...endlich panikfrei fahren
...endlich panikfrei fahren
Habe vor vier Jahren mit dem Skifahren begonnen. Mir wurde es auf die alte herkömmliche Weise mit dem Pflug beigebracht. Mittlerweile sieht es so aus, dass ich, superängstlicher Fahrer, bei steileren Stücken immer wieder in den Pflug verfalle, dabei die Zehen richtig verkrampft einziehe/kralle (kann es nicht anders beschreiben) und oft schweißgebadet zum Stehen komme und mich teilweise noch nicht mal mehr überwinden mittels Pflug wieder ins fahren zu kommen. Totalblockade, kann mich einfach dann nicht überwinden mich ins Tal zu lehnen und den Talski zu belasten.
Ansonsten gelingt es mir schon parallel zu fahren, nur macht es dann während des Fahrens dann öfter klick und ich fahre dann immer wieder Richtung Berg, um die Fahrt zu verlangsamen und komme dann gar nicht mehr in Schwung.
Habe auch schon Skikurse gemacht, doch hat das gar nix gebracht. Fahre ansonsten o.k., die Panikattaken konnte mir aber kein Skikurs bislang nehmen.
Vielleicht hab ihr ja Tipps für mich, wie ich von diesem blödsinnigen Pflugfahren und Panikverhalten weg komme, die mir das Skifahren manches Mal richtig verleiden.
Gruss Lea
Liebe Lea,
wenn ich dich unterrichten würde,wäre meine Vorgehensweise folgendermassen:Zuerst würde ich ein besonderes Augenmerk auf die Geländewahl legen und dort,in einfachem Gelände deine Skitechnik festigen (hört sich sehr sachlich an,sollte aber mit den richtigen Übungen Spass machen ).Die Steigerung würde ich dann immer wieder über das Gelände(allerdings langsam) nicht über den Schwierigkeitsgrad der Übungen versuchen.Ich finde es spielt bei verkrampften,ängstlichen Fahrer/innen oft eine große Rolle das "visuelle" etwas einzuschränken,d.h. sie zu lehren immer nur einen Teilabschnitt der Piste/des Geländes anzuschauen und ihn zu bewältigen und nicht das Gesamte und so schon vorher in Panikattaken zu verfallen so nach dem Motto :"Da unten in 500m Entfernung kommt ein Steilstück,was ich nicht schaffe" Auch vermeide ich es,in schwierigen Stücken anzuhalten,um den o.b. visuellen Faktor möglichst gering zu halten.Was ich allerdings immer mache ist nach solchen,gemeisterten Passagen,am Ende anhalten und zurück schauen lassen.Ich finde,das kann das Selbstwertgefühl ziemlich aufmöbeln
Wenn du nicht noch einmal den Weg über den Skiunterricht gehen willst,möchte ich dir folgende Tips geben:
- bewältige Hänge vor denen du Angst hast in der Querfahrt mit wenig Falllinienanteil,je weniger Angst,desto mehr Falllinienanteil kannst du wählen
- such dir nach dem drehen immer einen neuen Punkt auf der Piste an dem du als nächstes drehst und dreh dort auf jeden Fall
-halte nicht kurz vorm drehen an und würge die Ski aus dem (fast) Stand um die Kurve Folge -> großer Falllinienanteil -> unkontrollierte,schnellere Fahrt -> oft Rücklage wegen Angst -> Sturz
-such dir jemanden der dir eine Spur vorfährt (in langen Radien wie o.b.)und konzentriere dich nur darauf diese Spur nachzufahren
Liebe Grüße
Beate
wenn ich dich unterrichten würde,wäre meine Vorgehensweise folgendermassen:Zuerst würde ich ein besonderes Augenmerk auf die Geländewahl legen und dort,in einfachem Gelände deine Skitechnik festigen (hört sich sehr sachlich an,sollte aber mit den richtigen Übungen Spass machen ).Die Steigerung würde ich dann immer wieder über das Gelände(allerdings langsam) nicht über den Schwierigkeitsgrad der Übungen versuchen.Ich finde es spielt bei verkrampften,ängstlichen Fahrer/innen oft eine große Rolle das "visuelle" etwas einzuschränken,d.h. sie zu lehren immer nur einen Teilabschnitt der Piste/des Geländes anzuschauen und ihn zu bewältigen und nicht das Gesamte und so schon vorher in Panikattaken zu verfallen so nach dem Motto :"Da unten in 500m Entfernung kommt ein Steilstück,was ich nicht schaffe" Auch vermeide ich es,in schwierigen Stücken anzuhalten,um den o.b. visuellen Faktor möglichst gering zu halten.Was ich allerdings immer mache ist nach solchen,gemeisterten Passagen,am Ende anhalten und zurück schauen lassen.Ich finde,das kann das Selbstwertgefühl ziemlich aufmöbeln
Wenn du nicht noch einmal den Weg über den Skiunterricht gehen willst,möchte ich dir folgende Tips geben:
- bewältige Hänge vor denen du Angst hast in der Querfahrt mit wenig Falllinienanteil,je weniger Angst,desto mehr Falllinienanteil kannst du wählen
- such dir nach dem drehen immer einen neuen Punkt auf der Piste an dem du als nächstes drehst und dreh dort auf jeden Fall
-halte nicht kurz vorm drehen an und würge die Ski aus dem (fast) Stand um die Kurve Folge -> großer Falllinienanteil -> unkontrollierte,schnellere Fahrt -> oft Rücklage wegen Angst -> Sturz
-such dir jemanden der dir eine Spur vorfährt (in langen Radien wie o.b.)und konzentriere dich nur darauf diese Spur nachzufahren
Liebe Grüße
Beate
...
