardfeindlich. Es gab Regeln die waren reine Schikanie (ich erinner mich mal beim Sesselliftfahren aus Sicherheitsgründen nicht mit Skifahrern in den selben Sessel zu düfen)
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Beitrag von ursus2 » 12.11.2006 23:59

extremecarver hat geschrieben:Die Sache ist die, die meisten Verkäufer haben auch nur einen erweiterten Katalog gelesen, und wenige der Produkte die sie verkaufen je getestet.
Da gehe ich mit Dir nicht ganz einig. Nach meinen Erfahrungen haben die Verkäufer (ok, nur in der Schweiz jedoch mehrere und verschiedene Geschäfte) meistens sämtliche Skis, die im jeweiligen Geschäft angeboten werden, gefahren. Das Problem ist aber, dass halt vorwiegend nur die Top-Modelle nachgefragt werden - sowohl von den Könnern bis zu den Anfängern - und zwar unabhängig von der Art des Einsatzes.
extremecarver hat geschrieben:Da geht vielleicht noch Fischer und Atomic sind meist harte Ski, Salomon sind mit die weichsten.
.
Ich habe letzten Winter und bereits diese Saison die Gelegenheit gehabt, unterschiedliche Modelle der verschiedenen Hersteller fahren (testen) zu können. Deine allgemeine Aussage bezüglich harter, weicher Flex im Zusammenhang mit der Skimarke habe ich nicht festgestellt und sage deshalb, dies stimmt so nicht. :wink:

Gruss
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Beitrag von extremecarver » 13.11.2006 00:34

@ Tom, ich weiß, dass Thema wurde schon vielfach diskutiert, den Beweiß, dass es nicht funktioniert, wenn es richtig angegangen wird, weil er es selber so wie ich oben geschrieben habe probiert hat, hab ich aber noch nicht gehört.

@ Jinn
1. Ich habe hier Atomic, Fischer Salomon genannt, weil sich IMO deren Ski doch recht unterscheiden. Ausserdem sind es mit die größten Hersteller. Wenn du in meine Signatur schaust, siehst du, dass ich Snowrider fahre, also eindeutig kein Massenski, und dass obwohl er nicht billiger war als vergleichbare Ski, sondern weil der Ski mir gut lag. Er ließ meine Snowboardtechnik ohne Umstellung zu. Aber kann ich Snowrider empfehlen und sagen fahrts nach Wien um sie zu kaufen?

2. Ja ich habe in der Vergangenheit (letzte Saison kam ich leider kaum zum teilnehmen an Skitests, da ab März im Ausland und im Dezember, Jänner Stress in der Uni) häufiger über Skitests geschrieben, und werde dies in den entsprechenden Threads auch weiter tun.

Mit den Empfehlungen die ich vor kurzem in einem Thread gegeben habe, war ich selber eher unglücklich, ich habe auch geschrieben Skier wie diese, auf die Frage hin ob ich nicht ein par links zu Ebay Skis posten kann.

Es tut mir leid, wenn es arrogant klingt, wenn ich keine Allroundski teste. Im Snowboardbereich tue ich dies sehr wohl, um Beginnern in Kursen empfehlungen geben zu können. Da ich kein Skilehrer bin, und mir solche Skis einfach weniger Spaß bringen, tue ich dies nicht. Dies sollte ja wohl meine eigene Entscheidung sein. Mit "wir" habe ich mich hauptsächlich aufs Oskars Beitraug (18:16) bezogen, und dem so wie ich es verstanden habe, er bemerkte, dass Anfänger mit dem Satz Ski testen nichts anfangen können und am liebsten halt ein paar Skimodelle vorgeschlagen bekommen.

Ausserdem kann ich selber nicht gut Skifahren (wenn man es als kompletten Skifahrer bezeichnet). Im Tiefschnee hab ich so meine Probleme mit Skiern usw. Das einzige was ich recht gut kann IMO ist carven im Slalom und RTL Bereich. SuperG Ski, die allerdings nur ganz wenige hier im Forum fahren können, überfordern mich total. Ich habs einmal ausprobiert und nie wieder.

