Test Black Crows Atris

Skimarken, die oben nicht separat aufgeführt sind
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gebi1
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Test Black Crows Atris

Beitrag von gebi1 » 31.01.2016 17:47

Test, Black Crows Atris 15/16

https://www.black-crows.com/atris-skis

Masse: 184 cm lang, 138-108-128 mm, 18 m Radius, Twin-Tip
Profil: 42 cm tip rocker, 114 cm camber, 28 cm tail rocker
Setup: Marker Griffon und Full Tilt Tom Wallisch Schuh

Warum der Atris?
Gekauft habe ich ihn mir als Ersatz für den Völkl Mantra. Dieser war zwar bei fast allen Bedingungen toll. Einzig bei sehr harten Pisten kam ich aufgrund der Fullrockerkonstruktion nicht klar damit. Ich wollte wieder einen Ski mit Camber, etwas mehr Breite und einem etwas gemässigteren Radius. Der Ski muss überall und an allen Tagen funktionieren. Zudem habe ich einfach Freude an Skiern und wechsle sowieso ca. alle 2 Jahre. Weiter steht noch ein K2 Shreditor 120 "The Pettitor" im Keller. Dieser kommt vor allem bei viel frischem Neuschnee zum Einsatz.

Erste Eindrücke zum Ski
Der Ski sieht wertig aus. Das Design ist schlicht und trotzdem pfiffig. M.C. Escher - Style. Die leuchtgelben Seitenwangen bilden einen tollen Kontrast. Der Flex ist eher weich, in der Mitte etwas härter. Der Camber lässt sich mit zwei Fingern zusammendrücken. Gegen das Ende wird der Flex wieder deutlich weicher.

Fahrer
49 Jahre alt, seit über 40 Jahren auf Ski, viel Erfahrung und solide Skitechnik, komme überall runter, einzig Sprünge mögen meine Knie nicht mehr. 180 cm und etwas über 80 kg mit allem drum und dran. Fahre überall und bei allen Bedingungen. Bevorzugtes Gelände: Mittelsteil und Wald. Mag aber auch mal Big Lines im freien Gelände. Oft auch mit Familie unterwegs, dann auch relativ hoher Pistenanteil. Ca. 40 Skitage pro Saison.

Testbedingungen
Wunderbar sonniger Tag. Aufgrund des tagelangen Tauwetters und der kalten Nächte am morgen auf der Piste sehr hart, nachmittags sulz. Im Gelände am Schatten stabiler Harschdeckel der aber am Nachmittag bricht, darunter Nasschnee. An Südlagen beginnt der Schnee bereits früh faul zu werden. Ideale Testbedingungen also, denn Pulver können alle Ski! Fahrer aufgrund einer eben auskurierten Grippe noch etwas angeschlagen.

Test
Piste:
Die Pisten sind am morgen noch leer und hart. Ideale Bedingungen zum heizen! Der Ski gibt vom ersten Meter an grosses Vertrauen. Es ist als hätte ich schon viele Tage damit verbracht. Er geht leicht auf die Kante und besitzt, für einen Ski mit beachtlichem Tiprocker, einen sehr direkten und klar definierten Kurveneinzug. Die Kantenwechsel gehen leicht und kraftsparend. Wie auf Schienen zieht er Turns auf seinem Radius. GS-Feeling kommt auf. Der Atris zeigt sich Tempofest - mindestens für einen eher leichten Fahrer wie mich. Weiter versuche ich im Steileren gecarvte Slalomturns. Auch hier ist er voll auf der höhe. Flinke Kantenwechsel, extrem gute Rückmeldungen und eine harmonische Abstimmung machen aus dem Atris einen sportlichen Pistenski, der auch bei sehr harten Bedingungen überzeugt. Noch nie hatte ich einen Freerideski an den Füssen der auf der Piste dermassen überzeugt. Dies bestärkt mich in meiner Meinung, dass für uns Geländefahrer Pistenski überflüssig sind.