@beate
quer über den Hang zu fahren, das versuch ich auch an den steileren Stellen immer wieder und finde es auch das geeignete Mittel für mich. Nur fahre ich immer mit meinem Freund zusammen (sehr guter Fahrer) und der gerät darüber in Verzweiflung. Er predigt eben immer wieder kleine Schwünge zu fahren und findet es schlecht, wenn ich die Breite der Piste ausnützen will. Der er mir fahrtechnisch haushoch überlegen ist, versuch ich es auch dann ihm recht zu machen ... was meist damit endet, dass ich pitschnass und total verzweifelt auf einer total vereisten Talabfahrt stehe und wir uns anschreien, da er nicht verstehen kann, dass ich nach dem Stehenbleiben TOTALPANIK habe, mich ins Tal zu lehnen. Er denkt immer ich will es nicht richtig machen.
Vielleicht werde ich jetzt (fahre am 03.01.04 in die Schweiz nach Hasliberg) doch noch mal einen Skikurs belegen, in der Hoffnung dass die Gruppe nicht so gross und von absoluten Rowdies (wie vorletztes Jahr) frequentiert ist. In meinem letzten SKikurs waren fast nur Teenies die sich zum Spass in die Hacken gefahren sind und sich über Abstand halten und ernsthafte Lernerfolge keine Gedanken gemacht haben.
Auf jeden Fall hoffe ich, dass auch aus mir noch mal ein "richtiger" Skifahrer wird und der Angsthase zu Hause bleibt.
Grüsse
Lea
quer über den Hang zu fahren, das versuch ich auch an den steileren Stellen immer wieder und finde es auch das geeignete Mittel für mich. Nur fahre ich immer mit meinem Freund zusammen (sehr guter Fahrer) und der gerät darüber in Verzweiflung. Er predigt eben immer wieder kleine Schwünge zu fahren und findet es schlecht, wenn ich die Breite der Piste ausnützen will. Der er mir fahrtechnisch haushoch überlegen ist, versuch ich es auch dann ihm recht zu machen ... was meist damit endet, dass ich pitschnass und total verzweifelt auf einer total vereisten Talabfahrt stehe und wir uns anschreien, da er nicht verstehen kann, dass ich nach dem Stehenbleiben TOTALPANIK habe, mich ins Tal zu lehnen. Er denkt immer ich will es nicht richtig machen.
Vielleicht werde ich jetzt (fahre am 03.01.04 in die Schweiz nach Hasliberg) doch noch mal einen Skikurs belegen, in der Hoffnung dass die Gruppe nicht so gross und von absoluten Rowdies (wie vorletztes Jahr) frequentiert ist. In meinem letzten SKikurs waren fast nur Teenies die sich zum Spass in die Hacken gefahren sind und sich über Abstand halten und ernsthafte Lernerfolge keine Gedanken gemacht haben.
Auf jeden Fall hoffe ich, dass auch aus mir noch mal ein "richtiger" Skifahrer wird und der Angsthase zu Hause bleibt.
Grüsse
Lea
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das war ich (vergessen einzuloggen).
Bin bisher immer bei einer Grösse von 1,70 und 52kg Skier in 1,65 gefahren. Vielleicht hab ich mir ja auch damit das Leben schwer gemacht? Könnte es mir helfen um sicherer zu werden, kürzere Ski zu fahren?
Lea
Bin bisher immer bei einer Grösse von 1,70 und 52kg Skier in 1,65 gefahren. Vielleicht hab ich mir ja auch damit das Leben schwer gemacht? Könnte es mir helfen um sicherer zu werden, kürzere Ski zu fahren?
Lea
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- Beiträge: 4659
- Registriert: 11.06.2001 02:00
- Vorname: Martina
- Ski: Elan
- Wohnort: St. Moritz / Regensburg D
Meiner Meinung nach ist gerade in deiner Situation der Pflug mehr als angebracht.
Der Pflug vermittelt dir doch die Sicherheit, in den allermeisten Situationen bremsen zu können, oder?
Wird es dir ganz plötzlich zu schnell, so ist es koordinativ deutlich schwieriger, seitlich abzuschwingen. Und auch wenn es klappt - du beschreibst es als "bergwärts fahren" - ist es nachher nicht allzu einfach, "wieder in Schwung zu kommen".
Es ist immer extrem schwierig, eine "trockene Ferndiagnose" zu stellen, d.h. dich aufgrund eines schriftlichen Postings zu beraten, aber ich kanns ja versuchen und vielleicht werden noch andere helfen.
Pflug
Wer hat dir in den Kopf gesetzt, dass man nicht pflügen soll? Überleg dir mal: Warum willst du vom Pflug weg?
Ich nehme an, das Problem ist nicht der Pflug an sich, sondern es ist so, dass du, sobald es schwieriger (steiler, eisiger, enger...) wird, den Pflug zu Hilfe nimmst, dich verkrampfst, Angst bekommst.
Stimmt das?
Wenn ja: Das Problem ist nicht der Pflug, sondern dass du Angst bekommst, dich verkrampfst.
Also: Fahr mit Pflug, fahr ohne Pflug. Achte einfach nicht darauf. Die Kurven machst du vermutilch eh nicht anders, ob die Ski nun in Pflugposition sind oder parallel. Der Pflug ist bei dir (und vielen anderen) höchstwahrscheinlich einfach eine Methode, das Tempo zu verringern.
Wird es dir zu schnell, dann: Pflug. Wird es dir nur ein kleines bisschen zu schnell, so reicht auch ein winziger Pflug (kleiner Winkel) - und du fühlst dich sicherer!
Der Pflug verschwindet von selbst, sobald er nicht mehr notwendig ist (insofern du nicht gelernt hast, dass man Kurven im Pflug mit einer anderen Technik auslöst als parallel, aber vergiss das, das machst du ja eh nicht, davon bin ich überzeugt)
Wieder einmal eine Randbemerkung für alle Männer: Für Frauen ist pflügen nicht so ein Murks wie für euch, also schliesst nicht von euch auf die Frauen! Wir können meist sehr entspannt pflügen!
