Beobachtungen in Österreich (Pflug)

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Gast

Beitrag von Gast » 12.03.2004 17:47

WolliHood hat geschrieben:

Ich glaube Du brauchst ein Wochenende im Schnee.


:D

Oh Mann, ich brauche 2 Wochen im Schnee!!

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 15.03.2004 14:06

Carvi hat geschrieben:Hi,
das thema belastungswechsel wurde schon in einem anderen thread diskutiert. Etwas unglücklich ist vielleicht der begriff „aktiv“, der irgendwann entstanden ist..er bietet aus meiner sicht zu viel raum für interpretationen-
den aktiven belastungswechsel (auf das werdende aussenbein) hab ich in's spiel gebracht um von der "automatischen" belastungsverlagerung im verlauf der kurve zu unterscheiden.

als beispiel jetzt der pflug im flachen gelände und mit carvingski an den füssen:

methode schweiz: orientierung des kopfes-> oberkörpers-> beckens in die richtung in die ich will. dabei wird das innenbein zwar stärker belastet, es werden aber auch beide beine automatisch ohne knie, hüft od. sonst irgend eine verrenkung aufgekantet. -> der anfänger fährt eine kurve, der schwerpunkt ist innerhalb der standfläche und dort zuerst etwas näher am innenbein, wandert aber durch die fliehkraft etwas richtung aussenbein und ist daher relativ mittig, wodurch der stand sicher ist.

methode XXX: gewicht auf das aussenbein (den knödel also nach aussen verschieben), das aussenbein wir dann in knie und hüfte gecknickt und dadurch auf die kante gebracht (da geht ja schon eine stunde drauf um das zu üben). der schwerpunkt ist nahe am aussenbein und der anfänger muss ständig nachregeln um nicht nach aussen über zu kippen, d.h. er muss ständig den knieknickaufkantwinkel des unnötig stark belasteten aussenbeins anpassen.


zusatzinfos für halbleser und schnellschusskommentierer:
ich bin weder ein freak von vorrotieren noch behaupte ich dass der belastungswechsel immer sinnlos ist, mir ist es wichtig jedes werkzeug nur dort einzusetzen wo es benötigt wird.


Gast hat geschrieben:Der Belastungswechsel ist genauso zentral und erstrebenswert wie 50/50. Darum darf "50/50" nicht so kontextlos übernommen werden. Da haben gewisse Leute wirklich was falsch verstanden.
:lol: da will ich mal sehen wie du diese beiden erstrebenswerten und zentralenen elemente verbindest :lol:
da hast dich verschrieben, oder :-?
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und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Uwe
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Beitrag von Uwe » 15.03.2004 15:01

KOSTI hat geschrieben:... methode schweiz: orientierung des kopfes-> oberkörpers-> beckens in die richtung in die ich will. dabei wird das innenbein zwar stärker belastet, es werden aber auch beide beine automatisch ohne knie, hüft od. sonst irgend eine verrenkung aufgekantet. -> der anfänger fährt eine kurve, der schwerpunkt ist innerhalb der standfläche und dort zuerst etwas näher am innenbein, wandert aber durch die fliehkraft etwas richtung aussenbein und ist daher relativ mittig, wodurch der stand sicher ist...
wunderbar knapp und präzise beschrieben ... eben ganz KOSTI :D
Uwe

Carvi
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Beitrag von Carvi » 15.03.2004 17:47

KOSTI hat geschrieben: .. mir ist es wichtig jedes werkzeug nur dort einzusetzen wo es benötigt wird.
Ja, verstehe martinas ansatz inzwischen auch besser..vielleicht so:
Basistechnik -> minimum an aktionen, die erforderlich sind, um ein bestimmtes ziel zu erreichen..sonst nix
je nach bedarf (oder lust und laune) kann man der basistechnik noch andere aktionen überlagern.
Meine anti-aktive-belastungswechsel / anti A-frame übung habe ich inzwischen auch gefunden:
Mit der zukünftigen innenhand das zukünftige innenknie einfach richtung neue kurve ziehen und aussenbein einfach folgen lassen..wirkte bei mir wunder…schon nach wenigen kurven….vielleicht der erste schritt in richtung mehr innenski-technik…aber das ist glaube ich laut dsv eigentlich nicht erlaubt . :wink: .
Sorry für etwas OT
Gruss
holger

Bernhard
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alles halb so wild!