Gelände:
Wie bereits oben beschrieben traff ich abseits der Piste nur schwierige Schneebedingungen an. Nebst Harsch und Nasschnee war auch fast alles sehr zerfahren. Der Atris hat mich auch hier überrascht. Trotz eher weichem Flex macht er seine Sache gut und pflügt stoisch über resp. am Nachmittag durch den Harsch. Dort wo der Deckel stabil blieb schluckt er die Schläge weg. Allerdings muss er konzentriert und mit genügend Speed gefahren werden. Fahre ich zu zögerlich, fällt der Schwungansatz unpräzisser aus. Zweimal will der Aussenski einer Spur nachfahren. Etwas mehr Druck auf die Schaufel und mehr Speed schaffen Abhilfe.
Im tiefen Nasschnee zeigte er sich wendig und erweckt sofort grosses Vertrauen. Big Turns mit Speed sind genau so ein Vergnügen wie Kurzschwünge. Zudem lässt er sich relativ kraftsparend bewegen. Der Atris zeigt sich hier völlig unproblematisch. Ob mit Druck auf der Schaufel oder eher zentraler Position gefahren - er macht alles mit, zickt nie oder zeigt unerwartete Speränzchen.

Irgendwann holt mich die mangelnde Fitness ein und ich muss die Segel für heute streichen. Locker cruise ich ins Tal.

Vorläufiges Fazit
Der Atris zeigt sich von Beginn an als ein sehr vertrauenerweckender Ski. Er besitzt überragende Pistenqualitäten und ist im Gelände auf schwierigem Schnee ein toller Partner der Sicherheit vermittelt und einem viel wagen lässt. Er ist harmonisch abgestimmt, drehfreudig und trotzdem stabil. Wer einen Ski sucht, der vor allem spielerische Eigenschaften aufweist, sollte allerdings vom Atris eher abstand nehmen. Trotz Tailrocker und Twintip hat er die typischen Black Crows Eigenschaften eines Ski's der aktiv und sportlich gefahren werden will.

...und im Powder?
Tja, dafür müsste es erst mal wieder welchen haben. Auf jeden Fall werde ich meinen Bericht entsprechend ergänzen.

Gruss
Martin

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Re: Test Black Crows Atris

Beitrag von saschad74 » 31.01.2016 20:39

Hallo Martin,

klingt nach einem Ski, den ich bei Gelegenheit auch 'mal gerne testen würde. Bin gespannt auf Deine weiteren Erfahrungen! Vielleicht möchte ja nach dieser Saison 'mal der Crusade - bzw. einer der beiden - ausgemustert werden...:)

Weisst Du zufällig, wie die das machen, dass der Ski (zumindest verstehe ich die von Dir verlinkte Webseite so) bei allen Größen den selben Radius hat?

PS: darf man fragen, was Du bezahlt hast?

Gruß,
Sascha

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Re: Test Black Crows Atris

Beitrag von gebi1 » 31.01.2016 21:42

Hi Sascha

Hab ihn in Frankreich gekauft, https://www.glisshop.com/ Die Liefern gratis. inkl. Bindung und Montage 650.- CHF. Wenn ich wohl noch etwas gewartet hätte, gäb's ihn vermutlich noch etwas günstiger. Black Crows behält seine Modelle jeweils recht lange unverändert im Sortiment. Der Corvus war auch noch im Rennen. Der ist n'Zacken stabiler, ohne Tailrocker. Mag Speed und liegt super satt am Schnee. Mich kostet er etwas zu viel Kraft (bin nicht so der Kraftmeier), darum hab ich mich für den Atris entschieden.

Der Radius steigt meines Wissens pro Länge um einen Meter. Der Ski fällt übrigens sehr kurz aus. Die 184 cm sind wohl eher knappe 182 cm.

Gruss
Martin

Werde meinen Bericht sobald als Möglich ergänzen.

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