Skilänge
Wie lange sind die Ski, die du normalerweise fährst?
In deiner Situation können sehr kurze Ski (<150cm) eine grosse Hilfe sein, weil du sie einfach sehr viel leichter koordinieren kannst, leichter "um die Kurve bringst" und weil man mit viel weniger Aufwand vom Parallelen in den Pflug und zurück kommt.
Versuchs ruhig mal mit 110cm oder 120cm, wenn du nicht zu gross und schwer bist ausnahmsweise auch mit Jugendskis (weil man Skis in dieser Länge hier sonst schwer kriegt).
Von Blades oder gar Big Foot würde ich - in deinem Fall - eher abraten, da sie unruhig sind und man damit nicht recht pflügen kann, was ich für dich aber hilfreich finde.
Verkrampfung
Hier sind wir wohl beim Hauptproblem: Du bekommst Angst, du verkrampfst dich, du krallst dich mit den Zehen fest.
Dann geht natürlich gar nichts mehr.
Zuerst eine Beruhigung, die dir aber vermutlich nicht viel hilft: Du bist nicht allein damit. Ein sehr grosser Teil der Skifahrer krallt mit den Zehen und du hast den meisten sogar noch voraus, dass du es selbst gemerkt hast.
Das zeigt, dass du eine sehr gute Körperwahrnehmung hast, was sehr hilfreich ist.
Mein üblicher Tip bein "Krallern", nämlich mit offenen Schuhe zu fahren, würde ich dir nicht empfehlen - es würde dich noch unsicherer machen.
Darum für dich: Nach Möglichkeit Stellen, die dir schwierig erscheinen, vermeiden. Leichte, breite, übersichtliche Pisten Pisten wählen, die du kennst. Langsam fahren. Sehr weite Schwünge, d.h. Kurven mit sehr grossen Radien. Wenn eine Stelle kommt, vor der du Angst hast (enger, steiler, viele Leute,...): vorher anhalten. Ruhig durchatmen. Mit jemandem etwas plaudern. Die Stelle genau anschauen: Wo möchte ich die Kurve machen?
Dann losfahren, im Pflug, die Kontrolle behalten. Eine Kurve fahren, anhalten. Durchatmen. Nächste Kurve anschauen, losfahren, Kurve fahren, anhalten. etc.
Piste
Wie bereits geschrieben, wähle breite, flache, übersichtliche Pisten. Du musst keine Heldetaten vollbringen. Du kannst den ganzen Tag die gleiche Piste fahren, das ist egal. Es macht auch nichts ,wenn du den ganzen Tag für zwei Abfahrten brauchst.
Fahr gar nicht erst, wenn es voll ist. Fahre am frühen Morgen, in der Zwischensaison (soweit möglich), unter der Woche.
Lass dir Zeit. Versuche, das Schöne zu sehen: Die klare Luft, der Schnee, vielleicht der blaue Himmel. Du kannst auch mal eine längere Pause am Pistenrand machen, die Ski ausziehen, ausruhen.
Begleitung
Ideal ist es, wenn du den/die ideale Skibegleitung findest. Du brauchst nicht in erster Linie einen Kurs, sondern eine Begleitung, die dir Sicherheit vermittelt. Aber wo diese Person finden? Die gibts leider nicht wie Sand am Meer.
Sie/er muss/sollte:
1. dir sehr sympathisch sein
2. dir Vertrauen vermitteln
3. selber sehr sicher skifahren
4. viel Zeit haben und nicht lieber selber fahren wollen
5. das Gebiet gut kennen inkl. "schwieriger Stellen" für Anfänger auf einfachen Pisten
6. alle möglichen Hilfestellungen kennen
Zu 1.+2.
Das musst du natürlich selber beurteilen. Du kannst mal Glück haben, einen solchen Skilehrer zu finden... es muss nicht zwingend jemand sein, den du gut kennst.
zu 3. + 6.
Nur jemand, der sehr sicher fährt und sich absolut nicht auf sich selber konzentrieren muss, kann sich voll dir widmen.
Die Steigerung davon ist 6. - Es gibt diverse Mittel, dir zu helfen: rückwärts voraus fahren (vermittelt enorme Sicherheit!), an einem Ring festhalten, an zwei parallel gehaltenen Stangen festhalten, die Hand halten, die Skispitzen halten etc.
Um diese Hilfen aber im richtigen Moment sinnvoll einzusetzen braucht man viel Erfahrung und grosse eigene skifahrerische Sicherheit.
zu 4.
Falls du mit Kollegen fahren möchtest: Lass sie selber zuerst sich austoben, also mindestens ein paar Abfahrten fahren. Solange jemand lieber noch selber fahren möchte, kann er dir keine Hilfe sein.
An diesem Punkt scheitert auch meist die Hilfe durch den PArtner... davon würde ich eh eher die Finger lassen!
zu 5.
Wenn jemand jede Bodenwelle einer Piste kennt und schon mit x Anfängern und ängstlichen FahrerInnen dort gefahren ist, weiss er genau, wo die Probleme auftauchen und kann entsprechend reagieren.
Diese Leute sind meistens die Skilehrer, denn wer fährt sonst regelmässgig mit Einsteigern die einfachsten Pisten?
Skikurs
Es ist klar, dass ein gewöhnlicher Skikurs dir nichts hilft. Dort geht es hauptsächlich um die technische Vermittlung des Skifahrens ("böse" gesagt).
Gehst du aber zu einer Skischule und schilderst dein Problem und erklärst genau, was du vom Skilehrer erwartest, dann sollten die dir jemand entsprechendes vermittlen können. Das geht aber fast nur in einer Privatlektion und eben, fürdie Sympathie und das Vertrauen kann keiner garantieren!