Beitrag von Bernhard » 15.03.2004 18:27

ich denke, wenn man sparsam mit den Bewegungen umgeht -- eben nur soviel, wie noetig (da scheinen wir uns ja einig zu sein) -- dann werden die beiden Ansaetze wohl recht aehnlich sein. Ziel ist doch wohl da wie dort, den Aussenski aufzukanten und den Innenski ein wenig flacher zu stellen, um eine Kurve zu machen. Ohne unnoetige und uebertriebene Bewegungen/Haltungen (wenn man's sinnvoll macht). Das ist vermutl. mit beiden Ansaetzen moeglich. Und dazu muss man auch bei der Nicht-Verdreh-Methode IMO keine Knoedel irgendwohin verlagern ;) Wozu so ein starker Belastungswechsel? Es reicht doch in den meisten Faellen, den einen Ski um ein paar Grad staerker aufzukanten und schon kann man im Flachen problemlos eine Kurve fahren. Das ist auch nicht schwierig zu lernen. Ich habe noch selten erlebt, dass ein absoluter Anfaenger nach einer Stunde _nicht_ Kurven fahren konnte!

Der Unterschied scheint mir in der Belastungsverteilung zu liegen, so wie's Kosti oben beschrieben hat.
Wenn man Kurvenfahren in Pflugstellung lehrt, dann wird man doch dort hoffentlich nicht stehen beleiben, sondern eine parallele Skifuehrung zum Ziel haben. Und hier ist es notwendig, den kurveninneren Ski zu einer parallelen Skifuehrung beizudrehen bzw. beilaufen zu lassen. Und dazu ist es wohl notwendig, dafuer zu sorgen, dass man nicht haupsaechlich auf dem kurveninneren Ski steht. Sei es durch Erhoehung des Tempos, steileren Hang oder "aktivere" Aussenskibelastung.

Carvi
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Anti-A-frame übung--OT..sorry

Beitrag von Carvi » 15.03.2004 19:30

Bernhardt,
Bei meiner anti-A-frame-übung krieg ich auch aussenskibelastung..der innenski ist nur irgendwie aktiver eingebunden bei der schwungeinleitung…
Soweit ich die übung verstanden habe, soll damit nur eine bei einsteigern und pfeifen wie mich :wink: häufige:
1.) passivität des innenski bei schwungeinleitung aufgehoben werden…
2.) die unterschenkel besser parallel geführt werden (wie man es auf deinem avatar so schön sehen kann :wink: )
an steileren stellen mehr aussenskibelastung.
übrigens, die übung mit dem knie hab ich auch aus dem forum, war glaube ich martina oder thomas latzel.
eigentlich schade, dass sie mir meine skilehrer auf der piste nicht gezeigt haben.aber es gibt ja www.carving-ski.de und damit mein individuelles übungsprogramm...
also leute, nicht glauben, wir diskutieren hier nur....ich nehm die ganzen sachen mit auf die piste..
thanx to all, bei dieser gelegenheit :wink:
Gruss
holger

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 15.03.2004 21:01

Servus Holger!

Von welchen Kurven (Radius, Tempo, ggf. Gelaende) sprichst du hier eigentlich? Ich nehme an, du willst nicht eine Pflugstellung optimieren, oder? ;)
Ich bezog mich naemlich fast ausschliesslich auf Kurventechnik, die fuer "Anfaenger" geeignet ist, und da vielleicht besonders fuer unsportliche/aengstliche Leute, die mit dem Tempo ein Problem haben (und wenn durch gewisse Rahmenbedingungen kein Verzicht auf das Pflugfahren moeglich ist).

Ich nehme an, du sprichst von paralleler Skifuehrung, wo du am Kurvenbeginn noch mehr Belastung am inneren Ski hast und die Belastung dann im Kurvenverlauf weiter in Richtung Aussenski wandert!? Da halte ich bei einer halbwegs dynamischen Fahrweise naemlich auch nicht viel von einer grundsaetzlichen "aktiven" Belastung des werdenden Aussenskis (so wie im Aussenski-Dominanz-Thread diskutiert).

