Der Fahrer und der Ski: wer überfordert wen?

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nicola
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Beitrag von nicola » 07.01.2005 14:54

Martina hat geschrieben: @alle
Ich sehe zur Zeit vor allem den Typus "überschätzt sich selbst" auf der Piste - egal was für Skis die unter den Füssen haben...
ich hingegen habe es sehr oft mit menschen zu tun, die sich selbst gar nichts zutrauen, weil sie glauben, skifahren ist ein schwieriger sport, ganz zu schweigen vom "carven".
Schade finde ich, dass sogenannte Allroundskis oft nur sehr wenig tailliert sind. Warum soll ein "gemässigter Fahrer" nicht auch einen stärker taillieten Ski fahren können, ohne gleich viel Geld für einen SL-Ski ausgeben zu müssen? Sogar Elan hat nichts solches mehr im Sortiment... lange war der SCX so ein Ski
das geht meiner meinung nach hand in hand mit der ganzen aufgeblasenen marketingmasche mit einer art carvinghysterie und der angst der konsumenten, dass carving etwas ganz anderes wäre als "normales" skifahren.
@martina - vor einem jahr hatte ich in einem artikel darauf hingewiesen - damals war hier im forum sehr viel gegen meine gedanken argumentiert worden, ich freue mich, dass du ähnlich empfindest.
zum nachlesen Backdraft des Carvingbooms
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ivan
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Beitrag von ivan » 07.01.2005 15:13

nicola hat geschrieben:vielleicht wäre an dieser stelle interessant zu hinterfragen was ein "guter" ski ist. gelänge dies ohne fachausdrücke wie flex, torsion etc. könnten wir an dieser stelle sogar gezielte marktforschung betreiben :D
für mich macht einen guten ski aus, dass ich mich auf ihn in jeder situation verlassen kann - d.h. er reagiert auf jeden input den ich gebe, so wie ich es erwarte und zwar durchgängig von der spitze bis zum ende.
ein guter ski macht möglichst genau das, was ich von ihm erwarte und verlange
(es bleibt nur zu wissen, was ich erwarten/verlangen kann/soll)
erst beim beitrag-vorschau habe ich bemerkt, dass ich auch "erwarten" schreibe
jemand würde vielleicht noch sagen "und bestraft nicht meine kleineren fehler"

BTW, wenn "pickelhart" und nicht "buckelhart", dann ist meine kleine deutschsprachige welt schön in ordnung :D

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nicola
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Beitrag von nicola » 07.01.2005 15:21

ivan hat geschrieben:(es bleibt nur zu wissen, was ich erwarten/verlangen kann/soll)
was du erwartest/verlangst weisst du wahrscheinlich ganz genau - damit gehörst du zu einer kleinen minderheit. deshalb denke ich, dass skientwicklung auch mit der beobachtung von "skitestern" zu tun haben muss, die nichts oder wenig vom skifahren verstehen.
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ivan
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Re: wer überfordert wen

Beitrag von ivan » 07.01.2005 15:43

sonst stille Mitleserin hat geschrieben:Jetzt fahre ich den HEAD i SL. (Sam war schon fast stolz, dass ich damit so gut zurecht kam!!)
Und ich kann Euch berichten, dass dieser Ski mir das Skifahren wirklich beibringt. Skikurse hatte ich - theoretisch beherrsche ich die Technik - aber dieser Ski zwingt mich es auch praktisch richtig zu tun. Sonst - Abwurf!
Dieser Ski fordert mein Können!! Vielleicht fordert er manchmal auch mehr als ich kann. Aber ich fühle mich dennoch nicht überfordert. Ich muss es halt langsamer angehen lassen.
Mit meinem alten Ski würde ich da halt so dahinrutschen. Was ist da nun besser??
Pistenrowdys, die auf ihren Race oder Slalomski für ihr Können viel zu schnell unterwegs sind - und damit überfordert - haben meiner Meinung nach ein Problem mit den Ego und nicht mit dem Ski!!
Viele liebe Grüße
Eure Mitleserin
hallo (leider) stille mitleserin,
ein toller beitrag, finde ich!
er zeigt, welche positive rolle ein gut abgestimmter ski - der von einigen als "zu anspruchsvoll" bezeichnet würde (er bestraft ja gelegentlich!) - für eine fahrerin der "mittelklasse" spielen kann
und das mit dem ego hat mir auch gefallen!