Ich kann dir aber sagen, dass du bei weitem nicht die einzige mit diesem Problem bist. In stärkerer oder schwächerer Form trittdas in jeder Einsteigergruppe auf und einige Leute werden es nie los. Die fahren dann entweder jahrelang ängstlich und verkrampft (kein Vergnügen) oder geben das Skifahren wieder auf . Schade, denn mit wenig Aufwand kann ihnen (und dir natürlich auch) meist viel Sicherheit vermittelt werden!
Ich hoffe, das hilft ein bisschen...
Sonst frag ruhig weiter und berichte von deinen Erfahrungen!
Oft kommt die ganze Situation von falschen Bildern oder Ideen, die man im Kopf hat ("Ich kann doch parallel fahren!", "Jetzt fahre ich schon zum dritten Mal diese Piste, jetzt muss es endlich eine schwierigere sein!" "Ich bn doch sonst nicht unsportlich" etc.)
Viel Erfolg und vor allem viel Vergnügen!
Der Pflug vermittelt dir doch die Sicherheit, in den allermeisten Situationen bremsen zu können, oder?
Wird es dir ganz plötzlich zu schnell, so ist es koordinativ deutlich schwieriger, seitlich abzuschwingen. Und auch wenn es klappt - du beschreibst es als "bergwärts fahren" - ist es nachher nicht allzu einfach, "wieder in Schwung zu kommen".
Es ist immer extrem schwierig, eine "trockene Ferndiagnose" zu stellen, d.h. dich aufgrund eines schriftlichen Postings zu beraten, aber ich kanns ja versuchen und vielleicht werden noch andere helfen.
Pflug
Wer hat dir in den Kopf gesetzt, dass man nicht pflügen soll? Überleg dir mal: Warum willst du vom Pflug weg?
Ich nehme an, das Problem ist nicht der Pflug an sich, sondern es ist so, dass du, sobald es schwieriger (steiler, eisiger, enger...) wird, den Pflug zu Hilfe nimmst, dich verkrampfst, Angst bekommst.
Stimmt das?
Wenn ja: Das Problem ist nicht der Pflug, sondern dass du Angst bekommst, dich verkrampfst.
Also: Fahr mit Pflug, fahr ohne Pflug. Achte einfach nicht darauf. Die Kurven machst du vermutilch eh nicht anders, ob die Ski nun in Pflugposition sind oder parallel. Der Pflug ist bei dir (und vielen anderen) höchstwahrscheinlich einfach eine Methode, das Tempo zu verringern.
Wird es dir zu schnell, dann: Pflug. Wird es dir nur ein kleines bisschen zu schnell, so reicht auch ein winziger Pflug (kleiner Winkel) - und du fühlst dich sicherer!
Der Pflug verschwindet von selbst, sobald er nicht mehr notwendig ist (insofern du nicht gelernt hast, dass man Kurven im Pflug mit einer anderen Technik auslöst als parallel, aber vergiss das, das machst du ja eh nicht, davon bin ich überzeugt)
Wieder einmal eine Randbemerkung für alle Männer: Für Frauen ist pflügen nicht so ein Murks wie für euch, also schliesst nicht von euch auf die Frauen! Wir können meist sehr entspannt pflügen!
Skilänge
Wie lange sind die Ski, die du normalerweise fährst?
In deiner Situation können sehr kurze Ski (<150cm) eine grosse Hilfe sein, weil du sie einfach sehr viel leichter koordinieren kannst, leichter "um die Kurve bringst" und weil man mit viel weniger Aufwand vom Parallelen in den Pflug und zurück kommt.
Versuchs ruhig mal mit 110cm oder 120cm, wenn du nicht zu gross und schwer bist ausnahmsweise auch mit Jugendskis (weil man Skis in dieser Länge hier sonst schwer kriegt).
Von Blades oder gar Big Foot würde ich - in deinem Fall - eher abraten, da sie unruhig sind und man damit nicht recht pflügen kann, was ich für dich aber hilfreich finde.
Verkrampfung
Hier sind wir wohl beim Hauptproblem: Du bekommst Angst, du verkrampfst dich, du krallst dich mit den Zehen fest.
Dann geht natürlich gar nichts mehr.
Zuerst eine Beruhigung, die dir aber vermutlich nicht viel hilft: Du bist nicht allein damit. Ein sehr grosser Teil der Skifahrer krallt mit den Zehen und du hast den meisten sogar noch voraus, dass du es selbst gemerkt hast.
Das zeigt, dass du eine sehr gute Körperwahrnehmung hast, was sehr hilfreich ist.
Mein üblicher Tip bein "Krallern", nämlich mit offenen Schuhe zu fahren, würde ich dir nicht empfehlen - es würde dich noch unsicherer machen.
Darum für dich: Nach Möglichkeit Stellen, die dir schwierig erscheinen, vermeiden. Leichte, breite, übersichtliche Pisten Pisten wählen, die du kennst. Langsam fahren. Sehr weite Schwünge, d.h. Kurven mit sehr grossen Radien. Wenn eine Stelle kommt, vor der du Angst hast (enger, steiler, viele Leute,...): vorher anhalten. Ruhig durchatmen. Mit jemandem etwas plaudern. Die Stelle genau anschauen: Wo möchte ich die Kurve machen?
Dann losfahren, im Pflug, die Kontrolle behalten. Eine Kurve fahren, anhalten. Durchatmen. Nächste Kurve anschauen, losfahren, Kurve fahren, anhalten. etc.
Piste
Wie bereits geschrieben, wähle breite, flache, übersichtliche Pisten. Du musst keine Heldetaten vollbringen. Du kannst den ganzen Tag die gleiche Piste fahren, das ist egal. Es macht auch nichts ,wenn du den ganzen Tag für zwei Abfahrten brauchst.
Fahr gar nicht erst, wenn es voll ist. Fahre am frühen Morgen, in der Zwischensaison (soweit möglich), unter der Woche.
Lass dir Zeit. Versuche, das Schöne zu sehen: Die klare Luft, der Schnee, vielleicht der blaue Himmel. Du kannst auch mal eine längere Pause am Pistenrand machen, die Ski ausziehen, ausruhen.
