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von Martina » 30.11.2011 19:28
Mein Eindruck ist, dass der Anteil derer, die das Gefühl haben, sie könnten es ganz toll, die aber in Wirklichkeit nicht sehr viel drauf haben, beim Skifahren recht hoch ist. Das mag damit zu tun haben, dass Skifahren Breitensport ist und man sich selbst mit (Über-)mut einiges vormachen kann. Ausserdem fallen die, die laut herumschreien, wie toll sie sind, natürlich viel mehr auf, als die, die ohne etwas dazu zu sagen, sehr ordentlich fahren.
Bei den Reitern hingegen habe ich den Eindruck, dass jeder "eigentlich" weiss, wie es geht und was die anderen falsch machen. In Reiterkreisen finde ich die Stimmung wesentlich anstrengender als beim Skifahren.
Beim Schwimmen und in anderen Ausdauersportarten erlebe ich mehr Egozentrik. Da ist vielen völlig egal, was andere machen. Dafür wird gebastelt und getüftelt an dem, was einem selber weiterbringt. Hier erlebe ich das Umfeld kaum missionarisch, eher oft recht genussfern.
Beim Sportklettern geht es - soweit ich es erlebe - weitgehend unmissionarisch und relativ entspannt zu, was die Beurteilung anderer betrifft (im Freizeitbereich). Was zunehmend zum Thema wird ist die Ausbildung/Sicherungstechnik, seit sich in grösseren Mengen Plastikgriffkletterer draussen versuchen.
Skifahren war früher entspannter? Nun, das habe ich nicht so erlebt. Es war vielleicht noch nicht so sehr der grossen Masse zugänglich, was die Menge der Dummschwätzer (grosse Worte und nichts dahinter) kleiner hielt. Heute ist beim Skifahren viel Kompensationsverhalten zu beobachten: Leute, die pro Winter ein, zwei Wochen auf die Ski kommen und sich die restliche Zeit mit dem Materialstudium vertreiben.