Und klar gibt es viele Verkäufer, die eine Ahnung davon haben was sie verkaufen, aber als Computerexperte würdest du beim Media Markt doch auch nicht um Hilfe fragen, oder erwarten, dass zum Beispiel im Bereich TV-Karten kompetente Beratung existiert sondern wahrscheinlich über geizhals den billigsten Versender oder Abholshop suchen. Wenn ich einen Verkäufer im Skigebiet um Beratung bitte, dann kann ich annehmen dass er selber Ski fährt, wenn es aber in Hamburg ode oder sonstwo ist, selbst in Wien, im Karstadt Sport usw... dann zweifel ich sehr ob sich die Verkäufer auskennen (Generell hab ich die Erfahrung gemacht, dass ich z. Bsp. beim Sports Experts und Hervis in den Großstädten niemand auskennt) Es kommt schließlich drauf an, dass er Verkaufen kann, nicht ob er skifahren kann. Du glaubst nicht auf wie kreative Antworten selbst kompetente Verkäufer kommen wenn man zum Beispiel sagt. "Ich hab mir letztes Jahr einen tollen Slalom Ski gekauft, jetzt möchte ich echt sportliche Schuhe haben mit denen ich auch mal Rennen fahren kann", wenn der Shop die 2-3 Topmodelle nicht hat (was fast immer der Fall ist, neben den Plug Modellen fehlt meist auch noch der Consumer Plug, und evtl das Consumer Topmodell).
Und in dem Fall, dass der Verkäufer selber sehr gut Skifährt, ist es gut möglich, dass er selber eben auch nur Topski fährt und Beginnerski nicht anrührt. Oder wie viele Verkäufer mir erklären wollten dass dies ein GS Ski wäre, am besten noch den fährt auch Hermann Maier. :lol:
Ich hab einen Freund der hat ein Jahr in St.Anton gearbeitet in einem Skigeschäft und war der beste Verkäufer, obwohl er seit Jahren keinen nicht Freerideski gefahren ist. Er kann sehr gut fahren (als Kind Jahrelang ÖSV), aber erzält selbst gerne von den obskurresten Verkaufsideen die ihm einfielen.
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Beitrag von 1970 » 13.11.2006 08:02

extremecarver schrieb:
Meiner Erfahrung nach, haben Anfänger (egal Ski oder Snowboard) am meisten Angst davor zu schnell zu werden und nicht machen zu können um zu stoppen.
:zs: Vor allem in steilen Hängen und verweise noch einmal auf meinen vorherigen Beitrag.
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Meer

Beitrag von Christoph-Wien » 13.11.2006 09:33

Ich fühle mich ja hier wie auf dem Meer, eine echte Seefahrt!

Ein paar Kommenare meinerseits als Hobbyamateur: Ohne Pflug geht nix! Beides probiert, kein Vergleich. Ich habe ursprünglich versucht, meiner Tochter ab 3 einen gecarvten Schwung ohne Pflug beizubringen. Das ist sogar einigermaßen gelungen, aber das Tempoproblem ist nicht in den Griff zu bekommen. Angefangen haben wir natürlich auf einem Idiotenhügel, wie jeder. Ein Jahr später sind wir dann in richtige Skigebiete übersiedelt, Hochkar z. B und haben dort am Babylift weitergeübt. Ich habe dann meine Taktik radikal umgestellt. Wir sind auf Ihren Wunsch ganz hinaufgefahren, ich bin ihr im Pflug vorgefahren, und sie hinter mir im Pflug von ganz oben nach unten. Sie ist mittlerweile 6 und kann einen mehr oder minder gecarvten Schwung fahren, den sie aus dem Pflug heraus gelernt hat.

Ich denke das Hauptproblem ist die Tempokontrolle. Sie braucht heute noch im steilen Gelände oder unter schwierigen Bedingungen den Pflug, er verschwindet aber immer mehr und die Skistellung wir parallel. Sie hat mittlerweile etwa 60 Skitage in den Beinen und zur Verbesserung der Technik, geht sie jedes Jahr auch eine Woche in die Skischule (Lackner/Heiligenblut), wobei dort am Anfang auch mit Pflug gefahren wurde, im zweiten Jahr dann schon parallel. Mittlerweile sind wir soweit, daß wir im mittleren Geschwindigkeitsbereich alle Pisten fahren können.

