ÜBUNG - Gespür für das Greifen der Kante:
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So, jetzt könnt Ihr mit geringer Geschwindigkeit - einen flachen und breiten Hang (blaue Piste) vorausgesetzt - das Kantenfahren (CARVING) ausprobieren. Breitbeinig in Fahrtrichtung Tal hinstellen, in die Knie gehen (ruhig am Anfang mal mit den Händen die Knie anfassen) und laufen lassen.
Dabei (unterstützt durch die Hände) die Knie mal nach Links, mal nach Rechts raus drücken. Pro Seite warten, bis die Kante greift und der Ski eine leichte Kurve fährt ... dann wieder in die andere Richtung!
Das gleiche - ruhig dann mit etwas höherer Geschwindigkeit - mit dem Hüftknick üben, bis Ihr ein Gefühl dafür bekommt wann die Kante greift und wie der Ski reagiert.
Wichtig: Folgt der Spur der Kante und versucht nicht selbst aktiv die Kurve zu fahren und bleibt tief, denn das Hochgehen von klassischen Skistil ist nicht mehr angesagt. Wenn es zu schnell wird entweder anhalten oder die eine Kurve (sofern Platz auf dem Hang ist) so weit ausfahren, bis Ihr wieder bergauf fahrt. Hierbei - aber auch bei sonstigen Querfahrten - immer den Verkehr von oben beachten: Die ANDEREN haben in diesen Fällen VORFAHRT (siehe FIS-Regel Nr. 5, dort vor allem der offizielle Kommentar der FIS zu diesem Thema) !
Optische Kontrolle: Um zu kontrollieren, ob Ihr wirklich sauber AUF der Kante gefahren seid, schaut Euch die Skispur an ... es sollten nur 2 schmale Ritzen zu sehen sein! (Siehe auch Artikel "Spuren im Schnee - gecarvt oder gedriftet")
Körperposition: Am Anfang macht es Sinn, besonders tief zu gehen, denn nur dann habt Ihr mit Knien oder Hüfte genügend "Bewegungsspielraum" nach den Seiten!
Tipp: Auf flachen Gleitstücken, Ziehwegen, etc. nicht einfach geradeaus laufen lassen, sondern auch hier immer wieder leicht Aufkanten, um ein Gespür für das Greifen der Kante zu bekommen.
ÜBUNG -
für das Halten der Kante:
In mittelsteilem Gelände (rote Piste) ebenfalls in Falllinie anfahren, dann
Aussenski Aufkanten und Belasten (Hüftknick) und den einen Schwung bis zum
Stillstand ausfahren. Hierbei sich an steileres Gelände, bzw. höhere
Geschwindigkeiten herantasten, um ein Gefühl für das "Gegenhalten" der
Fliehkräfte/Kantendruck zu bekommen. NICHT im Laufe der Kurve, weil der
Ski so ungewohnt stark greift, bzw. so stark in die Kurve rein zieh, in´s
Driften übergehent!
Optische Kontrolle: Auch hier wieder auf die Skispur achten!
Körperposition: Ebenfalls "übertrieben tief" gehen,
um besonders stark Aufkanten zu können + der Körper ist nicht
verdreht (z.B. taloffen), sondern Hüften und Schulter sind parallel übereinander
und folgen der Richtung der Ski.
So, nun habt Ihr - hoffentlich - ein Gespür dafür gefunden, wann und wie die Kante greift, und könnt den Schwung auch bei mittleren Geschwindigkeiten auf der Kante halten. Nun geht es darum, sauber (ohne zu Driften) von der einen Kurve in die andere Kurve zu kommen.
Nochmals: Die Hoch-Tief-Bewegung (=Hoch-Entlastung) wird bei gecarvten Schwüngen NICHT angewandt! Sie hat in anderen Situationen die Funktion des Entlasten -> Andrehen -> Umkanten -> Belasten und wird z.B. bei Steilstücken oder in schwerem Schnee weiterhin benutzt, aber nicht beim Carven, da hier die Ski zum Umkanten NICHT entlastet werden sollen, sondern "unter Belastung" einfach nur umgekantet werden!
Hier links in der Animation seht Ihr 2 Varianten wie Ihr auf die andere Kante kommt, um in den neuen Schwung zu wechseln.
Die linke Animation ist ein Beispiel, wie es bei kleinen Radien (Slalomtechnik) gemacht wird; der Oberkörper bleibt hier immer taloffen, die Beine fahren seitlich die Kurve und wechseln unter dem Körper durch auf die andere Körperseite, wobei unterhalb des Körpers langsam automatisch die andere Kante greift.
In der rechten Animation (bei großen Radien) sind die Stellungen zwar gleich, nur bewegt man hier den Körper über die Ski in die neue Kurve rein, wobei ebenfalls automatisch die alte Kante ent- und die neue Kante belastet wird ... und die Ski in die neue Kurve fahren ;-) ... so einfach geht das!
Auf der Piste fahrt Ihr i.d.R. eine Mischung aus beiden Varianten wie in der kleinen Animation in der Mitte zu sehen. Wenn´s etwas lockerer sein soll (weniger Aufkantwinkel und größerer Radius), kann man auch ohne den Hüftknick fahren. Es gibt hier KEINE festen Vorgaben, wie es richtig ist. Vielfach hängt die Technik von der Situation ab ... oder einfach auch davon, dass man es mal anders (dynamischer oder gelassener) fahren will ;-)
Es ist eh nie verkehrt, mal verschiedene Techniken in verschiedenen Situationen
auszuprobieren, denn das schult nicht nur das Können, sondern auch das
Gefühl für die effektive Bewegung!
ÜBUNG: Übt dies nun auf der Piste! Erst auf blauen, später dann auf roten Pisten. Fahrt kleine Radien wobei Ihr die Beine in der Falllinie raus streckt und dann unter dem Körper auf die andere Seite wandern lasst und fahrt große Radien wobei der Oberkörper von der einen Innenlage über die Ski in die nächste Kurve kippt!
Optische Kontrolle + Körperposition: siehe vorangegangene Übungen.
1 - Einleitung
3 - Carving-Technik
4 - Beispielvideos
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