Begleitung
Ideal ist es, wenn du den/die ideale Skibegleitung findest. Du brauchst nicht in erster Linie einen Kurs, sondern eine Begleitung, die dir Sicherheit vermittelt. Aber wo diese Person finden? Die gibts leider nicht wie Sand am Meer.
Sie/er muss/sollte:
1. dir sehr sympathisch sein
2. dir Vertrauen vermitteln
3. selber sehr sicher skifahren
4. viel Zeit haben und nicht lieber selber fahren wollen
5. das Gebiet gut kennen inkl. "schwieriger Stellen" für Anfänger auf einfachen Pisten
6. alle möglichen Hilfestellungen kennen
Zu 1.+2.
Das musst du natürlich selber beurteilen. Du kannst mal Glück haben, einen solchen Skilehrer zu finden... es muss nicht zwingend jemand sein, den du gut kennst.
zu 3. + 6.
Nur jemand, der sehr sicher fährt und sich absolut nicht auf sich selber konzentrieren muss, kann sich voll dir widmen.
Die Steigerung davon ist 6. - Es gibt diverse Mittel, dir zu helfen: rückwärts voraus fahren (vermittelt enorme Sicherheit!), an einem Ring festhalten, an zwei parallel gehaltenen Stangen festhalten, die Hand halten, die Skispitzen halten etc.
Um diese Hilfen aber im richtigen Moment sinnvoll einzusetzen braucht man viel Erfahrung und grosse eigene skifahrerische Sicherheit.
zu 4.
Falls du mit Kollegen fahren möchtest: Lass sie selber zuerst sich austoben, also mindestens ein paar Abfahrten fahren. Solange jemand lieber noch selber fahren möchte, kann er dir keine Hilfe sein.
An diesem Punkt scheitert auch meist die Hilfe durch den PArtner... davon würde ich eh eher die Finger lassen!
zu 5.
Wenn jemand jede Bodenwelle einer Piste kennt und schon mit x Anfängern und ängstlichen FahrerInnen dort gefahren ist, weiss er genau, wo die Probleme auftauchen und kann entsprechend reagieren.
Diese Leute sind meistens die Skilehrer, denn wer fährt sonst regelmässgig mit Einsteigern die einfachsten Pisten?
Skikurs
Es ist klar, dass ein gewöhnlicher Skikurs dir nichts hilft. Dort geht es hauptsächlich um die technische Vermittlung des Skifahrens ("böse" gesagt).
Gehst du aber zu einer Skischule und schilderst dein Problem und erklärst genau, was du vom Skilehrer erwartest, dann sollten die dir jemand entsprechendes vermittlen können. Das geht aber fast nur in einer Privatlektion und eben, fürdie Sympathie und das Vertrauen kann keiner garantieren!
Ich kann dir aber sagen, dass du bei weitem nicht die einzige mit diesem Problem bist. In stärkerer oder schwächerer Form trittdas in jeder Einsteigergruppe auf und einige Leute werden es nie los. Die fahren dann entweder jahrelang ängstlich und verkrampft (kein Vergnügen) oder geben das Skifahren wieder auf . Schade, denn mit wenig Aufwand kann ihnen (und dir natürlich auch) meist viel Sicherheit vermittelt werden!
Ich hoffe, das hilft ein bisschen...
Sonst frag ruhig weiter und berichte von deinen Erfahrungen!
Oft kommt die ganze Situation von falschen Bildern oder Ideen, die man im Kopf hat ("Ich kann doch parallel fahren!", "Jetzt fahre ich schon zum dritten Mal diese Piste, jetzt muss es endlich eine schwierigere sein!" "Ich bn doch sonst nicht unsportlich" etc.)
Viel Erfolg und vor allem viel Vergnügen!
Liebe Lea,
evtl könnte es helfen etwas kürzere Ski zu fahren aber das kann ich nicht beurteilen,ohne dich beim Ski fahren gesehen zu haben.
Die größte Möglichkeit dir selbst zu helfen besteht darin nicht mit deinem Freund zu fahren bzw wenn du es doch tust,deinen Stil zu fahren und nicht seinen!Negative Kritik bzw Wutanfälle werden dich auf keinen Fall zu einer unverkrampften Skifahrerin machen
Du solltest beim Skikurs buchen am besten gleich angeben,worin dein Problem besteht.normalerweise wird bei der Einteilung der Kurse,wenn mögl auf so etwas geachtet.Wenndas nicht mögl ist solltest du mal über eine privat Lektion nachdenken.
Gruß
Beate
evtl könnte es helfen etwas kürzere Ski zu fahren aber das kann ich nicht beurteilen,ohne dich beim Ski fahren gesehen zu haben.
Die größte Möglichkeit dir selbst zu helfen besteht darin nicht mit deinem Freund zu fahren bzw wenn du es doch tust,deinen Stil zu fahren und nicht seinen!Negative Kritik bzw Wutanfälle werden dich auf keinen Fall zu einer unverkrampften Skifahrerin machen
Du solltest beim Skikurs buchen am besten gleich angeben,worin dein Problem besteht.normalerweise wird bei der Einteilung der Kurse,wenn mögl auf so etwas geachtet.Wenndas nicht mögl ist solltest du mal über eine privat Lektion nachdenken.
Gruß
Beate
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- Registriert: 11.06.2001 02:00
- Vorname: Martina
- Ski: Elan
- Wohnort: St. Moritz / Regensburg D
Ihr wart mal wieder schneller als ich aber es war mein 1000.Beitrag!!
