Der Einerfürallesski
Verfasst: 24.03.2019 19:38
Immer auf der Suche nach dem, für mich, optimalen Ski, habe ich wieder mal ein Experiment gewagt und einen Ski in's Blaue hinaus gekauft. Den K2 Catamaran https://eu.k2skis.com/en_CH/skis/catamaran-1819.html ein, auf den ersten Blick, völlig unvernünftiger Ski. Aber der Reihe nach.
Nach einer Saison, in der ich ständig das Gefühl hatte, den falschen Ski dabei zu haben, musste der "Stall" ausgemistet werden. Bis vor kurzem stand da noch einiges rum, das selten oder gar nicht mehr in den Schnee kam. Andere Ski, wie z.B. den Dyna FIS SL fand ich zwar toll, aber zu eindimensional. Carvt toll, aber mehr auch nicht. Getrennt habe ich mich auch von meinem Sick Day 110, einem alten Wayback 96 und einem arbeitslosen Völkl One. Der Line Future Spin ging in den Fundus meines Sohnes über. Blieb noch der neu gekaufte Atomic Vantage 97 C und mein altersschwacher Two übrig. Der musste ersetzt werden. Also machte ich mich auf die Suche nach einem playfull Powderski. Den Two habe ich zwar als Allmountain genutzt, erntete aber immer wieder Kopfschütteln dafür. Mit seinem Monsterfullrocker ist er auf harter Piste nur schwer auf die Kante zu bringen, im Weichen carvt er recht anständig. Zudem ist er brutal schwer und an Pistentagen ermüdete ich schnell.
Meine Rechereche endete beim besagten K2 Catamaran in 184 cm Länge. Der ist etwas schmaler als der Two und einiges leichter, hat einen leichten Camber, einen Powderrocker, der sehr harmonisch und nicht zu steil verläuft. Die breiteste Stelle ist sehr weit zurückgenommen, so dass die Skienden fast spitz zulaufen. Das macht den Ski optisch nicht ganz so mächtig wie den Two. Die asymmetrische Schaufelform verspricht mehr Kantenhalt und weniger verkanten im Powder. Klar, ist es ein Twintip. Auf einer Härte-Skala von 1-10, sind die Schaufeln 6, gehen dann in eine 7 über, unter der Bindung eine 8-9 und am Tail wieder 6 -7. Alles in allem ein eher weicher Ski, ohne aber eine Nudel zu sein. Der Ski ist für eine zentralere Bindungsposition gebaut, ist ja logisch als Twintip. Ich habe mich dafür entschieden, die Bindung 2 cm vor dem empfohlenen Punkt zu montieren. Ich mag es, möglichst zentral über dem Ski zu stehen. Da ich eine Warden 13 Demo verbaut habe, kann ich die Position aber schnell verstellen.
Ziel des Kaufes war, wie bereits geschrieben, den Two zu ersetzen. Der Ski sollte aber auch als Allmountain einsetzbar sein. Das heisst, er muss bei allen Arten von Schnee auf der Piste Spass machen, Buckel mitnehmen, im Zerfahrenen Gelände, bei allen Tempis funktionieren. Und er muss im Frühjahrssulz überragend sein. Das sind meine Lieblingsbedingungen, da will ich einen Ski mit Topperformance. Zudem mag ich Ski, mit denen man klassisch fahren kann und die trotzdem sehr gut carven und zwar in allen Radien. Etwas Park muss auch machbar sein. Was klar ist, er soll im tiefen, frischen Powder ohne Kompromisse zu händeln sein.
Ich bin nun zwei Tage mit dem Catamaran unterwegs gewesen. Leider spielt mein rechtes Knie zur Zeit nicht so mit, darum musste ich dosieren (eigentlich dürfte ich gar nicht Ski fahren). Was soll ich sagen? Der Schuss in's Blaue ist ein Volltreffer. Der Catamarn ist, trotz 120 mm unter der Bindung, ein waschechter Allmountainski. Ich hatte in diesen zwei Tagen vieles. Harte Pisten, sehr tiefen Sulz, Nassschnee, Harschdeckel, windgepresster Pulver, noch unberührte Flecken im Gelände und ganz viel zerfahrenes Gelände. Der Catamaran macht überall Spass.
