Der
Fischer SOMA-tec ... der Skischuh mit der V-Stellung für
"freie Knie"
Es war einmal der Schuhmachermeister Leitner, der immer wieder vor den Problemen seiner Skischuhkunden stand und merkte, dass "irgend was nicht stimmt" ... bis er - in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Auer aus Steinbach am Brenner - das Problem erkannte: Die parallele Stellung der Füße im Schuh (und auf dem Ski) entspricht NICHT der natürlichen Anatomie! Diese "verdrehte" Haltung führt zu einer unnatürlichen Belastung des Beines vom Sprunggelenk über die Knie bis hin zum Becken und ist die Ursache für viele Probleme und schränkt darüber hinaus den Bewegungsspielraum und die Kraftübertragung beim Aufkanten ein!
Johann Leitner wäre kein "Meister" seines Faches, wenn er nicht selbst einen Skischuh-Prototypen "gebaut" hätte, der dieses Problem löst ... 2003 bringt die Firma Fischer dieses Konzept mit der Skischuhserie SOMA-tec auf den Markt, bei denen die Fußachse im Vergleich zu bisherigen Skischuhen um 9 - 12° nach außen gedreht ist und so weitestgehend der natürlichen Fußstellung entspricht!
An dieser Animation seht ihr, wie sich die leichte V-Stellung der Füße (natürliche Fußstellung) positiv auf die Stellung, Belastung und Bewegungsfreiheit der Knie auswirkt!
Versucht es selbst: Stellt euch locker und gerade hin - wenn ihr ganz natürlich steht, sollten die Fußspitzen leicht nach außen zeigen. Jetzt dreht die Fußspitzen leicht nach innen, so dass die Füße parallel stehen. Ihr merkt, dass sich der Obenschenkel im Hüftgelenk dabei eindreht. Nun geht - ohne dass die Fersen vom Boden abheben - tief in die Knie ... und ihr merkt, wie die Knie zusammen kommen ... quasi wie X-Beine.
Ihr könnt euch vorstellen, dass diese verdrehte und x-ige Haltung - bei starker Belastung, wie sie beim Skifahren dauerhaft vorkommt - nicht gerade gut für die Gelenke ist und mit der Zeit zu Problemen führen kann.
Diese X-Bein Stellung führt nicht nur zur einer ungleichmäßigen Belastung der Knie, sondern - weil auch der Unterschenkel mit nach innen kippt - auch zu einem ungewollten Aufkanten der Innenkante des Ski.
Nun macht die gleiche Kniebeuge
mit natürlicher Fußstellung, also leicht nach außen zeigenden Fußspitzen. In der Hüfte
verdreht sich nichts, die Knie zeigen gerade nach vorne, die
Kniegelenke werden nicht seitlich einseitig belastet, und ihr
kommt wahrscheinlich auch weiter runter, weil das Sprunggelenk
in seiner natürlichen Stellung mehr Bewegungsfreiheit
hat.
Ursache des ganzen ist das Sprunggelenk, dessen Bewegungsachse nicht im 90°-Winkel quer durch die Fußmitte und den mittleren Zeh liegt, sondern - grob gesagt - in Richtung des dicker Zehs!
Kurioser Weise gibt es Profis, die das "Problem" zwar kennen, aber es dadurch kompensieren, indem sie ihrem Bewegungsapparat bewusst auf "parellele Fußstellung" trainieren; sei es beim Laufen oder Radfahren, Füße immer parallel, um den Bewegungsalauf hierauf hin zu konditionieren. Natürlich gibt es auch viele Hobby-Skifahrer, die keinen oder kaum einen Unterschied zu normalen Skischuhen merken, aber das ist genauso, wie mit unterschiedlichen Skiern: Manche merken einen extremen Unterschied, manche gar keinen. Deshalb kann ich jedem nur empfehlen, dies selbst auszuprobieren!
Fakt
ist aber, auch wenn man keinen funktionellen Vorteil spürt,
dass diese natürliche Stellung auf jeden Fall besser
für die Gelenke ist!
Meine persönliche Erfahrung: Beim austria-skitest.com haben ich u.a. mit Raimund (Dr. Raimund Berger, Testleister austria-skitest + Leiter des "Alpines Leistungszentrum Innerkrems" ) darüber gesprochen. Er sagte, dass das Prinzip Sinn macht, weil es definitiv die Steuereigenschaften verbessert, da die Knie beim "Geradeauslauf" nicht schon "eingeknickt" sind. Er hat selbst schon vor Jahren damit experimentiert (u.a. Bindung schief auf Ski).
Ich bin auch einen solchen Testschuh (F8000) gefahren, der mir leider etwas zu groß war und das Kanting war extrem auf innen gestellt, weshalb ich eigentlich nichts "Definitives" dazu sagen möchte, aber ... der erste Eindruck sagt meist mehr, als lange Testfahrten ... in der Tat war bei den ersten Schwüngen das Einlenken überraschend direkt, sauber und einfach! Da ich den Schuh nicht lange gefahren bin, kann ich zu dem "die Knie werdens einem Danken" gar nichts sagen.
Ende 2005 habe ich mir den SOMA-tec MX9 zugelegt und
bei Leitner
schäumen lassen (wegen Überbein am linken Fuß,
sonst wäre schäumen vielleicht nicht notwendig gewesen),
und fühle mich seit dem rundum wohl. Mit meinem alten Skischuh
hatte ich nach dem Skifahren auch immer eine Art "Belastung"
der Knie gespürt, was seit dem SOMA-tec nicht wieder aufgetaucht
ist!
Zum Thema passende Diskussionen im Forum
Weitere Infos auf CARVING-SKI.de: | |
- | Tipps zum Skischuhkauf |
- | Skischuh - FORUM |
- | Bootfitting
by Johann Leitner Anpassen und Schäumen des SOMAtec und weitere Tipps vom Fachmann zum passenden Skischuhkauf |
Links: | |
- | SOMAtec bei fischer-ski.com |
- | Die
Zeit - "Après Knie" Artikel über Johann Leitner und die Erfindung des SOMAtec |
- | Schuhsport Leitner |
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