Der Grip einer Kante wird im wesentlichen durch folgende Faktoren bestimmt:
- den Basiswinkel
- den effektiven Kantenwinkel
- die Konstruktion des Ski
- die Güte der Präparation
- sonstige Faktoren
Ski haben in der Regel eine Struktur. Deren Tiefe liegt typischerweise zwischen 20 und 80 µm. Bei einer 2 mm breiten Kante und 0.5° liegt die Spitze aber nur 17 µm hinter dem Belag zurück. Dann sieht das Ergebnis so aus:
In der Kante sind nun Riefen von der Struktur, die man dort nicht haben möchte. Erstens, weil die Kante selbst so rauh wird, zweitens, weil eine solche Kante leichter Rost ansetzt. Egal, wie man es dreht, die Struktur bekommt man aus der Kante nur weg, in dem man deutlich stärker als mit 0.5° abhängt:
Jetzt hat man zwar eine wunderschön polierte Kante. Die leider aber deutlich stärker als 0.5° abhängt. Und damit auf Eis und hartem Schnee deutlich schlechter greift. Da hilft es auch nicht, die Kante mit einem kleineren Winkel zu hinteschleifen, um den effektiven Kantenwinkel kleiner zu bekommen. Die Kante liegt halt mehr über dem Schnee als drin. Gut zum driften, schlecht zu carven. Und wie sieht die Lösung aus? So:
Wenn die Struktur vor der Kante endet, dann ist der Service kein Problem. Die Spuren vom Planschleifen bekommt man mit 0.5° locker weg. Die Struktur selbst wird nur in einem Streifen aufgebracht, der schmaler ist als der Belag an seiner schmalsten Stelle unter der Bindung.
So wird es im Worldcup gemacht, so liefern auch einige Hersteller ihre Ski ab Werk aus. So arbeiten auch einige Profis unter den Servicestationen.
Wer daher die Kanten seiner Ski auch belagseitig bearbeiten möchte, der sollte die Struktur nur in einem schmalen Streifen aufbringen, wie es in dem Schulungsvideo von Toko gezeigt wird. Alternativ kann man auch Strukturroller benutzen oder eine Strukur benutzen, die zum Rand feiner wird. Je nach Schneelage kann man auch auf die Struktur verzichten.