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Weltcuppiste Saalbach
Verfasst: 22.02.2015 13:29
von bibobutcher
Meine Frage:
Muss man wirklich eine WC-Piste so herrichten wie gestern bei der Abfahrt
in Saalbach.
Da sind ja fast alle in bestimmten Bereichen nur noch Passagier statt
Fahrer gewesen.
Die haben wild gerudert, saßen hinten wie ein Anfänger am 2.Tag und sind dann
mit 140km/h dahingeschossen fast ohne Kontrolle.
Also schön anzuschauen war das nicht.
Das es auch besser geht, zeigte heut der SG.
Das sah nach Skisport aus.
Steh ich da mit meiner Meinung alleine?
VG
Bernd
Re: Weltcuppiste Saalbach
Verfasst: 22.02.2015 13:55
von peda
Also ich find es durchaus interessant eine schwierige Abfahrt anzuschauen. Die Piste am Zwölferkogel ist ja nicht gerade die allerschwerste - um dort eine interessant Abfahrt zu bekommen muss man die Geländekuppen gut ausnutzen. Früher waren alle Abfahrtsläufe so und erst in den letzten Jahren hat es sich dorthin entwickelt, dass die Abfahrten relativ "einfach" zu fahren sind. Ich finde es durchaus interessant wenn es mal Abfahrten gibt die mehrere Kuppen und Geländeübergänge knapp hintereinander haben - dadurch können sich die technisch guten Fahren abheben. Viel schlimmer finde ich die langweiligen Gleitabfahrten bei denen man über 1 Monate in der Abfahrtshocke unterwegs ist.
Re: Weltcuppiste Saalbach
Verfasst: 22.02.2015 14:01
von bibobutcher
Ich meinte nicht die Abfahrt an sich.
Die fand ich auch gut und abwechslungsreich, siehe heutiger SG.
Ich meinte die IMO viel zu eisige Präparation an einigen Stellen, wo die Fahrer
ohne jegliche Kontrolle langgeschossen sind und wie Pistenschrecks aussahen.
Der Eine oder Andere versucht das dann bestimmt wieder zu imitieren
Re: Weltcuppiste Saalbach
Verfasst: 22.02.2015 14:05
von peda
Die Piste war gar nicht so extrem vereist (bis auf ein paar einzelne Eisplatten) - das größte Problem waren wirklich die Kuppen und Geländeübergänge (komibiniert mit der relativ stark drehenden Kurssetzung) welche die Fahrer aus der Balance gebracht haben und wenn man zu weit hinten ist, dann wird es auf harten Pisten deutlich schwieriger die Ski auf Zug zu bringen.
Re: Weltcuppiste Saalbach
Verfasst: 22.02.2015 14:15
von bibobutcher
Ich gestehe, Du kannst das mit Sicherheit besser beurteilen als ich.
Ich fand nur das unheimlich viele Fahrer total am rudern waren und
zwar nicht nur nach Sprüngen sondern auch beim Fahren.
Habe das selbst von der Streif oder auch jetzt bei der WM nicht so in Erinnerung.
Dort konnten die Fahrer meist viel besser die Position über dem Ski kontrollieren.
Re: Weltcuppiste Saalbach
Verfasst: 22.02.2015 14:21
von Wünne
Ich fand es spannend und sehr abwechslungsreich anzuschauen, weil die Piste was neues ist.
Also die Pisten in Bormio, Garmisch und vorallem Kitzbühel sind an den Schlüsselstellen nicht weniger anspruchsvoll für die Fahrer.
Saalbach-Hinterglemm bewirbt sich für eine Ski-WM und da muss man mit einer selektiven Piste aufwarten.
Übrigens, der Vergleich mit einem Anfänger am 2.Skitag
Ich bin vor einigen Jahren den Streckenverlauf mal runtergecruist (ok im oberen Bereich gedrifftet, weil richtig steil
) und ziehe meinen Skihelm vor allen Fahrern, die da so runterjagen.