Im weichen Schnee carvt er überragend. Auf die Kante gestellt, gibt's kaum ein Tempolimit. Da wo die armen Leute mit ihren Pistenski in's Grübeln kommen, wo sie im tiefen Sulz den Schwung ansetzen sollen, brettert der K2 einfach durch. Klar flattern die Spitzen, der Ski ist aber gut gedämpft und schluckt alles weg ohne dass er langweilig wird oder er seinen Pop verliert. Von Buckel zu Buckel springen, den Schwung übers Tail fertig machen oder GS-mässig, mit viel Druck auf der Schaufel racen, alles geht. Ist man im Gelände langsam unterwegs, schneidet die schmale Spitze eher durch den Schnee, als das sie aufschwimmt. Hängenbleiben ist eigentlich nicht möglich. Erhöht man das Tempo, beginnt das Surffeeling. Auf hartem Untergrund sind breite Ski immer im Nachteil. Aber auch diese Aufgabe erledigt der Catamaran mit Anstand.
Vorläufiges Fazit: Der K2 Catamaran ist ein äusserst wendiger, intuitiv zu fahrender, spielerischer Powderski, mit Allmountainqualitäten. Ich kenne keinen solch breiten Ski, der so gut carvt, wie der Catamaran. Er ist ein Ski, für Leute, die es lieben mit zentraler Position zu fahren, die spielerische Ski lieben, da und dort einen Trick einbauen und auch mal ne Runde im Park versuchen.
Es scheint, als hätte ich mein Ski gefunden. Da ich mir natürlich nicht vorstellen kann, nur einen Ski im Keller zu haben, werde ich mir in der kommenden Saison das schmalere Geschwister des Catamaran anschauen - den K2 Marksman. Was mit dem Vantage passiert weiss ich noch nicht. Und der Two darf als Steinski bleiben.
Gruss
Martin
Nach einer Saison, in der ich ständig das Gefühl hatte, den falschen Ski dabei zu haben, musste der "Stall" ausgemistet werden. Bis vor kurzem stand da noch einiges rum, das selten oder gar nicht mehr in den Schnee kam. Andere Ski, wie z.B. den Dyna FIS SL fand ich zwar toll, aber zu eindimensional. Carvt toll, aber mehr auch nicht. Getrennt habe ich mich auch von meinem Sick Day 110, einem alten Wayback 96 und einem arbeitslosen Völkl One. Der Line Future Spin ging in den Fundus meines Sohnes über. Blieb noch der neu gekaufte Atomic Vantage 97 C und mein altersschwacher Two übrig. Der musste ersetzt werden. Also machte ich mich auf die Suche nach einem playfull Powderski. Den Two habe ich zwar als Allmountain genutzt, erntete aber immer wieder Kopfschütteln dafür. Mit seinem Monsterfullrocker ist er auf harter Piste nur schwer auf die Kante zu bringen, im Weichen carvt er recht anständig. Zudem ist er brutal schwer und an Pistentagen ermüdete ich schnell.
