Beobachtungen in Österreich (Pflug)

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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Uwe
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Beitrag von Uwe » 11.03.2004 09:18

Martina hat geschrieben:... Fast alle hatten sofort ein links/rechts Problem oder sonst eines...
Ja, sowas erlebe ich auch immer wieder. Es liegt aber nicht daran, dass die Leute nicht Links von Rechts unterscheiden können, sondern daran, dass das "nach Aussen" lehnen - auch beim noch so flachen Hang - für die meisten eine "Lehen hin zum ABGRUND" ist ;-) ... und sie sich - ihrer natürlichen Bewegungshandlung (wie beim Radfahren) - eher nach innen lehnen.
Das ist ja auch bei fortgeschrittenen Anfängern in steileren Passagen so: Anstatt sich nach vorne (zum "Abgrund" hin) zu lehnen - damit die Skienden entlastet werden und der Ski leichter über die Falllinie kommt - lehnen sie sich meist nach hinten ...
Meiner Meinung nach ist dieses "nach aussen" (Abgrund) lehnen unnatürlich und blockiert sehr viele - vor allem, wenn dann kein Skilehrer mehr dabei ist - in ihrem weiteren Lernen. Klar, wenn der SKilehrer daneben steht, funktioniert es in vielen Fällen, aber kaum fahren die Leute wieder alleine ... kommt das "sichere und natürliche" nach innen lehnen wieder durch ... und dann klappt gar nix mehr :( !
Dies beschreibe ich ja auch auf meiner Seite zur Kurzskimethode, wo ich den "deutschen Pflug" aus diesen Gründen ablehne. Und immer wieder bekomme ich Mails von Personen, die genau diese Probleme mit dieser Art des Pfluges gemacht haben.
Uwe

Gast

Beitrag von Gast » 11.03.2004 16:50

Ich finde es schlecht, wenn man Unterrichtsmehoden pauschalisiert mit Aussagen wie "in der Schweiz" oder "in Österreich". Es gibt wohl genauso viele gemeinsame wie auch unterschiedliche Lehrmeinungen innerhalb des jeweiligen Landes, Region, Skigebiet oder Skischule. So sollten Aussagen "wir in Österreich" eher mit "im Hirn" des jeweiligen Autors relativiert werden.

Was das nach "Aussen lehnen" anbelangt, kann dies als ÜBUNG gut sein, um dem Schüler in einer übertriebenen Form die unterschiedliche Druckverteilung Innen/-Aussenski spürbar zu machen. Gerade am Anfang können übertriebene Bewegungsabläufe eine Hilfe sein, um das GEMEINTE spürbar zu machen. So wird der geschulte Bewegungsablauf zugegebenermassen später in dieser Form nicht eingesetzt, jedoch das erlente Ski-Gefühl.

Gruss
Ralf

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Beitrag von beate » 11.03.2004 20:29

Lieber Bernhard,
ich habe immer geschrieben,dass 50/50 angestrebt ist.Natürlich ist das unrealistisch (je steiler, je unrealistischer :D ) aber anstreben sollte man doch immer den Idealfall,oder :wink:
Mit eurer Winkelstellung kann ich immer so wenig anfangen :oops:
@Ralf
natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen in unterschiedlichen Ländern aber trotzdem hat jedes Land einen eigenen Lehrplan,nach dem allgemeingültig ausgebildet wird.Genau daruf beziehen sich auch unsere Aussagen.
Beate

Gast

Beitrag von Gast » 12.03.2004 11:51

So viele Halbwahrheiten!

Das "nach Aussen lehnen" ist keine Technik, sondern eine Übung!

Diese Übung ist nicht veraltet, sondern allerhöchstens bei gewissen Einsteigern nicht mehr angebracht. Meistens dort, wo sich beim Schüler die "richtige" Druckverteilung von selbst einstellt.

Diese Übung sieht man im Skischulwesen der Schweiz genauso oft wie in Österreich. Ich stelle einfach fest, dass gute Skifahrer/-lehrer durch ihr Fahrkönnen den Schüler immer noch weiterbringen als das theoretische Wissen aus den Lehrbüchern.

Übrigens wird heute im Skilehrwesen nicht mehr abschätzig von Änfängern, sondern von Einsteigern gesprochen. (Marina, Du bist auch nicht mehr ganz ajour)

Der Belastungswechsel ist genauso zentral und erstrebenswert wie 50/50. Darum darf "50/50" nicht so kontextlos übernommen werden. Da haben gewisse Leute wirklich was falsch verstanden.

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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 12.03.2004 12:26

Hallo Gast,

das ganze Leben besteht aus Halbwahrheiten oder aus vielen Wahrheiten nebeneinander. Warum sollte Skifahren da eine Ausnahme machen. :wink:

Aus Sicht eines Gastes habe ich a.d. 98 in Österreich das nach aussen lehnen als Technik beigebracht bekommen oder es wenigstens so verstanden. Eine Übung war dagegen z.B. beide Hände auf das Knie des Aussenbeins (damals noch 'Talbein' ) zu drücken.

Das Praxis beim Skifahren mehr bringt, als darüber zu sprechen ist sicher Allen hier klar, aber es schadet auch nicht. Zumindestens denen, die ein gewisses Verständnis für die Theorie haben.

