jetzt könnte es hier spannend werden....

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Jinn

Beitrag von Jinn » 11.11.2006 17:28

Uwe hat geschrieben: Aber was für die Einen zu "grundsätzlich" ist, ist für die Anderen erst das Salz in der Suppe. Es ist doch klasse, dass wir hier auf allen "Ebenen" diskutieren können, so ist für JEDEN was dabei!
Ohne Wenn und Aber: :zs:

Wie Du vielleicht auch in anderen Beiträgen von mir gelesen hast meine ich, dass diese Diskussionen teilweise auf völlig unterschiedlichen Erfahrungsleve und Könnerstufen stattfinden. Das beginnt bei der Therminologie und geht über spezielle Fach- oder Materialkenntnisse, bei denen seltenst einer der "Laien" hier im Forum - auf dem "Profiniveau" - mitreden könnte.

Trotzdem können diese Laien eben "auch" Schifahren. Manche sogar verdammt gut - ohne jemals einen Skikurs absolviert zu haben. Es wäre m.E. vermessen deswegen zu behaupten (was hier unterschwellig sehr häufig getan wird), dass sie deswegen "keine Ahnung" vom Ganzen hätte, oder die Ratschläge der Profis "Perlen vor Säue geworfen" wären.

Ich kann mir sogar (nein, ich bin ehrlich :wink: ), ich weiß es, gut vorstellen, dass mancher der Skilehrer und Profis ganz leise werden würde, wenn er die oder den einen aus der illustren Runde hier live Skifahren sehen würde. :D Vorurteilsfrei - und unter Berücksichtigung dessen, was der eine oder andere "für sich" auf den Skier fertigbringt.
Ansonsten: was juckt mich ein Lehrplan, wenn ich unfallfrei und voller Lachen im Herzen eine Piste hinter mich gebracht habe???? :lol: :lol:

urs
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Beitrag von urs » 11.11.2006 18:29

Jinn hat geschrieben:Ich kann mir sogar (nein, ich bin ehrlich :wink: ), ich weiß es, gut vorstellen, dass mancher der Skilehrer und Profis ganz leise werden würde, wenn er die oder den einen aus der illustren Runde hier live Skifahren sehen würde. :D
sorry jinn

irgendwie hab ich das gefühl, du hast eine profilneurose :roll:.

ich hab schon ein paar hier aus dem forum skifahren gesehen, da bleibt mir der kinnladen unten und ich denk dran, meine skies zu verkaufen :(. ich hab aber auch schon welche erlebt, die sich heillos überschätzt haben. so what? von den besseren versuch ich zu profitieren, und wenn ich einigen den einen oder anderen tipp (nicht unterricht) geben kann, ist auch beiden geholfen. ich selber betracht mich übrigens überhaupt nicht als profi. von dem bisschen skikurs kann ich knapp die spesen decken. und am ende ist für mich entscheidend, mit wem ich die nettesten gespräche oder den meisten spass haben kann. klar gehört ein bisschen konkurrenz auf der piste dazu, das spornt an. es sollte aber nicht zu neid ausarten.

es gibt sicherlich autodidakten, die es auf einen sehr hohen level bringen. m.e. sind das aber seltene ausnahmen. ich war aus finanziellen gründen auch lange zeit autodidakt und wäre manchmal froh, ich hätte mehr skikurse geniessen können. und ich behaupte, dass gerade unter den autodidakten viele sind, die zur selbstüberschätzung neigen, da ihnen ja nie ein spiegel vorgehalten wird.

gruss urs

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Beitrag von 1970 » 11.11.2006 18:40

Hallo,

jetzt muß ich mich auch einmal als Laie zum Thema melden und über meine persönlichen Erfahrungen berichten.

Vor 22 und 23 Jahren habe ich im Skiausflug meiner Schule den Pflug in der kritisierten Methode gelernt. In diesem Zusammenhang habe ich auch die Angst kennengelernt, die einen überkommt, wenn man auf die parallele Skistellung in den Kurven wechseln soll oder wenn man in Pflugtechnik mit "nach Außen lehnen" steile Hänge hinunterfährt. Diese Angst hat sich damals bis zum Ende des Ausflugs nicht gelegt.

Gott sei Dank jedoch habe ich in den 16 Jahren Skifahrpause diese Angst vergessen und habe am Söllereck in Oberstdorf im Jahr 2000 einen Neuanfang gemacht. Es ist ein flacher Familienhang, wo man mit Leichtigkeit den Wiedereinstieg ins Skifahren lernen kann. Dort habe ich auch sofort versucht die Ski parallel zu halten, wie man es bei den Profis im Fernsehen sieht. Am zweiten Tag bin sind wir dann schon rote Pisten am Fellhorn gefahren. Am Ende des Urlaubs war ich meist mit als Erster unten. Angst beim Skifahren habe ich in den letzten sechs Jahren nicht mehr erlebt, außer vielleicht dem unmittelbaren Muffesausen, daß man kurz vor den unvermeidlichen Stürzen im Lernprozess empfindet.