Nachdem was du noch angefügt hast, Lea, kurz gefasst:
-kürzere Ski
- längere Schwünge (und zwar nicht Querfahrt -"Ecke" -Querfahrt, sondern weite, runde Schwünge mit sehr grossen Radien)
- nicht mehr mit deinem Freund fahren (das ist nicht böse gemeint, lass ihn lieber selber fahren, was er dir sagt, hilft dir nichts und belastet allenfalls eure Beziehung. Trefft euch lieber nach zwei Stunden zum Kaffee)
Und statt einem Skikurs, nimm lieber eine Privatlektion (schildere deine Situation in der Skischule!), übe dann allein und nimm noch eine Lektion.
Ich kenne übrigens eine sehr nette Skilehrerin in Meiringen, bin aber nicht sicher ob sie noch unterrichtet. Willst du ihren Namen, so schick mir doch eine PN!
Nachdem was du noch angefügt hast, Lea, kurz gefasst:
-kürzere Ski
- längere Schwünge (und zwar nicht Querfahrt -"Ecke" -Querfahrt, sondern weite, runde Schwünge mit sehr grossen Radien)
- nicht mehr mit deinem Freund fahren (das ist nicht böse gemeint, lass ihn lieber selber fahren, was er dir sagt, hilft dir nichts und belastet allenfalls eure Beziehung. Trefft euch lieber nach zwei Stunden zum Kaffee)
Und statt einem Skikurs, nimm lieber eine Privatlektion (schildere deine Situation in der Skischule!), übe dann allein und nimm noch eine Lektion.
Ich kenne übrigens eine sehr nette Skilehrerin in Meiringen, bin aber nicht sicher ob sie noch unterrichtet. Willst du ihren Namen, so schick mir doch eine PN!
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- Beiträge: 222
- Registriert: 20.04.2003 09:47
Hi Lea,
mir hat der Umstieg auf kurze Skier deutlich gegen die Angst geholfen. Die Skier drehen eben deutlich einfacher und demnach hat man auch immer das Gefühl, dass man leichter wieder aus der Falllinie in die Querfahrt kommt.
Am Carving Camp hat eine Bekannte von mir auch kurze Ski probiert. Sie fährt jetzt etwa zwei Wochen Ski, hatte zuvor ebenfalls 165m und hat nun einen 138m Ski probiert. Ergebnis: Sie war begeistert und sagte wörtlich: "Das wär der beste Ski, den sie bisher gefahren war." (Danke an Thomas )
Allerdings muss man (gerade als Anfänger) häufig gegen Unmengen an Bedenkenträgern kämpfen, wenn man so kurze Ski haben möchte. Bei meiner Bekannten hatten Ihr eigentlich alle nur abgeraten, insbesondere die Skiverkäufer ("was, mit 175m Grösse braucht sie mindestens 160m!"). Gut, dass sie letztendlich nicht darauf gehört hat.
Ansonsten mag ich Beate nur zustimmen. Erstmal eine Sicherheit auf einfachen Pisten erlangen, dann langsam an schwerere herantasten. Auch das Vorfahren ist eine Supersache. Ich hatte vor kurzem auch so eine Piste, mit der ich einfach nicht konnte. Den unteren Teil war ich dann einfach exakt der Linie von einem Vorfahrer gefolgt. Das klappte super.
Wichtig ist, dass Du Deiner eigenen Lerngeschwindigkeit folgst und Dich nicht hetzen lässt. Dann macht das ganze nämlich keinen Spass mehr. Und warum sollte man Skifahren gehen, wenn nicht des Spasses willen?
Und sei nicht direkt deprimiert. Alles braucht seine Zeit, und wie schon gesagt: Wichtig ist, dass Du dabei Spass hast!
Schöne Grüsse
Michael
mir hat der Umstieg auf kurze Skier deutlich gegen die Angst geholfen. Die Skier drehen eben deutlich einfacher und demnach hat man auch immer das Gefühl, dass man leichter wieder aus der Falllinie in die Querfahrt kommt.
Am Carving Camp hat eine Bekannte von mir auch kurze Ski probiert. Sie fährt jetzt etwa zwei Wochen Ski, hatte zuvor ebenfalls 165m und hat nun einen 138m Ski probiert. Ergebnis: Sie war begeistert und sagte wörtlich: "Das wär der beste Ski, den sie bisher gefahren war." (Danke an Thomas )
Allerdings muss man (gerade als Anfänger) häufig gegen Unmengen an Bedenkenträgern kämpfen, wenn man so kurze Ski haben möchte. Bei meiner Bekannten hatten Ihr eigentlich alle nur abgeraten, insbesondere die Skiverkäufer ("was, mit 175m Grösse braucht sie mindestens 160m!"). Gut, dass sie letztendlich nicht darauf gehört hat.
Ansonsten mag ich Beate nur zustimmen. Erstmal eine Sicherheit auf einfachen Pisten erlangen, dann langsam an schwerere herantasten. Auch das Vorfahren ist eine Supersache. Ich hatte vor kurzem auch so eine Piste, mit der ich einfach nicht konnte. Den unteren Teil war ich dann einfach exakt der Linie von einem Vorfahrer gefolgt. Das klappte super.
Wichtig ist, dass Du Deiner eigenen Lerngeschwindigkeit folgst und Dich nicht hetzen lässt. Dann macht das ganze nämlich keinen Spass mehr. Und warum sollte man Skifahren gehen, wenn nicht des Spasses willen?
Und sei nicht direkt deprimiert. Alles braucht seine Zeit, und wie schon gesagt: Wichtig ist, dass Du dabei Spass hast!
Schöne Grüsse
Michael
Martina hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist gerade in deiner Situation der Pflug mehr als angebracht.
Der Pflug vermittelt dir doch die Sicherheit, in den allermeisten Situationen bremsen zu können, oder?
Wird es dir ganz plötzlich zu schnell, so ist es koordinativ deutlich schwieriger, seitlich abzuschwingen. Und auch wenn es klappt - du beschreibst es als "bergwärts fahren" - ist es nachher nicht allzu einfach, "wieder in Schwung zu kommen".
