Erste Skierfahrung(3Tage)und frage zur Zukunft...

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Martina
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Beitrag von Martina » 14.03.2006 13:08

Es ist zwar eigentlich OT, aber die Diskussion zum Them "Hockeystopp" ist einigermassen interessant:
Hosky hat geschrieben:
beate hat geschrieben:Einen Hockey Stop nach drei Tagen auf Ski zu üben ist absolut unsinnig!!!

Sorry beate, die Meinung kann ich nicht teilen. Ich habe mit dem meisten Skianfängern am 2. Tag damit angefangen, natürlich nur aus langsamer Geschwindigkeit, und festgestellt, daß es 90 % spätestens am 3. Tag hinkriegen, wenn man nicht zu schnell anfährt. Meine Erfahrung: sehr sinnvoll, vermittelt den Skischülern auch das Vertrauen, daß sie schnell bremsen können, wenn es sein muß.
Wieder einmal wird hier nicht zwischen unmöglich und unsinnig unterschieden!
Beate hat in diesem Satz nicht geschrieben, dass sie es für unmöglich hält, jemandem am 3.Skitag den Hockeystopp beizubringen, sondern dass sie es für unsinnig hält!

Ich bin hier mit Beate einig: Ich sehe (im Normalfall, Ausnahmen gibt es immer) keinerlei Sinn darin, jemanden in den allerersten Tagen den Hockeystopp beizubringen. Im Gegenteil, ich halte es sogar für kontraproduktiv.
Warum?
Nun, Hockeystopp ist (wie im anderen Thread ja kristallklar ersichtlich) eine der wenigen Momente, wo man nicht den Ski "arbeiten" und auf seiner Kante/seiner Form entsprechend laufen lassen soll, sondern ihn "entgegen seinem eigenen Willen" sehr rasch drehen muss.
Dabei lernt man eben gerade nicht, zu spüren, was der Ski von sich aus machen würde und übt nicht, ihn mit wenig Kraftaufwand und nur den gerade nötigen Bewegungen zu fahren.
Dies ist aber für mich Voraussetzung, um möglichst rasch elegant, sicher und entspannt auch schwierigere Pisten befahren zu können.
Gerade bei Leuten, die sowieso die Tendenz haben, mit Kraft zu fahren und die Ski herumzureissen würde ich da noch eine ganze Weile die Finger davon lassen.

Hosky, du schreibst, du findest es "sinnvoll, denn es vermittelt den Skischülern auch das Vertrauen, daß sie schnell bremsen können, wenn es sein muß". Nun, ich hoffe, das lernen sie bei dir nicht erst am dritten Tag, sondern als allererstes!

Meine Erfahrung ist folgende: Am Anfang ist der Pflug die sicherere Methode, jederzeit rasch anhalten zu können.
Als es grad "in" war, überhaupt ohne Pflug zu arbeiten ("pure Kurzskimethode", mit Blades anfangen), habe ich folgende Erfahrung gemacht:
- dass die Leute mit den Blades den Hockeystopp sofort konnten, aber dann mit nur wenig längeren Skis keine Chance mehr hatten
- auch wenn sie den Hockeystopp konzentriert konnten, sie extreme Mühe hatten, den Bewegungsablauf auch im "Notfall" anzuwenden. Oft fielen sie nach hinten, was die Ski nur noch schneller machte (bis zum Sturz...).

Grad Kinder so ab Schulalter möchten oft rasch den Hockeystop erlernen, weil er einfach cooler ist, als im Pflug zu bremsen. Das ist auch ok, aber grad Kinder "können" sie ihn dann zwar, aber es ist doch eher ein gemütliches Verlangsamen als rasches Abbremsen, was einfach manchmal nötig ist. Und für dieses muss man in der Lage sein, die Ski sowohl quer zu stellen wie auch stark aufzukanten (egal wie man das anstellt) und das ist meiner Erfahrung nach in dieser Lernphase einfach noch zu viel, wenn man rasch reagieren muss.

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Beitrag von Hosky » 14.03.2006 15:29

Martina, warum so angriffslustig?
Martina hat geschrieben:Beate hat in diesem Satz nicht geschrieben, dass sie es für unmöglich hält, jemandem am 3.Skitag den Hockeystopp beizubringen, sondern dass sie es für unsinnig hält!
100 % :zs: Die einzige, die unmöglich schreibt, bist Du - weder Beate noch ich :P
Hosky hat geschrieben:Sorry beate, die Meinung kann ich nicht teilen. Ich habe mit dem meisten Skianfängern am 2. Tag damit angefangen, natürlich nur aus langsamer Geschwindigkeit, und festgestellt, daß es 90 % spätestens am 3. Tag hinkriegen, wenn man nicht zu schnell anfährt. Meine Erfahrung: sehr sinnvoll, vermittelt den Skischülern auch das Vertrauen, daß sie schnell bremsen können, wenn es sein muß.
Ich habe also geschrieben, dass ich es für möglich und sinnvoll halte. Ich habe nirgendwo unterstellt, daß Beate es für unmöglich hält. Du zitierst mich ja, da steht doch was über sinnvoll, hab´s extra nochmal fett und kursiv markiert :wink: Den Begriff unmöglich haben weder Beate noch ich verwendet. Erst genau lesen, dann widersprechen :wink:

Natürlich bringe ich ihnen auch Bremsen mit dem Pflug bei. Natürlich auch von Anfang an. Genauso natürlich bringe ich ihnen die Textilbremse bei, auch wenn das nicht jedermann teilt.