Ich bin sogar der Meinung, daß man anfangs ohne Skilehrer mit dem Üben einer parallelen Kurventechnik schnellere Fortschritte macht, als anfangs mit einem Skilehrer, der einem traditionell erst einmal den Pflug beibringt.

Wie schnell man es lernt, wenn man vom Skilehrer gleich von Beginn an eine parallele Kurventechnik gelehrt bekommt, kann ich natürlich nicht sagen, kann mir aber sehr gut vorstellen, daß dies der schnellste und beste Weg ist Skifahren zu lernen.

Gruß

Erik
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Beitrag von Uwe » 12.11.2006 01:40

1970 hat geschrieben: Ich bin sogar der Meinung, daß man anfangs ohne Skilehrer mit dem Üben einer parallelen Kurventechnik schnellere Fortschritte macht, als anfangs mit einem Skilehrer, der einem traditionell erst einmal den Pflug beibringt.
Dann muss man aber schon sehr geschickt sein, wenn man sich ohne "Lehrer" alles ganz alleine was beibringen will.
Wenn jemand gut Inlineskaten kann, wird er auch recht gut mit Snowblades zurecht kommen, aber mit Anleitung eines qualifizierten Skifahrers geht es deutlich schneller.
Mit "qualifiziertem Skifahrer" / Skilehrer meine ich nicht jemanden, der "nur" selbst gut fahren kann, sondern jemand, der gut vermitteln und vor allem gut sich einschleichende Fehler oder Problem-Ursachen erkennen kann.
1970 hat geschrieben:Wie schnell man es lernt, wenn man vom Skilehrer gleich von Beginn an eine parallele Kurventechnik gelehrt bekommt, kann ich natürlich nicht sagen, kann mir aber sehr gut vorstellen, daß dies der schnellste und beste Weg ist Skifahren zu lernen.
Du redest hier von der Kurzskimethode, die wie immer wieder zu lesen, sehr erfolgreich ist. Teilweise können etwas talentierte Schüler schon nach nur 1 Tag halbwegs sicher einfache Pisten selbständig bewältigen. Siehe http://www.thoma-skischule.de/ski-in-a-day-feldberg.php
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Beitrag von nicola » 12.11.2006 02:21

der lehrer spielt auch hier eine tragende rolle - sofern er genaus weiss was er sagt - deshalb tom zitiert - und urs [ok so ok]? k;in smiley]

uwe sollten wir nicht manchmal auch philosophieren können...

jujuhuihui.love/ski
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Beitrag von 1970 » 12.11.2006 07:39

Hallo,

der Fehler in meinem vorherigen Beitrag ist sicherlich auch der, daß man einen normalen Sportlehrer eines Gymnasiums oder einer Realschule sicherlich nicht mit einem professionellen Skilehrer vergleichen kann. Bei einem Skilehrer lernt man es sicherlich noch etwas besser als im Schulskikurs.

Ich glaube aber schon, daß man alleine durch das Abgucken von anderen Skifahrern und Skivideos und Skirennen im Fernsehen viel über Technik lernen kann und dann autodidaktisch in der Praxis üben kann.

Solche Dinge wie

- Skiführung
- Körperhaltung
- Stockeinsatz
- Fahrdynamik
- wie nehme ich den Schwung aus der Kurve mit

sind vor allem in Zeitlupenaufnahmen sehr gut erkennbar. Manchmal sieht man richtig wie der Skifahrer mit seinem "Popometer" die Pistensituation erkennt und reagiert.

Man muß natürlich schon etwas für Skifahren übrig haben, um sich die Bewegungsabläufe, die man sich ansieht auch zu verinnerlichen und das macht natürlich auch noch lange keinen Skifahrer aus, sonst hätten wir hierzulande überall tolle Fußballer :lol:. Hier hilft nur abgucken, üben, abgucken, üben ... .

Nun zur Kurzskimethode. Ich finde die Kurzskimethode gut. Leider mußte ich bei meinem Lernprozeß auf Kurzski verzichten. Ich habe einfach versucht die Kurven anfangs zu driften und die Ski dabei parallel zu halten, zuerst auf blauen Pisten und von mal zu mal besser und zügiger und dann das gleiche auf roten Pisten. Das Schrägstellen der Skier beim Driften und Bremsen fiel mir deswegen leicht, weil ich diese Technik beim Schlittschuhfahren zum Bremsen verwende und dort hat man noch mehr Probleme dabei das Gleichgewicht zu halten. Irgendwann ist es mir ohne daß ich es bewußt gemerkt hätte zu langsam geworden und habe automatisch mit gecarvten Schwüngen begonnen. Ich habe gemerkt, daß ich durch das Driften Sicherheit und Kontrolle über meine Ski und über die eigene Geschwindigkeit gewinne. Mit dem dadurch gewonnenen Selbstvertrauen ging der Übergang zu schwarzen Pisten dann auch problemlos.