@ nicola:
was für ski braucht und bekommt der konsument -
es wäre fast thema für einen neuen selbständigen thread, wie zB
wieviel carving brauchen wir?
dazu hätte ich zwei-drei provokative thesen zum anfang
(wie zB wollen wir wirklich, dass möglichst viele leute carven?)

lassen wir aber nicht noch das (wie es scheint, erfolgreiche) thema hier ausklingen?

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ivan
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Beitrag von ivan » 07.01.2005 15:47

nicola hat geschrieben:deshalb denke ich, dass skientwicklung auch mit der beobachtung von "skitestern" zu tun haben muss, die nichts oder wenig vom skifahren verstehen.
eindeutig ja!!!
ich habe zwei meist auf laien beruhende tests geleitet und es hat mich jedesmal überrascht, wie gut sie ihre eindrücke formulieren und was alles sie bemerken konnten

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golden gaba
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Beitrag von golden gaba » 07.01.2005 15:59

Gast hat geschrieben:buckelhart. Ausdruck für sehr hart. Dass Buckel nie wirklich hart sind hat damit wenig zu tun.
buckel können sooo hart sein, dass es mein kopf mir in der vergangenheit gedankt hat, dass ich mit helm fahre
Gast hat geschrieben: O.k. Fehl am platz war zu harsch ausgedrückt. Es gibt ja auch super Freeskier (Skier sind halt nach einem Sprung einfacher zu landen. Weniger auflagefläche, die dann noch zweigeteilt und man sinkt dadurch tiefer ein, sprich kann höhere Felsen springen)
[/quote]

die jungs die WIRKLICH hohe felsen springen, denen ist es egal mit welchem ski sie das machen. klar ist aber auch, dass sie sehr bewusst einen off-piste ski nehmen. dieser lässt sich durch seine breite geometrie ganz anders fahren im powder.


@nicola
recht hast mit dem wasd schreibst!!!
der trend mit weicheren skiern im rennsport geht ja schon etwas länger.
aber jetzt sagst du mal in glemm einem eingefleischtem herminator fahrer, das im wc weichere ski gefahren werden...oh mei oh mei...da gibts a endlos diskussion...

gruss tom
K2 Seth Pistol
TARGET: High Performance Big Mountain Twin
DIMENSION: 128 / 95 / 118
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FEATURES: Twin Tip, ABS Sidewalls, 3-color Die-cut Base, Tip and Tail Pyramid Studs

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Re: wer überfordert wen

Beitrag von nicola » 07.01.2005 16:42

ivan hat geschrieben:wieviel carving brauchen wir?
dazu hätte ich zwei-drei provokative thesen zum anfang
(wie zB wollen wir wirklich, dass möglichst viele leute carven?)

lassen wir aber nicht noch das (wie es scheint, erfolgreiche) thema hier ausklingen?
als jemand, der sein brot und spärlich etwas wurst darauf mit diesem sport verdient, möchte ich schon gerne, dass carving von möglichst vielen richtig verstanden wird...
im sinne des ausklingenden oder fortsatz deines erfolgreichen themas vielleicht einmal an anderer stelle mehr.