Für Dich mag das unkontrolliert aussehen, aber das ist es grösstenteils nicht. Dieses Rudern mit den Armen, ist dem Balanceausgleich geschuldet und bei den G-Kräften wohl auch nur schwer vermeidbar.
Gruss Lars
Re: Weltcuppiste Saalbach
Verfasst: 22.02.2015 14:21
von peda
Das Problem mit den vielen Wellen ist folgendes - wenn du eine Welle nicht ordentlich drückst landest du schon fast auf der nächsten und es drückt dich immer weiter nach unten. Das kann man z.B. jedes Jahr auf der Streif (Kitzbühel) in der Traverse vor dem Zielschuss gut beobachten. Zusätzlich kommt der Körperschwerpunkt zu weit nach hinten. Als Resultat davon kommt man extrem direkt auf das nächste Tor hin, versucht dann über extremere Schräglagen wieder zurück auf die Ideallinie zu kommen, bekommt dabei aber den Schwerpunkt meist nicht nach vor. In weiterer passieren dann relativ viele Innenskifehler - die entweder dafür sorgen, dass man wegrutscht oder aufmachen muss und das nächste Tor aufrecht andriftet. Da fast alle Teil sehr drehend gesetzt waren ist es brutal schwierig den Rhythmus wieder zu finden (siehe heute z.B. bei Max Franz bzw. Hannes Reichelt).
Re: Weltcuppiste Saalbach
Verfasst: 22.02.2015 14:24
von peda
Wünne hat geschrieben:Für Dich mag das unkontrolliert aussehen, aber das ist es grösstenteils nicht. Dieses Rudern mit den Armen, ist dem Balanceausgleich geschuldet und bei den G-Kräften wohl auch nur schwer vermeidbar.
Das sehe ich sehr ähnlich - natürlich wäre dieser Fahrstil auf einer öffentlichen Piste extrem gefährlich, weil man einfach viel zu lange bräuchte um wieder über die Ski zu kommen und abzuschwingen. Aber die Jungs sind auf einer abgesperrten Piste unterwegs und haben meistens ausreichend Platz um solche Fehler zu korrigieren - und wenn es mal nicht klappt landen sie im Fangnetz und gefährden dabei nur sich selbst und keine unbeteiligten.
Re: Weltcuppiste Saalbach
Verfasst: 22.02.2015 14:36
von ingo#31
bibobutcher hat geschrieben:Muss man wirklich eine WC-Piste so herrichten wie gestern bei der Abfahrt
in Saalbach.
Ja, so muss eine WC Abfahrtspiste hergerichtet sein! Es stehen die absolut Besten am Start, dann sollen sie auch gefordert werden. Wobei für mich als Zuschauer (TV), kommt die Saalbach Abfahrts-Piste, extrem langweilig rüber. Sehe mir lieber echte Klassiker wie Wengen, Streif, Saslong oder auch die Birds of Prey an.
Wenn man an die früheren Abfahrten zu Zeiten von Klammer, Russi usw. zurückdenkt, da erscheinen die heutigen DH Pisten beinahe wie Carvingautobahnen......
Re: Weltcuppiste Saalbach
Verfasst: 22.02.2015 18:12
von Martina
Vorab: Ich konnte die Abfahrt nicht anschauen.
Auch ich finde anspruchsvolle, spektakuläre Abfahrten gut.
Ich habe aber gelesen (!nur gelesen!) dass sich viele Fahrer beschwert hätten, dass die Piste nicht "anspruchsvoll" vorbereitet worden sei, sondern ziemlich unglücklich: Sprünge seien so gestaltet gewesen, dass die Fahrer (zu) viel Höhe gehabt hätten, sie seien z.T. so weit gegangen ,dass die Landungen im Flachen oder gar im Gegenhang gewesen seien u.ä.
Sowas halte ich um Willen des Spektakels nicht für gut. Und es muss nicht sein.
Rudern mit den Armen oder eisige Pisten sind jedoch kein (zwingendes) Zeichen einer ungut präparierten Abfahrt.
Wie es wirklich war kann ich nicht sagen (und könnte es vielleicht auch nicht, wenn ich das Rennen gesehen hätte).