Diese Reihenfolge empfinde ich einfach als den natürlichen Lernprozeß und kann deswegen auch nachvollziehen, daß ein Pflug mit "nach außen lehnen" dann eher behindert. Ich verwende den Pflug nur, wenn ich auf andere Leute Rücksicht nehmen muß (Ziehwege, Anfahrt zum Lift u.ä.).

Es gibt bestimmt viele, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Ich überlege schon seit einiger Zeit, ob ich mir nicht einmal einen Skilehrer für ein paar Stunden nehme und meine autodidaktisch angeeigneten Technikfehler ausmerze (da gibt's sicher ein paar). Ich hatte außer den zwei Skischulkursen bisher keine Unterweisung durch einen Skilehrer. Ein Gruppenkurs bringt mir IMHO nichts mehr.

Gruß

Erik
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Beitrag von Uwe » 12.11.2006 10:46

Richtig, Schlittschuhfahren (ähnlich wie Inlineskaten) ist auch eine sehr gute Voraussetzung, um das Skifahren zu erlernen.
Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere noch an Partick von der Eissporthalle in Hamburg ... ein sehr guter Skifahrer!
Ein Bekannter fährt sehr gut Skateboard. Auch bei ihm ging es mit Kurzski relativ einfach und schnell. Auch wenn er anfangs noch sehr quer zur Fahrtrichtung stand, hat sein Bewegungsmuster (Lenken mit dem Oberkörper) ihm viel geholfen.

Abgucken ... funktioniert - zumindest bis zu einer gewissen Stufe - auch, besonderns bei Kindern, stößt aber doch recht schnell an Grenzen, weil viele wichtige Feinheiten nur schlecht zu erkennen sind.
Uwe

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Beitrag von Uwe » 12.11.2006 11:06

nicola hat geschrieben: ... aber das thema hier war nicht nur pflug, sondern die tatsache, dass es beim skifahren lernen viele möglichkeiten gibt
ok ...
nicola hat geschrieben: und dass auch der beste lehrer unter seinem wert geschlagen wird, wenn die bedingungen nicht passen.
Klar, Skilehrer können auch nicht zaubern, ich denke hier sind wir uns auch alle einig.
nicola hat geschrieben: tom hat mit seinem beispiel gar keine andere möglichkeit als pflug sehr schnell in den lehrweg einzubauen.
Wenn weder Kurzski noch perfektes Gelände zur Verfügung stehen ... klar MUSS er den Pflug nehmen, hier sind wir uns sicherlich auch alle einig.
nicola hat geschrieben: und jetzt vielleicht ein tipp für die ratsuchenden - bei fragen nach der richtigen skischule oder einem passenden skileherer gehört für mich unbedingt dazu: wie sieht das übungsgelände aus und gibt es die möglichkeit in der skischule oder nächsten umgebung evtl. schnell material zu wechseln, wenn das eigene nicht passt.
Das wäre natürlich optimal und mit Sicherheit ein wesentliches Qualitätskriterium!

... aber viele suchen ihr Urlaubsgebiet nicht nach der Skischule, sondern nach anderen Kriterien aus.

Wenn allerdings jemand gezielt nach einem "guten Lerngebiet" fragt, wie ja durchaus öfters hier zu lesen, dann sollten diese Kriterien ausschlaggebend sein.
Uwe

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Beitrag von TEE » 12.11.2006 11:17

Uwe hat geschrieben:... aber viele suchen ihr Urlaubsgebiet nicht nach der Skischule, sondern nach anderen Kriterien aus.

...braucht er ja auch nicht, es gibt doch in jedem skigebiet einen wie auch immer gearteten "dorflift", man muß nur bereit sein dort zu fahren, bzw. lernen. Das problem ist doch eher, dass die meisten sich nicht bewußt sind, welch entscheidende vorteile das gelände bringt. woher auch, sie lernen ja erst - dummerweise sind mE die skischulen auch unter druck, weil man es den kunden recht machen will und geht somit in höher gelegene gebiete die meist, zumindest partiell steiler und von der allgemeinen situation anspruchsvoller sind. wie kann es sonst sein, dass egal wo ich mich befinde irgendwo ein skikurs sich zu tal quält?

Thomas
liebe grüße
thomas

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Beitrag von Uwe » 12.11.2006 11:41

Ist es denn so schwer den Skischülern klar zu machen, dass sie am Dorflift doppelt so schnell lernen, wie oben?
Oder liegt es eher daran, dass die Skischüler sich mittags oben mit den anderen Leuten treffen möchten ... also nicht unten "alleine" sein wollen?
Oder ist den Leuten das Lernen / der Lernerfolg unwichtiger, als das Panorama oben auf dem Berg?

Vergleich: Wenn ICH tauchen lernen wollte, würde ich dies auch lieber im warmen Meer mit Korallen und bunten Fischen, als im Schwimmbad, auch wenn es dort - vielleicht - einfacher wäre. Da wäre auch für MICH das Erlebnis wichtiger, als der Erfolg ... so ist es - wahrscheinlich - auch bei den meisten Skischülern; die wollen Ski-URLAUB machen und nebenbei noch "ein bischen Lernen" ... isses so?
Uwe

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