Zur Sprache, mich hat es nie gestört, als Anfänger auf dem 'Idiotenhügel' zu lernen. Manchmal habe ich mich auch so gefühlt, wenn die Kids aus der Kinderskischule zwischen uns durch flitzten. :o

In D ist es ganz ok, wenn man etwas anfängt. Einsteigen ist machmal sogar strafbar ! :o :wink:

Viele Beiträge hier kann und muss man auch als fortgesetzte Diskussion betrachten. Gerade im Bereich Fahrtechnik ist es sonst schwierig, die Positionen der einzelnen Schreiber zu erkennen und die Argumente zu verstehen. Es ist also mehr als genug Kontext vorhanden. Man muss schon ein bischen suchen und lesen. Ich wünsche Dir viel Spass dabei. :wink:

Beiträge, die nur Andeutungen und keine klaren Erklärungen enthalten, sind wenigsten für skitechnische Pappnasen wie mich nicht verständlich. Aber vielleicht hast Du ja Lust uns aufzuklären. Du kannst sicher sein, dass es willkommen wäre und mit Interesse gelesen würde.

Gruss, WolliHood

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Beitrag von beate » 12.03.2004 14:07

Lieber Horst,
danke für deinen konstruktiven Beitrag!Ich hätte sicher keine so gute Antwort schreiben können!
@Gast
Da haben gewisse Leute wirklich was falsch verstanden.
ich fühle mich nicht angesprochen,da ich im Gegensatz zu dir,mit meinem Namen eingeloggt und registriert war/bin und auch gern mit selbigen angesprochen werden möchte.
(Marina, Du bist auch nicht mehr ganz ajour)
vielleicht meintest du Martina?
Liebe Grüße in die Schweiz!
Beate

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Beitrag von Uwe » 12.03.2004 15:12

LEUTE ... hallo ... nicht auf alles eingehen, was manch ungebetene "Gast" schreibt!

@"Gast" (Du kannst Dich ruhig mit Deinem vorhandenen Account einloggen) ... macht´s Spass von der Firma aus (UBS, Zürich) hier bischen rumzustänkern ? :D
Uwe

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Beitrag von Benna » 12.03.2004 16:26

Ja, ja,

Anfänger heissen Einsteiger, in Deutschland heissen Arbeitslose jetzt Kunden, trotzdem sind sie weiter arm und dürfen demnächst in der ganzen Republik jeden Scheißjob annehmen, aber wenigstens haben sie dann das gute Gefühl, dass der Kunde König ist.

Horden von Gutmenschen regen sich auf, wenn einer einen Negerkuss bestellt und halten es für den Grund allen Übels, dass die meisten Staatslenker Männer sind und deshalb immer so patriarchialische Kriege vom Zaun brechen. Wenn man etwas dagegen hat, dass es Leuten schlecht geht oder sie mies behandelt werden, dann soll man sich über die Gründe schlau machen, warum das geschieht und die kritisieren, aber nicht darauf verfallen, dass das Wichtigste sei, bei der Beachtung von Sprachhygiene nicht auszurutschen.

Jetzt wird einem Anfänger ja gar nix Böses getan, also ist es hier gleich dreimal doof. Wenn ich so einen Stuss lese, kommt mir - wie man merkt - die Galle hoch.

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Beitrag von WolliHood » 12.03.2004 17:11

Hallo Uwe,

war schon klar. Ich kaufe ein 'H' oder ein 'P' oder auch ein D????_D???@gmx.ch. :wink:

@Benna

.. und Steuergelder verschleudern heisst jetzt 'Beratervertrag'. :wink:

Ich glaube Du brauchst ein Wochenende im Schnee.


Gruss, WolliHood

Carvi
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Beitrag von Carvi » 12.03.2004 17:38

Hi,
das thema belastungswechsel wurde schon in einem anderen thread diskutiert. Etwas unglücklich ist vielleicht der begriff „aktiv“, der irgendwann entstanden ist..er bietet aus meiner sicht zu viel raum für interpretationen- von der rein statischen gewichtsverschiebung über einen ski bis hin zu einem kurzen streckenden abstossen gegen den zukünftigen aussenski, genau zu dem zeitpunkt, an dem sich der körperschwerpunkt von der einen seite auf die andere seite der skier bewegt. Wenn ich den körper von der einen seite der skier auf die andere seite der skier bringe, indem ich den druck auf den noch aussenski löse/nachgebe, komme ich bei der bewegung von der einen seite auf die andere zwangsläufig kurz über den zukünftigen aussenski. Ich kann das nach meinem verständnis einfach geschehen lassen und abwarten oder eben eine abstossbewegung einbauen. Dass hat aber eigentlich nichts mit einer statischen belastungsverschiebung zu tun.
Mir ist auch aufgefallen, dass auf englischsprachigen sites sehr oft bei der skisteuerung von „edge and pressure control“ gesprochen wird. Kuchler nennt es „agieren mit dem flex“.

Auszug von ifyouski.com:
"Dynamic Carved Initiation
You have seen how to prevent yourself from over-steering the beginning of your turns by transferring your weight early off your downhill ski. But if you try this on steeper slopes, you end up accelerating down the fall line while you wait for your skis to come round. You need to add some power to your turn initiations in order to speed up the turn.
Now instead of staying flexed throughout the turn initiation, try extending your uphill leg as your weight comes onto it. At the same time, project your body forward and down the fall line. This achieves two things. Firstly, you speed up the crossover of your body from above to below your skis, rolling them quickly onto their new edges. Secondly, by pushing down powerfully on your uphill ski you add to its reverse camber (the opposite of unweighting). The combination of these two effects results in a quicker initiation to your turn.
Tips
•Make sure that you are not extending until your weight is on your uphill ski. Otherwise you are probably still unweighting and over-steering. "
soweit ich es verstanden habe, geht es hierbei hauptsächlich um eine schnelle einleitung des turns als ziel.
gruss
holger
Zuletzt geändert von Carvi am 12.03.2004 17:55, insgesamt 1-mal geändert.

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