Mmmm, ich bin ziemlich Kälteunempfindlich, schwitze dagegen immer extrem, und sehe jede Abfahrt als 90% Einsatz an, Für Skifahrer die eher die Landschaft anschauen, oder die wirklich nicht schwitzen, wird die Zusammenstellung komplett anders auschauen. Da darf es dann auch Wasserdicht sein und nicht nur Wasserabweisend.
Ausserdem lege ich auf Style wenig Wert, Funktionell sein muss es. Markenempfehlungen möchte ich hier mal nicht geben ausser vielleicht ein Link auf Montbell um die Preisklasse für 1a Produkte (die Marmot, Patagonia, Buffallo um nichts nachstehen zu verdeutlichen), über den europäischen zentraleurpäischen Tellerrand nach USA / Kandada und Japan schauen, auch England und die Skandinavien zu schauen für gutes Equipment. Die Länder sind zurzeit deutlich innovativer als die großen Deutschen, Österreichischen, Französischen und Schweizer Marken. Hergestellt wird eh inzwischen das meiste in Fernost (auch wenn meine Kleidung zufälligerweise eher zentraleuropäisch ist, liegt aber daran dass ich mich häufig über Proforms oder von professionellen Snowboardern her eingedeckt habe, und die heimischen Firmen die noch in Europa produzieren halt mehr Geld fürs Sponsoring hier ausgeben).
1. Also Unterwäsche. Angeblich dass beste ist Netzmaschenunterwäsche, so wie es Oma und Opa früher trugen. Ein Hersteller der dies für den Bergsport herstellt ist Brynje aus Norwegen mit der Mesh Serie. Preis für Unterhemd und Lange Unterhose aus Mesh ist unter 30€. Stylemäßig stand dazu der treffliche Satz im Internet: Don't let others see what you're wearing if you don't wan't to be asked "if you're the only gay in the village" (köstliche Komödie des BBC übrigens). Darüber kann man dann optimal noch seine normale Odlo etc Unterwäsche tragen. Durch das Netzmaschensystem hat man kaum Stoff auf der Haut, Sprich die Haut braucht gar nicht nasswerden um den Schweiß rauszubringen, sondern der Schweiß kann gleich als Dampf eine Schicht weiter.
Übrigens nicht vergessen dass die Unterhose auch Atmungsaktiv sein sollte (der BH bei Frauen auch) wenn man keinen Nassen Popsch haben will, ich nehme stark an dass der Großteil aller Meckerer über Nasse Unterhose Baumwolle anhat, was natürlich ein extremer Fauxpas ist. Also entweder ganz ohne Unterhose, oder was gscheites kaufen aus Synthetik, Merinowolle um es über die Netzmaschenunterschwäsche anzuziehen.
Denn die Unterwäsche wird immer leicht feucht sein, wenn man Baumwolle anhat braucht man sich um die anderen Schichten gar keine Gedanken mehr machen. Es wird einem immer kalt sein, da die Feuchtigkeit nicht wegtransportiert wird.
2a) Softshell - Dies bei Wetter bis so -10° für mich als einzige weitere Lage ausreichend! Einsatzzweck: Skifahren, Tourengehen, Klettern, Eislaufen, Radfahren, ......... Nicht bodycarven, Variantenfahren im Wald bei hoher Geschwindigkeit, Touren oder Varianten wo das Restrisiko von Abstürzen, Lawinen etc.. größer ist. Sprich wenn ich weiß ich fahre Heute einen 50° Hang runter, wo ein Sturz 100-200 Höhenmeter Abflug bedeuten kann, dann bevorzuge ich Hardshell, obwohl dass dann wahrscheinlich auch nicht mehr viel bringt. Der Trend sollte eh in Richtung 2b) gehen und nicht 2). Wenn ich dagegen in einem Gebiet am Variantenfahren bin, wo ich jede Auffahrt in einer großen Gondel mache und bei der Auffahrt auf keinen Fall auskühle, dann nehm ich auch mal nur Unterwäsche und leichtes Hardshell drüber, welches ich bei der Liftfahrt rauf wieder ausziehen kann.
Weiters: Fleece mit Membran ist kein Softshell. Wenn schon Fleece dann ohne jede Membran (zum Beispiel Polartec Thermal Pro) Gute Softshell Materialien sind Schoeller Dynamic und Schöller Dryskin im extra leicht Bereich, Schoeller WB400 wenn es etwas schwerer sein darf (also weniger Aktivität, und kälter). Andere Top Hersteller von Softshell Materialien sind Nextec u.a. (EPIC (Encapsulated Protection Inside Clothing)) sowie Maden Mills. Genauso sollte das Softshell sollte weder Gore Windstopper, oder Powershield haben, denn bei einer Membran die die Wasserfestigkeit oder Winddichte erhöht sinkt der Schweißabtransport gewaltig und man gewinnt nichts hinzu.
Auf der Aussenseite sollte eine DWR Treatment sein (Durable, Water Repellent), ob die neuesten Soft Stretch Synthetik mit Nanosphere noch genug Feuchtigkeit rauslässt weiß ich nicht. Wenn ja wäre dies Das Material der Zukunft. Dazu braucht die Softshell natürlich eine Kapuze, außer man fährt eh mit Helm und benutzt das Softshell nicht für andere Sportarten wo man in Regen kommen könnte und deswegen wieder auf ein Hardshell ausweicht.
Der Schlüssel beim kaufen des Softshells liegt darin, dass es leicht ist, wenig Features besitzt (also zwei Taschen sollten genügen) und dass es auch noch Nass wärmt. Also daher Synthetische Materialien. Ausserdem ist das Schichtensystem ein Fehlgedanke, der beim Stadtspaziergang funktioniert, aber nicht beim Sport. Denn je weniger Schichten, desto einfacher kann die Feuchtigkeit raus! Wenn man sich bewegt, reicht es aus, wenn etwas Winddicht ist, dann ist es fast egal wie warm es draußen ist. Winddichte sollte allerdings nicht durch eine Membran kommen, sondern durch dicht gewebtes Material. So hat man wieder eine Schicht weniger die von der Feuchtigkeit durchdrungen werden muss.