Ich denke, daß jeder Anfänger zuerst sein Tempo beherrschen soll. Insoferne finde ich die Materialdebatte für reichlich überzogen. Jedem Anfänger Hermann Maiers Latten unter die Schuhe zu schnallen grenzt an Fahrlässigkeit und die Auswirkungen sieht man dann in den Gebieten, wo Läufer (und nicht wenige) sich und die anderen gefährden.

So Long

Christoph

Jinn

Beitrag von Jinn » 13.11.2006 09:49

Hallo Extremcarver

Ich sag’ jetzt mal zu den von Dir genannten Skimarken nichts, weil Dir dazu ja schon ursus2 seine Meinung – (die diesbzüglich mit meiner identisch ist) – geschrieben hat. M.E. stimmt das also, was Du da schreibst, so einfach nicht.

Weil Du deine Signatur schon erwähnst: Schon alleine, wenn jemand zwei Zeilen Ski, Skistiefel und sonstiges Bromborium dort reinschreibt, stellt es für mich – als Beginner – ganz klar im Zusammenhang von (angeblicher oder tatsächlicher) Fachkompetenz hier im Forum eine mehr oder weniger aufschlußreiche „Empfehlung“ dar.
(Nach dem Motto: Leute, schaut her, ich bin "der Experte, der Euch hier Ratschäge erteilen kann" - und ich fahre xxxxxx!)

Du hast geschrieben, dass „Ihr“ hier keine namentlich genannten Skier empfehlen würdet, sondern lediglich auf „weich, hart, Flex“ usw. hinweisen tätet.
Dies ist dann halt im Zusammenhang mit z.B. deinen „Testberichten“ für mich eine recht unglaubwürdige und unseriöse Aussage, da so ein Test teilweise sogar einen Ski – bei jemanden, der hier um Rat nachfragt – regelrecht killen kann.
Der Krux an der Sache ist – für mich – : Da schreiben welche, die man ggf. sogar selbst kennt oder fahren gesehen hat ;-), eine Beurteilung, die halt „eine eigene Meinung“ auf der Basis des Gefühls und des fahrerischen Könnens des „Testers“ entstanden ist. Ein anderer – ich zum Beispiel (weil ich das „hier“ auch schon erlebt habe) bewerte den Ski für mich völlig anders und komme zu fast gegensätzlichem Ergebnis.
Allerdings bin ich da wohl sehr viel mehr selbstkritischer und behaupte zudem: Es kann bei verschwindend kleinen Ausnahmen (oder sogenannten Produktausrutschern) vorkommen, dass ein Skimodel völlig in die Hose ging. Doch in der Regel liegt es m.E. in mehr als 90% der Fälle solcher Be- und Aburteilungen eines Skis nicht am Material, sondern schlicht am Unvermögen des selbsternannten „Testers“.

Deine Aussage bzgl. Allroundski kommt – für mich – nicht nur deswegen „arrogant“ rüber, weil Du sie im Zusammenhang mit „wir Experten“ schreibst, sondern macht Dich zudem dann auch noch als „Experte und Könner“ völlig unglaubwürdig. Darauf hat – nach meinem Verständnis auch Oskar hingewiesen: Wenn jemand schon den großen Experten und Tester heraushängt, dann sollte er m.E schon in der Lage sein ganz konkrete (zumindest Mehrfach-)Vorschläge zu aktuellen Skier machen können und nicht nur Larifari, von wegen „geh mal los und teste ...“
DAS kann ich nämlich dann von jedem HunzKunz auf der Straße zur Antwort bekommen, der von Ski und Skifahren keine Ahnung hat.

Ob „Du“ – also Du ganz persönlich und für Dich – daran Spaß findest oder nicht, das stelle ich wirklich niemals in Frage, und zudem ist es deine ureigene Entscheidung – Für Dich! Aber im Zusammenhang mit „Experten-Weiterempfehlung-und-dann-doch-keine-wieder-nicht“ sind für mich solche Aussagen schlicht unseriös, laienhaft und zeugen von völliger Selbstüberschätzung. (Ähnlich denen, der von Dir angesprochenen Verkäufer, die ihr eigenes Material niemals gefahren haben.)