Es ist immer extrem schwierig, eine "trockene Ferndiagnose" zu stellen, d.h. dich aufgrund eines schriftlichen Postings zu beraten, aber ich kanns ja versuchen und vielleicht werden noch andere helfen.
Pflug
Wer hat dir in den Kopf gesetzt, dass man nicht pflügen soll? Überleg dir mal: Warum willst du vom Pflug weg?
Ich nehme an, das Problem ist nicht der Pflug an sich, sondern es ist so, dass du, sobald es schwieriger (steiler, eisiger, enger...) wird, den Pflug zu Hilfe nimmst, dich verkrampfst, Angst bekommst.
Stimmt das?
Wenn ja: Das Problem ist nicht der Pflug, sondern dass du Angst bekommst, dich verkrampfst.
Also: Fahr mit Pflug, fahr ohne Pflug. Achte einfach nicht darauf. Die Kurven machst du vermutilch eh nicht anders, ob die Ski nun in Pflugposition sind oder parallel. Der Pflug ist bei dir (und vielen anderen) höchstwahrscheinlich einfach eine Methode, das Tempo zu verringern.
Wird es dir zu schnell, dann: Pflug. Wird es dir nur ein kleines bisschen zu schnell, so reicht auch ein winziger Pflug (kleiner Winkel) - und du fühlst dich sicherer!
Der Pflug verschwindet von selbst, sobald er nicht mehr notwendig ist (insofern du nicht gelernt hast, dass man Kurven im Pflug mit einer anderen Technik auslöst als parallel, aber vergiss das, das machst du ja eh nicht, davon bin ich überzeugt)
Wieder einmal eine Randbemerkung für alle Männer: Für Frauen ist pflügen nicht so ein Murks wie für euch, also schliesst nicht von euch auf die Frauen! Wir können meist sehr entspannt pflügen!
Skilänge
Wie lange sind die Ski, die du normalerweise fährst?
Wahrscheinlich viel zu lang, 165cm lange Ski bei Körpergrösse 1,70 und zierlichen 52kg.
In deiner Situation können sehr kurze Ski (<150cm) eine grosse Hilfe sein, weil du sie einfach sehr viel leichter koordinieren kannst, leichter "um die Kurve bringst" und weil man mit viel weniger Aufwand vom Parallelen in den Pflug und zurück kommt.
Versuchs ruhig mal mit 110cm oder 120cm, wenn du nicht zu gross und schwer bist ausnahmsweise auch mit Jugendskis (weil man Skis in dieser Länge hier sonst schwer kriegt).
Von Blades oder gar Big Foot würde ich - in deinem Fall - eher abraten, da sie unruhig sind und man damit nicht recht pflügen kann, was ich für dich aber hilfreich finde.
Verkrampfung
Hier sind wir wohl beim Hauptproblem: Du bekommst Angst, du verkrampfst dich, du krallst dich mit den Zehen fest.
Dann geht natürlich gar nichts mehr.
Zuerst eine Beruhigung, die dir aber vermutlich nicht viel hilft: Du bist nicht allein damit. Ein sehr grosser Teil der Skifahrer krallt mit den Zehen und du hast den meisten sogar noch voraus, dass du es selbst gemerkt hast.
Das zeigt, dass du eine sehr gute Körperwahrnehmung hast, was sehr hilfreich ist.
Mein üblicher Tip bein "Krallern", nämlich mit offenen Schuhe zu fahren, würde ich dir nicht empfehlen - es würde dich noch unsicherer machen.
Darum für dich: Nach Möglichkeit Stellen, die dir schwierig erscheinen, vermeiden. Leichte, breite, übersichtliche Pisten Pisten wählen, die du kennst. Langsam fahren. Sehr weite Schwünge, d.h. Kurven mit sehr grossen Radien. Wenn eine Stelle kommt, vor der du Angst hast (enger, steiler, viele Leute,...): vorher anhalten. Ruhig durchatmen. Mit jemandem etwas plaudern. Die Stelle genau anschauen: Wo möchte ich die Kurve machen?
Dann losfahren, im Pflug, die Kontrolle behalten. Eine Kurve fahren, anhalten. Durchatmen. Nächste Kurve anschauen, losfahren, Kurve fahren, anhalten. etc.
Piste
Wie bereits geschrieben, wähle breite, flache, übersichtliche Pisten. Du musst keine Heldetaten vollbringen. Du kannst den ganzen Tag die gleiche Piste fahren, das ist egal. Es macht auch nichts ,wenn du den ganzen Tag für zwei Abfahrten brauchst.
Fahr gar nicht erst, wenn es voll ist. Fahre am frühen Morgen, in der Zwischensaison (soweit möglich), unter der Woche.
Lass dir Zeit. Versuche, das Schöne zu sehen: Die klare Luft, der Schnee, vielleicht der blaue Himmel. Du kannst auch mal eine längere Pause am Pistenrand machen, die Ski ausziehen, ausruhen.
Begleitung
Ideal ist es, wenn du den/die ideale Skibegleitung findest. Du brauchst nicht in erster Linie einen Kurs, sondern eine Begleitung, die dir Sicherheit vermittelt. Aber wo diese Person finden? Die gibts leider nicht wie Sand am Meer.
Sie/er muss/sollte:
1. dir sehr sympathisch sein
2. dir Vertrauen vermitteln
3. selber sehr sicher skifahren
4. viel Zeit haben und nicht lieber selber fahren wollen
5. das Gebiet gut kennen inkl. "schwieriger Stellen" für Anfänger auf einfachen Pisten
6. alle möglichen Hilfestellungen kennen
Zu 1.+2.
Das musst du natürlich selber beurteilen. Du kannst mal Glück haben, einen solchen Skilehrer zu finden... es muss nicht zwingend jemand sein, den du gut kennst.
zu 3. + 6.
Nur jemand, der sehr sicher fährt und sich absolut nicht auf sich selber konzentrieren muss, kann sich voll dir widmen.