Carvi
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Beitrag von Carvi » 16.03.2004 10:48

Hallo Bernhard,
ich war mit meinem BW-thema schon wieder zu sehr OT, tschuldigung martina :-? .
Die Anti-A-frame übung war für mich ne echte power-übung, die man glaube ich sehr früh einsetzen kann. Ich finde die übung so genial, weil sie direkt am innenski ansetzt.
Hier online-video (dauert n kurzen augenblick, bis geladen):
http://www.ifyouski.com/technique/warrencarving/
gruss
holger

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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 16.03.2004 13:11

Hallo Holger,

ich denke, Du bist gar nicht so OT. Martina hatte bestimmt auch die 'schlechten Angewohnheiten' im Sinn, die man durch eine übertriebene Fahrweise hat. Der Artikel aus Deinem Link beschreibt ziemlich genau meine Probleme nach den ersten Kursen. Ein fast unbelasteter Inneski ohne exakte Führung. Auf glatter Piste ging das ja noch, auf zerfahrenen gab es dann immer mal wieder akrobatische Einlagen. :D

Mein Weg, das wieder los zu werden war eigentlich recht einfach. In der Falllinie anfahren, die Ski umkanten und einfach warten bis es wieder bergauf ging. Dabei die Druckverteilung bewusst verändern. Keine grossen Bewegungen mit dem Oberkörper, also keine Verdrehungen. Dabei habe ich ein gutes Gefühl dafür bekommen, wann Gefälle, Geschwindigkeit und Druckverteilung gut zusammen passen.

Das geht am leichtesten, wenn die Piste schön glatt ist. Nach einiger Zeit automatisierten sich die Erfahrungen auch bei aneinandergereihten Bögen und höheren Geschwindigkeiten.


@ Bernhard:

Es ist wirklich sinnvoll hier auch mal zwischen den Grundvoraussetzungen zu unterscheiden. Unsportliche und ängstliche Anfänger, zu denen ich vor einigen Jahren gehörte, neigen wahrscheinlich eher dazu, den Skilehrer zu kopieren. Während meiner Anfänge (' 98 ) wurde das Aufkanten der Ski kaum erwähnt, die aktive Belastung war die Schlüsselbewegung. Ist das ein Relikt der 'Pommeslatten' ?

Gruss, WolliHood

Martina
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Beitrag von Martina » 16.03.2004 16:34

Dieses WE war ich wieder in Oesterreich, an einem anderen Ort. Und auch dort: Anfänger (ja, ich weiss, dass man die seit etwa 10 Jahren, also nicht seit neuestem, Einsteiger nennt... ich schreibe auch nicht immer "Skifahrer und Skifahrerinnen", "Skilehrer und Skilehrerinnen" etc. Wer sich dadurch gestört fühlt, der darf eine andere Seite lesen) wurden die ersten Kurven ausschliesslich mit extrem nach aussen gekipptem OBerkörper beigebracht - durchaus als Methode und nicht als Uebung!
Lustig war, das oft eine ganze Reihe von Gästen hinter dem Skilehrer fuhr, den Oberkörper nicht abkippte und seltsamerweise trotzdem Kurven fahren konnte????
Auch bei etwas fortgeschritteneren Fahrern (für ganz Genaue: Anwender und AnwenderInnen des Pflugdrehens, Erwerber und ErwerberInnen des gerutscht-gesteuerten Parallelschwunges) wurde dieser extreme Aussenknick gelehrt: z.B. mit einer Stange, die quer vor dem Körper getragen wurde und auf der man sich in der Kurve aussen abstützte.

Anfügen muss ich aber, dass die Skilehrer, die ich frei fahren sah, alle ausgesprochen gut auf den Skis standen (was ja bei uns auch nicht immer der Fall ist...).

Persönlich kenne ich keine Situation, wo mir dieser extreme Oberkörper-Aussenknick auch als Uebung sinnvoll erscheinen würde. Brauche ich einmal mehr Belastung auf dem Aussenski, dann würde ich das Becken richtung Aussenski verschieben (verschieben des Körperschwerpunktes)

@Carvi
Die von dir beschriebene Uebung ist sehr gut, wenn jemand immer eingangs Kurve (fast) nur auf den Aussenski steht und dann auch nur diesen richtig umkantet (z.B. Rüdiger, falls du das lesen solltest...)

@Kosti
Danke wieder einmal für eine schöne präzise Erklärung!

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