Kritik: Das steht nicht da!Martina hat geschrieben:Kritik: Allein durch eine Vor- Hochbewegung entsteht kein Umkanten. Da das Umkanten nur eine Funktion ist, müsste beschrieben werden, wie dies erreicht werden kann. Vor-hoch reicht nicht, vor-(hoch)-kipp ist wohl gemeint.urs hat geschrieben:"carving lange kurven": Eine Vor– Hochbewegung mit Umkanten leitet die Richtungsänderung ein.
1) Es erfolgt eine Vor- Hochbewegung
2) Es erfolgt ein Umkanten
Da steht nicht "DURCH die V-H-B wird umgekantet".
"Ein Wienerschnitzel mit Kartoffelsalat" heißt ja auch nicht, dass ein Wienerschnitzel aus Kartoffelsalat besteht, sondern es kann mit Kartoffelsalat serviert werden, aber auch mit grünem Salat oder gar keinem. Genauso ist das hier. Das ist jetzt kein skifahrerisches Problem, das ich orte, sondern ein sprachliches. A mit B heißt NICHT, dass B in A enthalten ist oder aus A zwingenderweise B folgt, sondern dass beides mehr oder weniger zugleich erfolgt.
Wie das Umkanten genau erfolgt, ist situativ (Geschwindigkeit, Radius, Material, persönliche Vorlieben, Schneebedingungen, Zweck (Rennen, freies Fahren, ...)) bedingt, die Mechanismen sind offensichtlich und in ihrer Ausprägung individuell zu kombinieren (ganzer Körper, Hüfte, Knie, Sprunggelenke). Das wird hier wohl auch bewußt nicht genauer beschrieben.
Ich kann diese Abgrenzung nicht finden.Wie gesagt, mich stört, dass die einzelnen Fahrformen scharf voneinander abgegrenzt werden: Auslösen mit kippen = carven
Auslösen über den Aussenski = Parallelschwung.
Dabei kann man auch durch kippen einen gerutschten Parallelschwung auslösen und umgekehrt.
Was klar ist, ist aber:
1) Je höher die Geschwindigkeit, desto mehr kann ich kippen (das nennt sich Physik)
2) Je weniger ich rutsche, dh. je mehr ich carve, dh. je enger der Radius, desto mehr kann ich kippen (das nennt sich Physik).
Sprich: Bei einem langsamen, gerutschten Schwung kann ich einfach kaum kippen, wogegen ich bei einem schnellen, gecarvten Schwung sehr stark kippen *muss* (wenn mir meine Außenbänder im Knie etwas Wert sind ). Entsprechend ist es auch beim Auslösen schon mehr oder weniger sinnvoll, das eine oder andere zu tun: Du wirst auf der Piste niemanden finden, der einen rein gerutschten Schwung ausschließlich oder auch nur hauptsächlich durch Kippen auslöst, umgekehrt gilt Analoges.
Ich kann euch aufgrund meiner Erfahrung sagen:Genau das denke ich auch. Es ist ja nicht so, dass die österreichischen Skilehrer nicht fahren könnten. Ich habe nach wie vor den Eindruck, dass sie in ihrere Ausbildung darauf gedrillt werden, auf eine Art zu fahren, weil "man" so korrekt fährt. Hinterfragt wird nicht. Deswegen lernen sie auch nicht nach warum und wofür zu fragen. Das ist natürlich kein Vorwurf an die Lehrer selber!urs hat geschrieben:irgendwie beschleicht mich das gefühl, dass sich gewisse Verbandsfunktionäre schwer tun, sich stärker von den alten lehrmeistern zu lösen.
Das ist schlichtweg nicht wahr.
Ja, es gibt zT. veraltete und vielleicht etwas angerostete Verbandsstrukturen -- natürlich!
Allerdings ist es in .at so, dass die verschiedenen Ausbildungswege sehr "autark" sind, das beginnt damit, dass zB. die einzelnen Landesskilehrerverbände, die bis zum Landeslehrer für die Ausbildungen zuständig sind, jeweils eigene LP haben, die natürlich akkordiert sind untereinander, aber nicht völlig ident, und die laufend weiterentwickelt, verändert, verbessert (manchmal auch verschlechtert) werden.
Dann gibt es die BAFLs, die für Instruktorenausbildungen zuständig sind, die ebenfalls ihre eigenen Süppchen kochen.
Dann gibt es die Universitäts-Sportinstitute, die wiederum mehr oder weniger losgelöst agieren. Natürlich gibt es Austausch zwischen den verschiedenen Instanzen, allerdings kann ich euch reinen Gewissens versichern, dass hier sehr viel hinterfragt, verändert und probiert wird.
Von Jahr zu Jahr verändern sich einzelne Dinge in den einzelnen Instanzen der Ausbildungen, von Jahr zu Jahr wird dann geschaut, ob das irgendwo anders übernommen oder wieder verworfen wird etc.
Man kann dem österr. Skilehr- und Ausbildungswesen, glaube ich, einiges vorwerfen, aber dass nicht hinterfragt, probiert und verändert wird, sorry, aber das stimmt einfach nicht.
Und natürlich gibt es Formen, die man für richtig(er) hält und solche, die man eben für weniger richtig erachtet, der Punkt ist aber: Es kann trotzdem jeder so fahren, wie er will. Keiner wird gezwungen, irgendetwas so oder so zu tun, genausowenig wie jemand gezwungen wird, das Wort gezwungen nicht als getswungen zu schreiben. Man erachtet halt im Rahmen der deutschen Rechtschreibung die eine Form als korrekt, die andere nicht. That's it.
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