Hallo zusammen,
nach langer Zeit gibt's mal wieder einen Testbericht von mir und zwar vom Völkl Racetiger Speedwall SL der Saison 2013/14, welchen ich vor kurzem einen Tag Probe gefahren bin. Hier zunächst ein paar Informationen zum getesteten Ski übersichtlich dargestellt:
Modell: Völkl Racetiger Speedwall SL (2013/14)
Getestete Länge: 165cm
Tailierung: 120-66-101
Radius: 13,1m
Bindung: Marker rMotion 12.0 D
Technologie: Full Camber
Und hier ein paar Infos zu den Testbedingungen:
Wetter: Sonne bei -8°C
Pistenbedingungen: perfekt präpariert / eisig / leichte Haufen (je nach Uhrzeit & Pistenabschnitten)
Und noch ein paar Informationen zu mir:
Gewicht: 74kg
Größe: 181cm
Weitere getestete Modelle in den letzten Jahren:
Atomic D2 Race SL (11/12), Atomic Redster D2 SL (12/13), Salomon X-KART (11/12), Nordica Dobermann Spitfire SBI CT (11/12), Fischer RC4 Worldcup SC C-Line (11/12), Rossignol Radical 9SL SlantNose TI TPX (11/12), Völkl Racetiger Speedwall SL (12/13)
So dann komme ich nun zum interessanten Teil des Berichts. Warum habe ich mich überhaupt dazu entschieden den Racetiger zu testen? Ganz einfach aus dem Grund, weil ich in der Vorsaison für ein paar Stunden das Vorgängermodell gefahren bin und mir dieser Ski extrem viel Spass gemacht hat. Ich wollte zwar eigentlich das aktuelle Modell der Saison 14/15 testen, doch leider gab es diesen Ski zu dem Tag nicht im Verleih. Dies war letztendlich aber nicht allzu schlimm, da mich auch das getestete Modell zufrieden gestellt hat. Ich fahre zur Zeit selbst den Atomic Race D2 SL (11/12), allerdings in einer etwas kleineren Länge und zwar als 160cm Ski.
Wie die Informationen am Anfang offenlegen, waren die Wetter- und Pistenbedingungen optimal zum Testen des Racetigers. In den ersten drei-vier Stunden, waren die Pisten perfekt präpariert, also ideal um den Ski perfekt ausfahren zu können. Ich brauchte hierbei ein paar Minuten, um mich an den Ski zu gewöhnen, da er sich nicht ganz so spielerisch fahren ließ wie die anderen Skier, die ich bisher getestet habe. Dies soll hierbei aber kein negativer Kritikpunkt sein! Der Völkl erscheint meiner Meinung nach lediglich etwas aggressiver, sodass man diesen „bewusster“ fahren muss, um ein Verkanten zu vermeiden. Dies ist mir vor allem bei langsameren Geradeausfahrten mit dem Ski aufgefallen. Bei moderatem bis mittelschnellem Tempo fährt sich dieser Ski wieder genauso „flüssig“ wie vergleichbare Modell, welche ich bisher gefahren bin. Dabei sticht der Völkl meiner Ansicht nach, dadurch heraus, dass er zumindest auf der präparierten Piste außert kraftsparend zu fahren ist. Gecarvte Schwünge egal ob kurz oder lang gehen überhaupt nicht in die Beine, sodass man schon fast das Gefühl bekommt über den Schnee zu schweben. Als Anmerkung sollte ich vielleicht hier erwähnen, dass mein eigener Ski (Atomic Race D2 SL) allerdings auch deutlich, deutlich schwerer ist, als der Racetiger! Das Gewicht des Völkl erscheint mir genau richtig, nicht zu schwer, nicht zu leicht und ermöglicht dieses leichte Gefühl beim Carven mit dem Ski.
Etwas tiefer am Berg waren die Pisten zwar immer noch gut präpariert, jedoch teils sehr eisig und sehr hart. Dem Racetiger ist das allerdings ziemlich egal. Die Kanten sind der Wahnsinn, auch im Vergleich zu meinem Atomic. Die Kanten fressen sich in den Schnee und bieten auch auf eisigen Strecken sehr guten Halt, natürlich vorausgesetzt, dass man diese bei vernünfitg gecarvten Schwüngen auch einsetzt .
Der Völkl ist als Slalom Ski mit einem Radius von knapp über 13 Metern für kurze Schwünge ausgelegt. Diese funktionieren tadellos und wie bereits erwähnt sehr kraftsparend, aber auch mittelgroße bis große gecarvte Schwünge sind mit dem Ski eigentlich kein Problem. Flattern tritt erst bei großen Schwüngen mit Topgeschwindigkeiten von über 85km/h auf. Der Ski ist allerdings auch dann noch sehr gut zu kontrollieren. Carve mit dem Ski und du bekommst das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.
