https://lineskis.com/en-ch/p/sakana ich musste ihn einfach haben. Nicht weil ich einen Ski brauchte, sondern weil mich das Konzept schon in der vergangenen Saison neugierig gemacht hatte. Beim Pescado, dem fetten Bruder, ging das Fishtail Konzept auf. Der Pescado ist sicher einer der spassigsten fetten Powderlatten am Markt. Wie sich wohl der kleinen Bruder schlägt?
Der Sakana wird als Allmountainski vermarktet. 150-105-138 mm, und etwas mehr als 15 m Radius, sind die Masse. Weiches Tip, relativ hart unter der Bindung und das Tail etwas härter als das Tip. Dazu ein relativ langer, aber nicht übergrosser Rocker am Tip und nur wenig Rocker am Tail. Der Kern ist aus Ahorn und Paulownia. Interessant sind die Carbon/Flachs Stringer. Ein 52 mm breites Band, dass dem Ski einerseits ein energetisches Gefühl und andererseits viel Dämpfung verleihen soll.
Ich habe mich nach langem Hin und Her für die 181 cm Version entschieden. Die ist etwas steifer als die 174 cm Version. Line sagt zwar, dass der Ski 10 cm kürzer gefahren werden soll, als übliche Allmountainski dieser Breite. Montiert ist eine Griffon von Marker auf dem vorgesehenen Montagepunkt (-10.9 mm von der Mitte).
Der erste Eindruck auf den Ski war bescheiden. Die Bedingungen aber auch richtig beschissen. Klebriger, nasser Neuschnee auf einer gebrochenen Kunstschneeunterlage, dazu null Sicht. Nicht ideal für neues Werkzeug. Ich komme an diesem Vormittag nicht ins fahren, fühle mich neben den Schuhen. Der Ski will nicht recht auf die Kante und ich bekomme kaum Rückmeldungen. Der Belag saugt sich förmlich am Schnee fest. Ich breche ab und hacke diese drei Stunden ab. Nicht der Ski ist neben der Spur, sondern ich...
Zwei Tage später, Sonne, 30 cm frischer Pulverschnee, kein Mensch überall wo ich zu Beginn fahre, bin ich der Erste. Nun musste der Sakana liefern. Und das tut er! Die erste Fahrt ist noch von Vorsicht geprägt, aber dann lass ich es krachen. Das Teil surft brutal gut, braucht kaum Steuerimpulse, lässt sich querstellen, kurzschwingen und in weiten Bögen fahren. Ich springe sogar, was meine Knie eigentlich nicht mehr mögen, aber mit so wenig Gewicht an den Füssen ist das kein Problem. Zudem ist der Ski super ausbalanciert und verzeiht beim Springen locker zu viel Gewicht am falschen Ort. Mit jeder Fahr gewinne ich Vertrauen und so werden weite Hänge und Wälder zu Spielplätzen. Einfach nur geil. Mit der Zeit werden die Hänge verspurter, aber das macht nichts. Weiter geht das Vergnügen. Am Ende des Tages, darf er noch auf die Piste. Da präsentieren sich zwei Ski in einem. Im Kurzschwung ist er so quick und easy zu drehen, egal ob man ihn zentral oder eher mit Druck über die Schaufel fährt. Dazu eine enorme Gutmütigkeit. Fahrfehler werden grosszügig verziehen. Gecarvt, zeigt sich der Sakana ruhiger, hier wirkt der Flachs, der dem Ski eine angenehme Dämpfung verleiht. Easy auf die Kante legen und dem kurzen Radius folgen. Hier braucht es mehr Konzentration und der Sakana verlangt nach etwas Fahrkönnen. In einen Temporausch verfällt man nicht, aber dafür ist der Sakana nicht gemacht.
Wer einen Ski sucht, der mit Volldampf durch jedes Gelände geht und mit dem man bei Höchstgeschwindigkeit über harte Pisten carven kann, ist völlig fehl am Platz. Auch eisige Rinnen, Harschdeckel, felsiges Steilgelände und andere Extremitäten sind nicht sein Terrain.
Wer einen Ski sucht, mit dem man im Gelände und auf der Piste spielen kann. Wer eine Carvemaschine mit freestyle Attitüde will. Wer einen surfigen Stil pflegt und im Tiefschnee gerne Sprays zaubert. Wer Nosebutters liebt und Tricks einbaut. Wer gerne Ski hat, die kaum Kraft kosten und unglaublich gut carven. Wer es in Sulzbuckeln krachen lassen will. Der kauft sich den Sakana. Weniger geübte nehmen eine kleinere Länge. Wer mehr Stabilität möchte und schon Erfahrung mit längeren Ski hat, nimmt den 181er.
Was ich auch mag, sind die Designs von Eric Pollard, die immer mit viel Liebe zum Detail gestaltet sind.
Line, das sind nicht nur Ski, sondern Line ist auch ein Lebensgefühl! https://www.youtube.com/watch?v=wBpbZ1aeWtQ
Line Sakana, erste Eindrücke
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