Aber als kontraproduktiv sehe ich den Hockeystopp keineswegs. D'accord, wo möglich, soll man den Ski laufen lassen, an anderer Stelle soll man ihn imho beherrschen, notfalls auch mit Gewalt zwingen, wenn es unbedingt nötig ist, zB in Gefahrensituationen. Und das Vertrauen, das sie dies können, bekommen bei mir die Skischüler so früh wie möglich vermittelt. Nach meiner Beobachtung können die meisten Schüler (mit regelmäßiger Übung!) mit dem Hockeystopp viel schneller bremsen als mit dem Pflug.

Ich habe noch keine negativen Auswirkungen auf das Skigefühl der Skischüler feststellen können, hingegen Positive auf den Lernfortschritt wegen Angstabbau und Vertrauensbildung. Wenn Du in der Fahrschule eine Vollbremsung übst, heißt das doch auch nicht, daß der Fahrschüler nicht mehr dosiert bremsen kann :roll:

Sanfte Grüße,
Hosky

PS: Das mit dem Ski laufen lassen ist recht und gut und in vielen Fällen imho auch richtig. Am Ende fährt aber der Fahrer den Ski und nicht der Ski den Fahrer, Carver hin, Pommes her, Telemarker vor und Freerider zurück. Und das gleiche mit Carving vs klassisch, Hoch- vs Tiefentlastung usw. Ein guter Skifahrer beherrscht seine Ski und nutzt dessen Eigenschaften optimal aus, aber er läßt sich nicht vom Ski diktieren, was er zu fahren hat. Ich "zwinge" meinen Ski sogar relativ häufig - wenn ich ihn in den Buckeln oder im freien Gelände, Steilrinnen etc machen lasse, was er will, na dann Prost :D

wiski
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Beitrag von wiski » 14.03.2006 18:35

Uwe hat geschrieben:
wiski1042 hat geschrieben: PS:Uwe: Ich komm nicht mehr mit meinem "wiski" Asscount ins Login.Hast du ne erklärung dafür oder hat beate auch Adminrechte und mir den Zugriff verweigert(kleiner Scherz am Rande)
Das liegt daran, dass Du nach dem Ändern Deiner eMail-Adresse Deinen Account wieder aktivieren musst; Du hast dazu eine neue Aktivierungsmail bekommen, die Du anklicken musst.
Ich habe "wiski" nun manuell wieder aktiviert und "wiski1042" gelöscht.
Falls Du bei "wiski" eine Fehlermeldung bekommst (Passwort falsch, oder so), einfach mit "wiski" anmelden und auf "Passwort vergessen" klicken und dann den Anweisungen der eMail folgen!
PS: Hier hast Du ja schon wieder eine andere eMailadresse angegeben; ich hoffe, Du kommst da nicht durcheinander ;-)
ok danke....klappt wieder alles...

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Beitrag von Lothar » 14.03.2006 19:02

oenologe78 hat geschrieben:Mit Schlittschuhen kann ich den Hockestop überhaupt nicht :oops: Die Schlittschuhe sind einfach so kurz und das Eis ist so glatt. Ich war allerdings auch erst 4 mal auf dem Eis, das ist nicht meine Welt.
Der größte Unterschied im Bewegungsablauf ist, dass man auf beim Hockeystopp auf Schlittschuhen den "Innenschlittschuh" belastet, weniger den äusseren. Am Anfang habe ich das auf Ski 1:1 adaptiert , das klappt dann nicht wirklich toll... :-?

p.s. Ob es den Begriff Innenschlittschuh gibt, weiss ich nicht, sollte aber den Unterschied deutlich machen... :wink:

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Beitrag von oenologe78 » 14.03.2006 20:34

Ich glaub bei mir ist das ehr eine frage des Mutes. Das Eis ist unendlich hart und ich hatte immer nur einfache Jeans an.
Gruß Reiner

Martina
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Beitrag von Martina » 15.03.2006 07:54

@Hosky

Es war nicht nur deine Antwort, sondern die nachfolgende Diskussion (also auch Beiträge von anderen), die auf die Frage herauslief, kann man den Hockeystopp schon in den ersten Skitagen lernen (so habe mindestens ich es verstanden).

Meine Erfahrung deckt sich - wie oben beschrieben - nicht mit deiner.

Natürlich hast du recht, dass der Fahrer den Ski kontrollieren muss und nicht umgekehrt. Aber dass man den Ski laufen lässt und mit wenig Kraft steuert bedeutet ja nicht, dass man ihn nicht kontrolliert!
Bei alledem kommt es sicher auch auf die Schwerpunkte im Unterricht an. Mir ist es nun mal (v.a. bei Erwachsenen, bei Kindern läuft das fast von selbst) sehr wichtig, dass am Anfang im Mittelpunkt steht, dass man nicht sehr viel Kraft zum skifahren braucht. Grad das ist ja der grosse Vorteil der "neuen" Ski, finde ich!
Vielen (grad Männern), die sowieso Kraft haben und denen es am Anfang einfach wichtig ist, alles "runterzukommen", ist es völlig egal, wenn sie eine Kraft-Rumreisstechnik anwenden (die Threads der letzten Zeit zeigen das auch wieder in aller Deutlichkeit!). Dann ist es auch wurscht, wenn sie 1000x Hockeystopp üben.
Bei meinem Unterrichtsschwerpunkt (der natürlich je nach Gast auch unterschiedlich sein kann) wäre es aber äusserst kontraproduktiv.

Der Vergleich mit dem Auto hinkt insofern, da es sich dort um einfaches auf-die-Bremse-drücken handelt. Hockeystop und eine Kurve, wo man den Ski steuern lässt erfordert aber meines Erachtens nicht nur unterschiedlich dosierte Bewegung, sondern auch einen etwas anderen Bewegungsablauf (z.B. drehen der Füsse, Oberkörper nicht mitdrehen usw.), die ich in dieser Lernphase eben gerade vermeiden möchte.

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