Seite 1 von 1

Gewichtsverlagerung Unterschied Stöcke/Ohne

Verfasst: 31.12.2006 16:55
von extremecarver
Hallo allerseits und Prosit Neujahr.

Hab heute meine Stöcke vergessen und so seit langer Zeit mal wieder Stocklos gefahren. Bin ich schon lange nicht mehr, häufig Stöcke hinter Rücken usw aber eben nicht Stocklos (und ja das macht einen Unterschied). Hier steht ja viel über Stocklos fahren, aber eine Technik Anleitung wie man dies denn nun machen soll hab ich nicht finden können.

Was ich hier wissen möchte, wie macht ihr in der Gewichtsverlagerung vorne/hinten Unterschiede beim Stocklosfahren.

Beobachtungen:
Slalomtechnick mit viel Druck am Tail zum Schwungende ohne Stöcke ist Horror. Da verlier ich total die Führung und wenns eisig wird rutscht der Ski weg.

Ohne Stöcke: Man brauch den ganzen Schwung viel Druck auf der Schaufel, sonst geht die Führung verloren.

Tempostabil ohne Stöcke ist möglich, aber man kommt sich etwas unsicherer vor. Gerade bei schnell wechselnden Verhältnissen wie Eisplatte direkt in Buckeln mündend sind Stöcke gold wert. Ohne Stöcke muss ich meine Linie viel genauer planen.

Ist es möglich auch ohne Stöcke im Backseat eine eisige/sehr harte Piste runterzucarven????????

Gegenrotation ohne Stöcke ist auch nicht so der Hit, aber mit der Zeit o.k.
Bitte keine Diskussion über Schwungauslösung und Stöcke, das kam nämlich schon zig mal vor.

Verfasst: 31.12.2006 16:57
von extremecarver
Ah und 2. Ohne Stöcke muss man um die Ballance zu kompensieren breitbeiniger fahren. Ich brauch so mindestens über Schulterbreite für Stabilitäg. Allerdings fährt Nicola auf Fotos auch ohne Stöcke mit enger Skihaltung, was bei mir zum Gleichgewichtsverlust führt.
Mit Stöcken schaffe ich es inzwischen auch mit nur so 10 bis 20cm Breite unterwegs zu sein, ohne Stöcke wär das der Horror.

Edit dazu:

Armhaltung - wie soll man ohne Stöcke die Arme halten?
Ich hab recht gute Stabilität bekommen, wenn ich den Innenarm hochgehoben hab, und den Aussenarm Richtung Innenknie. Der Schnee war mir zu hart um mit dem Handschuh reinzufahren, hab da schön böse (Eisbrocken) Überraschungen erlebt was der Hand oder dem Unterarm so alles begnet beim tauchen im Schnee. Generell versuche ich weiterhin mit dem Oberkörper gen Tal zu schauen, egal wohin die Ski zeigen (Counter). normale Rotationstechnik ist aber genauso gut möglich finde ich, nur wenns schnell wird wirds mir dabei ungemütlich

Hoch vs Tiefentlastung: Mit Stöcken ist beides für mich einfach. Ohne Stöcke machen Jumpturns ala Crossthrough so richtig Spaß. Tiefentlastung finde ich aber schwerer. Ich glaube aber dass dies ein technisches Defizit meinerseits ist. Ich mache zuviel wie am Snowboard wenn ich ohne Stöcke fahre, und da haperts bei mir auch ab und zu mit der Tiefentlastung.

Verfasst: 01.01.2007 13:10
von Martina
Ich wundere mich jetzt doch dass so ein Thread von einem guten Snowboarder kommt...

Frage: Was machst du mit den Stöcken beim Fahren, dass es für dich so viel schwieriger ist, ohne zu fahren?

Und habe ich das richtig verstanden, dass du normalerweise auch grössere Kurven (also nicht Kurzschwingen) mit Gegendrehen fährst? Und wenn ja: warum?

Weiter kommt es mir seltsam vor, dass du schreibst, es falle dir nicht schwer, mit den Stöcken hinter dem Rücken zu fahren, aber ohne Stöcke schon. Denn mit Stöcken hinter dem Rücken ist es vom Ggw her eigentlich schwieriger. Oder machst du das nur in "einfachen Situationen"?

Zu deiner Frage "Wie ohne Stöcke fahren": Genau gleich wie mit Stöcken. Ich halte die Arme auch nicht in einer bestimmten Art und Weise oder führe irgendwelche Aktionen aus (Innenarm hoch oder so), sondern halte sie höchstens je nach Situation ein bisschen wie Balancierstangen nach aussen.

Eine etwas breitere Skistellung kann schon sein, denn meiner Meinung nach ist das Ggw ohne Stöcke etwas schwieriger zu halten -> logische Folge = Standfläche verbreitern. Aber das ist schlicht und ergreifend nur Uebungssache.

Meiner Erfahrung nach brauchen viele (auch ich) die Stöcke wie "Tasthaare" um mehr sinnliche Infos über die Raumlage zu gewinnen, was grad bei schlechter Sicht sehr hilfreich sein kann. Dann ist es klar, dass es Anfangs etwas "wackelig" ist, aber anders fahren muss man wirklich nicht.

Verfasst: 01.01.2007 16:39
von extremecarver
Ja, generell fahre ich zurzeit mit Gegenrotation, hatte aber auch schon Zeiten wo ich mit Rotation gefahren bin. Ich fahre eigentlich immer mit starkem Hüftknick.

Stockeinsatz mache ich nicht. Zumindest nicht bewusst. Ich benutze die Stöcke eigentlich nur ums Gleichgewicht zu halten und häufig halt Innenstock im Schnee schleifen zu lassen.

Vielleicht lag es auch einfach daran, dass ich in der Früh auf der 3. Abfahrt wegrutschte und einer Schneelanze recht nah kam, zum Glück löste nur ein Ski so dass ich mit dem anderen Ski wieder Grip bekam. (Sturz war bedingt durch wegrutscher auf Eisplatte). Davor ging es eigentlich genauso wie mit Stöcken. Vielleicht hat mich das verunsichert. Immerhin bin ich vorher bestimmt so 7 Tage ohne Sturz unterwegs gewesen.

Das Hauptproblem ist für mich eigentlich ohne Stöcke, dass ich nicht in den Backseat komme ohne dass die Ski die Führung verlieren. Mit Stöcken behalten die Ski irgendwie immer die Führung, ohne Stöcke kann ich die Kurve einfach nicht so zumachen wie ich es gewöhnt bin.

Auf schön gewalzten Pisten ist das ganze eh kein Problem. Die Probleme ohne Stöcke kommen erst wenn die Piste eisig oder sehr unterschiedlich (mal weich, mal hart) wird.

Technikübungen mach(t)e ich halt meist bei eher guten Bedingungen und nicht auf Steilhängen kaputtgefahren sind., daher vielleicht die Überraschung. Zurzeit sind die Pisten hier aber ein einziger Wuselhaufen und die Piste ist schon um 10:00 Uhr so wie sonst am Ende des Tages.