Die Steigerung davon ist 6. - Es gibt diverse Mittel, dir zu helfen: rückwärts voraus fahren (vermittelt enorme Sicherheit!), an einem Ring festhalten, an zwei parallel gehaltenen Stangen festhalten, die Hand halten, die Skispitzen halten etc.
Um diese Hilfen aber im richtigen Moment sinnvoll einzusetzen braucht man viel Erfahrung und grosse eigene skifahrerische Sicherheit.
Mein Freund fährt sehr gut SKi ist aber meines Erachtens sehr enttäuscht, dass ich immer noch so langsam und unsicher fahre.
zu 4.
Falls du mit Kollegen fahren möchtest: Lass sie selber zuerst sich austoben, also mindestens ein paar Abfahrten fahren. Solange jemand lieber noch selber fahren möchte, kann er dir keine Hilfe sein.
An diesem Punkt scheitert auch meist die Hilfe durch den PArtner... davon würde ich eh eher die Finger lassen!
zu 5.
Wenn jemand jede Bodenwelle einer Piste kennt und schon mit x Anfängern und ängstlichen FahrerInnen dort gefahren ist, weiss er genau, wo die Probleme auftauchen und kann entsprechend reagieren.
Diese Leute sind meistens die Skilehrer, denn wer fährt sonst regelmässgig mit Einsteigern die einfachsten Pisten?
Skikurs
Es ist klar, dass ein gewöhnlicher Skikurs dir nichts hilft. Dort geht es hauptsächlich um die technische Vermittlung des Skifahrens ("böse" gesagt).
Gehst du aber zu einer Skischule und schilderst dein Problem und erklärst genau, was du vom Skilehrer erwartest, dann sollten die dir jemand entsprechendes vermittlen können. Das geht aber fast nur in einer Privatlektion und eben, fürdie Sympathie und das Vertrauen kann keiner garantieren!
Ich kann dir aber sagen, dass du bei weitem nicht die einzige mit diesem Problem bist. In stärkerer oder schwächerer Form trittdas in jeder Einsteigergruppe auf und einige Leute werden es nie los. Die fahren dann entweder jahrelang ängstlich und verkrampft (kein Vergnügen) oder geben das Skifahren wieder auf . Schade, denn mit wenig Aufwand kann ihnen (und dir natürlich auch) meist viel Sicherheit vermittelt werden!
Mein letzter Skilehrer zog nur sein Programm durch, auf meine Unsicherheit angesprochen meinte er nur, das Problem müsste ich schon selbst hinbekommen, die Technik könne er mir beibringen, mehr nicht. Und dann eben die Idioten, die mit mir in der Gruppe waren. Die haben sich öfter mal gegenseitig umgfahren, fanden das superlustig (ich hatte auch net den EIndruck, dass sie immer nüchtern waren).
Ich hoffe, das hilft ein bisschen...
Sonst frag ruhig weiter und berichte von deinen Erfahrungen!
Oft kommt die ganze Situation von falschen Bildern oder Ideen, die man im Kopf hat ("Ich kann doch parallel fahren!", "Jetzt fahre ich schon zum dritten Mal diese Piste, jetzt muss es endlich eine schwierigere sein!" "Ich bn doch sonst nicht unsportlich" etc.)
Meine Tochter, 9 Jahre, die lacht mich schon aus, wenn sie an mir vorbeizischt und mein Freund hat letztes mal wieder bemerkt: "Vielleicht lernst Du das Skifahren ja auch noch mal"! Echt frustrierend!!!
Viel Erfolg und vor allem viel Vergnügen!
drei dinge:
1. du hast wie man an deinen erläuterungen erkennt ein sehr gutes körpergefühl und verständnis für skitechnik. problem erkannt (fußverkrampfung, kurve zu weit bergwärts ausfahren) daher weiter zu punkt zwei.
2. dein problem kann nicht technisch sondern nur "psychologisch" gelöst werden. die gleiche symptomatik kenne ich auch von mir selbst, obwohl jetzt doch schon ein paar jahre skifahre. beates tips finde ich alle sehr passend, gerade mit der gländewahl und der wahrnemung (z.b. pistenbreite, anzahl der leute) kann man gut arbeiten, und das mach ich bei mir nicht anders. teilweise hat auch das material eine psychowirkung (hier im forum sind zig menschen die meinen wegen einses bestimmten skis plötzlich fahren zu können) aber warum mit placebo arbeiten, wenn an der wurzel beginnen kann.
3. dein freund setzt dich unter druck od. du setzt dich in seiner gegenwart unter druck (hab ich schon zig mal beobachtet in allen könnensstufen). ist auch egal wie rum, besser wird es nur wenn man die situation unterbindet. fahr einfach so oft wie möglich mit jemand anders.....
1. du hast wie man an deinen erläuterungen erkennt ein sehr gutes körpergefühl und verständnis für skitechnik. problem erkannt (fußverkrampfung, kurve zu weit bergwärts ausfahren) daher weiter zu punkt zwei.
2. dein problem kann nicht technisch sondern nur "psychologisch" gelöst werden. die gleiche symptomatik kenne ich auch von mir selbst, obwohl jetzt doch schon ein paar jahre skifahre. beates tips finde ich alle sehr passend, gerade mit der gländewahl und der wahrnemung (z.b. pistenbreite, anzahl der leute) kann man gut arbeiten, und das mach ich bei mir nicht anders. teilweise hat auch das material eine psychowirkung (hier im forum sind zig menschen die meinen wegen einses bestimmten skis plötzlich fahren zu können) aber warum mit placebo arbeiten, wenn an der wurzel beginnen kann.
3. dein freund setzt dich unter druck od. du setzt dich in seiner gegenwart unter druck (hab ich schon zig mal beobachtet in allen könnensstufen). ist auch egal wie rum, besser wird es nur wenn man die situation unterbindet. fahr einfach so oft wie möglich mit jemand anders.....
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg
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