Wie verhält sich der Ski bei gedrifteten Kurzschwüngen? Ehrlich gesagt nicht ganz so überzeugend, was aber auch verständlich ist bei diesem wahnsinnigen Kantengriff des Völkl. Das was ihn auf eisiger Piste hervorragend geeignet macht, lässt ihn bei gedrifteten Schwüngen meines Erachtens schwächeln. Die Kanten wollen nicht driften, sie wollen dass der Ski gecarvt wird! Das Driften funktioniert zwar mit der richtigen Technik, zerrt aber deutlich mehr an den Kräften und kann schneller zu schweren Beinen führen, als ich es zumindest mit meinem Ski gewohnt bin. Eine komplette schwarze Piste mit gedrifteten Kurzschwüngen herunterzufahren ohne Pause einzulegen… machbar aber treibt echt nicht auf Dauer den Spaßfaktor nach oben.
Wie schaut es auf weniger gut präparierten Pisten mit aufgewühltem Schnee aus? Das Carven klappt immer noch erstaunlich gut, so lange die Haufen nicht zu groß geworden sind. Der Ski pflügt sich durch den Schnee und macht immer noch genau so viel Laune wie am Anfang des Tages bei perfekten Pistenbedingungen. Bei höheren Haufen kann man den Ski einfach Slalom um diese herum laufen lassen, was auch noch sehr viel Spass machen kann.
Wie sich der Ski bei sulzigen Pistenbedingungen schlägt, kann ich nicht beurteilen.
Mein Fazit:
Insgesamt konnte mich der Ski auf jedenfall überzeugen. Als Slalomski gibt der Völkl wirklich einiges her und macht extrem Spaß beim Carven auf blauer, roter oder schwarzer Piste. Er ist stabil und laufruhig, muss jedoch vom Fahrer bewusst gefahren werden, da er meinem Gefühl nach etwas aggressiver ist als manch anderer Slalomski. Der Racetiger kann nur bei gedrifteten Schwüngen nicht hundertprozentig überzeugen, was man bei einem Slalomski aber auch nicht erwarten kann.
Und hier noch eine kleine Ergänzung, bezüglich der Längenwahl von Slalomskiern, die vielleicht etwas "offtopic" erscheinen mag. Ich habe den Ski bewusst mal eine Nummer länger gewählt, als mein eigenen Ski. Was machen diese 5cm aus? Ich habe erwartet, dass der längere Ski bezüglich der Wendigkeit ein paar Einbußen hinnehmen muss. Ich habe aber festgestellt, dass dies nicht unbedingt so ist! Der Unterschied liegt viel mehr darin, dass mein kürzerer Atomic in 160cm Länge kurze Schwünge bzw. Kantenwechsel beinahe schon fast von selbst ausführt und man selbst nicht viel dazutun muss. Es fühlt sich so an als lasse man den Ski einfach unter sich laufen und macht intuitiv kurze gecarvte Schwünge. Bei dem getesteten 5cm längerem Racetiger muss man nicht unbedingt Abzüge bezüglich der Wendigkeit hinnehmen, allerdings muss man diesen "aktiver" fahren, um diese kurzen Schwünge und Kantenwechsel zu vollziehen. Dies gefällt mir allerdings auch sehr gut! Pluspunkte sammelt der längere Ski auf jedenfall in der Laufruhe vor allem bei hohen Geschwindigkeiten. Das Flattern ist geringer und auch lange Bögen funktionieren besser.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich bei dem kürzeren Ski, also auf meinem eigenen Ski wirklich exakt darauf achten muss wie ich auf dem Ski stehe. Das Gewicht muss richtig verteilt sein und die Körperhaltung scheint viel entscheidener zu sein, damit man nicht bei den gecarvten Schwüngen ausgehoben wird. Teilt noch jemand diese Erfahrung?
Ich freue mich über jegliche Kommentare, Fragen oder Kritik und hoffe vielleicht manchen mit dem Bericht weitergeholfen zu haben.
Euer,
Winterfreak
Erfahrungsbericht - VÖLKL Racetiger Speedwall SL (13/14)
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Re: Erfahrungsbericht - VÖLKL Racetiger Speedwall SL (13/14)
Danke,
gefällt mir gut der Bericht.
LG Jens
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Re: Erfahrungsbericht - VÖLKL Racetiger Speedwall SL (13/14)
Aus Interesse nachgefragt:
Hat dein SL noch die originalen Kantenwinkel? Der Speedwall kommt belagseitig mit 0,5°, der Atomic mit 1°. Dieser Unterschied könnte bereits einiges klären.
Grüezi us Davos
Hat dein SL noch die originalen Kantenwinkel? Der Speedwall kommt belagseitig mit 0,5°, der Atomic mit 1°. Dieser Unterschied könnte bereits einiges klären.
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Re: Erfahrungsbericht - VÖLKL Racetiger Speedwall SL (13/14)
Jap Kantenwinkel sind noch die ursprünglichen. Werde das aber demnächst ändern
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Re: Erfahrungsbericht - VÖLKL Racetiger Speedwall SL (13/14)
Hallo, es ist schon etwas Zeit vergangen, meint ihr man kann den mittlerweile 8 Jahre alten Ski noch fahren?
Grüße
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