Ich schrieb es schon, dass ich Oskar absolut recht gebe, wenn er bemängelt, dass ein Beginner allein mit „nun teste mal“ nichts anfangen kann. Auch und gerade, weil eben „Anfänger und Ahnungsloser“, nichts mit „guck auf den Radius, auf den Flex“ usw. anfangen können.
Wenn ein Beginner diese Details bewerten könnte – dann bräuchte er weder hier noch beim Verkäufer nachfragen, sondern würde sich gezielt zwei oder drei Skiermodelle aussuchen – und diese „testen“.
Nach meinem Verständnis will also so ein Beginner nichts weiter, als wenigstens „zu den von ihr/ihm ins Auge gefaßten Skier“ eine fachliche Auskunft. Über den verkaufsüblichen Marketingtext hinaus. Sie/Er will einfach nur wissen: Was haltet Ihr hier von diesem oder jenem Ski – für mich als „Beginner“.

Zu deinen miesen Erfahrungen mit Verkäufern, kann ich nur von größtenteils (ich möchte so etwas generell niemals über einen ganze Berufssparte verallgemeinern!) völlig anderen Erfahrungen meinerseits reden:
Ich habe sowohl bei Kaufhof, Karstadt und Intersport, als auch bei einigen (mehr als fünf!) kleineren Sportfachgeschäften sehr kompetende und erfahrene Verkäufer – und Selbstskifahrer und Tester – getroffen.
Ich habe persönlich noch keinen getroffen, der mich angelogen hat, wenn ich sie/ihn fragte, ob der empfohlene Ski schon selbst gefahren und getestet worden ist. Ein Verkäufer bei Kaufhof hat sogar ungeschminkt zu mir gesagt: Ich kann Ihnen dazu nur das sagen, was der Hersteller selbst über den Ski sagt. Ob das dann wirklich so stimmt, das müssten Sie selbst herausfinden. Das ist jederzeit möglich, wenn Sie sich – bei unserem Vertragspartner im Skiservice und Verleih – diesen Ski „ausleihen“ und testen wollen. Die Leihgebühr wird Ihnen dann angerechnet, sollten Sie den Ski tatsächlich kaufen wollen.

Sorry, so ist es – für mich – auch einfach unsinnig anzunehmen, alleine auf der Tatsache beruhend, dass ein Verkäufer „im Skigebiet“ verkauft, müsste er mehr Ahnung von der Sache haben, als ein Verkäufer der im flachen Norden Ski verkauft. Dann – um bei deinem Beispiel zu bleiben – dürfte ich wohl nur noch meine PCs in Silicon Valley bestellen.
Und sogleich machst Du – meines Erachtens nach – den nächsten, Dich noch unglaubwürdiger werden lassenden Spagat: Du „empfiehlst“ nächlich glasklar lesbar dann gleich sogar gewisse „Firmen“ tunlichst zu meiden (weil sich dort „in den Großstädten“ – sind so ungefähr schon ein paar xxx ;-) – niemand auskennt.) Das ist m.E. unseriös für ein „Expertenforum“, ggf. sogar markt- und rufschädigend und einfach ... :( )
So, aber nun ist dieses Thema für mich durch! (Ich wollte nur nicht so unhöflich sein, und Dir nicht dazu zu antworten.)

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Der SchranzKarl
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Beitrag von Der SchranzKarl » 13.11.2006 10:03

Hallo Freunde des gepflegten Umgangstons,

nachdem ich mich aus der ganzen (Fach-)Diskussion bescheidener Weise herausgehalten habe, weil ich schlicht und einfach kein Profi bin, nun doch ein kleiner Beitrag:

Zuerst zu extemcarvers Anmerkung:

" Keine Skischule die ich kenne gibt Geld Zurück Garantie bei Misserfolg nach 3 Tagen. Blue-Tomato hat früher (ich weiß nicht ob sie es noch immer machen) garantiert dass man am dritten Tag eine rote Piste mit 350HM Höhenunterschied (Piste, die Sportliche, Planai Schladming) herunterfahren kann, ohne häufig hinzufallen. So weit ich weiß mussten sie so gut wie nie das Geld zurückerstatten. Keine Skischule die ich kenne macht so etwas."

