CARVING-SKI.de

Hallo liebe Pistenfans,

ich möchte mal ein Thema aufgreifen, welches bestimmt schon oft diskutiert
wurde, mich jedoch aus gegebenen Anlass brennend interessiert.
Mein Sohn (15) hat im Kindergartenalter in einer Skischule das Skilaufen erlernt
und zwar ohne Stöcke. Er hat seitdem auch keine Stöcke benutzt und empfindet
diese eher als lästig. Er "bezwingt" jede Art von Piste (von hellblau bis dunkelschwarz)
sicher und sturzfrei. Auch sog. Funareale wie Riesentorlauf, Speedcheck, Jumpareas usw. fährt er mit viel Spaß und sturzfrei, kurz er fühlt sich einfach ohne Stöcke wohler und sicherer.
Wir leben im bergfreien Norden von Deutschland und haben leider nur 1-2x
im Jahr während des Urlaubes die Möglichkeit zum alpinen Wintersport.
Im Rahmen eines Schulprojektes war er im Zillertal unterwegs und wurde durch die Sportlehrer (ebenfalls alles Flachlandbewohner) gezwungen mit Stöcken zu fahren, was
in einer Katastrophe endete ( Stürze, Tränen, Demotivation ). Die zementierte Meinung der Lehrer ist: man könne ohne Stöcke gar nicht Skifahren. Bei intensiven Recherchen und Nachfragen bei Verbänden konnte ich keine Meinung finden, die sagt, dass es nur
mit Stöcken gehen soll.
Mich interresiert nun auch die Meinung der "breiten Masse". Ich wäre dankbar, wenn ihr in den Beiträgen auch Euren Erfahrungsstand ( Skitage im Jahr ) und/oder eventuelle
Qulifikationen kurz erwähnen könntet.

Ski heil und vielen Dank schon mal für Eure ( hoffentlich zahlreichen ) Beiträge

Axel

gezwungen? stürze? tränen?

...es gibt halt sog. "sportlehrer" und sportlehrer, wie überall...

ob man skistöcke benutzt oder nicht, ist doch eine individuelle entscheidung, finde ich. fast alles geht ohne (vieles besser), manchmal sind sie nützlich (zb. rhytm kurzschwung, ziehwege, offpiste/mit aufstieg). ein GUTER pädagoge sollte auch ein stocknutz-gebot (wenn es denn zb. ein lehrplan oder äußere gründe erfordern) ohne tränen, stürze etc. nahebringen können... ein GUTER skifahrer sollte andererseits mit und ohne stöcke zurechtkommen...

cheers, martin

lieber axel,

ich bin seit mehr als fünfzehn jahren stocklos unterwegs und zwar überall (piste, gelände, stangen) mit ganz wenigen ausnahmen. auch in meinen workshops empfehle ich immer versuchsweise die stöcke wegzulassen, nach ein paar fahrten sind die meisten verblüfft, dass sie das fehlen der stöcke nicht mehr realisieren oder sogar als sehr angenehm empfinden.

sowohl in meiner "leiblichen" familie (mann + 3 erwachsene kids) wird auf fahren mit stöcken weitestgehend verzichtet und in der edelwiser family gibt es auch zahlreiche stocklos fahrer. ich komme mir mit stöcken vor wie ein ausserirdischer. soweit meine erfahrung und beispiele, dass stöcke nicht zwingend notwendig sind.

was deinen sohn betrifft und vor allem das problem, dass er mit stöcken nicht klarkommt, gibt es eine einfache erklärung. die bewegungsmuster beim skifahren mit und ohne stöcken sind an der basis sehr unterschiedlich; besonders die möglichkeit den brustkorb in eine fliessende bewegung miteinzubinden sind durch stöcke eingeschränkt.

Hallo Axel

Lass deinen Sohn um Gottes Willen ohne Stöcke fahren wenn er so besser zurecht kommt.

Ich selbst fahre mal mit, mal ohne Stöcke. Hängt vom jeweilis vom Ski, Gelände und der Stimmung ab. Sicher sind aber, wie von Nicola erwähnt, die Bewegungsabläufe unterschiedlich ob mit oder ohne Stock; mir macht beides Spass.

Gruss
ursus

In allen Verbänden werden soweit ich weiß Übungen ohne Stöcke gezielt eingesetzt, allerdings vertritt kein Verband das stocklose Skifahren generell.

Für mich sind Stöcke meistens hilfreich, in gewissen Situationen notwendig (va abseits der Piste), und manchmal hinderlich (beim Carven). Da hat aber jeder sein eigenes Empfinden - und ist vom Bewegungsmuster anders geprägt. Wenn jemand von Kind auf ohne Stöcke fährt und auf Pisten aller Schwierigkeitsgrade zurechkommt, ist es ganz sicher kein Muss - und das unabhängig davon, was ein Sportlehrer sagt (dessen pädagogische Qualifikation nach dem von Dir Geschilderten doch seeehhhr zweifelhaft erscheint). Wer zB nicola einmal live hat fahren sehen, dem wird das auf eindrucksvolle Weise demonstriert.

Es gibt sogar im Freeride-Bereich Spitzenskifahrer, die auf Stöcke verzichten. Schau Dir mal in Youtube Videos von Andy Mahre an, was der Typ ohne Stöcke anstellt und zeige das vielleicht mal dem "Sportlehrer".

Also: jeder, wie er mag! Skifahren soll Spaß sein - Zwänge sind hier völlig unangebracht!

Weg damit.... Skistöcke sind doch in etwa so wichtig wie ein Herrenhut im Opel oder wie ein Schnuller bei einem Dreizehnjährigen

Eberh@rd hat geschrieben:Weg damit.... Skistöcke sind doch in etwa so wichtig wie ein Herrenhut im Opel oder wie ein Schnuller bei einem Dreizehnjährigen

ich weiss nicht ob es situationen gibt, in denen ein opelfahrender hutträger vorteile hat - in manchen situationen können stöcke aber schon hilfreich sein. manche menschen, die den stockgebrauch gewöhnt sind haben in schwierigen/gefährlichen situationen mit stöcken eindeutig ein grösseres sicherheitsgefühl. ich würde deshalb auch solchen menschen in solchen situationen nie vom stock abraten. den vorteilen vom stocklosen skifahren sollte man am besten (wie allen neuen dingen beim skifahren) unter ganz einfachen bedingungen auf die schliche kommen.

nach meiner ansicht bestehen die grössten vorteile darin, dass man ohne stöcke ein wesentlich grösseres bewegungspotential im schultergelenk, im ellbogengelenk und an den händen und fingern hat. das ermöglicht eine viel feinere bewegungskoordination. ist man diese feinkoordination gewöhnt, kann man sie auch in schwierigen verhältnissen nutzen.

Ich stimme zu
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...achja, zu 100%

Und Du hast auch nur einen Ski!

Nö ich hab' derzeit neun Ski....

Irgendwie etwas viel.... Willst Du vielleicht einen abhaben?