Ein guter Artikel auf Englisch wie man die Softshell auswählen soll ist hier:
http://www.psychovertical.com/?thebestsoftshell
Meine Budget Empfehlungen:
http://www.montbell.us/products/disp.ph ... id=2301324 Wenn es auch absolute Kälte aushalten Muss. $179, mit 630g jedoch Recht schwer.
Bei Normalen Wintertagen bis -10° sollte dies über der Unterwäsche reichen (auch über Mesh Unterwäsche ohne Klassisches First Layer).
http://www.montbell.us/products/disp.ph ... id=2301221 Mit nur 245 Gramm ein absolutes Leichtgewicht. $140
Ich würde wohl jedoch auf die 270g Schwere
http://www.montbell.us/products/disp.ph ... id=2301223 Ausweichen, da enger geschnitten
2b) Wenn es kälter wird kommt nun über das Softshell noch eine extrem leichte Wasserdichte Enganliegende Jacke. Ein Beispiel wäre die nur $74 Teure Jacke von Montbell
http://www.montbell.us/products/disp.ph ... id=2303184 - Die sollte auch unter 300g wiegen, und gut in den 10L Rucksack zur Lawinenschaufel und Sonde dazupassen. Bzw man parkt halt als erster Morgens in der Früh und ist so wie ich immer keine 10m von der Skipiste entfernt. Meist stelle ich mein Auto so, dass ich die Skier nicht mal ausziehen muss wenn ich zum Auto will. In anderen Gebieten leg ich meine Sachen halt im Rucksack in der Station ab (nur dort wo ich alle anderen Skifahrer auch kenne) oder leg es an eine Schleppliftstütze ab. Da hab ich dann auch immer was zu trinken und zu essen. Die Stangen und der Bohrer für den Torlauf kosten viel mehr, und sind mir bisher auch noch nie geklaut worden, und dass in Gebieten wie KSH oder Dachsteingletscher.
Ein Beispiel für eine Jacke, die auch mal in die Tasche vom Softshell passt ist die folgende Ultra Light Shell Jacket,
http://webshop.montbell.jp/common/image ... 106366.jpg
180g in größe M (Frauenmodell sogar nur 160g) und absolut Winddicht, Wasserabweisend, Packmaß 700ml und keine €100 Listenpreis. Die kann man dann übers Softshell anziehen. Diese Jacke in Zusammenspiel mit dem Thermawrap von Montbell kommt gerade auf 430 Gramm, und sollte zusammen auch die Minus 20° Tage überstehen Lassen.
2c) Wenn es wirklich hart auf hart geht, und man um klassisches Hardshell nicht rum kommt. Dann etwas aus Ballistic Nylon oder ähnlichem, einem Stretchmaterial was echt alles aushält, Das Ganze mit 3 Layer Goretex, oder besser Event. Am Besten ist hier eine Airvantage Jacke wo das Airvantage von außen sichtbar ist, so dass auch wieder mit minimal Lagen ausgekommen wird. Hersteller Leider nicht viele die in Frage kommen. Und €600 - €800 kann man bei einem Hardshell für beste Qualität halt schon mal nach Listenpreis zahlen. Beispiel Rossignol Mutix Jacke (Listenpreis € 760). Gute Hard Shells sind leider sehr Teuer, hier machen Firmen wie Arc'Tery, Marmot, Rossignol etc. Sinn da die Sachen meistens einfach viel besser geschnitten sind als billige Marken. Beim Hardshell kommt es halt stark auf den Schnitt an. Dazu dann noch eine Hose um €350-€500 und man hätte sich viele Softshells mit ultraleichten Jacken für Schlechtwetter kaufen können. Airvantage ist IMHO die einzige Möglichkeit ein Hardshell so hinzubiegen, dass es halbwegs akzeptabel wird. So 10-15° kann man damit ausgleichen.
Und immer dran denken, lieber zu kalt anziehen und weniger schwitzen, als zu warm und viel schwitzen. Denn dann wirds umso kälter. Weniger ist Mehr!
Edit: Achso, was sind Vorteile von Japanischer Kleidung? Die ist eng Geschnitten, und damit halt einfach sportlicher als unsere europäische Kleidung, die doch von 90% Leuten gekauft wird, die mit Bergsport außer 1-2 Wochen pro Jahr nichts am Hut haben. Da liegt eh DAS Problem, denn unsere Bergsportkleidung wird durch die Bank als Extremsporttauglich vermarktet, aber für den Weg zur Arbeit entwickelt und gestyled. Kleidung muss eng anliegen, dann hat man weniger Windwiderstand und noch dazu ist die Kleidung dann leichter.
Promovieren, nein erstmal muss ich meine Diplomarbeit zu "Webbased Office Applications Compared to Traditional Client Side Productivity Suites" fertig schreiben. Kommt dann aber noch, ich studier einfach viel lieber als arbeiten zu gehen. Und bis 27 kann ich ja auch noch ganz gut Stipendien einsacken in Österreich (was für ein Glück dass ich nicht in Deutschland studier bei den Bedingugnen......) :=)
Gore, Google und IBM wären auf jeden Fall meine Lieblingsarbeitgeber. Also falls ein Scout dass hier liest und eine interessantes Thema zum Promovieren für mich hat - her damit. Voller Einsatz ist Gewiss. Ich bin auch mobil und kann überall hin umziehen, solange Berge in der Nähe sind.