So ähnlich gibt es das schon:

Ich habe im Kumpel-Thread schon einmal auf die Skischule Nordbayern hingewiesen, die in ihrem Internet-Auftritt Folgendes schreibt ( :gdh: http://www.skischule-nordbayern.de/):

Sie lernen bei uns innerhalb von 6 Tagen mittelschweres Gelände mit Parallelschwüngen zu befahren. Erreichen Sie das Kursziel nicht erhalten Sie weitere Unterrichtsstunden kostenlos.
Grundlage ist die stufenweise Ausbildung mit Skilängen von 65 cm über 100 cm, 130 cm, 150 cm bis zu Ihrer individuellen Gebrauchsskilänge. Aus dieser Basis heraus lassen sich alle Skitechniken leicht entwickeln.

Die Vorteile unserer Methode liegen auf der Hand :

- Der kurze Ski ist sehr leicht zu drehen, somit können Sie bereits während der ersten Stunden leichte Hügel im Parallelschwung bewältigen
Der Spaß kommt dabei nicht zu kurz, da ein hemmendes Angstgefühl nicht auftritt.
- Die Fahrgeschwindigkeit wird der Skilänge angepasst. Das Verletzungsrisiko ist damit äußerst gering.
- Der Miniski erleichtert das Finden der richtigen Körperposition, eine falsche gelenkschädigende Belastung wird damit ausgeschlossen.
- Eine sicher Methode die schnelles Lernen mit wenig Kraftaufwand und Konzentrationsverlust garantiert.
- ...


Die Sache mit der Ablehnung richtiger Geld-zurück-Garantie ist für eine Skischule natürlich eine rein rational überlegte: Der Skischüler könnte das erlernte Wissen mitnehmen, sich aber im Kurs saudumm anstellen, um sein Geld zurück zu bekommen (man hat schon Pferde kotzen sehen...). Eine Garantie für den Lernerfolg apriori zu geben, ist auch irgendwo schwierig, weil einfach unterschiedliche Talente unter den Schülern gegeben sind. Manchen kann man erzählen und beibringen, was man will, sie tun sich eben schwerer.

Zu der Technik-Geschichte:

Da ich selbst nicht die Lehr-Erfahrung habe wie andere hier, kann und will ich mich über die Vermittlung einzelner Komponenten im Anfängerunterricht nicht auslassen. Nur soviel: Ich sehe mit eigenen Augen, DASS es durchaus möglich ist, in einem flachen Hangabschnitt (Babylift) den Umgang mit der Geschwindigkeit durch Kurvenfahrverhalten zu erlernen, ohne einen Pflug anzuweisen. Sicher kann man den und will ihn auch nicht mit aller Gewalt vermeiden. Man versucht dann aber, einen einfacheren Weg aufzuzeigen. Sprich: Es werden im fast flachen Hang nur einzeln einfache Kurven (Rechtskurve -> und wieder hoch zum Ausgangspunkt -> Linkskurve usw..) unter Zuhilfenahme der Skieigenschaften geübt, bis sie sitzen. Dann wird sich Stück für Stück in die unteren Hangabschnitte, die immer werden vorgearbeitet. Eigentlich ein logisches Vorgehen. Ich möchte mich jetzt nicht in die Didaktik des Kurvenfahrens begeben, dazu fehlt mir wie gesagt die Erfahrung, und darum geht es mir auch nicht.
Was ich sagen möchte: Es funktioniert in den allermeisten Fällen (es gibt freilich immer Gobmotoriker, bei denen jede Didaktik an ihre Grenzen stößt. Bei denen wird dann aber auch aus dem anfänglichen Pflug nie ein Parallelschwung werden -> solche werden dann in die Schweiz geschickt :o ...).

Ansonsten: Gegenseitiges Zerfleischen ist tatsächlich ein Armutszeugnis, genauso wie ständiges Anpissen und sich angepisst-fühlen.
Für einen Forenneuling bleibt hier echt nur ein Kopfschütteln.
Ich hatte beim Lesen in den letzten Tagen oft so meine Zweifel, ob diejenigen, die hier so aufbrausen - gemeint sind die Profi-Skilehrer - wirklich in einem Job richtig sind, der viel Geduld erfordert. Ich entschuldige mich auch gleich wieder für diesen Satz, aber der Gedanke kommt einem Außenstehenden unweigerlich, wenn er die betreffenden Personen nicht persönlich kennt. In jedem Fall keine gute Werbung für die Skilehrerzunft.

Herzlichst,

Karl

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