@gg - einer der starken protagonisten des rückbaus von allroundcarvern ist ebenfalls aus h'glemm - mit dem habe ich erst gar nicht zu diskutieren begonnen sondern nur staunend den argumenten gelauscht :D
nicola

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Gast

Beitrag von Gast » 07.01.2005 18:17

@ Tom
Was ist wirklich hoch????
Für mich dass ich 5 Minuten mit schlottrigen Knien 10 m über dem Felsen sitze, und mich frage wie ich dass je landen soll, während ich so weit ins Tal schaue dass ich ängstlicher und ängstlicher werde, biss ich dann einfach losfahre und drüberspring.... nein im ernst ist für mich alles ab 6-7 m hoch. Ab der Höhe, tut dann eine Landung im Flachen auch im tiefen Pow weh. Höher als 15 m bin ich mit dem Board noch nie gesprungen, und ich werde nicht einmal mehr 5 m hohe Felsen dank 2*VKB springen (oder doch???).

Freeskies sind halt reine Offpistskier. Allerdings habe ich nur einen Freund der damit auch wirklich fährt, mit dem war ich mal beim White Rush am Arlberg dabei ( ich jedoch mit Board), da sieht man was mit Freeskies auf der Piste möglich ist, IMO eher wenig als nur gradeaus,
Freeskies die im Mittelteil breiter als der Schuh sind werden woll jeden Fahrer auf der Piste überfordern, sie sind einfach nicht mehr aufkantbar!!! Belehrt mich besser, aber mein Freund schimpft auf der Piste immer über seinen Ski der etwa 11cm breit ist in der Mitte, da fährt der Ski dann ihn, statt er den Ski.

Felix

reiner - gast

welcher Sam - an die stille mitleserin

Beitrag von reiner - gast » 07.01.2005 18:18

Auch ich kann sagen - Danke Sam!! (am Stubaier Gletscher!!??)
nein, der in obertauern - am ortseingang von norden, gegenüber der zehnerkahrtalstation, gleich links an der piste.

reiner

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Beitrag von golden gaba » 07.01.2005 19:19

Gast hat geschrieben: Was ist wirklich hoch????
keine sorge felix. das höchste was ich bis jetzt gesprungen bin, dürfte so um die 5-6m liegen. was wirklich hoch ist, ist mir eigentlich auch egal. aber ich weiss das die jungs es mit jedem ski machen. ein mc conckey ist da früher ohne probleme mit pommeslatten runter. das marketing sagt uns das solche sprünge nur noch mit den geeigneten skiern möglich sind.
Gast hat geschrieben: Freeskies sind halt reine Offpistskier.
nein sind sie nicht. ok ein paar natürlich schon..denn mit einem radius so um die 30m machts mir auf der piste nicht mehr so viel spass.
Gast hat geschrieben: eher wenig als nur gradeaus,
Freeskies die im Mittelteil breiter als der Schuh sind werden woll jeden Fahrer auf der Piste überfordern, sie sind einfach nicht mehr aufkantbar!!!
Felix
nein!!!! ganz im gegenteil...

kosti und ich haben beide einen seth pistol von k2 in 179cm. der ist in der mitte 95mm breit. insgesamt ein ganz schön breiter oschi...

wir kamen nach ein paar tagen in glemm (urlaub) zu dem entschluß das der seth pistol ein unglaublich guter "altherrencarver" ist.
der ist sowas von einfach zu fahren. gemütlich rutschen, gemütlich carven...und das ganz völlig ohne kraftaufwand.
du hast ja gesagt nur gerade aus...
leider kann ich keine videos online stellen. dann würde ich dir ein video mit einem seth pistol zeigen...eher so in richtung doubletouch als geradeaus. was ich damit sagen will...mit vielen skiern ist fast alles möglich. entscheidend ist der fahrer. und ein hochwertiger guter ski unterstützt den fahrer.

gruss
tom
K2 Seth Pistol
TARGET: High Performance Big Mountain Twin
DIMENSION: 128 / 95 / 118
SIDECUT: 14mm
FEATURES: Twin Tip, ABS Sidewalls, 3-color Die-cut Base, Tip and Tail Pyramid Studs

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