Meine Rechereche endete beim besagten K2 Catamaran in 184 cm Länge. Der ist etwas schmaler als der Two und einiges leichter, hat einen leichten Camber, einen Powderrocker, der sehr harmonisch und nicht zu steil verläuft. Die breiteste Stelle ist sehr weit zurückgenommen, so dass die Skienden fast spitz zulaufen. Das macht den Ski optisch nicht ganz so mächtig wie den Two. Die asymmetrische Schaufelform verspricht mehr Kantenhalt und weniger verkanten im Powder. Klar, ist es ein Twintip. Auf einer Härte-Skala von 1-10, sind die Schaufeln 6, gehen dann in eine 7 über, unter der Bindung eine 8-9 und am Tail wieder 6 -7. Alles in allem ein eher weicher Ski, ohne aber eine Nudel zu sein. Der Ski ist für eine zentralere Bindungsposition gebaut, ist ja logisch als Twintip. Ich habe mich dafür entschieden, die Bindung 2 cm vor dem empfohlenen Punkt zu montieren. Ich mag es, möglichst zentral über dem Ski zu stehen. Da ich eine Warden 13 Demo verbaut habe, kann ich die Position aber schnell verstellen.
Ziel des Kaufes war, wie bereits geschrieben, den Two zu ersetzen. Der Ski sollte aber auch als Allmountain einsetzbar sein. Das heisst, er muss bei allen Arten von Schnee auf der Piste Spass machen, Buckel mitnehmen, im Zerfahrenen Gelände, bei allen Tempis funktionieren. Und er muss im Frühjahrssulz überragend sein. Das sind meine Lieblingsbedingungen, da will ich einen Ski mit Topperformance. Zudem mag ich Ski, mit denen man klassisch fahren kann und die trotzdem sehr gut carven und zwar in allen Radien. Etwas Park muss auch machbar sein. Was klar ist, er soll im tiefen, frischen Powder ohne Kompromisse zu händeln sein.
Ich bin nun zwei Tage mit dem Catamaran unterwegs gewesen. Leider spielt mein rechtes Knie zur Zeit nicht so mit, darum musste ich dosieren (eigentlich dürfte ich gar nicht Ski fahren). Was soll ich sagen? Der Schuss in's Blaue ist ein Volltreffer. Der Catamarn ist, trotz 120 mm unter der Bindung, ein waschechter Allmountainski. Ich hatte in diesen zwei Tagen vieles. Harte Pisten, sehr tiefen Sulz, Nassschnee, Harschdeckel, windgepresster Pulver, noch unberührte Flecken im Gelände und ganz viel zerfahrenes Gelände. Der Catamaran macht überall Spass.
Im weichen Schnee carvt er überragend. Auf die Kante gestellt, gibt's kaum ein Tempolimit. Da wo die armen Leute mit ihren Pistenski in's Grübeln kommen, wo sie im tiefen Sulz den Schwung ansetzen sollen, brettert der K2 einfach durch. Klar flattern die Spitzen, der Ski ist aber gut gedämpft und schluckt alles weg ohne dass er langweilig wird oder er seinen Pop verliert. Von Buckel zu Buckel springen, den Schwung übers Tail fertig machen oder GS-mässig, mit viel Druck auf der Schaufel racen, alles geht. Ist man im Gelände langsam unterwegs, schneidet die schmale Spitze eher durch den Schnee, als das sie aufschwimmt. Hängenbleiben ist eigentlich nicht möglich. Erhöht man das Tempo, beginnt das Surffeeling. Auf hartem Untergrund sind breite Ski immer im Nachteil. Aber auch diese Aufgabe erledigt der Catamaran mit Anstand.
Vorläufiges Fazit: Der K2 Catamaran ist ein äusserst wendiger, intuitiv zu fahrender, spielerischer Powderski, mit Allmountainqualitäten. Ich kenne keinen solch breiten Ski, der so gut carvt, wie der Catamaran. Er ist ein Ski, für Leute, die es lieben mit zentraler Position zu fahren, die spielerische Ski lieben, da und dort einen Trick einbauen und auch mal ne Runde im Park versuchen.
Es scheint, als hätte ich mein Ski gefunden. Da ich mir natürlich nicht vorstellen kann, nur einen Ski im Keller zu haben, werde ich mir in der kommenden Saison das schmalere Geschwister des Catamaran anschauen - den K2 Marksman. Was mit dem Vantage passiert weiss ich noch nicht. Und der Two darf als Steinski bleiben.
Gruss
Martin